„Swingerclub“ – Versionsunterschied

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== Clubformen ==
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[[Datei:Swingerclub Cäsars Palace. Spröckhövel.JPG|thumb|Swingerclub Cäsars Palace, [[Sprockhövel]] nahe Wuppertal]]
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Man unterscheidet zwischen reinen Pärchenclubs, die ausschließlich für Paare gedacht sind, und Swingerclubs, in denen auch Einzelpersonen Zutritt haben. Letztere werden vorwiegend von Männern und Paaren – seltener von einzelnen Frauen – aufgesucht, die dem sogenannten Herrenüberschuss, also dem Sex mit Männern in der Überzahl, nicht abgeneigt sind.
Man unterscheidet zwischen reinen Pärchenclubs, die ausschließlich für Paare gedacht sind, und Swingerclubs, in denen auch Einzelpersonen Zutritt haben. Letztere werden vorwiegend von Männern und Paaren – seltener von einzelnen Frauen – aufgesucht, die dem sogenannten Herrenüberschuss, also dem Sex mit Männern in der Überzahl, nicht abgeneigt sind.


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== Gepflogenheiten ==
== Gepflogenheiten ==
[[Datei:Glamour-agde.jpg|thumb|Swingerclub Glamour, [[Agde]], Frankreich]]
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Erstbesuchern eines Klubs werden die Räumlichkeiten gezeigt und die Spielregeln erklärt. In Swingerclubs gilt das grundsätzliche Motto „Alles kann, nichts muss!“, was bedeutet, dass im Grunde jegliche Spielart des sexuellen Kontakts möglich ist, aber immer nur mit gegenseitigem Einverständnis stattfinden kann. Bei Nichtbeachtung von Zeichen der Ablehnung auch nach Ermahnung durch den Gastgeber erfolgt ein Ausschluss der betreffenden Person.
Erstbesuchern eines Klubs werden die Räumlichkeiten gezeigt und die Spielregeln erklärt. In Swingerclubs gilt das grundsätzliche Motto „Alles kann, nichts muss!“, was bedeutet, dass im Grunde jegliche Spielart des sexuellen Kontakts möglich ist, aber immer nur mit gegenseitigem Einverständnis stattfinden kann. Bei Nichtbeachtung von Zeichen der Ablehnung auch nach Ermahnung durch den Gastgeber erfolgt ein Ausschluss der betreffenden Person.



Version vom 24. August 2013, 19:06 Uhr

Ein Swingerclub ist ein Club, in dem sich Swinger treffen. Der Ausdruck Swinger leitet sich vom englischen to swing (= schwingen, pendeln, hin- und herbewegen, sich frei bewegen) ab. Swingen ist eine in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts populär gewordene Bezeichnung für Menschen, die ihre Sexualität frei und ohne Einschränkungen mit verschiedenen Partnern ausleben, jenseits konventioneller Moralvorstellungen und gesellschaftlicher Tabus, die bestimmten Bedürfnissen im Weg stehen könnten. In einem Swingerclub wird Menschen unter anderem die Möglichkeit geboten, Fantasien und Sexpraktiken in Form von Partnertausch, Voyeurismus, Exhibitionismus und Gruppensex auszuleben.

Clubformen

Swingerclub Cäsars Palace, Sprockhövel nahe Wuppertal
Swingerclub Steinenhaus Erlebnisclub in Hattingen an der Grenze zu Witten

Man unterscheidet zwischen reinen Pärchenclubs, die ausschließlich für Paare gedacht sind, und Swingerclubs, in denen auch Einzelpersonen Zutritt haben. Letztere werden vorwiegend von Männern und Paaren – seltener von einzelnen Frauen – aufgesucht, die dem sogenannten Herrenüberschuss, also dem Sex mit Männern in der Überzahl, nicht abgeneigt sind.

Bei anderen Betrieben mit den Bezeichnungen Partytreff, FKK-Club oder Saunaclub handelt es sich nicht um Swingerclubs, sondern um Einrichtungen, in denen Prostituierte beschäftigt oder eingelassen werden.[1] In Swingerclubs ist dies im Allgemeinen nicht der Fall.[2]

Ausstattung

Ein Swingerclub verfügt in der Regel über einen Umkleidebereich mit Schließfächern, eine Theke bzw. Bar, einen Essbereich, Duschen und einen abgetrennten Bereich für die sexuellen Aktivitäten. Dieser „Sexbereich“ ist meist unterteilt in verschiedene Themenbereiche wie zum Beispiel eine große Spielwiese für Gruppensex, ein kleines Zimmer, wo man von außen Berührungen entgegennehmen kann (Glory Hole), einen Darkroom, ein Raum mit einem Gynstuhl und oft auch eine Massageliege. Häufig gibt es auch einen abschließbaren Raum, in den sich Einzelne zurückziehen können. In der Regel laufen auf einem oder auch mehreren Monitoren ununterbrochen Porno-Film-Sequenzen, unterschiedlich ist der Einsatz von Musik in den Lusträumlichkeiten.

In den Clubs mit Herrenüberschuss gibt es meist ein separates Paarzimmer, und einige Clubs verfügen auch über einen SM-Raum. Viele Einrichtungen sind darüber hinaus mit Sauna, manche auch mit Whirlpool, Swimming-Pool und Terrasse bzw. Außenanlagen ausgestattet. In großen Clubs kann auch eine eigene Diskothek integriert sein.

