„Kurt Beck“ – Versionsunterschied

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Kurt Beck wurde als Sohn des Maurers Oskar Beck und dessen Ehefrau Johanna Beck in [[Bad Bergzabern]] geboren. Beide Eltern stammten aus dem südpfälzischen [[Kapsweyer]]. Er wuchs in [[Steinfeld (Pfalz)|Steinfeld]] im heutigen [[Landkreis Südliche Weinstraße]] auf.
Kurt Beck wurde als Sohn des Maurers Oskar Beck und dessen Ehefrau Johanna Beck in [[Bad Bergzabern]] geboren. Beide Eltern stammten aus dem südpfälzischen [[Kapsweyer]]. Er wuchs in [[Steinfeld (Pfalz)|Steinfeld]] im heutigen [[Landkreis Südliche Weinstraße]] auf.


Nach dem Besuch der Volksschule absolvierte Beck von 1963 bis 1968 eine Ausbildung zum [[Elektromechaniker]] der Fachrichtung Elektronik. 1968/69 leistete er den [[Wehrdienst]] ab. Neben der Berufstätigkeit als [[Funkelektroniker]] beim Heeresinstandsetzungswerk in Bad Bergzabern besuchte er ab 1969 eine [[Abendschule]], auf der er 1972 die Mittlere Reife erwarb. Von diesem Jahr an war er [[Freistellung (Arbeitsrecht)|freigestellter]] [[Personalvertretung|Personalrats-]] und Bezirkspersonalratsvorsitzender.
Nach dem Besuch der Volksschule absolvierte Beck von 1963 bis 1968 eine Ausbildung zum [[Elektromechaniker]] der Fachrichtung Elektronik. 1968/69 leistete er den [[Wehrdienst]] ab. Neben der Berufstätigkeit als [[Funkelektroniker]] beim Heeresinstandsetzungswerk in Bad Bergzabern besuchte er ab 1969 eine [[Abendschule]], auf der er 1972 die Mittlere Reife erwarb. Von diesem Jahr an war er [[Freistellung (Arbeitsrecht)|freigestellter]] [[Personalvertretung|Personalrats-]] und Bezirkspersonalratsvorsitzender für die ÖTV in Rheinland-Pfalz .


Beck ist katholisch. Er ist seit 1968 verheiratet und hat einen Sohn. Die Familie wohnt in Steinfeld.
Beck ist katholisch. Er ist seit 1968 verheiratet und hat einen Sohn. Die Familie wohnt in Steinfeld.

Version vom 24. November 2007, 02:28 Uhr

Datei:Kurt beck.jpg
Kurt Beck beim SPD-Neujahrsempfang 2007 in Biberach/Riß

Kurt Beck (* 5. Februar 1949 in Bad Bergzabern) ist ein deutscher Politiker. Seit 1994 ist er Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz und seit 2006 Bundesvorsitzender der SPD.

Leben und Beruf

Kurt Beck wurde als Sohn des Maurers Oskar Beck und dessen Ehefrau Johanna Beck in Bad Bergzabern geboren. Beide Eltern stammten aus dem südpfälzischen Kapsweyer. Er wuchs in Steinfeld im heutigen Landkreis Südliche Weinstraße auf.

Nach dem Besuch der Volksschule absolvierte Beck von 1963 bis 1968 eine Ausbildung zum Elektromechaniker der Fachrichtung Elektronik. 1968/69 leistete er den Wehrdienst ab. Neben der Berufstätigkeit als Funkelektroniker beim Heeresinstandsetzungswerk in Bad Bergzabern besuchte er ab 1969 eine Abendschule, auf der er 1972 die Mittlere Reife erwarb. Von diesem Jahr an war er freigestellter Personalrats- und Bezirkspersonalratsvorsitzender für die ÖTV in Rheinland-Pfalz .

Beck ist katholisch. Er ist seit 1968 verheiratet und hat einen Sohn. Die Familie wohnt in Steinfeld.

