„Mendelssohn-Preis“ – Versionsunterschied

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Der '''Mendelssohn-Preis''' (''Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Staat-Stipendium'', auch: ''Mendelssohn-Staatspreis'') war von 1879 bis 1936 ein vom preußischen Staat gestiftetes, jährliches Stipendium zur Förderung der Fortbildung talentvoller Musiker.
Der '''Mendelssohn-Preis''' (''Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Staat-Stipendium'', auch: ''Mendelssohn-Staatspreis'') war von 1879 bis 1936 ein vom [[Preußen|preußischen Staat]] gestiftetes, jährliches Stipendium zur Förderung der Fortbildung talentvoller Musiker.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Am 23. Januar/20. Februar 1878 wurde zwischen den Erben des Generalmusikdirektors [[Felix Mendelssohn Bartholdy]] und dem Königlich-Preußischen Fiskus ein Vertrag geschlossen: die Erben übereignen die hinterlassenen musikalischen Manuskripte ihres Vaters dem Preußischen Fiskus<ref> aufbewahrt in der [[Staatsbibliothek zu Berlin]] </ref>, wogegen dieser sich verpflichtet, eine dauernde jährliche Rente von 3.150 Mark „als eine zur Ausbildung befähigter und strebsamer Musiker ohne Unterschied des Alters, des Geschlechts, der Religion und der Nationalität bestimmte Stipendien-Stiftung durch den Staatshaushalt-Etat bereitzustellen“.<ref>[[Rudolf Elvers]]: ''Schenkungen und Stiftungen der Mendelssohns'', S. 101. In: ''Die Mendelssohns in Berlin: eine Familie und ihre Stadt''. S. 94 – 109. Wiesbaden: Reichert 1983. ISBN 3-88226-185-4.</ref> Das Kuratorium der Stiftung bestand aus dem jeweiligen Direktor der [[Universität der Künste Berlin|Hochschule für Musik zu Berlin]], aus einem vom Ministerium auf die Dauer von drei Jahren zu ernennenden Mitglied und aus einem von den beiden ersten gewählten weiteren Mitglied.
Am 23. Januar/20. Februar 1878 wurde zwischen den Erben des Generalmusikdirektors [[Felix Mendelssohn Bartholdy]] und dem Königlich-Preußischen Fiskus ein Vertrag geschlossen: die Erben übereignen die hinterlassenen musikalischen Manuskripte ihres Vaters dem Preußischen Fiskus,<ref>aufbewahrt in der [[Staatsbibliothek zu Berlin]]</ref> wogegen dieser sich verpflichtet, eine dauernde jährliche Rente von 3.150 Mark „als eine zur Ausbildung befähigter und strebsamer Musiker ohne Unterschied des Alters, des Geschlechts, der Religion und der Nationalität bestimmte Stipendien-Stiftung durch den Staatshaushalt-Etat bereitzustellen“.<ref>[[Rudolf Elvers]]: ''Schenkungen und Stiftungen der Mendelssohns'', S.&nbsp;101. In: ''Die Mendelssohns in Berlin: eine Familie und ihre Stadt''. S.&nbsp;94–109. Wiesbaden: Reichert 1983. ISBN 3-88226-185-4.</ref> Das Kuratorium der Stiftung bestand aus dem jeweiligen Direktor der [[Universität der Künste Berlin|Hochschule für Musik zu Berlin]], aus einem vom Ministerium auf die Dauer von drei Jahren zu ernennenden Mitglied und aus einem von den beiden ersten gewählten weiteren Mitglied.


1899 schenkten [[Ernst von Mendelssohn-Bartholdy]] und die Brüder [[Franz von Mendelssohn der Jüngere|Franz]] und [[Robert von Mendelssohn (der Ältere)|Robert von Mendelssohn]] der Stiftung ein Kapital von 30.000 Mark, die damit die Rechte einer juristischen Person erhielt. Zwischen 1921 und 1924 ruhte die Stiftung aufgrund der [[Deutsche Inflation 1914 bis 1923|Inflation]]. Bis 1936 zahlte Preußen die 1878 vertraglich vereinbarte Rente von 3.150 Mark. Ab 1937 wurde der Betrag zusammen mit anderen Stiftungen in ein „Preußisches Staatsstipendium für Musiker“ umgewandelt. Noch bis 1944 wurden Beträge der Stiftung in Wertpapieren angelegt.
1899 schenkten [[Ernst von Mendelssohn-Bartholdy]] und die Brüder [[Franz von Mendelssohn der Jüngere|Franz]] und [[Robert von Mendelssohn (der Ältere)|Robert von Mendelssohn]] der Stiftung ein Kapital von 30.000&nbsp;Mark, die damit die Rechte einer juristischen Person erhielt. Zwischen 1921 und 1924 ruhte die Stiftung aufgrund der [[Deutsche Inflation 1914 bis 1923|Inflation]]. Bis 1936 zahlte Preußen die 1878 vertraglich vereinbarte Rente von 3150&nbsp;Mark. Ab 1937 wurde der Betrag zusammen mit anderen Stiftungen in ein „Preußisches Staatsstipendium für Musiker“ umgewandelt. Noch bis 1944 wurden Beträge der Stiftung in Wertpapieren angelegt.


