Novembergruppe

Die Novembergruppe war eine 1918 in Berlin gegründete Künstlervereinigung. Namengebend war die Novemberrevolution 1918.

Die Novembergruppe bezeichnete sich selbst als radikal und revolutionär, ihre Arbeiten sollten die soziale Revolution in Deutschland unterstützen. Ziel war eine Vereinigung vieler künstlerischer Aspekte wie Malerei, Bildhauerei, Baukunst bis zur Stadtplanung. Dies sollte die Verbindung von Kunst und Künstler zum Volk herstellen. Unter anderem versuchte die Gruppe Einfluss auf öffentlich kulturelle Aufgaben wie die Ausbildung in Kunstschulen und Akademien zu nehmen.

Regelmäßige gemeinsame Ausstellungen mit anderen Künstlern waren zunächst sehr vom Expressionismus geprägt. Dazu zählten vor allem ein gemeinschaftlicher Raum „Novembergruppe“ in der alljährlichen Großen Berliner Kunstausstellung, aber auch viele lokale Ausstellungen der Berliner Bezirke, sowie in der juryfreien Kunstschau und anderen bedeutenden Ausstellungen des Berlins der Zwanziger Jahre. Die von der Gruppe verfolgte Vereinigung der Kunst und auch der Stile führte aber bald zu einer Vielzahl von Stilrichtungen. Außer den Mitgliedern selbst stellten auch solche Künstler aus, die der Gruppe nahe standen.

Die Novembergruppe war für ihre Vielfalt und die übergreifenden Disziplinen bekannt, neben der Malerei zählten dazu vor allem Architektur und Musik. Sie veranstaltete regelmäßige Künstlerfeste, Kostümfeste, sowie literarische und musikalische Veranstaltungsreihen.

Gründungsmitglieder

Bruno Beye, César Klein, Moritz Melzer, Max Pechstein, und Wilhelm Schmid

Mitglieder

Unter den durchschnittlich 120 Mitgliedern waren Lou Albert-Lasard (1918-1928), Herbert Behrens-Hangeler (1921-1933), Rudolf Belling, Hans Brass (1918/1923), Max Butting (1922 Leiter der Musiksektion), Carel Willink, Heinrich Maria Davringhausen, Walter Dexel (1923), Hanns Eisler, Conrad Felixmüller, Lyonel Feininger (1918), Otto Freundlich (1918), Paul Goesch, Otto Griebel (1924), Karl Jakob Hirsch, César Klein, El Lissitzky, Ewald Mataré (1918), Carlo Mense (1919), Hilla von Rebay, Ludwig Mies van der Rohe, Otto Möller, Paul Schmolling, Artur Segal, Rudolf Schlichter (ab 1919), Wilhelm Schmid (1918), Heinrich Stegemann (ab 1919), Georg Tappert, Bruno Taut, Heinz Tiessen, Gert Wollheim, Stefan Wolpe, Walter Kampmann, aber z. B. auch der Bauhausschüler Niko Wassiliew und der Maler-Musiker Walter Spies und viele andere bekannte Künstler, Architekten, Schriftsteller und Komponisten.

Literatur

  • Helga Kliemann: Die Novembergruppe. Gebr. Mann, Berlin 1969.
  • Galerie Nierendorf: Künstler der Novembergruppe. Ausstellungskatalog Galerie Nierendorf,Berlin 1985.
  • Galerie Bodo Niemann: Die Novembergruppe. Ausstellungskatalog Galerie Niemann, Berlin 1993. ISBN 3-926298-21-9
  • Will Grohmann (Hrsg.): 10 Jahre Novembergruppe. Sonderheft der Kunst der Zeit. Klinkhardt&Biermann, Berlin 3.1928, 1-3.
  • Paul Bekker: Wesensformen der Musik. Veröffentlichung der Novembergruppe. B. Lachmann, Berlin 1925.
  • Max Butting: Musikgeschichte, die ich miterlebte. Henschel, Berlin 1955.