„Katharinenkirche (Danzig)“ – Versionsunterschied

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== Geschichte ==
== Geschichte ==
[[Datei:Matthäus Deisch - kościół św. Katarzyny w Gdańsku.JPG|mini|links|Die Katharinenkirche auf einer Lithographie aus dem 18. Jahrhundert]]
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[[Datei:Brosen katarzyna.jpg|mini|Rückansicht der Kirche]]
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Eine erste Kirche entstand vermutlich bereits 1185 unter Fürst [[Sobiesław I.]], der an gleicher Stelle eine [[Holzkirche]] errichten ließ.
Eine erste Kirche entstand vermutlich bereits 1185 unter Fürst [[Sobiesław I.]], der an gleicher Stelle eine [[Holzkirche]] errichten ließ.


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„Maler von Danzig“), 1563–1611, im Triptychon („Kreuzung“, „Abendmahl“ und „Jüngstes Gericht“, 1601) und im Epitaph von Jakob Schmidt („Jüngstes Gericht“, 1595) sowie von [[Izaak van den Blocke]]. Außerdem liegt unter anderem der [[Astronom]] [[Johannes Hevelius]] dort begraben. Die Kirche ist die älteste in der Stadt Danzig und gilt nach der [[Marienkirche Danzig|Marienkirche]] als zweitwichtigste der Stadt.
„Maler von Danzig“), 1563–1611, im Triptychon („Kreuzung“, „Abendmahl“ und „Jüngstes Gericht“, 1601) und im Epitaph von Jakob Schmidt („Jüngstes Gericht“, 1595) sowie von [[Izaak van den Blocke]]. Außerdem liegt unter anderem der [[Astronom]] [[Johannes Hevelius]] dort begraben. Die Kirche ist die älteste in der Stadt Danzig und gilt nach der [[Marienkirche Danzig|Marienkirche]] als zweitwichtigste der Stadt.


Der im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] 1945 völlig zerstörte Kirchenbau wurde originalgetreu rekonstruiert, der Wiederaufbau des Turmes, in dem sich ein [[Carillon|Glockenspiel]] mit 49 [[Glocke]]n befindet, wurde erst in den 1980er Jahren abgeschlossen. In der Kirche befindet sich heute ein Uhrenmuseum.
Am 3. Juli 1905 brannte um 6 Uhr morgens der Kirchturm ab. Der im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] 1945 völlig zerstörte Kirchenbau wurde originalgetreu rekonstruiert. Der Wiederaufbau des Turmes wurde in den 1980er Jahren abgeschlossen. In Turm befindet sich das [[Turmuhrenmuseum (Danzig)|Turmuhrenmuseum]], von dem auch der Besucher Zugang zum Glockenspiel im Turm hat.


Am 3. Juli 1905 brannte um 6 Uhr morgens der Kirchturm ab. Am 22. Mai 2006 brach auf dem Dach der Kirche ein Brand aus, der die Dachkonstruktion beschädigte. Teile des Dachstuhls stürzten auf eine Zwischendecke. Der Turm der Kirche gilt nicht als einsturzgefährdet.
Am 22. Mai 2006 brach auf dem Dach der Kirche ein Brand aus, der die Dachkonstruktion beschädigte. Teile des Dachstuhls stürzten auf eine Zwischendecke. Der Turm der Kirche galt nicht als einsturzgefährdet.

