„Palästina – Frieden, nicht Apartheid“ – Versionsunterschied

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Version vom 22. Juni 2010, 13:06 Uhr

Jimmy Carter im Jahr 2007

Palestine Peace Not Apartheid (dt. Palästina - Frieden, nicht Apartheid) ist der Titel eines Buchs des 39. Präsidenten der Vereinigten Staaten, Jimmy Carter, das im November 2006 erschien.

Inhalt

Carter bezeichnet die Politik Israels in den besetzten Gebieten des Westjordanlands als „System der Apartheid“. „Zwei Völker sitzen auf demselben Land, jedoch komplett voneinander getrennt; die völlig dominierenden Israelis, die oppositionelle Gewalt unterdrücken, indem sie den Palästinensern die grundlegendsten Menschenrechte nehmen“ (im Original: a system of apartheid, with two peoples occupying the same land but completely separated from each other, with Israelis totally dominant and suppressing violence by depriving Palestinians of their basic human rights.[1] Als hauptsächlichen Zweck des Buches gab Carter an, die Fakten über den Nahen Osten darzustellen, um die Diskussion neu anzuregen und zu helfen, dass Friedensgespräche wieder beginnen, damit es endlich zu einem Frieden zwischen Israel und seinen Nachbarn kommt.[2]

Reaktionen

Nachdem das Buch in den amerikanischen Massenmedien zunächst wenig beachtet worden war, entbrannte im Dezember 2006 in den USA eine heftige Kontroverse um Carters Buch, in dem er Israel die Hauptschuld für den ungelösten Palästinakonflikt gibt. Während er die Vorgehensweise Israels als unmenschlich und völkerrechtswidrig brandmarkt, beschuldigt er sein eigenes Land der unkritischen Parteinahme für die Interessen Israels. Mehrere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens sowie Vertreter verschiedener Organisationen distanzierten sich von Carters Thesen und unterstellten ihm Einseitigkeit und fehlerhafte Angaben. Andererseits erntete er auch viel Lob für seinen „Tabubruch“.[3]

Einige Kritiker warfen Carter vor, er verharmlose den Holocaust, weil er diesen in seinem Buch nur zweimal flüchtig erwähnt und die Lebensumstände der Palästinenser öffentlich als „eines der schlimmsten Beispiele für den Raub von Menschenrechten“ in der Welt bezeichnet habe. So habe Carter in der einleitenden Chronologie der „wichtigsten Ereignisse, die zum aktuellen Stand der Dinge führten“ (im Original: „important events, that have led to the existing state of affairs“)[4] den Zweiten Weltkrieg und den Holocaust einfach ausgelassen und unterstütze so die Leugnung des Holocaust.[5]

In der Los Angeles Times erklärte Carter, es komme „einem politischen Selbstmord gleich, wenn sich ein Politiker für eine ausgewogene Haltung im Nahostkonflikt einsetzt“. Und in einem CNN-Interview beklagte er „die ungeheure Einschüchterung in unserem Land, welche die Presse mundtot macht“ (im Original: tremendous intimidation in our country that has silenced the media).[5]

Literatur

Jimmy Carter: Palestine Peace Not Apartheid, Simon & Schuster, New York 2006, ISBN 978-0743285025

Einzelnachweise

  1. zitiert nach Robert Fisk: Banality and barefaced lies. In: The Independent, 23. Dezember 2006. Abgerufen am 13. Juni 2010.
  2. Jimmy Carter: Israel, Palestine, peace and apartheid In: The Guardian, 12. Dezember 2006. Abgerufen am 13. Juni 2010
  3. thelede.blogs.nytimes.com
  4. Jimmy Carter: Palestine Peace Not Apartheid. Historical Chronology. New York, 2006. zitiert nach der Amazon-Kindle-Ausgabe
  5. a b Deborah Lipstadt: Jimmy Carter's Jewish Problem. In: Washington Post, 20. Januar 2007. Abgerufen am 13. Juni 2010