Ralph Alt (* 16. August 1947^[1]) ist ein deutscher Richter und Schachfunktionär.

Alt ist Vorsitzender Richter am Landgericht München II. Zur Zeit leitet er den Strafprozess gegen John Demjanjuk.

Ein weiterer Aufsehen erregender von Alt bearbeiteter Fall (seinerzeit als Vorsitzender der Wirtschaftstrafkammer) war ein 2008 abgeschlossener Prozess wegen gewerbsmäßigen Bandenbetrugs in 27.861 Fällen gegen die vier Manager einer angeblichen Anlage-Firma, die durch in einem Schneeballsystem begangene Straftaten einen Schaden in Höhe von mehr als 50 Millionen Euro verursacht hatte.^[2]

Alt ist Bundesturnierdirektor des Deutschen Schachbunds und organisiert die jährliche Deutsche Einzelmeisterschaft. Er ist auch Bundesrechtsberater des Bayerischen Schachbunds.^[3]

Als Schachschiedsrichter ist Alt, der den Titel Internationaler Schiedsrichter trägt, ebenfalls tätig und war unter anderem ein Senior Arbiter der Schacholympiade 2006^[4] und einer von 113 Schiedsrichtern der Schacholympiade 2008.^[5]

Ende Juli 2010 wurde Alt von Arkadij Naiditsch wegen der nach Meinung Naiditschs schlechten Organisation der Deutschen Meisterschaften in einem offenen Brief als einer von vier im Brief genannten Funktionären neben Uwe Bönsch, Klaus Deventer und Jörg Schulz namentlich kritisiert.^[6] Der Kritik gingen Zerwürfnisse Naiditschs mit dem Deutschen Schachbund um die Schacholympiade 2010 voraus. Der Deutsche Schachbund wies Naiditschs Kritik zurück.^[7]

1. ↑ Mitgliederdatenbank des Deutschen Schachbunds
2. ↑ tz-online.de: Lange Haftstrafen für die Millionen-Abzocker. Onlineartikel vom 15. August 2008, abgerufen am 3. August 2010
3. ↑ schachbund-bayern.de: Präsidium des Bayerischen Schachbunds, abgerufen am 3. August 2010
4. ↑ Dagobert Kohlmeyer via chessbase.de: Olympiatraining. 20. April 2006, abgerufen am 4. Dezember 2010
5. ↑ chessbase.com: Interview mit Ralph Alt vom 27. November 2008, abgerufen am 3. August 2010
6. ↑ Offener Brief von Arkadij Naiditsch. (Nachdruck auf chessvibes.com)
7. ↑ siehe beispielsweise das Interview mit Uwe Bönsch bei chessbase.de; 17. September 2010, abgerufen am 4. Dezember 2010