Swingerclub

Ein Swingerclub oder Sexpartnerclub (von englisch to swing: schwingen, hin- und herbewegen, von einem/einer zum anderen wechseln) ist ein Ort, an dem sich vorwiegend heterosexuelle Paare bzw. einzelne Männer und Frauen (Swinger) treffen, um miteinander Sex zu haben (zu Geschichte und Lifestyle des Swingens siehe Swinger).

Man unterscheidet zwischen reinen Pärchenclubs, zu denen nur Paare Zutritt haben, und Swingerclubs, in denen auch einzelnen Damen oder Herren der Zutritt erlaubt ist. Letztere werden vorwiegend von Männern aufgesucht (sog. „Herrenüberschuss“). In der Regel wird ein Verhältnis von einem „Solomann“ zu einem Paar oder einer „Solofrau“ angestrebt.

Eintritt

In der Regel verlangt der Club-Betreiber einen Club-Beitrag bzw. einen Eintrittspreis. Dabei werden zumeist einzelne Frauen bevorzugt, für die der Eintritt oft kostenlos ist, gefolgt von Pärchen; für einzelne Herren ist ein Club-Besuch am teuersten. Die meisten derartigen Einrichtungen verfügen über eine Internetpräsenz, auf der Öffnungszeiten, Konditionen und Eintrittspreise beschrieben sind. Minderjährigen Personen, Personen unter Alkohol- oder Drogeneinfluss wird der Zutritt zu Swingerclubs grundsätzlich verwehrt.

Ausstattung

Ein Swingerclub verfügt in der Regel über einen Umkleidebereich mit Schließfächern, eine Theke bzw. Bar, einen Ess-Bereich, Duschen und mehrere so genannte Spielwiesen. Viele Clubs sind darüber hinaus mit Sauna, manche auch mit Whirlpool, Swimming-Pool, Terrasse bzw. Außenanlagen etc. ausgerüstet. Als Spielwiesen stehen neben großen Matratzenlagern oft auch ein Zimmer mit Spiegeln („Spiegelzimmer“), ein Darkroom, Glory Holes, meist ein separates Paarzimmer und oft eine SM-Ecke zur Verfügung. In der Regel achten die Club-Betreiber sehr auf die Sauberkeit der Spielwiesen, sorgen stets für frisch bezogene Matratzen und stellen Papiertaschentücher sowie Kondome bereit.

Das Swingen (oder auch Schwingen)

Die meisten Swinger (Paare wie Einzelpersonen) besuchen einen Swingerclub auf der Suche nach Sex mit einem anderen Partner (Partnertausch, Gruppensex) oder zur Befriedigung ihres Voyeurismus. Dabei gilt gemeinhin die Regel: „Alles kann, nichts muss". Fundamentaler Grundsatz: Ablehnung des Gegenübers ist vorbehaltlos zu respektieren. In seriösen Swinger-Clubs wird darauf geachtet, dass dies strikt eingehalten wird. In der Regel begegnen sich die Gäste im gesamten Clubbereich in knapper und erotischer Unterwäsche. Darunter versteht man in Swingerkreisen ausgefallene Dessous, Corsagen und Strümpfe, auch Lack und Leder. Damen, die sehr „zeigefreudig“ sind, wählen transparente Wäsche oder auch nur einen String. Vor allem bei Männern gilt Alltagsunterwäsche als verpönt. Im Bereich der Spielwiesen wird oftmals auf jegliche Bekleidung verzichtet.

Safer Sex

Da Swinger-Clubs Sexualkontakte mit wechselnden Partnern fördern bzw. ermöglichen, ist die Gefahr der Ansteckung mit sexuell übertragbaren Erkrankungen wie AIDS dort besonders präsent. Die Swingerclub-Betreiber empfehlen daher eindringlich die Verwendung von Kondomen, überlassen jedoch die letzte Verantwortung dafür ihren Gästen. In der Regel werden die Prinzipien des Safer Sex eingehalten, mit Ausnahme von Ehepaaren bzw. Paaren in fester Beziehung, die meist beim Verkehr miteinander auf ein Kondom verzichten.

Gleichgeschlechtliche Kontakte

Kontakte zwischen Frauen werden in Swingerclubs in der Regel gerne gesehen, zumal dies den Phantasien zahlreicher männlicher Besucher entgegenkommt. Kontakte zwischen Männern sind eher unüblich, allerdings in der Regel nicht verboten.

Einige Clubs bieten gelegentliche oder regelmäßige bisexuelle Motto-Abende an, an denen es eigene Aktionen für Transvestiten und Transsexuelle geben kann, um den Kontakt zwischen Männern zu erleichtern. Kontaktanbahnung unter rein homosexuellen Männern ist jedoch selten und wenig erwünscht.

Siehe auch