=== Das Glockenspiel ===
1738 erhielt die Kirche ein [[Carillon|Glockenspiel]] mit 35 Glocken (der [[Schlagton|Schlagtöne]] c1 bis c4), die in den [[Niederlande]]n von ''Nicolaus Derck van Horn'' gegossen wurden. Die Konzerttastatur fertigte der Orgelbauer ''Andreas Hildebrand''.<ref>[http://www.hildebrandt-paslek.pl/index.de.html Andreas Hildebrandt aus Danzig], Hildebrandt-Orgel in Pasłęk (1717-1719).</ref> Das automatische Glockenspiel stellte 1741 der Danziger Uhrmacher ''Daniel Böttcher'' aus einer großen Walze mit 7260 Löchern für die Notenstäbe her.<ref>[https://archive.org/stream/bub_gb_Z0saAAAAIAAJ#page/n71/mode/2up/search/Danzig Heinrich Otte, „Glockenkunde“, 1884]</ref><ref>[https://books.google.de/books?id=DFxlAAAAcAAJ&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q=Catharinenkirche&f=false Heinrich Döring: Danziger Bilder], Danzig 1840 (S. 276).</ref> Am 30. November 1738 fand das erste Konzert statt. Da der Klang der Glocken nicht zufriedenstellend war, wurden 15 Glocken in den Niederlanden neu gegossen. Mit dem automatischen Modus setzte das Glockenspiel zu jeder vollen Stunde ein.
1905 brannte der Kirchturm durch einen Blitzeinschlag aus und zerstörte auch das Glockenspiel. 1910 wurde das Glockenspiel mit 37 Glocken wieder hergestellt, die von der ''Glockengießerei Schilling'' in [[Thüringen]] gegossen wurden und ein Gesamtgewicht von 16.760 kg hatten.

Im Zweiten Weltkrieg wurden 1942 die Glocken zur Waffenherstellung entfernt. 28 Glocken entgingen dem Einschmelzen und wurden in dem 36-stimmigen Glockenspiel der [[Marienkirche (Lübeck)|Marienkirche in Lübeck]] eingebaut.
1989 wurde das Glockenspiel der Katarinenkirche mit 37 Glocken erneuert und 1998 um 12 Glocken erweitert. Sie wurden in der [[Glockengießerei Eijsbouts]] in [[Asten (Niederlande)|Asten]], den Niederlanden gegossen. Zum Glockenspiel gehören eine Konzerttastatur und ein automatischer Spielmechanismus, der zu jeder vollen Stunde einsetzt.

Von dem 2006 ausgebrochenen Feuer im Dach der Kirche war das Glockenspiel nicht betroffen. Im selben Jahr wurde das Glockenspiel um die 50. Glocke mit dem Schlagton B erweitert. Mit einem Gewicht der Glocke von 2835 kg erhöhte sich das Gesamtgewicht der Glocken auf etwa 16 Tonnen.
Das Glockenspiel wird von dem ''Historisches Museum der Stadt Danzig'' betreut.<ref>[http://www.carillon.pl/ Glockenspiel der Kirche von St. Catherine von 1738], Polskie Stowarzyszenie Carillonowe (Polnische Glockenspielvereinigung).</ref><ref>[http://www.gdansk.karmelici.pl/kosciol-224/architektura-kosciola-236/carillon-240#1 50-stimmiges Glockenspiel der Kirche von St. Catherine]</ref><ref>[https://pl.wikipedia.org/wiki/Carillon Carillons Konzert in Polen ]</ref>


== Bildgalerie ==
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* [http://www.gdansk.karmelici.pl/ Offizielle Website der Kirchengemeinde (poln.)]
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== Einzelnachweise ==
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Version vom 9. September 2017, 19:47 Uhr

Die Katharinenkirche

Die St.-Katharinen-Kirche ist eine Kirche in der nordwestlichen Altstadt von Danzig.

Geschichte

Die Katharinenkirche auf einer Lithographie aus dem 18. Jahrhundert
Rückansicht der Kirche

Eine erste Kirche entstand vermutlich bereits 1185 unter Fürst Sobiesław I., der an gleicher Stelle eine Holzkirche errichten ließ.

In den Jahren 1227 bis 1239 wurde sie durch einen in Stein ausgeführten Bau ersetzt. Im 14. und 15. Jahrhundert wurde die Kirche umfangreich ausgebaut. Im Innern befinden sich einige prachtvolle Gemälde von Anton Möller (der „Maler von Danzig“), 1563–1611, im Triptychon („Kreuzung“, „Abendmahl“ und „Jüngstes Gericht“, 1601) und im Epitaph von Jakob Schmidt („Jüngstes Gericht“, 1595) sowie von Izaak van den Blocke. Außerdem liegt unter anderem der Astronom Johannes Hevelius dort begraben. Die Kirche ist die älteste in der Stadt Danzig und gilt nach der Marienkirche als zweitwichtigste der Stadt.

