Liste der Geotope im Landkreis Mühldorf am Inn

Diese Liste enthält die Geotope des Oberbayerischen Landkreises Mühldorf am Inn in Bayern.[1] Die Liste enthält die amtlichen Bezeichnungen für Namen und Nummern des Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) sowie deren geographische Lage. Diese Liste ist möglicherweise unvollständig. Im Geotopkataster Bayern sind etwa 3.400 Geotope (Stand März 2020) erfasst. Das LfU sieht einige Geotope nicht für die Veröffentlichung im Internet geeignet. Einige Objekte sind zum Beispiel nicht gefahrlos zugänglich oder dürfen aus anderen Gründen nur eingeschränkt betreten werden.

NameBildGeotop IDGemeinde / LageGeologische RaumeinheitBeschreibungFläche m² / Ausdehnung mGeologieAufschlussartWertSchutzstatusBemerkung
Tertiärwelt Aubenham183A003Oberbergkirchen
Position
Isar-Inn-HügellandDie aufgelassene Mergelgrube erschloss Sedimente der Oberen Süßwassermolasse als Rohstoff der Ziegelindustrie. Basale Fein- und Grobsande wechseln sich zum Hangenden hin ab mit Mergeln, Kalkmergeln und tonigen Schluffen. Wegen des reichen pflanzlichen Fossilinhalts ist die Grube die Typlokalität der Phytozone OSM-5. Neben der ersten Beschreibung der Gattung Fagus (Buche) in der Oberen Süßwassermolasse gelang dort der Nachweis tierischer Fossilien von Fischen, Mollusken, Insekten und hirschartiger Säugetiere. 200 Meter nordwestlich befindet sich eine aktive Grube in den gleichen Schichten. Die aufgelassene Grube ist rekultiviert, in der nordöstlichen Böschung bestehen Restaufschlüsse von Mergeln, ansonsten wurde hier ein Tertiärwald angelegt. Ein Lehrpfad führt durch das Gelände. Fossilien aus der Grube sind im benachbarten Schulzentrum ausgestellt. Die Tertiärwelt Aubenham gehört zu Bayerns schönsten Geotopen und ist vor Ort mit einer entsprechenden Infotafel erläutert.90000
300 × 300
Typ: Standard-/Referenzprofil, Pflanzliche Fossilien, Tierische Fossilien
Art: Mergel, Sand, Schluff
Lehmgrube/Tongrube/Mergelgrubewertvollkein SchutzgebietBayerns schönste Geotope Nr. 66
Toteiskessel NW von Grub183R003Rechtmehring
Position
Inn-Chiemsee-JungmoränenregionDas Objekt liegt auf dem Endmoränenwall des Kirchseeoner Rückzugsstadiums.120
15 × 8
Typ: Toteisloch
Art: Moräne
kein AufschlussbedeutendNaturdenkmal
Toteiskessel NE von Höller183R004Rechtmehring
Position
Inn-Chiemsee-JungmoränenregionDer Toteiskessel liegt auf der Wallmoräne des Kirchseeoner Rückzugsstadiums.375
25 × 15
Typ: Toteisloch
Art: Moräne
kein AufschlussgeringwertigNaturdenkmal, Landschaftsbestandteil
Toteiskessel NW von Maxau
183R006Gars am Inn
Position
Inn-Chiemsee-JungmoränenregionDas annähernd kreisrunde Toteisloch liegt im Wald und ist stark versumpft. Im Südwesten befindet sich eine kleine offene Wasserfläche. Der vorübergehend stark zugewachsene Kessel wurde 2011/2012 entbuscht. Er liegt am Toteiskesselweg Haager Land und ist durch einen nummerierten (4) Findling gekennzeichnet.900
30 × 30
Typ: Toteisloch
Art: Moräne
kein AufschlussgeringwertigNaturdenkmal, Landschaftsbestandteil
Eiszerfallslandschaft N von Gänsgerbl183R008Gars am Inn
Position
Inn-Chiemsee-JungmoränenregionDie Eiszerfallslandschaft bei Gänsgerbl liegt auf der Endmoräne des Kirchseeoner Rückzugstadiums und präsentiert typische Relikte der Späteiszeit: Damals schwanden die lebenden (bewegten) Gletscher, Eismassen und -blöcke lösten sich von ihnen ab und schmolzen als Toteis im Schutz darüber geschütteter Gerölle und Geschiebe erst später. Zurück blieben steilwandige oder kesselförmige Hohlformen. Diese so genannten Toteislöcher sind bei Gänsgerbl teils lehrbuchhaft ausgebildet.108000
360 × 300
Typ: Eiszerfallslandschaft, Toteisloch
Art: Moräne
kein AufschlusswertvollNaturdenkmal
Toteiskessel N von Bergmann183R009Unterreit
Position
Inn-Chiemsee-JungmoränenregionDer langgestreckte Toteiskessel liegt, der Wallmoräne vorgelagert, auf Würm- und Endmoränenmaterial.7200
120 × 60
Typ: Toteisloch
Art: Moräne
kein Aufschlussbedeutendkein Schutzgebiet
Prallhang des Inns NE von Heisting
183R010Polling
Position
