Streichwitz

Streichwitz
Gemeinde Neuzelle
Koordinaten: 52° 4′ N, 14° 39′ OKoordinaten: 52° 3′ 33″ N, 14° 38′ 59″ O
Höhe: 104 m
Eingemeindung: 31. Dezember 2001
Postleitzahl: 15898
Vorwahl: 033652
Streichwitz (Brandenburg)
Streichwitz (Brandenburg)

Lage von Streichwitz in Brandenburg

Streichwitz (niedersorbisch Stśěgojce)[1] ist ein Ortsteil der Gemeinde Neuzelle im Landkreis Oder-Spree in Brandenburg.

Geografie und Verkehrsanbindung

Luftbild von Streichwitz aus südlicher Richtung (2020) – Hinter dem Ort sind Neuzelle und Eisenhüttenstadt zu erkennen

Der Ort liegt an der K 6704, die B 112 verläuft am östlichen Ortsrand. Die Dorche, ein Fluss im Naturpark Schlaubetal, fließt unweit westlich. Südwestlich erheben sich die 130 m hohen Hutberge.

Geschichte

Das Niederlausitzer Angerdorf wurde erstmals am 30. November 1370 als Strikwitz erwähnt, was auf den altsorbischen Personennamen +Stryjk (dt. „Onkel“) zurückgeht.[2] Entgegen der 1928 durch Arnošt Muka angenommenen und etablierten sorbischen/wendischen Namensform ist als ursprüngliche altniedersorbische Namensform Stryjkowici (dt. „Siedlung der Leute des Stryjk“) anzunehmen.[3]

Ebenso wie der Rest des ehemaligen Neuzeller Stiftsgebietes, gehört auch Streichwitz zum historischen Siedlungsgebiet der Lausitzer Sorben/Wenden. Diese westslawische Ethnie ging hier im Hochmittelalter allmählich in der deutschen Bevölkerung auf, die die Lausitz seit dem ersten Jahrtausend zu kolonisieren begann.[2] Reste des ehemals lokalen (ost-)niedersorbischen/wendischen Dialektes fanden sich noch lange Zeit in der niederlausitzischen Mundart der Streichwitzer Dorfbevölkerung wieder.[4]

Sehenswürdigkeiten

Das Landschaftsschutzgebiet Dorchetal und Fasanenwald (Neuzelle) liegt nördlich.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Eintrag „Stśěgojce“ in der niedersorbischen Ortsnamendatenbank auf dolnoserbski.de
  2. a b Klaus-Dieter Gansleweit (Leitung des verantwortlichen Autorenkollektivs): Eisenhüttenstadt und seine Umgebung – Ergebnisse der heimatkundlichen Bestandsaufnahme im Gebiet zwischen Oder, Neiße und Schlaubetal um Eisenhüttenstadt und Neuzelle. In: Akademie der Wissenschaften der DDR – Institut für Geographie und Geoökologie – Arbeitsgruppe Heimatforschung (Hrsg.): Werte unserer Heimat – Heimatkundliche Bestandsaufnahme in der Deutschen Demokratischen Republik. Band 45. Akademie-Verlag, Berlin 1986.
  3. Walter Wenzel: Niederlausitzer Ortsnamenbuch. 1. Auflage. Domowina-Verlag GmbH Ludowe nakładnistwo Domowina, Bautzen 2006, ISBN 978-3-7420-1996-7, S. 113.
  4. Klaus-Dieter Gansleweit: Untersuchungen zur Namenkunde und Siedlungsgeschichte der Nordöstlichen Niederlausitz – Die Flur- und Ortsnamen im Bereich des früheren Stiftes Neuzelle. In: Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Hrsg.): Deutsch-Slawische Forschungen zur Namenkunde und Siedlungsgeschichte. Akademie-Verlag, Berlin 1982.