Zutritt

Beim Eintritt in einen Swingerclub ist in der Regel ein Pauschalpreis zu entrichten, durch den der Eintritt, das Essen und die meisten Getränke abgegolten sind. Dieser Pauschalpreis kann für ein Paar in einem reinen Pärchenclub derzeit bis zu 100 Euro und für einen Herren in einem Herrenüberschussclub bis zu 150 Euro betragen. Stammgästen werden manchmal Preisnachlässe eingeräumt, um die Auslastung zu erhöhen. Einzelfrauen haben in der Regel kostenlos Zutritt, dies kann auch für Paare in Herrenüberschussclubs gelten. Die oftmals beträchtlichen Preisunterschiede erklären sich zum Teil mit dem Angebot der Clubs.

Minderjährigen und Personen unter auffälligem Alkohol- oder Drogeneinfluss sowie Männergruppen und erkennbar ungepflegten Personen wird der Zutritt zu Swingerclubs – auch ohne ausdrückliche Erklärung – grundsätzlich verwehrt.

Es gibt Clubs, die an festgesetzten Tagen vorrangig besonderen Zielgruppen Einlass gewähren, wobei auch Mottoabende angekündigt werden. Dies kann zum Beispiel „Bi“ (Bisexualität), „FKK“ oder „Lack und Leder“ sein. In vielen Betrieben, insbesondere außerhalb der Ballungsgebiete, sind vorherige Anmeldungen erwünscht oder vorgeschrieben, damit die Betreiber unter anderem hinsichtlich des Buffets entsprechend planen können.

Fast alle Einrichtungen sind freitags und samstags sowie an Tagen vor Feiertagen geöffnet, teilweise auch am Sonntag und an einzelnen anderen Wochentagen. In der Regel öffnen Clubs abends ab 20 Uhr; insbesondere am Sonntag wird in Einzelfällen auch nachmittags oder sogar am Vormittag aufgesperrt. Einzelne Clubs bieten auch Übernachtungsmöglichkeiten.

Gepflogenheiten

Swingerclub Glamour, Agde, Frankreich

Erstbesuchern eines Klubs werden die Räumlichkeiten gezeigt und die Spielregeln erklärt. In Swingerclubs gilt das grundsätzliche Motto „Alles kann, nichts muss!“, was bedeutet, dass im Grunde jegliche Spielart des sexuellen Kontakts möglich ist, aber immer nur mit gegenseitigem Einverständnis stattfinden kann. Bei Nichtbeachtung von Zeichen der Ablehnung auch nach Ermahnung durch den Gastgeber erfolgt ein Ausschluss der betreffenden Person.

Nach dem Bezahlen des Eintritts ziehen sich die Besucher im Umkleidebereich um. Die Kleidung wird in einem abschließbaren Schrank untergebracht. Die Bekleidungsregeln variieren je nach Club und Land. In den meisten Swingerclubs in Europa und Nordamerika werden in der Regel Dessous („Club-Outfit“) getragen. Bei den Herren gilt „Baumwoll-Feinripp“ als verpönt. In vielen Clubs ist auch ein leichtes Fetisch-Outfit (Lack, Leder), insbesondere bei Motto-Feten, erwünscht oder vorgeschrieben. In Italien, Frankreich und Spanien behalten die Besucher in der Regel ihre Kleidung an und ziehen sich erst auf Spielwiesen mehr oder weniger aus.

Da es in Swingerclubs häufig zu Sexualkontakten mit wechselnden Partnern kommt, ist eine erhöhte Gefahr der Ansteckung mit sexuell übertragbaren Erkrankungen wie AIDS gegeben. Safer Sex kann jedoch durch die Verfügbarkeit von Kondomen in der Regel praktiziert werden. Diese liegen in den Spielzimmern aus oder werden an der Theke ausgegeben. Geschlechtsverkehr ohne Kondom findet in Swingerclubs in der Regel nur mit dem eigenen festen Partner statt.

Verbreitung

Swingerclubs gibt es in den meisten Ländern Europas sowie in Nordamerika, Australien und Neuseeland. In der Karibik gibt es als Swingerclubs konzipierte Ferienanlagen. In Südamerika existieren Swingerclubs in einigen Großstädten. In Afrika und Asien gibt es bisher nur wenige Clubs.

Im deutschsprachigen Raum gibt es einen Verein der Swingerclubs, den Zusammenschluss der Paare- und Swingerclubs ZPS e. V. Im Verein NASCA International mit Sitz in Kalifornien sind Clubs und Swinger aus 27 Ländern, darunter auch aus dem deutschen Sprachraum, organisiert.

Viele Swingerclubs haben nicht nur eigene Websites, sondern sind auch in Internetplattformen vertreten, in denen sich die Swinger-Community zu Diskussion und Austausch trifft.

Siehe auch

Literatur

  • Josy: Paare- und Swingerclubführer – Deutschland, Europa und weltweit. Medien Verlag, 16. Aufl., Vienenburg 2013.
  • Claus P. Cleber: Neue Wege in der Partnerschaft: Der gemeinsame Seitensprung. Das Handbuch für den Besuch im Swingerclub. Books on Demand, 2010, ISBN 978-3839192825.
Commons: Swingerclubs – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Iris Bücker: Trau Dich in den Swingerclub: Der Swingerclub-Knigge. Books on Demand, Norderstedt 2009, ISBN 978-3-8391-0856-7, S. 23 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Claudia Neitham: Swingerclub: der Ratgeber für Einsteiger. Books on Demand, Norderstedt 2010, ISBN 978-3-8391-6399-3, S. 22 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).