„Konstantinos Kavafis“ – Versionsunterschied

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'''Konstantinos Petros Kavafis''' (griech. Κωνσταντίνος Π. Καβάφης) (* [[29. April]] [[1863]] in [[Alexandria]]; † [[29. April]] [[1933]] [[Alexandria]]) gilt neben Kostis Palamas, Georgios Seferis, Odysseas Elytis und Jannis Ritsos, als einer der bedeutendsten griechischen Dichter der Neuzeit.
'''Konstantínos Pétrou Kaváfis''' (griech. Κωνσταντίνος Π. Καβάφης) (* [[29. April]] [[1863]] in [[Alexandria]]; † [[29. April]] [[1933]] [[Alexandria]]) gilt neben Kostís Palamas, Geórgios Seféris, Odysséas Elýtis und Jánnis Rítsos als einer der bedeutendsten griechischen Dichter der Neuzeit.


== Leben ==
== Leben ==


Im Jahre 1863 wird Konstantinos P. Kavafis am 29. April als neuntes und letztes Kind von Harikleia Fotiadis und Petros J. Kavafis in eine bekannte griechische Kaufmannsfamilie hineingeboren. Bis zum Tod des Vaters im Jahr 1870 lebt die Familie in der griechischen Gemeinde von Alexandria (Ägypten). Die Zeit von 1870 bis 1876 verbringt die Mutter mit den Kindern abwechselnd in London und Liverpool, wo Kavafis nachweislich in einem College unterrichtet wurde.
Im Jahr 1863 wird Konstantínos P. Kaváfis am 29. April als neuntes und letztes Kind von Charíklia Fotiádi und Pétros J. Kaváfis in eine griechische Kaufmannsfamilie hineingeboren, die mit dem Handel ägyptischer Baumwolle zu Reichtum gekommen ist. Mit dem Tod des Vaters im Jahr 1870 übernimmt der älteste Bruder Geórgios die Filiale des Unternehmens in Liverpool. 1872 übersiedelt auch die Mutter mit den übrigen Kindern nach England, wo die Familie die Jahre bis 1877 wechselnd in London und Liverpool verbringt. Dort scheint Kaváfis eine englische Schule besucht zu haben. Gesichert ist der prägende Einfluß der englischen Jahre: Zeitlebens pflegte Kaváfis ein als maniriert geschildertes Griechisch mit englischem Akzent, und seine ersten Gedichte schrieb er in englischer Sprache.
Nach dem Konkurs (1876) des Unternehmens Cavafis & Co. kehrt die Familie 1877 nach Alexandria zurück. Kaváfis nimmt eine kaufmännische Ausbildung an einer griechischen Höheren Handelsschule auf. Politische Unruhen im Zuge der Nationalbewegung gegen das britische Kolonialregiment führen 1882 zu Angriffen auf die ausländische Bevölkerung Alexandrias, die Mutter flieht mit den jüngsten Kindern nach Konstantinopel. Kaváfis wohnt im Haus der großväterlichen Familie Fotiádis, die dem städtischen Patriziat der Griechen angehört. Hier beendet er seine kaufmännische Ausbildung und studiert, wie schon in Alexandria, die Schriften griechischer Autoren der Antike und der byzantinischen Zeit. Es wird angenommen, daß Kaváfis sich in den Jahren bis zur Rückkehr nach Alexandria (1885) seiner Homosexualität bewußt geworden ist, die Teile des späteren lyrischen Werks prägt.
Im Zuge des Konkurses der elterlichen Exportfirma, kehren sie zusammen nach Alexandria zurück. Infolge politischer Unruhen und unter dem Druck der Nationalbewegung unter Ali Pascha sehen sich Kavafis und seine Mutter unter Tausenden anderer Christen gezwungen Ägypten zu verlassen. Während der 3 Jahre bis 1885 vertieft sich Kavafis in Konstantinopel in die Schriften antiker und byzantinischer Autoren.
In Alexandria nimmt Kaváfis nach kurzen Phasen als Zeitungskorrespondent und als Makler an der Baumwollbörse 1889 eine zunächst unbesoldete Stellung als Sekretär im Amt für Wasserwirtschaft des Ministeriums für Öffentliche Bauten an. Erst nach 33 Jahren als Vertragsangestellter gab Kavafis 1922, in der Position eines stellvertretenden Abteilungsleiters, die ungeliebte Brotarbeit auf.
Nach der Rückkehr der Familie nach Alexandria nimmt Kavafis 1892 eine Stellung als Beamter im Ministerium für Wasserwirtschaft an, die er rund 30 Jahre behalten soll.
Unterbrochen von Reisen nach Paris, London und Athen verbringt Kavafis die folgenden Jahre. Nach erfolgloser Behandlung des 1932 in Athen diagnostizierten Rachenkrebses stirbt Kavafis an seinem Geburtstag im Jahre 1933 in Alexandria an den Folgen der Krankheit.
Unterbrochen von zwei Reisen nach Paris und London und von nur drei kurzen Aufenthalten in Athen verbringt Kavafis auch die Jahre bis zu seinem Tode in der ägyptischen Diaspora, in einer Stadt griechischen Urspungs. Sein Selbtsverständnis hat er mit diesen Worten charakterisiert: ''"Ich bin kein Hellene, ich bin kein Grieche. Ich bin hellenisch."'' Nach erfolgloser Behandlung des 1932 in Athen diagnostizierten Rachenkrebses stirbt Kavafis an seinem Geburtstag im Jahre 1933 in Alexandria.


