Lagnes

Lagnes
Lagnes (Frankreich)
Lagnes (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Provence-Alpes-Côte d’Azur
Département (Nr.) Vaucluse (84)
Arrondissement Apt
Kanton Cheval-Blanc
Gemeindeverband Luberon Monts de Vaucluse
Koordinaten 43° 54′ N, 5° 7′ OKoordinaten: 43° 54′ N, 5° 7′ O
Höhe 64–622 m
Fläche 16,93 km²
Einwohner 1.673 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 99 Einw./km²
Postleitzahl 84800
INSEE-Code
Website lagnes.fr

Luftbild von Lagnes

Lagnes ist eine französische Gemeinde mit 1673 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Vaucluse und in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur.

Geografie

Lagnes befindet sich am südwestlichen Punkt der Monts de Vaucluse zwischen Fontaine-de-Vaucluse, Saumane-de-Vaucluse und Cabrières-d’Avignon, am Eingang des Regionalen Naturparks Luberon, zu dem das Gemeindegebiet gehört.

Geschichte

An der Fundstätte Claparousse befanden sich einige prähistorische Siedlungen.

Lagnes wird 1154 zum ersten Mal als „Lagnas“ erwähnt.

Vom 11. bis 13. Jahrhundert besaß die Abtei Saint-André de Villeneuve-lès-Avignon eine Kirche namens Sancti Joannis de Greso, die daraufhin an den Bischof von Cavaillon überging.[1]

1648 errichtete Papst Innozenz X., entgegen den Versprechungen an die Einwohner, die sich gewünscht hatten, unter der Herrschaft von Saint-Siège zu bleiben, ein Lehen für das Marquisat zugunsten von Louis de Cambis.

1720 breitete sich die Pest, von Marseille kommend, in der Provence aus. Um das Comtat Venaissin vor Pestkranken zu schützen, beschlossen die Gemeinden der Region eine 27 Kilometer lange Mauer zu errichten, die sogenannte Pestmauer, von der immer noch einige Abschnitte in der Gemeinde sichtbar sind.

Im 18. Jahrhundert wurde die Herrschaft zwischen den Familien Cambis und Fortia aufgeteilt, die zwei verschiedene, von einem Hof getrennte Wohnsitze im Inneren der Schlossmauern besaßen.

Während der Französischen Revolution war Lagnes Hauptort des Kantons.

1838 endete die Ausbeutung der Eisenvorkommen.

Einwohnerentwicklung

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2008
Einwohner 1018 1025 1021 1108 1397 1473 1693

Städtepartnerschaft

Sehenswürdigkeiten

  • Schloss aus dem dreizehnten Jahrhundert (Überarbeitung im sechzehnten und siebzehnten Jahrhundert) auf Berggipfel des Dorfes; alte Kapelle Saint-Antoine (zwölftes Jahrhundert) im Schlosshof, eingestuft als Monument historique
  • Zwei Rundtürme, Dorftore und ein Kiosk als Überbleibsel der alten Dorfmauern aus dem vierzehnten/fünfzehnten Jahrhundert, 1825 zerstört
  • Häuser aus dem 16. und 17. Jahrhundert in der rue Venteuse, Monument historique, Brunnen und Waschhäuser im Dorfzentrum
  • Pfarrkirche Saint-Pierre (1844) mit Glockenturm (1746) der alten Kirche Notre-Dame-des-Anges
  • Belfried mit viereckiger Turmuhr
  • Mehrere umgebaute Kapellen oder Ruinen (Saint-Véran, Pénitents Blancs, Saint-Jean, Saint-Nicolas)
  • Freilicht-Theater im Nordwesten des Dorfes (kulturelle Veranstaltungen im Sommer)
  • Panoramasicht vom Pieï-Felsen (schöne Sicht auf das Tal der Durance und aufs Luberon)
  • Überreste der Pestmauer
  • Springbrunnen

Literatur

  • Robert Bailly: Dictionnaire des communes du Vaucluse. Avignon 1986, ISBN 2903044279.
  • Jules Courtet: Dictionnaire géographique, géologique, historique, archéologique et biographique du département du Vaucluse. Nîmes 1997, ISBN 284406051X.
  • Jean-Pierre Saltarelli: Les Côtes du Ventoux, origines et originalités d'un terroir de la vallée du Rhône. Avignon 2000, ISBN 2879230411.
Commons: Lagnes – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Guy Barruol, Michèle Bois, Yann Codou, Marie-Pierre Estienne, Élizabeth Sauze, Liste des établissements religieux relevant de l’abbaye Saint-André du Xe au XIIIe siècle, in: Guy Barruol, Roseline Bacon et Alain Gérard, L’abbaye de Saint-André de Villeneuve-lès-Avignon, histoire, archéologie, rayonnement, Actes du colloque interrégional tenu en 1999 à l'occasion du millénaire de la fondation de l'abbaye Saint-André de Villeneuve-lès-Avignon, Éd. Alpes de Lumières, Cahiers de Salagon no 4, Mane, 2001, 448 Seiten ISSN 1254-9371, ISBN 2-906162-54-X, S. 219