Burg Hohenzollern

Burg Hohenzollern
Burg Hohenzollern

Burg Hohenzollern

Staat Deutschland
Ort Bisingen
Entstehungszeit Erste Burg um 1000 bis 1267, aktueller Bautenstand 1446 bis 1867
Burgentyp Höhenburg, Gipfellage
Erhaltungszustand Erhalten
Ständische Stellung Grafen (bis 1623)
Fürsten (1623–1850)
Könige (1850–1918)
Kaiser (1871–1918)
Geographische Lage 48° 19′ N, 8° 58′ OKoordinaten: 48° 19′ 23,5″ N, 8° 58′ 3,8″ O
Höhenlage 855 m ü. NHN
Burg Hohenzollern (Baden-Württemberg)
Burg Hohenzollern (Baden-Württemberg)

Die Burg Hohenzollern ist die Stammburg des Fürstengeschlechts und ehemals regierenden preußischen Königs- und deutschen Kaiserhauses der Hohenzollern. Sie liegt im Zollernalbkreis in Baden-Württemberg auf der Gemarkung der Gemeinde Bisingen, zu deren Ortsteil Zimmern sie gehört.

Geographische Lage

Die Gipfelburg liegt auf dem 855 Meter hohen, isolierten, prominenten Bergkegel des Hohenzollern. Er ist ein Zeugenberg, dem Trauf der Schwäbischen Alb vorgelagert.

Geschichte

Erste Burg

Die erste mittelalterliche Burg der Grafschaft Zollern, die 1267 erstmals erwähnt wurde, geht vermutlich auf das 11. Jahrhundert zurück. Sie wurde am 15. Mai 1423 nach fast einjähriger Belagerung durch den Schwäbischen Städtebund erobert und vollständig zerstört. Den Grund für den Konflikt hatte Graf Friedrich XII. von Zollern, genannt der Oettinger, geboten, der sich die schwäbischen Reichsstädte zum Feind gemacht hatte und deshalb über ihn die Reichsacht verhängt worden war. Die Reichsstädte standen im Bund mit Graf Eitel Friedrich von Zollern und der Grafschaft Württemberg. Im Sommer 1422 begann die Belagerung. Daran beteiligt waren unter anderem die Reichsstädte Augsburg, Ulm, Memmingen, Kempten, Reutlingen, Rottweil, Ravensburg, Biberach und Weil der Stadt.[1]

Zweite Burg

Die zweite Burg in einem Stich von Matthäus Merian anno 1643

Nach einem Neubau ab 1454 wurde die Burg im Dreißigjährigen Krieg, obwohl zur starken Festung ausgebaut, von den Württembergern eingenommen und vorübergehend besetzt:

Nachdem sich das Kräfteverhältnis durch den Vormarsch der Schweden bis nach Bayern zugunsten der Protestanten verschob, und Schwedenkönig Gustav Adolf die im Schwäbischen eroberten und noch zu erobernden Gebiete Herzog Julius Friedrich von Württemberg versprach, rüstete sich dieser Anfang 1632 zum Krieg gegen seine Nachbarn. Unter dem Vorwand, „die verlassenen [katholischen] Herrschaften zu schützen“, ließ der Herzog seine Truppen zunächst in die Grafschaft Hohenberg einmarschieren. Rasch wurden wichtige Städte (z. B. Rottweil am 2. Oktober 1632) erobert, außerdem die Belagerung von Villingen (Übergabeaufforderung am 4. Oktober 1632) eingeleitet und die Blockade von Hohenzollern (im Juli 1633) begonnen. Während es die Württemberger im Schwarzwald anfangs mit der Aushebung der Landwehr aus den nahegelegenen Ämtern angehen wollten, sollte es im Hohenzollerischen Oberstleutnant Jost Faber mit 500 „bewehrten württembergischen Bauern“ und 100 Landreitern richten – doch ohne Erfolg. Acht Monate lag die württembergische Wagenburg vor der Festung, ihre Soldaten plünderten die Mundvorräte, ohne dabei einen militärischen Erfolg verbuchen zu können. Aufgrund des offensiven Vorgehens des württembergischen Herzogs drohten die Kaiserlichen nun ihrerseits mit Vergeltungsmaßnahmen. Einige ihrer Offiziere tönten, sie würden „in Württemberg ein solches Feuer anrichten, dass die Engel im Himmel die Füße an sich ziehen“. Im Frühjahr 1634 begann nun der junge und engagierte Herzog Eberhard von Württemberg mit der eigentlichen Belagerung der Burg. Er setzte den erfolglosen Kommandeur Jost Faber ab und dafür Oberstleutnant Helmstädt ein. Dieser mit den Schweden operierende Offizier und Kommandant der Landregimenter III + IV konnte schließlich die Stadt Hechingen am 25. März 1634 einnehmen, worauf am 3. April die Burg wegen anhaltend schlechter Versorgungslage kapitulierte. Die zollerische Besatzung unter Hauptmann Weinmann erhielt freien Abzug. Trotz des Protests von Philipp Christoph von Hohenzollern musste das Fürstentum Hohenzollern-Hechingen Eberhard von Württemberg huldigen und all seine Beamten wurden abgesetzt. Nachdem sich nach der Schlacht bei Nördlingen das Kräfteverhältnis wieder zugunsten des Kaisers gewendet hatte, gelang am 1. November 1635 die Rückeroberung der Feste mittels einer List: Dem württembergischen Hauptmann Albert Schmidlapp wurde ein gefälschtes Schreiben ausgehändigt, das den angeblichen Befehl seines Herzogs enthielt, der darum bat, die Burg an den kaiserlichen Oberstleutnant Karthausen zu übergeben. Nach Abzug der Württemberger erhielt die Burg zunächst eine Besatzung von 50 Mann Landvolk (einheimische Bauern).[2]

Nach Kriegsende war die Burg überwiegend in habsburgischem Besitz, bevor sie während des Österreichischen Erbfolgekriegs im Winter 1744/1745 von französischen Truppen besetzt wurde. Nach dem Abzug der letzten österreichischen Besatzung 1798 verfiel die Burg, Anfang des 19. Jahrhunderts war sie eine Ruine. Als einziger nennenswerter Teil war die St. Michaelskapelle erhalten geblieben.

Dritte Burg

Burg Hohenzollern, handkolorierte Aufnahme etwa zwischen 1890 und 1900

Der Gedanke an einen Wiederaufbau der Burg kam dem damaligen Kronprinzen und späteren König Friedrich Wilhelm IV. möglicherweise 1819, als er auf einer Italienreise auch die Wurzeln seiner Herkunft kennenlernen wollte und den Berg bestieg. 1844 schrieb er, bereits als König:[3]

„Die Erinnerung vom J. 19 ist mir ungemein lieblich und wie ein schöner Traum, zumal der Sonnenuntergang, den wir von einer der Schloßbastionenen aus sahen. … Nun ist ein Jugendtraum-Wunsch, den Hohenzollern wieder bewohnbar gemachet zu sehen.“

Friedrich Wilhelm IV.

Die Burg in ihrer heutigen Form ist ein Bauwerk des renommierten Berliner Architekten Friedrich August Stüler, der 1842 als Schüler und Nachfolger Karl Friedrich Schinkels zum Architekten des Königs ernannt worden war. Sie gilt als typisches Beispiel der Neugotik im deutschen Sprachraum. Die eindrucksvollen Auffahrtsanlagen entwarf der Ingenieuroffizier Moritz von Prittwitz, der damals als der führende preußische Festungsbaumeister galt. Die bildhauerischen Arbeiten stammen von Gustav Willgohs.

Zum einen ist die Burg Hohenzollern das Ergebnis politischen Repräsentationswillens der Herrscher von Preußen, die die Stammburg ihrer Ahnen in prunkvoller Form wiederaufgebaut sehen wollten. Zum anderen ist sie Ausdruck des romantischen Geistes jener Zeit und verkörpert die damalige Idealvorstellung einer mittelalterlichen Ritterburg.[4] Insofern ist der historistische Baugedanke mit dem von Schloss Neuschwanstein in Bayern vergleichbar, jedoch ohne dessen phantastisch-theatralische Übersteigerung. 1850 fand die Grundsteinlegung statt. Finanziert wurde der Bau gemeinsam von der brandenburgisch-preußischen und den fürstlich-schwäbischen Linien der Hohenzollern. Im Streit um die Finanzierung kam es nach einem heftigen Wortgefecht am 22. März 1852 zwischen Otto von Bismarck und Georg von Vincke in der zweiten preußischen Kammer am 25. März 1852 zum Duell Vincke–Bismarck. Am 3. Oktober 1867 wurde der Bau unter König Wilhelm I. von Preußen vollendet und eingeweiht.

