Hydrokulturdünger

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Hydrokulturdünger sind spezielle Pflanzendünger, welche für die Hydrokultur und Hydroponik benutzt werden. Sie sind notwendig um die Pflanzen im künstlichen Umfeld zu schützen und mit allen essentiellen Nährstoffen zu versorgen. Die Zusammensetzung von Hydrokulturdünger unterscheidet sich in der Vielfalt der chemischen Substanzen gegenüber konventionellem Dünger.

Pflanzen, welche in Erdböden kultiviert werden, benötigen keinen umfangreichen Hydrokulturdünger [1]. Es gibt 3 Möglichkeiten in der Hydrokultur Pflanzen zu düngen:

Flüssiger anorganischer Volldünger, festes Ionenaustauscher-Granulat und organischer Dünger.

Notwendigkeit:

  1. Pflanzen nehmen nach Bedarf selektiv Mineralien auf. Durch die selektive Aufnahme ändert sich das chemische Gleichgewicht zwischen Kationen und Anionen. Durch Verschiebung des chemischen Gleichgewichts ändert sich der pH-Wert sehr rapide. Verschiebt sich der pH-Wert zu sehr in eine Richtung, kann die Pflanze aufgrund des Membranpotentials nicht mehr alle Ionen aufzunehmen. Außerdem veranlasst ein erhöhter pH-Wert die Salzbildung bestimmter Nährstoffe (Niederschlagsreaktion). Die Nährstoffe sind dann nicht mehr verfügbar für die Pflanzen. Dies führt schnell zu Mangelerscheinungen. Böden fungieren als Puffer für das Gleichgewicht des pH-Wertes. Sie sind Kationenaustauscher und halten so den pH-Wert aufrecht. Hydrokulturdünger verwenden deswegen chemische Puffer.[2][3]
  2. Pflanzen benötigen Makronährstoffe (z. B. Nitrat und Calcium) in erhöhter Konzentration um lebenswichtige Stoffwechselprozesse aufrecht zu erhalten und Mikronährstoffe (Spurenelemente wie z. B. Cobalt und Nickel) in sehr geringer Konzentration um spezifische Stoffwechselprozesse aufrecht zu erhalten. Böden enthalten von Natur aus genug Spurenelemente. Alle notwendigen Mikronährstoffe werden deshalb in Hydrokulturdünger zugesetzt [[2], [3]].

Anorganische Dünger

Damit Pflanzen optimal wachsen können, benötigen sie essentielle Makronährstoffe wie Stickstoff, Kalium, Phosphor, Calcium, Magnesium, Schwefel. Und sie benötigen essentielle Mikronährstoffe wie Eisen, Zink, Kupfer, Mangan, Bor, Molybdän, Nickel, Chlorid, Aluminium, Silizium und Titan. Des Weiteren sind Spurenelemente wie Cobalt, Natrium, Vanadium, Lithium bei bestimmten Pflanzen von Vorteil [[2], [3]]. Jeder wässrige Hydrokulturdünger ist ein Volldünger bei dem alle genannten Nährstoffe künstlich zugegeben werden. Deshalb wurden seit den 1950er Jahren unterschiedliche Formeln und Ansätze entwickelt.

Die meisten Pflanzen wachsen mit einem bestimmten Ionenkonzentrationsverhältnis optimal [[4]]:

Name des Ions Formel Konzentrationsanteil in der Lösung [%]
Nitrat NO3- 50 bis 70
Hydrogenphosphat H2PO4- 3 bis 20
Sulfat SO42- 25 bis 40
Kalium K+ 30 bis 40
Calcium Ca2+ 35 bis 55
Magnesium Mg2+ 15 bis 30

Folgende Tabelle zeigt die Zusammensetzung aller Nährstoffe in einer von Steiner entwickelten Stammlösung [[5]]:

Nährstoff Konzentration [mg/L]
Stickstoff 170
Phosphor 50
Kalium 320
Calcium 183
Magnesium 50
Schwefel 148
Eisen 4
Magan 2
Bor 2
Zink 0,2
Kupfer 0,5
Molybdän 0,1

Die Anwendung von flüssigen anorganischen Hydrokulturdünger befinden sich bei allen Produkten auf den Verpackungen.

Ionenaustauscher-Granulat

Ionenaustauscher-Granulate sind feste Spezialdünger (NPK Volldünger) für die langzeitige Nährstoffversorgung in einer Hydrokultur. Diese versorgen die Pflanze mit einer einmaligen Düngung über mehrere Monate. Sie bestehen aus Kunstharz-Granulaten, welche mit Salzen (Nitrate, Phosphate und Kaliumsalze) beladen sind. Außerdem enthalten sie auch die notwendigen Mikronährstoffe.[1]

Bei Zugabe von üblichem Leitungswasser wird das Ionenaustauscher-Granulat aktiviert. Es nimmt dann natürlich enthaltene Salze vom Leitungswasser auf und gibt im Tausch beladene Nährsalze ab. Die Salze lösen sich über einen langen Zeitraum auf (abhängig von der Nährstoffaufnahme der Pflanze). So, dass die Nährstoffkonzentration im Gleichgewicht bleibt. Dies gewährleistet eine milde und langanhaltende Abgabe von Nährstoffen in einer pflanzenverträglichen Konzentration.

Das Kunstharz fungiert nicht nur als Träger für die Nährsalze. Es ist zusätzlich ein Puffer, um den pH-Wert stabil zu halten. Er löst sich nicht auf, sondern lässt nur verbrauchtes Kunstharz-Granulat zurück.

Organische Dünger

Organische Düngemittel werden oft als Ergänzung zu anorganischem Hydrokulturdünger benutzt. Denn anorganischer Dünger ist teurer [3] [2].

Organische Dünger sind hauptsächlich Tiermehl, Asche von Pflanzen oder Tierknochen, Dung von Masttieren und industrielle Pflanzenabfälle.

Der ausschließliche Einsatz von organischem Dünger ist jedoch mit einigen Nachteilen verbunden:[2] [3]

  1. Da es sich um ein Naturprodukt handelt, variieren die chemischen Zusammensetzungen und Konzentrationen der Nährstoffe stark. Denn diese hängen von vielen Faktoren, wie z. B. die Nahrung des Tieres, ab.
  2. Organischer Dünger kann eine Quelle für verschiedene Pflanzenkrankheiten sein.
  3. Organischer Dünger ist oft schwer zu verarbeiten, aufgrund der unterschiedlichen Konsistenz und Größe.
  4. Organische Dünger können starke Gerüche abgeben.

Wenn organischer Dünger verwendet wird, ist deshalb eine vorherige Verarbeitung notwendig (Zerkleinern, Sterilisieren, Homogenisieren usw.).

[1]

Kategorie:Dünger

  1. a b Hydrokulturdünger - Hydroponik ++ Aquaponik ++ Aeroponik. In: hydroponik.eu. Abgerufen am 1. September 2016.
  2. a b c d e Sholto Douglas, James: Advanced guide to hydroponics: (soiless cultivation). Hrsg.: London: Pelham Books. ISBN 978-0-7207-1571-2.
  3. a b c d e J. Benton, Jones: Hydroponics: A Practical Guide for the Soilless Grower (2nd ed.). Hrsg.: Taylor & Francis. ISBN 978-0-8493-3167-1.
  4. J. Benton Jones, Jr.: Complete Guide for Growing Plants Hydroponically. Hrsg.: Taylor & Francis Group, LLC. ISBN 978-1-4398-7669-5.
  5. Faulkner, S. P.: The Growing Edge. 4. Auflage. Nr. 9, S. 43–49.