== handgeschriebene Manuskripte ==
== handgeschriebene Manuskripte ==

Version vom 16. Januar 2006, 18:24 Uhr

Konstantinos Kavafis

Konstantínos Pétrou Kaváfis (griech. Κωνσταντίνος Π. Καβάφης) (* 29. April 1863 in Alexandria; † 29. April 1933 Alexandria) gilt neben Kostís Palamas, Geórgios Seféris, Odysséas Elýtis und Jánnis Rítsos als einer der bedeutendsten griechischen Dichter der Neuzeit.

Leben

Im Jahr 1863 wird Konstantínos P. Kaváfis am 29. April als neuntes und letztes Kind von Charíklia Fotiádi und Pétros J. Kaváfis in eine griechische Kaufmannsfamilie hineingeboren, die mit dem Handel ägyptischer Baumwolle zu Reichtum gekommen ist. Mit dem Tod des Vaters im Jahr 1870 übernimmt der älteste Bruder Geórgios die Filiale des Unternehmens in Liverpool. 1872 übersiedelt auch die Mutter mit den übrigen Kindern nach England, wo die Familie die Jahre bis 1877 wechselnd in London und Liverpool verbringt. Dort scheint Kaváfis eine englische Schule besucht zu haben. Gesichert ist der prägende Einfluß der englischen Jahre: Zeitlebens pflegte Kaváfis ein als maniriert geschildertes Griechisch mit englischem Akzent, und seine ersten Gedichte schrieb er in englischer Sprache. Nach dem Konkurs (1876) des Unternehmens Cavafis & Co. kehrt die Familie 1877 nach Alexandria zurück. Kaváfis nimmt eine kaufmännische Ausbildung an einer griechischen Höheren Handelsschule auf. Politische Unruhen im Zuge der Nationalbewegung gegen das britische Kolonialregiment führen 1882 zu Angriffen auf die ausländische Bevölkerung Alexandrias, die Mutter flieht mit den jüngsten Kindern nach Konstantinopel. Kaváfis wohnt im Haus der großväterlichen Familie Fotiádis, die dem städtischen Patriziat der Griechen angehört. Hier beendet er seine kaufmännische Ausbildung und studiert, wie schon in Alexandria, die Schriften griechischer Autoren der Antike und der byzantinischen Zeit. Es wird angenommen, daß Kaváfis sich in den Jahren bis zur Rückkehr nach Alexandria (1885) seiner Homosexualität bewußt geworden ist, die Teile des späteren lyrischen Werks prägt. In Alexandria nimmt Kaváfis nach kurzen Phasen als Zeitungskorrespondent und als Makler an der Baumwollbörse 1889 eine zunächst unbesoldete Stellung als Sekretär im Amt für Wasserwirtschaft des Ministeriums für Öffentliche Bauten an. Erst nach 33 Jahren als Vertragsangestellter gab Kavafis 1922, in der Position eines stellvertretenden Abteilungsleiters, die ungeliebte Brotarbeit auf. Unterbrochen von zwei Reisen nach Paris und London und von nur drei kurzen Aufenthalten in Athen verbringt Kavafis auch die Jahre bis zu seinem Tode in der ägyptischen Diaspora, in einer Stadt griechischen Urspungs. Sein Selbtsverständnis hat er mit diesen Worten charakterisiert: "Ich bin kein Hellene, ich bin kein Grieche. Ich bin hellenisch." Nach erfolgloser Behandlung des 1932 in Athen diagnostizierten Rachenkrebses stirbt Kavafis an seinem Geburtstag im Jahre 1933 in Alexandria.

handgeschriebene Manuskripte