Der Neubau blieb nicht immer unumstritten. Wenige Jahrzehnte nach der Einweihung beauftragte Kaiser Wilhelm II. den Architekten Gabriel von Seidl, sich mit einem möglichen Umbau der Burg im puristischen Stil des Historismus zu beschäftigen. Seidl stellte während seines Besuchs der Burg im Jahr 1894 jedoch fest: „Diese Burg ist derart verpfuscht, dass ich nix machen kann als höchstens sie neu bauen – und dann ist es halt keine alte Burg mehr … Das kann i net!“. Seine Begleiter soll er zudem während seines Besuches auf Grund seines gewonnenen Eindrucks gebeten haben: „Um Gottes Willen, helfens mir hinaus.“ Darauf nahm Kaiser Wilhelm II. Abstand von diesem Umbauprojekt und ließ stattdessen die Hohkönigsburg neu bauen, das Residenzschloss Posen errichten, die Ordensburg Marienburg renovieren sowie nach deren Vorbild die Marineschule Mürwik für die Marine erbauen und zuletzt in Potsdam den Cecilienhof im Stil eines Jagdschlosses errichten.[5]

Bei einem Erdbeben am 3. September 1978 wurde die Burg schwer beschädigt. Einige Türmchen stürzten ein und Ritterfiguren fielen um.[6] Die Restaurierungsarbeiten zogen sich bis in die 1990er Jahre hin.

Gestaltung

Adlerturm und Teil der Befestigung

Das Bauwerk, das fast die ganze Bergkuppe bedeckt, besteht hauptsächlich aus vier Elementen: den Befestigungsanlagen, dem Schlossgebäude, den Kapellen und dem Burggarten.

Befestigungsanlagen

Das Adlertor mit seiner Zugbrücke bildet den Eingang. Durch vier Windungen gelangt man in den Burghof. Die erste Windung dreht sich um den Wilhelmsturm. Man gelangt über den Zwinger zur zweiten Windung, dem niederen Vorwerk. Von hier aus führt die dritte Windung im Gewölbe des spiralförmigen Rampenturms und die vierte Windung direkt darüber mit unbedeckter Auffahrt. Dann erreicht man die südöstliche Schnarrwachtbastei mit Ausblick auf Boll und den Dreifürstenstein. Von dort aus kann man durch den quadratischen oberen Torturm über einen geradlinigen Anstieg den Burghof erreichen oder über die Bastionen von außen das Schlossgebäude umschreiten. Gegen den Uhrzeigersinn folgen auf die Schnarrwachtbastei die Neue Bastei (Nord-Ost), die Fuchslochbastei (Nord), der Spitz (Nord-West), die Scharfeckbastei (West), die Gartenbastei (Süd-West) und die St. Michaelsbastei (Süd). Zwischen den Basteien findet man die Standbilder der preußischen Könige, die einst in der Ruhmeshalle (Berlin) standen.

Schlossgebäude

Burghof mit St. Michaelskapelle, Wartturm und Freitreppe vor dem Fürstenbau

Das Schlossgebäude bildet ein nach Süd-Osten geöffnetes U, dessen Enden die evangelische und die katholische Kapelle bilden. Der äußere Umriss benutzt die alten Grundmauern der zweiten Burganlage. Über den alten Kasematten erheben sich die dreistöckigen Bauwerke, die mit vielen Türmchen und Fialen verziert sind. Die vier Haupttürme sind in der Reihenfolge gegen den Uhrzeigersinn der zur Fuchslochbastei ausgerichtete Kaiserturm, der Bischofsturm zum Spitz, der Markgrafenturm hin zur Scharfeckbastei und der Michaelsturm noch vor der Gartenbastei. Im Burghof befindet sich der Wartturm, der sich als Treppenturm an den Fürstenbau mit Grafensaal und Bibliothek schmiegt und auf dem bei Anwesenheit des Burgherrn die Fahne gehisst wird.

