Paraxol

Die Paraxol GmbH war eine Tochterfirma der DEGUSSA (Deutsche Gold- und Silber- Scheideanstalt) in Frankfurt zur Produktion von Sprengstoff (Nitropenta) für militärische Zwecke während des Zweiten Weltkriegs.

Die Gesellschaft wurde im Rahmen des "Montan-Schemas gegründet und sollte in vier, weit über Deutschland vertreuten Werken produzieren.

  • Lippoldsberg (in der Nähe von Bodenfelde an der Weser)
  • Schrobenhausen (Bayern)
  • Welden
  • Niederlehme (bei Berlin)

Die Werke wurden in Form von kleinen Produktionseinheiten in Waldgebieten aufgebaut. Die Anlagen wurden nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs demontiert und zerstört. Das Werk in Lippldsberg lag in ca. 2 km Entfernung von der Holzverkohlungsanlage Bodenfelde, die den Grundstoff Formaldehyd durch Verschwelung von Buchenholz lieferte. Das Formaldehyd wurde zusammen mit Acetaldehyd zu Pentaerythrit umgesetzt. Diese an sich harmlose Substanz, die auch in Lacken verwendet wird, wurde mit Salpetersäure zu Pentaerythrit-Nitrat oder Nitropenta weiterverarbeitet.

Die meisten Werke wurden erst kurz vor Ende des Krieges soweit fertiggestellt, daß mit der Produktion begonnen werden konnte.

Quellen:

  • Barbara Hopmann, Von der Montan zur Industrieverwaltungsgesellschaft (IVG) 1916-1951, 1. Januar 1996, Seite 80