Benutzer:Über-Blick/Fragment "Gegen Rechts"

da der Artikel wohl demnächst gelöscht wird - siehe Löschdiskussion, parke ich hier mal Teile davon, um das später mal in Ruhe nachzulesen und zu schauen was davon brauchbar ist
hoffe nicht, daß das von irgendeinem "Mr. Wichtig" gelöscht wird (bitte nicht wieder so ein Deppen Video heranziehen um mir ne Beleidigung zu unterstellen wie schon mal passiert)
fallsb also eine Löschung beabsichtigt werden sollte, wäre es nett mich zu informieren, und mich darauf hinzuweisen, was ich ändern soll, damit ich die Basisinfos noch für mich konservieren kann

erster Absatz des Artikels

Unter dem politischen Schlagwort Gegen Rechts (gemeint in erweiterter Form Kampf gegen den Rechtsextremismus) werden im deutschsprachigen Raum verschiedene Initiativen zusammengefasst, die sich gegen den Rechtsextremismus richten und dessen Wirkmacht zu verhindern versuchen. Sie problematisieren insbesondere Aktivitäten, die sich gegen von der extremen Rechten ausgehende Aktivitäten richten und bringen diese auf unterschiedliche Art und Weise in den öffentlichen Diskurs ein. Thematisiert wird dabei u. a. die Gewaltbereitschaft, die von Teilen der rechtsextremen Szene ausgeht (vgl. Todesopfer rechtsextremer Gewalt in Deutschland). Als anlassbezogenen Zusammenschluss von Bürgern oder zivilgesellschaftlichen Organisationen zum Zwecke der politischen Arbeit und Einflussnahme führen viele Initiativen das Schlagwort "Gegen Rechts" im Namen. Dahinter steht nicht immer eine rechtlich fixierte Organisationsform, sondern häufig ein mehr oder minder loser Zusammenschluss verschiedener Akteure. Durch eine begriffliche Unschärfe mit Interpretationsspielraum, was innerhalb des politischen Spektrums unter "rechts" zu verstehen ist, ist der Begriff umstritten (rechts der Mitte, Rechtsextremismus usw.).

Derzeit führen in Deutschland hunderte lokale Initiativen die Bezeichnung im Namen, es werden im großen Stile Konzerte "Gegen Rechts" durchgeführt (→ Rock gegen Rechts), in den Medien und in der Politik findet der Begriff breite Verwendung und auch in der Wissenschaft ist er anzutreffen.

zweiter Absatz des Artikels

Entwicklung

Kaiserreich

Jakob Riesser forderte bereits 1911 die deutschen Industriellen zu einer „Front gegen Rechts“ auf, „wobei er hauptsächlich von Agrardemagogen und Ueberagrariern sprach“.[1] Max Rötger, Kruppdirekter und Vorsitzender des Centralverbandes Deutscher Industrieller verweigerte sich dieser Forderung und verließ daraufhin den Hansabund. In seiner Austritterkläerung schrieb er, der von Riesser „geforderte politische Kampf gegen Rechts“ widerspräche seiner „Stellung als Vorsitzender des Centralverbandes Deutscher Industrieller“[2]. Neben Rötger verließen auch die Direktoriumsmitglieder Hilger, Semlinger, v. Rieppel und Kirdorf den Hansabund. Ferner schieden das Gros der Vertreter der Schwerindustriellen im HB-Gesamtausschuss aus dem Rheinland und Westfalen und dem Saargebiet und die von ihnen kontrollierten Verbände und Handelskammern sowie das Gros der politischen Vertreter der Arbeiterbewegung und einzelne Industrielle aus unterschiedlichsten Regionen des Reiches aus dem Hansabund aus.[3]

dritter Absatz des Artikels

Weimarer Republik

Carl Severing, der preußische Innenminister versuchte der Gefahr von rechts präventiv zu begegnen. Unter Berufung auf das Gesetz zum Schutze der Republik verfügte Severing für Preußen das Verbot und die Auflösung der Deutschvölkischen Freiheitspartei (DVFP) samt allen Unter- und Nebenorganisationen.[4]

vierter Absatz des Artikels

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gab es zahlreiche Täter und Mitläufer der nationalsozialistischen Diktatur, die nicht zur Rechenschaft gezogen, frühzeitig aus der Haft entlassen wurden und sich in der Bundesrepublik oder der DDR einrichteten. Um der erfolgten Ideologisierung durch die Nazis entgegenzuwirken, unterzogen die alliierten Befreier die Deutschen einer Entnazifizierung und Reeducation. Die NSDAP wurde verboten. Im Jahr 1952 wurde die Sozialistische Reichspartei verboten, die in der Tradition der NSDAP stand.