Innenräume

Paul Sinner: Burg Hohenzollern, Grafensaal

Eine Freitreppe führt zur Stammbaumhalle. Dort ist an Wänden der Stammbaum der Familie Hohenzollern aufgemalt. Von ihr gelangt man in den Grafensaal, der die ganze Breite des Südflügels einnimmt. Sein spitzbogiges Rippengewölbe wird von acht rötlichen, freistehenden Marmorsäulen getragen. Die ebenfalls spitzbogigen Fenster tragen Grisaillen und farbige Malereien von Stüler. Unter dem Grafensaal liegt die ehemalige Schlossküche, heute Schatzkammer. An den Grafensaal grenzen der Kaiserturm und die Bischofsnische, danach schließt sich die mit Wandgemälden von Wilhelm Peters zur hohenzollerischen Geschichte verzierte Bibliothek an. Im Markgrafenturm befindet sich der Salon des Königs, der heute auch abweichend von der Terminologie Stülers als Markgrafenzimmer bezeichnet wird.

Durch verschiedene private Gemächer kommt man schließlich in den Salon der Königin. Wegen der mit blauem Samt bezogenen Polstermöbel wird er auch als Blauer Salon bezeichnet. Das Parkett besteht aus fünf verschiedenen Hölzern. Von einem Aussichtserker blickt man auf den Albtrauf, an den Wänden hängen Familiengemälde: Königin Luise, Kaiserin Augusta, Kaiserin Viktoria und Prinz Waldemar von Preußen, letzteres von Viktoria selbst gemalt. Der Sekretär der Königin wurde nach Entwürfen Stülers geschaffen. Das Sèvres-Service stammt aus dem Besitz Napoléons und wurde von preußischen Truppen in der Schlacht von Waterloo erbeutet. In der Dienerschaftshalle ist ein Gemälde Franz von Lenbachs bemerkenswert, das Wilhelm I. kurz vor seinem Tod zeigt. Der wuchtige Schreibtisch Wilhelms II. dominiert den ansonsten durch die Verwendung verschiedener Hölzer bei Parkett und Vertäfelung intimen Charakter des Raumes.

Waffen- und Schatzkammer

Ein Stockwerk tiefer gelangt man über die Waffenkammer in die Schatzkammer. Sie enthält unter anderem eine Courschleppe der Königin Luise aus Seidendamast, den Waffenrock Friedrichs des Großen aus der Schlacht bei Kunersdorf, die Schnupftabaksdose, die ihm das Leben rettete, seine Krückstöcke, zwei seiner Traversflöten und edelsteinbesetzte Tabatièren. Höhepunkt ist die mit 18 Brillanten und 142 zu Rosen geschliffenen Diamanten verzierte Krone Wilhelms II.

Kapellen

Christuskapelle
Michaelskapelle

Auf der Burg Hohenzollern befinden sich Kapellen von drei christlichen Konfessionen:

Die katholische St. Michaelskapelle wurde 1853 erweitert, ihr mittelalterlicher Teil datiert aus den Jahren 1454 bis 1461 und ist damit das einzig erhaltene Bauwerk der zweiten Burg. Schiff und Chor sind mit Netz-Rippengewölben überdeckt. Zahlreiche Fenster kamen aus der Kirche des ehemaligen Klosters Stetten, das zeitweilig die zollerische Erbgrablege war; diese entstanden zwischen 1280 und 1290.

Die evangelische Christuskapelle ist ein Werk Stülers in Anlehnung an den Westchor des Naumburger Doms. Das Aposteltor stammt von der zerstörten Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche aus Berlin. Hier steht der Sarkophag eines verstorbenen Familienmitglieds.[7]

Unter der Christuskapelle liegt die russisch-orthodoxe Auferstehungskapelle, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts von Prinz Louis Ferdinand von Preußen für seine Frau Kira von Russland eingerichtet wurde.

Burggarten

Der ursprüngliche Bepflanzungsplan war ein Spätwerk von Peter Joseph Lenné. Seine Anordnung ist nicht mehr erhalten.

Nutzung

Familienfriedhof im Offiziers­gärt­chen der St.-Michaels-Bastei mit den Urnengräbern von Friedrich und Alexandrine von Preußen

Die Burg war nach dem Wiederaufbau niemals für längere Zeit bewohnt, sie hatte ausschließlich repräsentative Funktion. Nur der letzte preußische Kronprinz Wilhelm lebte nach seiner Flucht aus Potsdam Ende 1945 einige Monate auf der Burg. Wilhelm, seine Frau, Kronprinzessin Cecilie, und mehrere ihrer Kinder sind auf dem kleinen Familienfriedhof im Offiziersgärtchen der St.-Michaels-Bastei der Burg bestattet.