Politische Tätigkeit

Partei

Seit 1972 ist Beck Mitglied der SPD. Nach eigenem Bekunden wurde seine Beitrittsentscheidung durch das Parteiprogramm sowie durch Persönlichkeiten wie Willy Brandt und den damaligen rheinland-pfälzischen SPD-Vorsitzenden Wilhelm Dröscher beeinflusst. 1993 wurde Beck Landesvorsitzender der SPD in Rheinland-Pfalz. Von 2003 bis 2006 war er auch stellvertretender Bundesvorsitzender der SPD. Als solcher übernahm er nach dem gesundheitsbedingten Rücktritt von Parteichef Matthias Platzeck am 10. April 2006 kommissarisch das Amt des Parteivorsitzenden. Das SPD-Präsidium schlug ihn gleichzeitig als Kandidaten für den ordentlichen Parteivorsitz vor. Becks Wahl erfolgte auf einem Sonderparteitag am 14. Mai 2006. Seit dem 7. November 2006 ist Beck zudem Vizepräsident der Sozialistischen Internationalen.[1]

Kommunal- und Landespolitik

Kurt Beck war von 1974 bis 1994 Mitglied des Kreistages Südliche Weinstraße und von 1989 bis 1994 Ortsbürgermeister in seinem Wohnort Steinfeld. Seit 1979 ist er als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises 49 (Südliche Weinstraße) Mitglied des Rheinland-Pfälzischen Landtages. Von 1982 bis 1985 war er sozialpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, von 1985 bis 1991 Parlamentarischer Geschäftsführer und von 1991 bis 1994 Fraktionsvorsitzender.

Öffentliche Ämter

Am 26. Oktober 1994 wurde Beck vom Rheinland-Pfälzischen Landtag zum Ministerpräsidenten des Landes Rheinland-Pfalz gewählt. Rudolf Scharping, der nach der Bundestagswahl 1994 als Parteivorsitzender der SPD und Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion in die Bundespolitik ging, hatte ihn als seinen Nachfolger vorgeschlagen. 1996, 2001 und 2006 wurde Beck aufgrund der Ergebnisse der Landtagswahlen jeweils wiedergewählt. Wie Scharping stützte sich Beck von 1994 bis 2006 in der Landesregierung von Rheinland-Pfalz auf eine sozialliberale Koalition. Bei der Landtagswahl 2006 erzielte die SPD die absolute Mehrheit der Mandate. Das Angebot Becks, die Koalition trotzdem fortzusetzen, lehnte die FDP ab, so dass es zu einer Alleinregierung der SPD kam. Beck erhielt am 18. Mai 2006 bei seiner Wiederwahl zum Ministerpräsidenten 54 Stimmen und damit eine Stimme mehr, als die SPD-Fraktion Mitglieder hat. Seit der Wahl Günther Becksteins zum bayerischen Ministerpräsidenten am 9. Oktober 2007 ist Beck der dienstälteste amtierende Ministerpräsident in Deutschland.

Vom 1. November 2000 bis zum 31. Oktober 2001 war Beck turnusgemäß Bundesratspräsident.

Seit 1994 ist er Vorsitzender der Rundfunkkommission der Länder, seit 1999 außerdem Vorsitzender des ZDF-Verwaltungsrates.

Meinungsumfragen

Das Institut Forsa prognostizierte im Mai 2007, dass Becks Chance, je Kanzler zu werden, „äußerst gering“ sei. forsa-Chef Manfred Güllner erklärte, dass er nicht wisse, ob je ein Parteichef so schlecht innerhalb der eigenen Partei dagestanden habe[2]. Beck äußerte in Interviews, dass er als Parteivorsitzender „den ersten Zugriff“ auf die Rolle des Kanzlerkandidaten habe. Andere SPD-Politiker stimmen dieser Einschätzung zu. Einer Forsa-Umfrage (Juli 2007) zu Folge würden bei einer Direktwahl 55 % für die CDU-Vorsitzende Angela Merkel stimmen, dagegen nur 16 % für Beck. Bei SPD-Wählern würden 30 % für Beck und 40 % für Angela Merkel stimmen [3].