Am 3. Juli 1905 brannte um 6 Uhr morgens der Kirchturm ab. Der im Zweiten Weltkrieg 1945 völlig zerstörte Kirchenbau wurde originalgetreu rekonstruiert. Der Wiederaufbau des Turmes wurde in den 1980er Jahren abgeschlossen. In Turm befindet sich das Turmuhrenmuseum, von dem auch der Besucher Zugang zum Glockenspiel im Turm hat.

Am 22. Mai 2006 brach auf dem Dach der Kirche ein Brand aus, der die Dachkonstruktion beschädigte. Teile des Dachstuhls stürzten auf eine Zwischendecke. Der Turm der Kirche galt nicht als einsturzgefährdet.

Das Glockenspiel

1738 erhielt die Kirche ein Glockenspiel mit 35 Glocken (der Schlagtöne c1 bis c4), die in den Niederlanden von Nicolaus Derck van Horn gegossen wurden. Die Konzerttastatur fertigte der Orgelbauer Andreas Hildebrand.[1] Das automatische Glockenspiel stellte 1741 der Danziger Uhrmacher Daniel Böttcher aus einer großen Walze mit 7260 Löchern für die Notenstäbe her.[2][3] Am 30. November 1738 fand das erste Konzert statt. Da der Klang der Glocken nicht zufriedenstellend war, wurden 15 Glocken in den Niederlanden neu gegossen. Mit dem automatischen Modus setzte das Glockenspiel zu jeder vollen Stunde ein.

1905 brannte der Kirchturm durch einen Blitzeinschlag aus und zerstörte auch das Glockenspiel. 1910 wurde das Glockenspiel mit 37 Glocken wieder hergestellt, die von der Glockengießerei Schilling in Thüringen gegossen wurden und ein Gesamtgewicht von 16.760 kg hatten.

Im Zweiten Weltkrieg wurden 1942 die Glocken zur Waffenherstellung entfernt. 28 Glocken entgingen dem Einschmelzen und wurden in dem 36-stimmigen Glockenspiel der Marienkirche in Lübeck eingebaut.

1989 wurde das Glockenspiel der Katarinenkirche mit 37 Glocken erneuert und 1998 um 12 Glocken erweitert. Sie wurden in der Glockengießerei Eijsbouts in Asten, den Niederlanden gegossen. Zum Glockenspiel gehören eine Konzerttastatur und ein automatischer Spielmechanismus, der zu jeder vollen Stunde einsetzt.

Von dem 2006 ausgebrochenen Feuer im Dach der Kirche war das Glockenspiel nicht betroffen. Im selben Jahr wurde das Glockenspiel um die 50. Glocke mit dem Schlagton B erweitert. Mit einem Gewicht der Glocke von 2835 kg erhöhte sich das Gesamtgewicht der Glocken auf etwa 16 Tonnen. Das Glockenspiel wird von dem Historisches Museum der Stadt Danzig betreut.[4][5][6]

Bildgalerie

Brand der Katharinenkirche

Innenansichten der Katharinenkirche

Persönlichkeiten

Commons: Katharinenkirche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Andreas Hildebrandt aus Danzig, Hildebrandt-Orgel in Pasłęk (1717-1719).
  2. Heinrich Otte, „Glockenkunde“, 1884
  3. Heinrich Döring: Danziger Bilder, Danzig 1840 (S. 276).
  4. Glockenspiel der Kirche von St. Catherine von 1738, Polskie Stowarzyszenie Carillonowe (Polnische Glockenspielvereinigung).
  5. 50-stimmiges Glockenspiel der Kirche von St. Catherine
  6. Carillons Konzert in Polen

Koordinaten: 54° 21′ 14,8″ N, 18° 39′ 5,2″ O