Die Urnen von Prinz Louis Ferdinand, seiner Frau Kira und einiger ihrer Kinder sind in der russisch-orthodoxen Auferstehungskapelle beigesetzt. Ab 1952 befanden sich die Särge der Könige Friedrich Wilhelm I. und Friedrichs des Großen auf der Burg. Nach der deutschen Wiedervereinigung wurden sie 1991 wieder nach Potsdam überführt.

Die Burg Hohenzollern ist nach wie vor Privateigentum. Sie gehört zu zwei Dritteln der brandenburgisch-preußischen Linie des Hauses Hohenzollern, zu einem Drittel der schwäbischen Linie. Hausherr ist seit 1994 der amtierende Chef des Hauses Hohenzollern, Georg Friedrich Prinz von Preußen.

Seit 1952 wurde die Burg zusätzlich mit Kunstgegenständen und Erinnerungsstücken zur preußischen Geschichte aus dem Besitz der Familie und dem ehemaligen Hohenzollernmuseum im Schloss Monbijou museal ausgestattet. Die Burg Hohenzollern bietet Führungen durch die Schau- und Prunkräume der Burg an und ist heute mit über 300.000 Besuchern pro Jahr[8] eine touristische Attraktion. Höhepunkt ist die Schatzkammer, in der wertvolle kunsthistorische Gegenstände vorhanden sind, darunter das kostbare Tafelsilber und Porzellan, die Tabakdosen Friedrichs des Großen, sein Uniformrock mit dem legendären Einschussloch, das prächtige Hofkleid der Königin Luise von Preußen sowie die preußische Königskrone. Zu den zahlreichen Marketingaktionen zählen Ausstellungen, Konzerte, Theater- und Kinoveranstaltungen sowie ein Weihnachtsmarkt.[9]

Es existiert ein Café-Restaurant sowie im Sommer eine Außengastronomie mit 150 Sitzplätzen im Schatten der Königslinden im Burggarten.

Im Jahr 1953 wurden bei einem Einbruch in die Burg mehrere Gegenstände aus der Schatzkammer gestohlen. Der Täter wurde später gefasst und zu sechs Jahren Haft verurteilt. Einige der erbeuteten Gegenstände hatte er bereits eingeschmolzen bzw. auf der Flucht in den Main geworfen. Die Tat wurde in einem eigenen Raum des Kriminalmuseums der Akademie der Polizei Baden-Württemberg in Freiburg im Breisgau beschrieben.[10]

Seit 1954 wird die Burg auch von der 1952 gegründeten Prinzessin-Kira-von-Preußen-Stiftung genutzt.[11] Diese ermöglichte bedürftigen Kindern, in den Anfangsjahren aus West-Berlin, Ferienaufenthalte.

Im Jahr 1997 gründete sich der Freundeskreis der Burg Hohenzollern, der sich seither für die Unterstützung von erhaltenden Maßnahmen auf der Burg engagiert und inzwischen über 550 Mitglieder hat (Stand Juli 2022).

Medien

Ansicht aus Nordwest (2023)

Im Jahr 2015 war die Burg Kulisse für die Dreharbeiten des Psycho-Thrillers A Cure for Wellness, die durch das Studio Babelsberg ausgeführt wurden.[12] Der Film verlegt den Handlungsort der Geschichte in einen fiktiven Ort in die Schweiz. Regisseur Gore Verbinski und Studio-Chef Henning Molfenter trugen sich während der Dreharbeiten im Beisein von Hausherr Georg Friedrich Prinz von Preußen in das Gästebuch der Burg ein.[13] Kinostart von A Cure For Wellness war der 23. Februar 2017.

Im Jahr 2016 fanden auf der Burg die Außenaufnahmen der Kinderserie Eine lausige Hexe statt.[14] Die Burg verkörpert in der Serie die Graustein-Akademie für Hexen.

Ausstellungen

  • 2017/2018: 150 Jahre 3. Burg Hohenzollern, Torturm der Burg. Katalog.

Hohenzollernlied

Das Hohenzollernlied von 1849 besingt die Burg und den Felsen und gilt als Hymne von Hohenzollern.