1963 wurde der Preis durch die [[Stiftung Preußischer Kulturbesitz]] mit der Errichtung des „[[Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Preis]]es (Mendelssohnpreis)“ zu neuem Leben erweckt.<ref> Rudolf Elvers: ''Schenkungen und Stiftungen der Mendelssohns''. S. 102. In: ''Die Mendelssohns in Berlin: eine Familie und ihre Stadt''. S. 94 – 109. Wiesbaden: Reichert 1983. ISBN 3-88226-185-4.</ref>
1963 wurde der Preis durch die [[Stiftung Preußischer Kulturbesitz]] mit der Errichtung des „[[Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Preis]]es (Mendelssohnpreis)“ zu neuem Leben erweckt.<ref> Rudolf Elvers: ''Schenkungen und Stiftungen der Mendelssohns''. S.&nbsp;102. In: ''Die Mendelssohns in Berlin: eine Familie und ihre Stadt''. S.&nbsp;94–109. Wiesbaden: Reichert 1983. ISBN 3-88226-185-4.</ref>


== Bedingungen ==
== Bedingungen ==
Jährlich wurden 2 Fortbildungs-Stipendien vergeben: eines für Komponisten, eines für ausübende Tonkünstler. Die Ansprüche an Mendelssohn-Stipendiaten waren sehr hoch; das eigentliche Stipendium (der ''Große Mendelssohn-Preis'') in Höhe von 1.500 Mark wurde mehrfach nicht vergeben (1913, 1915, 1918) oder geteilt (1912, 1914). Daneben wurden kostenfreie lobende Erwähnungen verteilt und Zuwendungen gemacht (zwischen und 100 und 350 Mark).
Jährlich wurden 2 Fortbildungs-Stipendien vergeben: eines für Komponisten, eines für ausübende Tonkünstler. Die Ansprüche an Mendelssohn-Stipendiaten waren sehr hoch; das eigentliche Stipendium (der ''Große Mendelssohn-Preis'') in Höhe von 1.500 Mark wurde mehrfach nicht vergeben (1913, 1915, 1918) oder geteilt (1912, 1914). Daneben wurden kostenfreie lobende Erwähnungen verteilt und Zuwendungen gemacht (zwischen und 100 und 350 Mark).
Die „Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Staat-Stipendien“ berücksichtigten nur Bewerber, die mindestens ein halbes Jahr Schüler an einer staatlich unterstützten Ausbildungsanstalt waren. Ausnahmen wurden bei preußischen Staatsangehörigen gemacht.<ref>Hesses Musiker-Kalender 1928. Berlin: Hesse 1927. Bd. 2, S. 578.</ref>
Die „Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Staat-Stipendien“ berücksichtigten nur Bewerber, die mindestens ein halbes Jahr Schüler an einer staatlich unterstützten Ausbildungsanstalt waren. Ausnahmen wurden bei preußischen Staatsangehörigen gemacht.<ref>Hesses Musiker-Kalender 1928. Berlin: Hesse 1927. Bd.&nbsp;2, S.&nbsp;578.</ref>


== Kuratoren ==
== Kuratoren ==
* 1879–?: [[Joseph Joachim]] / [[Robert Radecke]] / [[Heinrich von Herzogenberg]]
* 1879–?: [[Joseph Joachim]] / [[Robert Radecke]] / [[Heinrich von Herzogenberg]]
* 1928–1930: [[Franz Schreker]] / [[Artur Schnabel]] / [[Georg Schumann (Komponist)|Georg Schumann]]
* 1928–1930: [[Franz Schreker]] / [[Artur Schnabel]] / [[Georg Schumann (Komponist)|Georg Schumann]]
* 1931–1933: [[Franz Schreker]] / [[Carl Flesch]] / [[Arnold Schönberg]]
* 1931–1933: [[Franz Schreker]] / [[Carl Flesch]] / [[Arnold Schönberg]]
* 1934–1936: [[Fritz Stein]] / [[Karl Klingler]] / [[Georg Schumann (Komponist)|Georg Schumann]]
* 1934–1936: [[Fritz Stein (Musikwissenschaftler)|Fritz Stein]] / [[Karl Klingler]] / [[Georg Schumann (Komponist)|Georg Schumann]]


