Numerus Brittonum Elantiensium

Weihestein des Veranius Saturninus (Römermuseum Osterburken).

Der Numerus Brittonum Elantiensium (deutsch Numerus der Briten an der Elz) war eine römische Auxiliareinheit. Sie ist durch Inschriften belegt.

Namensbestandteile

  • Brittonum: der Briten. Die Soldaten des Numerus wurden bei Aufstellung der Einheit in der Provinz Britannia rekrutiert.
  • Elantiensium: an der Elz. Der Zusatz bezieht sich auf die Elz, einen kleinen Nebenfluss des Neckars.[1][2]

Geschichte

Die Briten kamen wohl um 100 n. Chr. nach Germania superior, möglicherweise auch schon unter Domitian (81–96). Vermutlich wurden die aus ihnen gebildeten Numeri am Neckar-Odenwald-Limes für Überwachungsaufgaben verwendet, um die hier stationierten Auxiliareinheiten zu entlasten.[1]

Der Numerus war vermutlich seit Anfang des 2. Jhd. zusammen mit der Cohors III Aquitanorum auf dem Gebiet der Ortschaft Neckarburken in der Gemeinde Elztal stationiert; jede der beiden Einheiten hatte dort ihr eigenes Lager. Der erste Nachweis beruht auf der Inschrift (CIL 13, 6490), die auf 145/161 datiert ist.[1]

Um 159/161 wurde die Cohors III Aquitanorum nach Osterburken verlegt. Es ist umstritten, ob der Numerus schon zu diesem Zeitpunkt der Kohorte folgte, oder ob dies erst unter Commodus (180–192) geschah. Beide Einheiten waren dann bis zum Limesfall in der Mitte des 3. Jhd. im dortigen Kastell stationiert.[1]

Standorte

Standorte des Numerus in Germania superior waren möglicherweise:

Angehörige der Kohorte

Folgende Angehörige der Kohorte sind bekannt:[1][2]

Siehe auch

Weblinks

Commons: Numerus Brittonum Elantiensium – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. Marcus Reuter hält es für wahrscheinlich, dass Veranius Saturninus nicht nur für die Durchführung der Renovierungsarbeiten am Badehaus zuständig war, sondern auch der Kommandeur des Numerus war.

Einzelnachweise

  1. a b c d e Marcus Reuter: Studien zu den numeri des Römischen Heeres in der Mittleren Kaiserzeit, Dissertation, In: Berichte der Römisch-Germanischen Kommission 80, 1999, S. 359–569, hier S. 385–389, 445–448.
  2. a b Tatiana Alexandrovna Ivleva: Britons abroad: the mobility of Britons and the circulation of British-made objects in the Roman Empire Dissertation, Leiden University 2012, S. 170–171, 181–183, 548–549 (Online).