Lochtum

Lochtum
Stadt Goslar
Wappen von Lochtum
Koordinaten: 51° 56′ N, 10° 36′ OKoordinaten: 51° 55′ 55″ N, 10° 35′ 49″ O
Höhe: 156 m ü. NHN
Fläche: 11,49 km²[1]
Einwohner: 602 (31. Dez. 2018)[2]
Bevölkerungsdichte: 52 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Eingemeindet nach: Stadt Vienenburg
Postleitzahl: 38690
Vorwahl: 05324
Lochtum (Niedersachsen)
Lochtum (Niedersachsen)

Lage von Lochtum in Niedersachsen

Lochtum, Luftaufnahme (2015)
Lochtum, Luftaufnahme (2015)

Lochtum ist ein Stadtteil der Kreisstadt Goslar des niedersächsischen Landkreises Goslar.

Geographie

Lage

Lochtum ist der östlichste Stadtteil der Stadt Goslar und 16 km von ihr entfernt an der Schamlah an der Ostgrenze Niedersachsens gelegen. Vor der Öffnung der innerdeutschen Grenze lag das Dorf nur wenige hundert Meter von dieser entfernt. Lochtum hat eine verkehrsgünstige Lage an der Bundesautobahn 36 und A 369.

Nachbarorte

Vienenburg Wiedelah Lüttgenrode, Wennerode
Goslar Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Abbenrode
Bad Harzburg (Harlingerode, Westerode, Bettingerode) Eckertal, Stapelburg

Geschichte

Lochtum

Kirche St. Maria zu Lochtum, Innenraum mit Altar, Kanzel und Marienleuchter

Lochtum wurde 1066 erstmals urkundlich erwähnt.

Erzbischof Adalbert I. von Bremen, Erzieher des noch jungen deutschen Königs Heinrich IV. und somit faktisch Regent des Reiches, musste auf dem Reichstag zu Tribur 1066 seinem Widersacher, dem Erzbischof Anno von Köln, zeitweilig weichen. Er zog sich vorübergehend auf sein Gut nach Lochtum zurück. Hier betete er wohl in der romanischen Marienkapelle, die in den 1930er Jahren abgebrochen wurde.

Vier Dinge zeugen von diesem Sakralbau:

  • die Gasse Kapellenstieg
  • vermutlich der Marienleuchter (heute in der Lochtumer Kirche)
  • die Stundenglocke im Goslarer Stadtmuseum
  • das Glöckchen im Lochtumer Wappen

Dieses Wappen besteht aus dem blauen Wappenschild mit goldener Lilie, deren Stiel in die besagte goldene Glocke übergeht. Die Lilie wiederum entstammt dem Siegel Heinrich von Lochtum (damals Henricus de Locten) an einer im Goslarer Urkundenbuch verzeichneten Urkunde aus dem Jahre 1397. Vermutlich benannte sich dieser Henricus nach dem Ort aus dem er stammte, bzw. weil er einem ortsadeligen Geschlecht angehörte. Als Wappenfarbe wählte der damalige Rat der Gemeinde Lochtum am 19. März 1965 die Wappenfarbe der Herren von König, die von 1482 bis 1866 in Lochtum nachgewiesen sind.

Lütgen-Lochtum/Klein Lochtum

Das Vorwerk Lütgen-Lochtum (Klein Lochtum) lag nördlich in Richtung Vienenburg. Es wurde um 1096 gegründet, fiel 1641 wüst und war dem Kloster Ilsenburg zugehörig.[3]

Die Dorfkirche wurde um 1820 auf Veranlassung des damaligen Superintendenten Haarmann abgebrochen, bis 1815 wurden dort Verstorbene aus Lochtum beerdigt.[4]

Eingemeindungen

Am 1. Juli 1972 wurde Lochtum in die Stadt Vienenburg eingegliedert.[5]

Seit dem 1. Januar 2014 gehört Lochtum zur Stadt Goslar.[6]

Einwohnerentwicklung

Entwicklung Jahr Einwohner

Die Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert.

2013 628
2016 621
2017 622
2018 602

2013 zum 7. Januar 2014, ansonsten jeweils zum 31. Dezember des Jahres
Quelle: [2]

Politik

Stadtrat und Bürgermeister

Auf kommunaler Ebene wird Lochtum vom Stadtrat aus Goslar vertreten.

Ortsvorsteher

Der Ortsvorsteher von Lochtum ist Manfred Dieber (SPD). Seine Amtszeit läuft von 2021 bis 2026.[7]

Weblinks

Commons: Lochtum – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Endgültige Ergebnisse nach der Volkszählung vom 13. September 1950. Band 33. W. Kohlhammer Verlag, Stuttgart/Köln August 1952, S. 61, Sp. 2 (Digitalisat [PDF; 26,4 MB; abgerufen am 21. August 2019] Landkreis Goslar, S. 70).
  2. a b Standortdaten & Statistik Stadt Goslar. In: InternetseiteStadt Goslar. 31. Dezember 2017, abgerufen am 26. Mai 2019.
  3. Bernd Stenal: Die Harz-Geschichte 2: Früh- und Hochmittelalter. S. 145 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Aus der Kirchengeschichte von Vienenburg. (Memento vom 9. Mai 2018 im Internet Archive) In: www.vienenburg-evangelisch.de. Abgerufen am 8. Mai 2018.
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 270.
  6. Niedersächsische Staatskanzlei (Hrsg.): Gesetz über die Vereinigung der Städte Vienenburg und Goslar, Landkreis Goslar. Niedersächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt (Nds. GVBl.). Nr. 10/2013. Hannover 19. Juni 2013, S. 163 (Digitalisat (Memento vom 26. September 2018 im Internet Archive) [PDF; 153 kB; abgerufen am 21. August 2019] S. 7).
  7. Anke Donner: Ortsvorsteher wurden bestimmt. In: Internetseite Regional Goslar. 8. November 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. August 2019; abgerufen am 25. August 2019.