Gaspar Claus

Gaspar Claus (* 1983) ist ein französischer Cellist, der im Bereich der Alternative und der Improvisationsmusik tätig ist[1] und Filmmusik komponiert.[2]

Leben und Wirken

Claus ist ein Sohn des Flamencogitarristen Pedro Soler.[1] Er spielte bereits im Alter von zwei Jahren eine Spielzeuggitarre, interessierte sich dann aber fürs Cello und begann im Alter von fünf Jahren mit dem Cellospiel. Er erhielt eine klassische Ausbildung an französischen Konservatorien, etwa am Pariser Konservatorium bei Philippe Muller, beschäftigte sich aber, seitdem er Aufnahmen von Tom Cora hörte, intensiv mit der Erweiterung des Celloklangs. Dabei nutzt er den gesamten Korpus des Instruments (Holz, Metall und Rosshaar), um ein Universum von Klängen zu schaffen, das er bei seinen Improvisationen mit vielen Künstlern einsetzt.[3]

Claus gehörte zu den Gruppen Le Chat de Schrödinger, Orchard und Vacarme und war an mehreren Alben von Rone beteiligt. Er hat mit Ryūichi Sakamoto,[2] Catherine Jauniaux, Beñat Achiary, Umezu Kazutoki, Kazuki Tomokawa, Otomo Yoshihide, Keiji Haino, Sachiko M.[3] und Joëlle Léandre ebenso zusammengearbeitet wie mit den Singer-Songwritern Barbara Carlotti und Flavien Berger. Weiterhin wurde sein Spiel durch die Zusammenarbeit mit Sufjan Stevens, Bryce Dessner (The National), Jim O’Rourke, Matt Elliott (Third Eye Foundation), Casper Clausen (Efterklang) und Serge Teyssot (Noir Désir) geprägt.[2] Im Duo mit seinem Vater Pedro Soler nahm er die Alben Barlande (2011) und Al Viento (2016) für InFiné auf.[1] 2013 erschien sein Debütalbum Jo Ha Kyū. 2021 folgte sein Soloalbum Tancade, das von der Kritik hoch gelobt wurde.[4][2]

Darüber hinaus hat Gaspar Filmmusiken für Vincent Moon und Colin Solal geschaffen, aber auch für den Film Makala von Emmanuel Gras, der beim Cannes Film Festival den Kritikerpreis erhielt. 2021 veröffentlichte er eine EP mit seinem Soundtrack für die Kurzfilmreihe „Hobbies“ auf Canal+.[2]

Weiterhin dokumentiert Claus auf dem von ihm gegründeten Label Festival Permanent einige seiner musikalischen Begegnungen und seine Suche nach Kompositionen, die sich gängigen Genres entziehen.[2]

Einzelnachweise

  1. a b c Pedro Soler & Gaspar Claus: Al viento. The Quietus, 27. Mai 2016, abgerufen am 18. Mai 2022.
  2. a b c d e f Gaspar Claus: Tancade. kultur-port.de, 27. August 2021, abgerufen am 18. Mai 2022.
  3. a b Bad Panda. archive.org, abgerufen am 18. Mai 2022.
  4. Gaspar Claus – Tancade. musicansich.de, 10. September 2021, abgerufen am 18. Mai 2022.