Gymnasium Lohbrügge

Gymnasium Lohbrügge
Hauptgebäude / Forum des Gymnasium Lohbrügge
Schulform Gymnasium
Gründung 1967
Ort Hamburg-Lohbrügge
Land Hamburg
Staat Deutschland
Koordinaten 53° 30′ 17″ N, 10° 12′ 27″ OKoordinaten: 53° 30′ 17″ N, 10° 12′ 27″ O
Träger Freie und Hansestadt Hamburg
Schüler 1014 (Schuljahr 2022/23)[1]
Leitung Heiko Reich[1]
Website gymnasium-lohbruegge.de

Das Gymnasium Lohbrügge ist ein staatliches Gymnasium im Hamburger Stadtteil Lohbrügge, das 1968 gegründet wurde. Das Gymnasium wird mit fünf bis sechs Zügen geführt, was Schülerzahlen von über 1000 entspricht.

Geschichte

Kreuzbau der Schule Sander Straße in Hamburg-Bergedorf, Standort des Gymnasiums Lohbrügge von 1967 bis 1970

Das Gymnasium wurde gegründet, um den Schulbedarf der ab 1960 erbauten Großwohnsiedlung Lohbrügge-Nord abzudecken. Nach steigender Kritik an fehlenden weiterführenden Schulen sollte das Gymnasium zu 1966 oder 1967 den Schulbetrieb aufnehmen, vorerst in Räumen bereits bestehender Volksschulen.[2]

Die Bauten für das Gymnasium am Binnenfeldredder wurden ab 1966 nach Serienentwürfen des Hamburger Hochbauamtes geplant.[3] 1967 gilt als das offizielle Gründungsjahr des Gymnasiums,[4] von 1967 bis 1970 fand der Unterricht in den Räumen der Schule Sander Straße statt.[5] Erst 1969 wurde der Grundstein am Binnenfeldredder gelegt.[6] Nach einer weiteren Zwischenstation in Pavillons an der Leuschnerstraße zog das Gymnasium 1971 in die Neubauten am Binnenfeldredder ein.[5] Ab 1973 wurden die Schulgebäude um Fachhaustrakt und Haus 6 erweitert.[3] Von 1973 bis 1974 wurde die Dreifeld-Sporthalle gebaut.[5]

Standort und Architektur

Das Gymnasium hat einen Standort am Binnenfeldredder in Hamburg-Lohbrügge, der teilweise gemeinsam mit der Stadtteilschule Lohbrügge genutzt wird. Bis 2021 wurde zusätzlich der Schulstandort An der Twiete genutzt, den das Gymnasium nach Fertigstellung der Neubauten am Binnenfeldredder abgeben konnte.

Das Schulgelände des Gymnasiums befindet sich nördlich der Straße Binnenfeldredder und wird westlich vom Bornmühlenbach und der Stadtteilschule Lohbrügge begrenzt. Nördlich schließen sich Parkanlagen an („Grünes Zentrum Lohbrügge“) und östlich liegt die Wilhelm-Lindemann-Sportanlage.

Ursprünglich gab es an diesem Standort 17 kleinteilige Pavillonbauten (Wabenbauten, Riegel vom Typ-65) für Gymnasium und Stadtteilschule,[7] die im Zuge des Neubaus abgerissen wurden. Ersetzt wurden diese Altbauten durch drei große, freistehende Neubauten: Gymnasium und Stadtteilschule erhielten je ein dreigeschossiges Klassenhaus, das dritte Gebäude („Forum“) teilen sich beide Schulen. Im Klassenhaus des Gymnasiums ist die Stufe 5 bis 8 untergebracht, in den Obergeschossen des Forum die Klassen 9 bis 12.[8] Die nicht abgerissenen Bestandsbauten (Fachtrakte und Dreifeld-Sporthalle) wurden saniert. Die Neubauten des ersten Bauabschnitts wurden 2016 bezogen, der zweite Bauabschnitt 2021.[9]