== Preisträger für Komposition ==
== Preisträger für Komposition<ref>Rudolf Elvers gibt zwar das Preisgeld an (''Schenkungen und Stiftungen der Mendelssohns'', S. 102. In: ''Die Mendelssohns in Berlin: eine Familie und ihre Stadt''. S. 94 – 109. Wiesbaden: Reichert 1983. ISBN 3-88226-185-4), aber nicht, ob es sich um eine/n Preisträger/in für Komposition oder für ausübende Tonkunst handelte, somit ist die Zuordnung oftmals unsicher.</ref> ==
Rudolf Elvers gibt zwar das Preisgeld an (''Schenkungen und Stiftungen der Mendelssohns'', S. 102. In: ''Die Mendelssohns in Berlin: eine Familie und ihre Stadt''. S.&nbsp;94–109. Wiesbaden: Reichert 1983. ISBN 3-88226-185-4), aber nicht, ob es sich um einen Preisträger für Komposition oder für ausübende Tonkunst handelte, somit ist die Zuordnung oftmals unsicher.
*1879 [[Engelbert Humperdinck]] (erster Preisträger)
* 1879: [[Engelbert Humperdinck]] (erster Preisträger)
*1880 [[Carl Wolf]]
*1881 [[Ethel Smyth]], [[Fritz Kauffmann (Musiker)|Fritz Kauffmann]]
* 1880: [[Leopold Carl Wolf]]
* 1881: [[Ethel Smyth]], [[Fritz Kauffmann (Musiker)|Fritz Kauffmann]]
* 1882: [[Karl Schneider]], [[Arnold Mendelssohn]]
*1883 [[Ernst Seyffarth]]
*1884 [[Max Puchat]]
* um 1882: [[Iacob Muresianu]]
*ca. 1882 [[Iacob Muresianu]]
* 1883: [[Ernst Seyffarth]]
*1888 [[Ewald Straesser]]
* 1884: [[Max Puchat]]
* 1885: [[Georg Stolzenberg]]
*zwischen 1887 und 1896 [[Karol Gregorowicz]] (1867–1921)
* 1887: [[Heinrich van Eyken]], [[Felix Odenwald]], [[Waldemar von Baußnern]]
*1891 [[Friedrich Ernst Koch]]
* 1888: [[Ewald Straesser]], [[Mathieu Neumann]], [[Eduard Behm]]
*1896 [[Paul Juon]]
* 1889: [[August Schmid-Lindner]]?, [[Percy Sherwood]], [[Martin Grabert]], [[Eduard Behm]]
*1899 [[Siegfried Fall]] für Klaviertrio op.&nbsp;4
* zwischen 1887 und 1896: [[Karol Gregorowicz]] (1867–1921)
*1900 [[Karl Klingler]]
* 1890: [[Friedrich Ernst Koch (Komponist)|Friedrich Ernst Koch]] für Streichtrio op. 9, [[Eduard van Dooren]] <!-- https://www.sheerpluck.de/composer-11450-eduard-van-dooren -->
*1902 [[Alfred Sittard]]
* 1891: [[Eduard Behm]]
*1902 [[Ignatz Waghalter]] für Sonate für Violine und Pianoforte in f-Moll, op.&nbsp;5
* 1892: [[Eduard van Dooren]]
*1905 [[Elisabeth Kuyper]] (erstmals an eine Komponistin)
* 1893: [[Carl Thiel (Kirchenmusiker)|Carl Thiel]], [[Louis Saar]] und [[Leo Schrattenholz]]
*1910 [[Ernst Toch]]
* 1894: [[Martin Grabert]] und [[May C. Taylor]]
*1913 [[Max Trapp]] (350 Mark)
*1914 [[Katharina Schurzmann]]
* 1896: [[Paul Juon]]
* 1899: [[Siegfried Fall]] für Klaviertrio op.&nbsp;4
*1915 [[Hans Bullerian]] für Zweite Sinfonie und [[Wilhelm Kempff]] (750 Mark), Wilhelm Kempff
* 1900: [[Karl Klingler]] und [[Richard Rössler (Musiker)|Richard Rössler]]
*1916 [[Erwin Bodky]] (400 Mark)
* 1901: [[Curt Börner]]
*1917 [[Wilhelm Kempff]] (1.500 Mark) und [[Emil Peeters]]
* 1902: [[Alfred Sittard]]
*1918 [[Erwin Schulhoff]] für Klaviersonate op.&nbsp;22
* 1902: [[Ignatz Waghalter]] für Sonate für Violine und Pianoforte in f-Moll, op.&nbsp;5
*1919 [[Kurt Weill]] (300 Mark) (hat ihn jedoch abgelehnt), [[Max Tauber]]
* 1903: [[Richard Fricke]] und [[Fritz Vögely]]
*1920 [[Pantscho Wladigerow]]
* 1904: [[NN.Zeitz]]
*1925 [[Berthold Goldschmidt]] für Passacaglia für Orchester op.&nbsp;4
* 1905: [[Elisabeth Kuyper]] (erstmals an eine Komponistin)
*1926 [[Ignace Strasfogel]] für Klaviersonate No.&nbsp;2 und [[Ernst Pepping]] (1.500 Mark)
* 1910: [[Ernst Toch]]
*1928 [[Hans Humpert]] für Konzert für Streichquartett und größeres Kammerorchester
* 1912: [[Georg Fränkel]]
*1928 [[Grete von Zieritz]] (1.500 Mark)
*1931 [[Kurt Fiebig]] (1.500 Mark aus 1929 zurückgestellt)
* 1913: [[Max Trapp]] (350 Mark)
* 1914: [[Katharina Schurzmann]]
*1932 [[Harald Genzmer]] und [[Norbert von Hannenheim]] (1.500 Mark geteilt)
* 1915: [[Hans Bullerian]] für Zweite Sinfonie und [[Wilhelm Kempff]] (750 Mark), Wilhelm Kempff
*1933 [[Werner Trenkner]] und [[Bernhard Heiden]]
* 1916: [[Erwin Bodky]] (400 Mark)
*1935 [[Fritz Werner (Komponist)|Fritz Werner]] und [[Johannes Schneider-Marfels]]
* 1917: [[Wilhelm Kempff]] (1.500 Mark) und [[Emil Peeters]]
*1936 [[Rolf Unkel]]
* 1918: [[Erwin Schulhoff]] für Klaviersonate op.&nbsp;22
* 1919: [[Kurt Weill]] (300 Mark) (hat ihn jedoch abgelehnt), [[Max Tauber]]
* 1920: [[Pantscho Wladigerow]], [[Erwin Bodky]]
Von 1921 bis 1924 sind keine Stipendien vergeben worden (Inflation).
* 1925: [[Berthold Goldschmidt]] für Passacaglia für Orchester op.&nbsp;4
* 1926: [[Ignace Strasfogel]] für Klaviersonate No.&nbsp;2 und [[Ernst Pepping]] (1.500 Mark)
* 1928: [[Grete von Zieritz]] (1.500 Mark), [[Hans Humpert]] für Konzert für Streichquartett und größeres Kammerorchester sowie [[Leon Klepper]]
* 1929: [[Herbert Marx|Dr. Herbert Marx]]
* 1931: [[Kurt Fiebig]] (1.500 Mark aus 1929 zurückgestellt) und [[Fritz Piket]]
* 1932: [[Harald Genzmer]] und [[Norbert von Hannenheim]] (1.500 Mark geteilt)
* 1933: [[Werner Trenkner]], [[Hans Vogt]] und [[Bernhard Heiden]]
* 1935: [[Fritz Werner (Komponist)|Fritz Werner]] und [[Johannes Schneider-Marfels]]
* 1936: [[Rolf Unkel]]


== Ausübende Tonkünstler ==
== Ausübende Tonkünstler ==
*1880 [[Bernhard Stavenhagen]]
* 1880 [[Bernhard Stavenhagen]]
*1882 [[Marie Soldat-Röger|Marie Soldat]]
* 1882 [[Marie Soldat-Röger|Marie Soldat]]
*1883 und 1885 [http://www.sophie-drinker-institut.de/cms/index.php/wietrowetz-gabriele Gabriele Wietrowetz]
* 1883 und 1885 [[Gabriele Wietrowetz]]
*1898 [[Frieda Hodapp]]
* 1898 [[Frieda Hodapp]]
*1900 [[Elly Ney]]
* 1900 [[Elly Ney]]
*1901 Erna Schulz (500 Mark)
* 1901 Erna Schulz (500 Mark)
*1902 Erna Schulz (1.500 Mark)
* 1902 Erna Schulz (1500 Mark)
* 1904 [[Pálma von Pászthory]] (1500 Mark)
*1905 Helene Ferchland
* 1905 Helene Ferchland
*1906 Sara Gurowitsch
* 1906 Sara Gurowitsch
*1908 Josef Rywkind
* 1908 Josef Rywkind
*1910 [[Beatrice Harrison]]
*1913 [[Erwin Schulhoff]]
* 1910 [[Beatrice Harrison]]
* 1913 [[Erwin Schulhoff]]
*1914 [[Fritz Rothschild]] (1.500 Mark)
*1925 [[Max Rostal]] und [[Ria Schmitz-Gohr]] (1.000 Mark geteilt)
* 1914 [[Fritz Rothschild]] (1500 Mark)
*1928 [[Wilhelm Stross]] (1.500 Mark)
* 1925 [[Max Rostal]] und [[Ria Schmitz-Gohr]] (1000 Mark geteilt)
*1929 [[Julian von Károlyi]] (1.500 Mark)
* 1928 [[Wilhelm Stross]] (1500 Mark)
*1930 [[Ibolyka Zilzer]] und [[Ludwig Hoelscher]] (1.500 Mark geteilt)
* 1929 [[Julian von Károlyi]] (1500 Mark)
*1931 Marianne Tunder, [[Artur Balsam]] und [[Roman Totenberg]] (1.500 Mark gedrittelt)
* 1930 [[Ibolyka Zilzer]] und [[Ludwig Hoelscher]] (1500 Mark geteilt)
*1932 [[Siegfried Borries]], [[Paul Kiß]] und [[Helmut Zernick]] (1.500 Mark gedrittelt)
* 1931 Marianne Tunder, [[Artur Balsam]] und [[Roman Totenberg]] (1500 Mark gedrittelt)
* 1932 [[Siegfried Borries]], Pál Kiss und [[Helmut Zernick]] (1500 Mark gedrittelt)
*1933 [[Karlrobert Kreiten]]
* 1933 [[Karlrobert Kreiten]]


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
*[http://www.fmb-hochschulwettbewerb.de/wettbewerb/archiv/preistrager/stipendien-1879-1934/ Liste der Stipendiaten 1879-1934]
* [https://www.fmb-hochschulwettbewerb.de/wettbewerb/archiv/preistraegerinnen/stipendien-1879-1934/ Liste der Stipendiaten 1879-1934]
*[[Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Preis]], aktuelle Auszeichnung für Nachwuchsmusiker deutscher Musikhochschulen
* [[Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Preis]], aktuelle Auszeichnung für Nachwuchsmusiker deutscher Musikhochschulen
*[[Internationaler Mendelssohn-Preis zu Leipzig]] der [[Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Stiftung]], aktuelle Auszeichnung für Persönlichkeiten, die sich um das Werk und den Geist Mendelssohn Bartholdys verdient gemacht haben.<ref name="urlMendelssohn-Preis 2009">{{cite web |url=http://www.mendelssohn-preis.de/der-mendelssohn-preis.html|title=Leipziger Mendelssohn-Preis |format= |work= |accessdate=2009-02-10}}</ref>
* [[Internationaler Mendelssohn-Preis zu Leipzig]] der [[Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Stiftung]], aktuelle Auszeichnung für Persönlichkeiten, die sich um das Werk und den Geist Mendelssohn Bartholdys verdient gemacht haben.<ref name="urlMendelssohn-Preis 2009">{{cite web|url=http://www.mendelssohn-preis.de/der-mendelssohn-preis.html|title=Leipziger Mendelssohn-Preis|format=|work=|accessdate=2009-02-10|archiveurl=https://web.archive.org/web/20160627200653/http://www.mendelssohn-preis.de/der-mendelssohn-preis.html|archivedate=2016-06-27|offline=yes|archivebot=2019-09-22 07:14:19 InternetArchiveBot}}</ref>
*[[Moses-Mendelssohn-Preis]] eine vom [[Senat von Berlin]] gestiftete Auszeichnung.
* [[Moses-Mendelssohn-Preis]] eine vom [[Senat von Berlin]] gestiftete Auszeichnung.


== Einzelnachweise ==
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<references />
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Aktuelle Version vom 3. September 2023, 14:22 Uhr

Der Mendelssohn-Preis (Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Staat-Stipendium, auch: Mendelssohn-Staatspreis) war von 1879 bis 1936 ein vom preußischen Staat gestiftetes, jährliches Stipendium zur Förderung der Fortbildung talentvoller Musiker.

Geschichte

Am 23. Januar/20. Februar 1878 wurde zwischen den Erben des Generalmusikdirektors Felix Mendelssohn Bartholdy und dem Königlich-Preußischen Fiskus ein Vertrag geschlossen: die Erben übereignen die hinterlassenen musikalischen Manuskripte ihres Vaters dem Preußischen Fiskus,[1] wogegen dieser sich verpflichtet, eine dauernde jährliche Rente von 3.150 Mark „als eine zur Ausbildung befähigter und strebsamer Musiker ohne Unterschied des Alters, des Geschlechts, der Religion und der Nationalität bestimmte Stipendien-Stiftung durch den Staatshaushalt-Etat bereitzustellen“.[2] Das Kuratorium der Stiftung bestand aus dem jeweiligen Direktor der Hochschule für Musik zu Berlin, aus einem vom Ministerium auf die Dauer von drei Jahren zu ernennenden Mitglied und aus einem von den beiden ersten gewählten weiteren Mitglied.

1899 schenkten Ernst von Mendelssohn-Bartholdy und die Brüder Franz und Robert von Mendelssohn der Stiftung ein Kapital von 30.000 Mark, die damit die Rechte einer juristischen Person erhielt. Zwischen 1921 und 1924 ruhte die Stiftung aufgrund der Inflation. Bis 1936 zahlte Preußen die 1878 vertraglich vereinbarte Rente von 3150 Mark. Ab 1937 wurde der Betrag zusammen mit anderen Stiftungen in ein „Preußisches Staatsstipendium für Musiker“ umgewandelt. Noch bis 1944 wurden Beträge der Stiftung in Wertpapieren angelegt.

1963 wurde der Preis durch die Stiftung Preußischer Kulturbesitz mit der Errichtung des „Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Preises (Mendelssohnpreis)“ zu neuem Leben erweckt.[3]

Bedingungen

Jährlich wurden 2 Fortbildungs-Stipendien vergeben: eines für Komponisten, eines für ausübende Tonkünstler. Die Ansprüche an Mendelssohn-Stipendiaten waren sehr hoch; das eigentliche Stipendium (der Große Mendelssohn-Preis) in Höhe von 1.500 Mark wurde mehrfach nicht vergeben (1913, 1915, 1918) oder geteilt (1912, 1914). Daneben wurden kostenfreie lobende Erwähnungen verteilt und Zuwendungen gemacht (zwischen und 100 und 350 Mark). Die „Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Staat-Stipendien“ berücksichtigten nur Bewerber, die mindestens ein halbes Jahr Schüler an einer staatlich unterstützten Ausbildungsanstalt waren. Ausnahmen wurden bei preußischen Staatsangehörigen gemacht.[4]

Kuratoren

Preisträger für Komposition

Rudolf Elvers gibt zwar das Preisgeld an (Schenkungen und Stiftungen der Mendelssohns, S. 102. In: Die Mendelssohns in Berlin: eine Familie und ihre Stadt. S. 94–109. Wiesbaden: Reichert 1983. ISBN 3-88226-185-4), aber nicht, ob es sich um einen Preisträger für Komposition oder für ausübende Tonkunst handelte, somit ist die Zuordnung oftmals unsicher.

Von 1921 bis 1924 sind keine Stipendien vergeben worden (Inflation).

Ausübende Tonkünstler

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. aufbewahrt in der Staatsbibliothek zu Berlin
  2. Rudolf Elvers: Schenkungen und Stiftungen der Mendelssohns, S. 101. In: Die Mendelssohns in Berlin: eine Familie und ihre Stadt. S. 94–109. Wiesbaden: Reichert 1983. ISBN 3-88226-185-4.
  3. Rudolf Elvers: Schenkungen und Stiftungen der Mendelssohns. S. 102. In: Die Mendelssohns in Berlin: eine Familie und ihre Stadt. S. 94–109. Wiesbaden: Reichert 1983. ISBN 3-88226-185-4.
  4. Hesses Musiker-Kalender 1928. Berlin: Hesse 1927. Bd. 2, S. 578.
  5. Leipziger Mendelssohn-Preis. Archiviert vom Original am 27. Juni 2016; abgerufen am 10. Februar 2009.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mendelssohn-preis.de