Häfen Forchheim

Häfen Forchheim
Daten
UN/LOCODE DE FOH
Eigentümer Stadt Forchheim
Betreiber div.
Eröffnung 1967
Hafentyp Lände
Geografische Informationen
Ort Forchheim
Land Bayern
Staat Deutschland
Koordinaten 49° 42′ 24″ N, 11° 3′ 15″ OKoordinaten: 49° 42′ 24″ N, 11° 3′ 15″ O
Häfen Forchheim (Bayern)
Häfen Forchheim (Bayern)
Lage Häfen Forchheim

BW

BW

Die Häfen Forchheim umfassen zwei Anlandungsstellen an der Bundeswasserstraße Main-Donau-Kanal (MDK), zwei Schleusenvorhäfen an der Schleuse Forchheim, zwei Sportboothäfen an der Regnitz sowie ein Gewerbegebiet im Süden der oberfränkischen Stadt Forchheim.

Geographie

Die Häfen Forchheim liegen an sechs räumlich getrennten Standorten westlich des Ortskerns von Forchheim. Die Marina des MYC Forchheim befindet sich in einem Altarm der Regnitz und liegt ebenso wie der untere Schleusenvorhafen am MDK an der Haltung Strullendorf auf einer Höhe von 249 m. Die anderen Häfen liegen auf einer Höhe von 255 m an der Haltung Forchheim bei Kanalkilometer:

f1 Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap

MDK-km: Hafenteil Hafentyp Lage Kailänge Tiefe Verwendung und Ausstattung
25,5 W Schleusenvorhafen Lände 280 m Kaimauer 4 m Liegeplätze Großschifffahrt; am Westufer: Strom, Wasser, Abwasser; am Ostufer: Dalben, 3 Stege
25,9 W Motoryachtclub Marina 130 m Kaimauer 2,5 m Stege f. Kleinfahrzeuge, Clubhaus, Sanitär, Strom, Grillplatz, Slipanlage, 30 Wasser- und 10 Landliegeplätze [1]
26,2 W Schleusenvorhafen Lände 280 m Kaimauer 4 m Liegeplätze Großschifffahrt; am Westufer: Strom, Wasser, Abwasser; am Ostufer: Dalben, 3 Stege
26,6 W Bauhafen Lände 200 m Kaimauer 4 m Schwerlastplatte, 6000 m² Freilagerflächen, Strom [2]
28,4 W Yachtclub 1969 Marina 100 m geböschtes Ufer mit Stegen 2,5 m Stege f. Kleinfahrzeuge, Clubhaus, Sanitär, Strom, Slipstelle, 35 Wasser- und 20 Landliegeplätze [3]
30,1 O Stadthafen Landesteg Schwimmsteg 10 m + ca. 160 m, geböschtes Ufer 4 m Anleger für die Personenschifffahrt, ehemals Handelshafen, Parkplätze, ÖPNV in ca. 250 m Entfernung [4]

Geschichte

Bereits seit den 1840er Jahren führte der Ludwig-Donau-Main-Kanal östlich an Forchheim vorbei und nördlich des Stadtgebietes gab es einen Handelshafen. Nach Schäden im Zweiten Weltkrieg wurde der Kanal aufgrund der nicht mehr zeitgemäßen Beförderungskapazitäten um 1950 herum aufgelassen und der alte Hafen wich einem Einkaufszentrum; die Planungen und Bautätigkeiten für den Kanalneubau begannen. Die neue Trassenführung des Main-Donau-Kanales tangierte Forchheim nunmehr westlich und folgt heute dem Lauf der hierfür begradigten Regnitz.

In den Jahren 1961 bis 1964 entstanden zunächst die Schleuse Forchheim mit ihnen Schleusenvorhäfen und der Bauhafen am Main-Donau-Kanal. Im Jahr 1967 war auch der neue Stadthafen fertiggestellt[5] und an 310 m Uferlänge gab es einen Kran mit 4 t Tragfähigkeit und 10.000 m² Freilagerflächen.[6]:13–15 In dem angrenzenden, knapp zwanzig Hektar großen Gewerbegebiet siedelte sich zunächst die BayWa an, errichtete Lagerhallen sowie Silos mit 600 m³ Fassungsvermögen und es kamen weitere Transport- und Gewerbebetriebe hinzu. Umgeschlagen wurden hauptsächlich Baustoffe und Agrarerzeugnisse. Ein Bahnanschluss an die damals unmittelbar südlich verlaufende Bahnstrecke Forchheim–Höchstadt bis auf den Kai war geplant,[6] blieb aber letztlich unverwirklicht.
Die Fa. Väth ersetzte später den 4 t-Kran durch einen Portalkran mit 8 t Tragfähigkeit.[7] In den 1970er Jahren entstanden dann die beiden Marinas für die Freizeitschifffahrt in Forchheim und der Yachtclub 1969 wurde 1999 auch zum Standort des Rettungsbootes der Kreiswasserwacht.[8] In den 1990er Jahren kamen die Umschläge zum Erliegen und die geböschten Ufer der Lände wucherten zu. In den 2000er Jahren lagen auch weite Teile des Gewerbegebietes brach. Nach Besitzerwechseln siedelten sich andere Unternehmen an, die die Umschlagseinrichtungen nicht nutzten und in den 2010er Jahren wurde schließlich auch der Portalkran abgebaut. An dessen Stelle wurde im Jahr 2017 eine Anlegestelle für die Personenschifffahrt geplant[9] und 2019 baulich fertiggestellt.[10]

Verkehr

Die Häfen Forchheims sind erschlossen durch Gemeindestraßen. Über die Bundesstraße 470 besteht eine Auffahrtsmöglichkeit zu der östlich des Hafengebietes verlaufenden Bundesautobahn 73. Den Stadthafen bedienen in ca. 250 m Entfernungen zwei Stadtbuslinien, die der Omnibusverkehr Franken betreibt.

Zwischenfälle

  • In der Nacht zum 1. Juni 2022 verunglückte ein Fahrgastschiff an der Eisenbahnbrücke südlich des Stadthafens.[11]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Motoryachtclub Forchheim
  2. Bauhafen auf BayernAtlas
  3. Yachtclub 1969 e.V.
  4. Pressebericht Nordbayern.de vom Mai 2020
  5. Hafen Forchheim auf historischen Photo von 1967
  6. a b Mitteilungsblätter des Deutschen Kanal- und Schifffahrtsverein, Ausgabe 18 vom Mai 1975 (.pdf)
  7. Binnenhafen.info Forchheim
  8. Pressebericht Nordbayern.de vom Juni 2017
  9. Pressebericht Nordbayern.de vom Juli 2017
  10. Pressebericht Nordbayern.de vom August 2019
  11. Pressebericht Nordbayern.de vom 1. Juni 2022