Schulprofil

Das Einzugsgebiet des Gymnasiums umfasst im Wesentlichen die Stadtteile Lohbrügge, Neuallermöhe und Billstedt. Aus dem benachbarten Stadtteil Bergedorf besuchen vergleichsweise wenige Schüler das Gymnasium.[10] Bei der Erhebung des Sozialindex für Hamburger Schulen 2021 wurde für das Gymnasium Lohbrügge auf einer Skala von 1 (nachteilige Voraussetzungen der Schülerschaft, höchster Förderbedarf) bis 6 (beste Voraussetzungen, kein Förderbedarf) ein Sozialindex von 4 errechnet.[11] Im Schuljahr 2016/17 hatten etwa 41 % der Schüler am Gymnasium Lohbrügge einen Migrationshintergrund, etwas mehr als der Durchschnitt der Hamburger Gymnasien.[12]

Seit 1998 hat das Gymnasium einen bilingualen Zug, in dem verschiedene Fächer auf Englisch unterrichtet werden.[5]

Bekannte Absolventen

Weblinks

Commons: Gymnasium Lohbrügge – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Behörde für Schule und Berufsbildung zusammen mit dem Institut für Bildungsmonitoring und Qualitätsentwicklung (IfBQ): Schulinfosystem SISy, Angaben zum Gymnasium Lohbrügge aus dem Schuljahr 2022/23. (Abgerufen im August 2022)
  2. Kritik hatte Erfolg: Ostern 1966 fünf neue Gymnasien. In: Hamburger Abendblatt, 21. Mai 1965.
  3. a b Boris Meyn: Die Entwicklungsgeschichte des Hamburger Schulbaus. Hamburg 1998, S. 483. (Inventarnummer 437)
  4. Vergleiche 25 Jahre GYLOH / Gymnasium Lohbrügge. Hamburg 1992, PPN 681239689 und Gymnasium Lohbrügge : 30 Jahre (1967 bis 1997). Hamburg 1997, PPN 265719879.
  5. a b c d Ullrich Menzer: 50 Jahre Gymnasium Lohbrügge : Das GyLoh wird 50. In: Jahrbuch 2017. Gymnasium Lohbrügge, Hamburg 2017, S. 58–59. (Online)
  6. Lohbrügge-Nord erhält Gymnasium. In: Hamburger Abendblatt, 21. Oktober 1969.
  7. Flurkarte der Schulen, Anlage zu Ausschreibung Schulen Binnenfeldredder, Bekanntgabe des Ergebnisses vom 20. April 2012, TED-Dokumenten-Nr. 346334-2011
  8. Schulen Binnenfeldredder bei Gerber Architekten (Abgerufen im August 2022)
  9. Katja Weber: Wo 2021 gebaut und saniert wurde. In: Hamburger Abendblatt, 18. August 2022.
  10. Bildungsatlas Hamburg, Behörde für Schule und Berufsbildung zusammen mit dem Institut für Bildungsmonitoring und Qualitätsentwicklung. Angaben zum Einzugsgebiet auf Basis der Daten von 2017/2018. (Abgerufen im August 2022)
  11. Behörde für Schule und Berufsbildung: Bildungsbehörde passt Sozialindex an aktuelle Lage an, 15. April 2021. (Pressemitteilung mit Anhang „Sozialindex Schulliste 2013/2021“, abgerufen im Januar 2022)
  12. Peter Ulrich Meyer: So hoch ist der Migrantenanteil an Hamburger Schulen. In: Hamburger Abendblatt. 19. April 2018 (abendblatt.de – An den Hamburger Gymnasien lag der Anteil durchschnittlich bei 37,3 %).
  13. Vom GyLoh-Schüler zum Professor in den USA. In: Jahrbuch 2017. Gymnasium Lohbrügge, Hamburg 2017, S. 67. (Online)