Inn-RegionDer Inn-Prallhang bei Heisting ist unverbaut, daher ist er nach wie vor aktiv und verlagert sich permanent. Hierdurch sind dauerhaft frische Aufschlüsse vorhanden. Im Prallhang ist die Grenze zwischen Molassesedimenten und auflagernden glazialen Schottern deutlich erkennbar. In der Nähe wurden in den Gesteinen der Oberen Süßwassermolasse bei Flusskilometer 112 Urelefanten (Gomphotherien) und im Niederterrassenschotter bei Flusskilometer 110 ein Mammutzahn gefunden. Derartige Fossilfunde können prinzipiell auch im Bereich des Heistinger Prallhangs erwartet werden. Das Geotop wird wegen seiner Schönheit, seiner besonderen Vegetation (Trockenrasen mit Kiefernbewuchs) und günstigen Nachmittag- und Abend-Besonnung als Naherholungsgebiet genutzt.48000
800 × 60
Typ: Prallhang, Schichtfolge, Tierische Fossilien
Art: Sand, Sandmergel, Schotter
Prallhang/Flussbett/Bachprofilbesonders wertvollFFH-Gebiet
Toteiskessel W von Löfflmoos
weitere Bilder
183R011Maitenbeth
Position
Inn-Chiemsee-JungmoränenregionDas Toteisloch liegt im Würm-Endmoränenwall des Kirchseeoner Rückzugsstadiums. Sein steilrandiger Kessel wird fast rundherum von hohen Flanken (bis 40 m) begrenzt. Lediglich nach Süden hin öffnet sich der Kessel mit einer nur 10 m hohen Böschung.2100
70 × 30
Typ: Toteisloch
Art: Moräne
kein AufschlussbedeutendNaturdenkmal
Toteiskessel N von Bachenöd183R013Gars am Inn
Position
Inn-Chiemsee-JungmoränenregionDas große, sumpfige Toteisloch mit den teils steilen Rändern und dem starken Bewuchs ist auch als Biotop interessant. Es liegt im unruhigen Relief des Endmoränenwalls des Kirchseeoner Rückzugsstadiums.5000
100 × 50
Typ: Toteisloch
Art: Moräne
kein AufschlussbedeutendNaturdenkmal
Toteiskessel E von Löfflmoos
weitere Bilder
183R014Maitenbeth
Position
Inn-Chiemsee-JungmoränenregionWassergefüllter Toteiskessel im Bereich des markanten Moränengürtels.400
20 × 20
Typ: Toteisloch
Art: Moräne
kein Aufschlussbedeutendkein Schutzgebiet
Toteislandschaft SE von Weidholz183R015Rechtmehring
Position
Inn-Chiemsee-JungmoränenregionMehrere flache Toteislöcher liegen im anmoorigen Grund eines peripheren Schmelzwassertales. Das Objekt verlandet zunehmend und wird bewirtschaftet/beforstet.100000
500 × 200
Typ: Eiszerfallslandschaft, Schmelzwassertal, Toteisloch
Art: Schotter, Moräne
kein Aufschlusswertvollkein Schutzgebiet
Terrassenlandschaft zwischen Gars und Au am Inn183R016Gars am Inn
Position
Inn-RegionDie Terrassenlandschaft zwischen Gars und Au am Inn wird aufgebaut aus Postglazialterrassenschottern sowie würm- und rißeiszeitlichen Ablagerungen. Über den Flussterrassen steht auf Altmoränenmaterial (Niedere Altmoräne mit Wallform der Rißeiszeit) der Wehrturm des Schlosses Stampfl.4500000
3000 × 1500
Typ: Terrasse, Härtling
Art: Schotter, Moräne
kein Aufschlussbedeutendkein Schutzgebiet
Toteiskessel SW von Maitenbeth
183R017Maitenbeth
Position
Inn-Chiemsee-JungmoränenregionEin längliches Toteisloch mit etwa 30 × 50 Metern Größe wird von mehreren kleineren Toteislöchern und einem hügeligen Relief umgeben. Diese Eiszerfallslandschaft liegt in den Moränenrücken des Würmglazials.27000
180 × 150
Typ: Toteisloch, Eiszerfallslandschaft
Art: Moräne
kein AufschlussbedeutendFFH-Gebiet
Moränenlandschaft bei Joppenpoint183R018Haag in Oberbayern
Position
Inn-Chiemsee-JungmoränenregionAm Ortsrand von Joppenpoint befindet sich ein Gebiet mit stark hügelig ausgeprägtem Relief, das nicht mit Wald bestanden und dadurch besonders gut erkennbar ist. Das Gelände ist landwirtschaftlich genutzt und teilweise eingezäunt. Man hat jedoch gute Einblicke von der Mühlstraße aus und vom Beginn des Robert-Scherzer-Wegs am oberen nordwestlichen Ende des Areals.30000
200 × 150
Typ: End-(Wall-)Moräne
Art: Moräne
kein Aufschlussbedeutendkein Schutzgebiet
Turm aus Nagelfluh über der Staustufe Teufelsbruck W von Wang183R019Unterreit
Position
Inn-Chiemsee-JungmoränenregionDirekt an einem Wanderweg hoch über dem Inn östlich der Staustufe Teufelsbruck steht eine Felssäule aus Nagelfluh. Das Konglomerat aus kalkig verkitteten Schottern weist reichlich kristalline Komponenten auf. Würmzeitliche Schotter sind selten zu Nagelfluh verkittet und tatsächlich sind in den Schottern entlang des Wanderwegs keine weiteren Nagelfluhen zu beobachten. Vielleicht hatte die schluffige Moränenüberdeckung über den Schottern hier ein Loch aufgewiesen und durchsickernde kalkreiche Wässer haben diese Säule gebildet?4
2 × 2
Typ: Felsturm/-nadel
Art: Konglomerat
BlockwertvollFFH-Gebiet

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Datenquelle: Bayerisches Landesamt für Umwelt, www.lfu.bayern.de, Geotoprecherche (abgerufen am 16. September 2017)
Commons: Geotope im Landkreis Mühldorf am Inn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien