„Martin Ehrenhauser“ – Versionsunterschied

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* [http://www.votewatch.eu/cx_mep_details.php?euro_parlamentar_id=174/ VoteWatch.eu: Abstimmungsverhalten von Martin Ehrenhauser im Europäischen Parlament]
* [http://www.votewatch.eu/cx_mep_details.php?euro_parlamentar_id=174/ VoteWatch.eu: Abstimmungsverhalten von Martin Ehrenhauser im Europäischen Parlament]
* [http://de.antiplagaustria.wikia.com/wiki/Martin_Ehrenhauser Initiative Transparente Wissenschaft: Untersuchung der Magisterarbeit Martin Ehrenhausers auf Plagiarismus]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 5. Juli 2012, 20:40 Uhr

Martin Ehrenhauser (* 18. September 1978 in Linz) ist ein österreichischer Politiker. Er bekam bei der Europawahl 2009 eines von drei Mandaten der Liste Martin und ist seitdem fraktionsloses Mitglied des Europäischen Parlaments.

Lebenslauf

Nach einer Kochlehre und anschließender Arbeit als Koch studierte Martin Ehrenhauser Betriebswirtschaftslehre an der Universität Linz und Politikwissenschaft in Innsbruck und Loughborough. Ehrenhauser war Bundesmandatar der Österreichischen Hochschülerschaft für das Liberale Studenten Forum (LSF) und arbeitete nach dem Studium als Assistent für den unabhängigen Europaparlamentarier Hans-Peter Martin. Martin Ehrenhauser ist verheiratet und hat drei Kinder.[1]

Politische Laufbahn

Martin Ehrenhauser begann seine politische Karriere 2005 als Bundesmandatar der Österreichischen Hochschülerschaft. Später war er als Assistent des Europaparlamentariers Hans-Peter Martin tätig. Während dieser Zeit war er zusammen mit seinem Chef unter Anderem daran beteiligt den Korruptionsfall der STRABAG GmbH aufzudecken.[2]

Europawahl 2009

Bei der Europawahl in Österreich 2009 war Ehrenhauser auf Platz vier der Wahlliste der Liste Dr. Martin platziert[3], zog allerdings, obwohl die Liste nur drei Mandate erhielt, durch den Verzicht zweier anderer Kandidaten in das Europäische Parlament ein. Von den Medien wurde dies kritisch gesehen, besonders weil die Verzichtenden später von Ehrenhauser als Assistenten angestellt wurden[4].

Mandatszeit im Europäischen Parlament

Wie die anderen Abgeordneten der Liste Martin gehört Ehrenhauser keiner Parlamentsfraktion an. Er ist derzeit Mitglied im Ausschuss für Haushaltskontrolle sowie stellvertretendes Mitglied im Unterausschuss Sicherheit und Verteidigung und in der Delegation für die Beziehungen zum Iran.

Während seiner Mandatszeit verfasste Ehrenhauser das Heft „Die heimliche zweite EU-Bürokratie“ und gab die Bücher „Demokratie in Gefahr?“ und „Mehr Mut, Bürger“ heraus. Alle drei erschienen nicht im Handel, sondern wurden durch Ehrenhauser verteilt und verschickt, er äußerte sich aber nicht über die Finanzierung der Projekte.[5]

Ehrenhauser initiierte eine schriftliche Erklärung zum Thema Korruption, diese scheiterte allerdings daran, dass er im Parlament keine Unterstützung fand[6].

Bruch mit Martin

Im April 2011 stellte Ehrenhauser einen Antrag auf Suspendierung von Hans-Peter Martin als Vorsitzender der Liste Martin, die zu diesem Zeitpunkt nur noch aus Ehrenhauser und Martin bestand. Nach eigener Aussage bemühte sich Ehrenhauser davor um die Offenlegung der Parteiausgaben der Liste Martin für den Wahlkampf zur Europawahl 2009. Danach löste Martin die Delegation der Liste Martin im EU-Parlament auf.[7] Einen Tag später machte Ehrenhauser seine Anschuldigungen im Nachrichtenmagazin Profil (Zeitschrift) publik.[8]

Plagiatsvorwürfe

Im November 2011 wurde bekannt, dass die österreichische Initiative Transparente Wissenschaft die Magisterarbeit Martin Ehrenhausers wegen Plagiatsverdachts untersucht. Laut der Webseite des Projektes wurden bereits fünf Seiten identifiziert, die zu deutlich mehr als der Hälfte, teilweise bis zu 86 %, plagiiert seien. Die Betreiber führen über 40 Stellen aus Ehrenhauers Diplomarbeit auf, welche Plagiate enthalten, und stellen diesen jeweils die Plagiatsquelle gegenüber. Sie führen ebenfalls eine plagiierte Grafik auf.[9] Laut dem österreichischen Wochenmagazin News fordern die Betreiber eine formelle Untersuchung durch die Universität Innsbruck.[10] Mehrere Medien berichteten am 30. November 2011, dass die Universität Innsbruck der Forderung nachkam und eine offizielle Untersuchung eingeleitet hat.[11] Laut der Universität wird die Arbeit geprüft und man wolle bei der Klärung der Plagiatsvorwürfe mit der Agentur für wissenschaftliche Integrität (OeAWI) in Wien zusammenarbeiten.[12][13]

Publikationen

Einzelnachweise

  1. Lebenslauf auf der offiziellen Homepage von Martin Ehrenhauser.
  2. Offizielle Homepage von Martin Ehrenhauser, 1. März 2011: Korruptionskreislauf.
  3. Der Standard, 11. Mai 2009: Ein einziger Intrigantenstadl
  4. Der Standard, 20. Juli 2009: Der unglaubliche Aufstieg von H.-P. Martins Assistent
  5. Wiener Zeitung, 1. Februar 2011: Ehrenhauser, Martin: Demokratie in Gefahr? (Buchbesprechung)
  6. Schriftliche Erklärungen von Martin Ehrenhauser
  7. Die Presse, 15. April 2011: Hans-Peter Martin verliert letzten Mitstreiter.
  8. Profil, 16. April 2011: Europaparlamentarier Hans-Peter Martin schlittert in eine Korruptionsaffäre.
  9. Initiative Transparente Wissenschaft: Martin Ehrenhauser, abgerufen November 2011
  10. News, 20. November 2011: Diplomarbeit wird untersucht: Hat der EU-Abgeordnete abgeschrieben?
  11. Der Standard, 30. November 2011: Diplomarbeit von Ehrenhauser wird überprüft
  12. Die Presse, 30. November 2011: EU-Abgeordneter Ehrenhauser unter Plagiatsverdacht
  13. ORF, 30. November 2011: Plagiatsvorwurf gegen EU-Abgeordneten Ehrenhauser