fünfter Absatz des Artikels

Aufstand der Anständigen

Im Jahr 2000 rief Bundeskanzler Gerhard Schröder nach einem Anschlag auf eine Synagoge zu einem „Aufstand der Anständigen“ auf.[5] Zahlreiche politische Initiative gründeten sich in der Folge. Zudem legte die Bundesregierung das Bundesprogramm Jugend für Toleranz und Demokratie auf, das Initiativen gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus finanziell und organisatorisch unterstützte. Damit einher ging auch eine breite gesellschaftliche Aufwertung des Engagements gegen Rechtsextremismus.

sechster Absatz des Artikels

Initiativen gegen Rechts

Siehe auch: Liste von Initiativen gegen Rechtsextremismus in Deutschland

Bei Initiativen gegen Rechts kann zwischen staatlichen Präventions- und Repressionsmaßnahmen und zivilgesellschaftlichen Anstrengungen unterschieden werden.[6] Maßnahmen der Bundesregierung zur Bekämpfung von Rechtsextremismus werden derzeit durch das Programm Kompetent für Demokratie und Toleranz Fördern - Kompetenz stärken sichergestellt.

Einige der Initiativen gegen Rechts werden präventiv tätig. Diese Tätigkeiten können in drei Kategorien unterteilt werden:

  1. Unter primärer Prävention werden Maßnahmen verstanden, die bereits im Vorfeld versuchen, Rechtsextremismus zu verhindern (z. B. Aufklärungsinitiativen oder Initiativen, die über Rechtsextremismus informieren).
  2. Sekundäre Präventionsmaßnahmen versuchen, auf Orientierungen, Einstellungen und Verhaltensweisen von Risikogruppen einzuwirken (z. B. pädagogische Initiativen).
  3. Tertiäre Präventionen arbeiten direkt mit Rechtsextremen (z. B. Aussteigerinitiativen).[7]

Auch einige Opferberatungen wenden sich als Initiative gegen Rechts, indem sie die Vorfälle dokumentieren und öffentlich thematisieren. Darüber hinaus werden auch Präventivmaßnahmen durchgeführt (z. B. durch Informations- und Aufklärungsveranstaltungen).

siebenter Absatz des Artikels

Literatur

  • Freudenberg Stiftung (Hg.): Demokratie lernen und leben. Eine Initiative gegen Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt. Gutachten und Empfehlungen, Weinheim
Bd. 1: Roland Eckert, u. a.: Probleme - Voraussetzungen - Möglichkeiten, Weinheim :Freudenberg Stiftung, 2001, ISBN 3-935696-01-9
Bd. 2: Anne Sliwka: Das anglo-amerikanische Beispiel, Weinheim : Freudenberg Stiftung, 2001, ISBN 3-935696-02-7
  • Christiane Rajewsky, Adelheid Schmitz: Wegzeichen. Initiativen gegen Rechtsextremismus und Ausländerfeindlichkeit, Tübingen: Verein für Friedenspädagogik, 1992, ISBN 3-922833-74-8

Einzelnachweise

  1. Henry Axel Bueck: Weshalb die Industrie der Rießer'schen Parole »Kampf gegen Rechts« nicht folgen soll, Berlin 1911, S. 1
  2. Brief Rötgers an Riesser, 21. Juni 1911, abgedruckt in: Hansa-Bund, Jg. 1, Nr. 25, 24. Juni 1911, S. 221.
  3. Siegfried Mielke, Der Hansa-Bund für Gewerbe, Handel und Industrie 1909-1914. Der gescheiterte Versuch einer antifeudalen Sammlungspolitik, Göttingen 1976, S. 270.
  4. Siegfried Heimann: Der Preussische Landtag 1899-1947. Eine politische Geschichte, S. 310ff.
  5. http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,96537,00.html
  6. Christian Demuth: Was tun? Und was lassen? Erfolgsbedingungen und Hinderungsfaktoren von Initiativen gegen Rechtsextremismus. In: perspektive 21 – Brandenburgische Hefte für Wissenschaft & Politik, Heft 36, Dezember 2007, S. 61–70, hier S. 61f. (PDF)
  7. Wolfgang Frindte, Siegfried Preiser: Präventionsansätze gegen Rechtsextremismus. In: Aus Politik und Zeitgeschichte 11/2007, S. 32–38, hier S. 34.