Literatur

  • Rolf Bothe: Burg Hohenzollern. Von der mittelalterlichen Burg zum nationaldynastischen Denkmal im 19. Jahrhundert. Mann, Berlin 1979, ISBN 3-7861-1148-0.
  • Gerd Braun: Die Burg Hohenzollern als Denkmal des Historismus. In: Burgen und Schlösser. 3. Band (1976/I), S. 40–44.
  • Patrick Glückler: Burg Hohenzollern. Kronjuwel der Schwäbischen Alb; romantisches Stammschloss einer kaiserlichen Dynastie. Glückler, Hechingen 2002, ISBN 3-925012-34-6.
  • Friedrich Hossfeld, Hans Vogel: Die Kunstdenkmäler Hohenzollerns, erster Band: Kreis Hechingen. Holzinger, Hechingen 1939, S. 211 ff.
  • Paul Münch: Ein riesiger Markstein der Weltgeschichte? Die Hohenzollernburg als nationales Denkmal. In: Schwäbische Heimat. Bd. 58 (2007), Nr. 3, S. 266–275 (https://doi.org/10.53458/sh.v58i3.3745).
  • Günter Schmitt: Burgen, Schlösser und Ruinen im Zollernalbkreis. Herausgegeben vom Landratsamt Zollernalbkreis. Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2007, ISBN 978-3-7995-0186-6, S. 105–118.
  • Günter Schmitt: Burgenführer Schwäbische Alb, Band 5 – Westalb: Wandern und entdecken zwischen Reutlingen und Spaichingen. Biberacher Verlagsdruckerei, Biberach an der Riß 1993, ISBN 3-924489-65-3, S. 211–240.
  • Rudolf Graf von Stillfried-Alcantara: Beschreibung und Geschichte der Burg Hohenzollern. Berlin 1870 (Digitalisat, Nachdruck Berlin Story Verlag, Berlin 2006, ISBN 3-929829-55-X).
  • Ulrich Feldhahn: Burg Hohenzollern. Historische Fotografien 1850–1970. Sutton-Verlag, Erfurt 2014, ISBN 978-3-95400-405-8.
  • Christian Kayser: Burg Hohenzollern. Ein Jahrtausend Baugeschichte. Südverlag, Konstanz 2017, ISBN 978-3-87800-108-9.

Weblinks

Commons: Burg Hohenzollern – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Patrick Glückler: Burg Hohenzollern. Großer Burgführer. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2018, ISBN 978-3-7319-0702-2, S. 11.
  2. u. a. Geschichte, Land und Ortskunde der Hohenzollern, Hechingen und Sigmaringen. Ulm, 1824. S. 77 u. ff.
  3. Kennzeichen BL Heimatkunde für den Zollernalbkreis; Herausgeber: Waldemar Lutz, Jürgen Nebel und Hansjörg Noe. Lörrach/Stuttgart 1987, ISBN 3-12-258310-0; S. 121f.
  4. Burg Hohenzollern/Hechingen Vortrag über Wiederaufbau der Burg Hohenzollern. (Memento vom 5. Dezember 2017 im Internet Archive) Hohenzollerische Zeitung, 25. November 2017; abgerufen am: 5. Dezember 2017
  5. Burg Hohenzollern: Wo Hollywood an Deutschland grenzte. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 3. Dezember 2017; abgerufen am 4. Dezember 2017.
  6. Burg Hohenzollern: Hundertfünfzig Jahre Einsamkeit. Südkurier, 30. November 2017; abgerufen am 5. Dezember 2017.
  7. Sarkophag in der Burg Hohenzollern, Foto aus dem Archiv der UdK.
  8. Des Prinzen neue Töne. In: Stuttgarter Nachrichten, 10. Mai 2003.
  9. Burg Hohenzollern – Allgemeines, Führungen und Königliches Flanieren. (Memento des Originals vom 3. September 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.burg-hohenzollern.com In: burg-hohenzollern.com, abgerufen 24. Februar 2017.
  10. Kai Müller: Balance und Pietät. (Memento vom 3. April 2018 im Internet Archive) lexi-online.de, 24. Mai 2005; abgerufen am 3. April 2018
  11. Website der Prinzessin-Kira-Stiftung (Memento des Originals vom 9. August 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.preussen.de
  12. Roland Beck: Burg vom 13.-24. Juli 2015 wegen Dreharbeiten geschlossen. In: burg-hohenzollern.com, 30. Juni 2015.
  13. Roland Beck: Dreharbeiten beendet – Regisseur signiert Gästebuch. In: burg-hohenzollern.com, 27. Juli 2015.
  14. „Eine lausige Hexe“: KiKA zeigt Neuauflage des Kinderklassikers, im Internet. TV Wunschliste.