„Rasso“ – Versionsunterschied

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Im 18. Jahrhundert wurde auch eine Rasso-Wallfahrt nach Gammenried bei Kempten (heute zu [[Dietmannsried]]) eingerichtet.
Im 18. Jahrhundert wurde auch eine Rasso-Wallfahrt nach Gammenried bei Kempten (heute zu [[Dietmannsried]]) eingerichtet.


Rasso gilt als Schutzpatron bei „Stein- und Bruchleiden“.
Rasso gilt als Schutzpatron bei „Stein- und Bruchleiden“.


Nach ihm ist das [http://www.graf-rasso-gymnasium.de Graf-Rasso-Gymnasium] in [[Fürstenfeldbruck]] benannt.
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*[http://www.graf-rasso-gymnasium.de Homepage des Graf-Rasso-Gymnasiums-Fürstenfeldbruck]
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Version vom 30. Januar 2007, 01:11 Uhr

Rasso, meist Graf Rasso, auch Rasso von Andechs, Rasso von Grafrath, seltener Raso oder Ratho (* wohl um 910; † nach der Überlieferung 19. Juni 954 oder 953 in Grafrath) war ein bayerischer Adliger, Pilger und Klostergründer. Er wird in Oberbayern und Bayerisch Schwaben als Volksheiliger verehrt.

Leben

Rassos Leben liegt weitgehend im Dunkeln. Der erste Bericht von ihm datiert von 1132, als er in einer Dießener Urkunde als Klostergründer genannt wird.

Rasso soll der Familie der Grafen von Dießen (später: Grafen von Andechs) entstammen, gegen die Ungarn gekämpft haben und als Dank für einen Sieg nach Rom und in das Heilige Land gepilgert sein. Für die Aufbewahrung von mitgebrachten Reliquien gründete er ein Benediktinerkloster nahe dem heutigen Grafrath, in das er auch selbst eintrat. Er soll 954 gestorben sein (dieses Jahr geht auf eine Überlieferung des Spätmittelalters, wohl des 13. Jahrhunderts zurück) und in der Kirche seines Klosters begraben sein. Die von Rasso mitgebrachten Reliquien wurden später auf die Burg Andechs gebracht und bildeten den Grundstock des dortigen Reliquienschatzes.

Verehrung

In seiner Monographie von 2003 bezeichnet Ernst Meßmer den zu Lebzeiten wohl nur lokal bedeutenden Adligen, der später zu einer mythisch verklärten Figur wurde, als „Gottsucher, der zuerst den Sinn des Lebens in der Weite als Pilger und dann in der Enge des Klosters als einfacher Laienbruder suchte, ein Kirchenstifter und Klostergründer, dessen Lebenswerk sich zunächst als Misserfolg erwies, an dessen Grab aber eine ungewöhnliche Erfolgsgeschichte anknüpft“.

Rasso wurde bereits im Mittelalter als Seliger und Heiliger verehrt. 1468 wurden seine Gebeine in ein Hochgrab in der Wallfahrtskirche in Grafrath überführt (auf der erhaltenen Grabplatte wird er als „S. Raso Dux Bavariae“ und Klostergründer bezeichnet), Ende des 17. Jahrhunderts wurden die Gebeine anlässlich eines Kirchenneubaus in einen Schrein auf dem Hochaltar umgesetzt. Vom späten Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert war Grafrath mit dem „wundersamen“ Grab Rassos als Wallfahrtsziel beliebt. Aufzeichnungen über Wunder mit fast 13.000 Einträgen sind für die Zeit von 1444 bis 1728 überliefert.

Im 18. Jahrhundert wurde auch eine Rasso-Wallfahrt nach Gammenried bei Kempten (heute zu Dietmannsried) eingerichtet.

Rasso gilt als Schutzpatron bei „Stein- und Bruchleiden“.

Nach ihm ist das Graf-Rasso-Gymnasium in Fürstenfeldbruck benannt.

Literatur

  • Friedrich Kunstmann: Zur Lebensgeschichte des Grafen Rasso von Andechs, in: Oberbayerisches Archiv, Band XXVI (auch gesondert erschienen 1866)
  • Geschichte der Augsburger Fuß-Wallfahrt zum Hl. Berg Andechs und zum Hl. Rasso in Grafrath. Herausgegeben aus Anlass des 400 jährigen Jubiläums in der Bittwoche vom Augsburger Wallfahrerverein.. Haas & Graberr, Augsburg 1927
  • Alois Schütz, Josef Kirmeier (Hrsg.): Herzöge und Heilige. Das Geschlecht der Andechs-Meranier im europäischen Hochmittelalter. Katalog zur Ausstellung im Haus der Bayerischen Geschichte. Pustet, Regensburg 1993, ISBN 3-7917-1386-8
  • Pankraz Fried: Rasso, Gf.. In: Lexikon des Mittelalters. Band VII, Sp. 449. Artemis, München 1995, ISBN 3-7608-8907-7
  • Lothar Altmann: St. Rasso Gammenried. 4. Auflage. (= Kunstführer; Nr. 1245). Schnell und Steiner, Regensburg 1995
  • Wallfahrtskirche zum Hl. Rasso, Grafrath, Amper. (= Kunstführer; Nr. 519). 4. Auflage. Schnell und Steiner, Regensburg 1995
  • Ernst Meßmer: Graf Rasso. Heerführer Bayerns, Kirchenstifter und Klostergründer von Grafrath, Volksheiliger. EOS-Verlag, St. Ottilien 2003, ISBN 3-8306-7166-0 (Rezension)
  • Ernst Meßmer: Das wundersame Grab von Graf Rasso. Geschichte der ungewöhnlichen Wallfahrt und Wallfahrtskirche zu St. Grafrath. EOS-Verlag, St. Ottilien 2004, ISBN 3-8306-7185-7