Ehrenämter und Auszeichnungen

Andere aktuelle Themen

Streit mit Satiremagazin „Titanic“

Kurt Beck erwirkte im Juli 2006 beim Landgericht Hamburg eine Einstweilige Verfügung gegen ein Titelbild des Satiremagazins Titanic; das Deckblatt der Zeitschrift hatte sein Porträt gezeigt mit dem Text „Problembär außer Rand und Band – Knallt die Bestie ab!“. Chefredakteur Thomas Gsella kommentierte anschließend die juristische Intervention Becks: Die Redaktion habe keineswegs zur Tötung Becks aufrufen, sondern auf „die ganze Grausamkeit des bayerischen Umgangs mit dem Problembären“ eingehen wollen.[4] Am 5. Juli entschuldigte sich das Satiremagazin bei Beck;[5] der Rechtsstreit wurde dadurch beigelegt.[6] Der Satirezeitung blieb Kurt Beck in Form der ihm seitdem gewidmeten Comicstripreihe „Bussi Beck“ (Anspielung auf Bussi Bär) erhalten.

Debatte um Henrico Frank

Ende 2006 empfahl Beck bei einem öffentlichen Auftritt dem arbeitslosen ehemaligen Bauarbeiter Henrico Frank aus Wiesbaden: „Waschen und rasieren Sie sich, dann finden Sie auch einen Job!“ Daraus entstand ein wochenlanger Disput, der über die Medien ausgetragen wurde. Zwischenzeitlich sah man Frank sogar bartlos, er erschien allerdings zu keinem der von der Staatskanzlei des Ministerpräsidenten vermittelten Vorstellungstermine. Am 18. Januar 2007 unterzeichnete Frank einen Arbeitsvertrag beim Fernsehsender iMusic TV, um als Punkrockexperte zu fungieren.[7]

Debatte um „gemäßigte Taliban“

Anfang April 2007 erregte Beck Aufsehen für seinen Vorschlag, eine Afghanistan-Friedenskonferenz unter Einschluss „gemäßigter Taliban“ abzuhalten. Daraufhin wurde ihm vom afghanischen Außenminister Rangin Dadfar Spanta „Ahnungslosigkeit“ vorgeworfen.[8] Spanta fügte hinzu: „Als militärische und politische Kraft sehe ich keine moderaten und nicht-moderaten Taliban. So eine Klassifizierung ist eine Erfindung von denjenigen, die von Afghanistan keine Ahnung haben. Ich sehe momentan für die Organisierung und Realisierung solch einer Konferenz keinen Sinn.“ So zu tun, als gebe es in Afghanistan „moderate oder nicht-moderate Taliban und Al-Kaida“, sei ähnlich richtig, als „wenn ich von Afghanistan oder von Kabul aus sagen würde, man sollte in Rheinland-Pfalz zum Beispiel mit der NPD eine Koalition schließen oder mit moderater NPD.“[9] Nicht nur andere Parteien, auch der SPD-Außenpolitiker Hans-Ulrich Klose kritisierte Beck für seinen Vorstoß.[10]

Quellen

  1. WebSozis: Kurt Beck zum Vize-Präsidenten der Sozialistischen Internationale gewählt. 13. November 2006
  2. Focus Online: Forsa-Chef warnt SPD vor Becks Kanzlerkandidatur. 8. Mai 2007
  3. Südddeutsche Zeitung online
  4. Allgemeine Zeitung Mainz: Beck geht gegen „Titanic“ vor. 5. Juli 2006
  5. Ralf Wurzbacher: „Kurt Beck ist kein Bär, sondern ein Hamster“. Ein Gespräch mit Thomas Gsella. Junge Welt vom 5. Juli 2006, S. 8
  6. Die Rheinpfalz: Beck legt Streit mit „Titanic“ bei. 5. Juli 2006
  7. SPIEGEL ONLINE: Arbeitsloser Beck-Kritiker: Henrico Frank hat einen Job. 18. Januar 2007
  8. SPIEGEL ONLINE: Afghanistans Außenminister hält Beck Ahnungslosigkeit vor. 5. April 2007
  9. N-TV: Gespräche mit den Taliban? Kritik und Spott für Kurt Beck. 5. April 2007
  10. SPIEGEL ONLINE: Afghanistans Außenminister hält Beck Ahnungslosigkeit vor. 5. April 2007
Commons: Kurt Beck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien