„Hotel Post (Villach)“ – Versionsunterschied

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Das '''Hotel Post''' ist ein denkmalgeschütztes Gebäude mit der Hausnummer 26 und befindet sich direkt am Hauptplatz in [[Villach]].

Das '''Hotel Post''' steht am Hauptplatz in [[Villach]].


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Das Haus wurde vor 1525 erbaut. Daran erinnert das Wappen des Hieronymus Kirchpucher an der gedrehten, spätgotischen Säule am Stiegenaufgang zum ersten und zweiten Stock. 1548 wurde das Haus von Christoph Khevenhüller erworben und zum Stadtpalais der [[Khevenhüller]] umgebaut. 1553 wurde das angrenzende Stöckl hinzugefügt. Von 1629 bis 1773 war das Haus im Besitz der Familie Widmann. 1679 wurde das Gebäude durch einen Brand beschädigt und wieder aufgebaut. 1748 wird erstmals ein Gasthaus zur Post erwähnt. 1945 wird der südliche Hoftrakt bei einem Bombenangriff zerstört, der Wiederaufbau und die Fassadenrenovierung ist 1950 abgeschlossen.
Das Haus wurde vor dem Jahr 1525 erbaut. Daran erinnert das Wappen des Hieronymus Kirchpucher an der gedrehten, spätgotischen Säule am Treppenaufgang zum ersten und zweiten Stock des Gebäudes. 1548 wurde das Haus von Christoph Khevenhüller erworben und zum Stadtpalais der [[Khevenhüller]] umgebaut. 1553 wurde das angrenzende Stöckl hinzugefügt. Von 1629 bis 1773 war das Haus im Besitz der Familie Widmann. Das Gebäude wurde 1679 durch einen Brand beschädigt. Nachdem es wieder aufgebaut worden war, wird im Jahr 1748 erstmals ein Gasthaus zur Post erwähnt. 1945 wurde der südliche Hoftrakt bei einem Bombenangriff erneut zerstört, der Wiederaufbau und die Fassadenrenovierung wurden 1950 abgeschlossen.

Zu den bekanntesten Gästen des Hauses zählen Kaiser [[Karl V. (HRR)|Karl V.]], König [[Heinrich III. (Frankreich)|Heinrich III.]] von Frankreich (1574), [[Margarete von Österreich (1584–1611)|Margarete]], die Braut König [[Philipp III. (Spanien)|Philipps III.]] von Spanien (1598) und Kaiserin [[Maria Theresia]] im 17. Jahrhundert.


Im Jahr 2019 wurde das Haus von einem Unternehmer und einem Hotelier gekauft und als „Hotel Palais26“ rundum erneuert. Es entstehen 69 renovierte Zimmer, zwei Seminarräume und ein hauseigenes Restaurant. Der Innenhof bleibt in seiner Pracht erhalten und ist seit Anfang 2020 mit einem grünen Gastgarten erweitert worden.
Zu den bekanntesten Gästen des Hauses zählen [[Karl V. (HRR)|Kaiser Karl V.]], [[Heinrich III. (Frankreich)|König Heinrich III.]] von Frankreich (1574), [[Margarete von Österreich (1584–1611)|Margarete]], die Braut [[Philipp III. (Spanien)|König Phillips III.]] von Spanien (1598) und Kaiserin [[Maria Theresia]].


== Bauwerk ==
== Bauwerk ==
Die zur Straßenseite fünfachsige und dreigeschossige Fassade wird durch den zweigeschossigen Erker akzentuiert. Am Erker sind stucktierte Inschriften-Kartuschen mit Rollwerk und Puttenreliefs, die um 1548 geschaffen wurden, angebracht. Oben wurde 1679 das Wappen der Widmann-Orthenburg hinzugefügt. Unten ist das bald nach 1548 entstandene Wappen der Khevenhüller-Welzer zu sehen, welches zu den frühesten Stuckdekorationen in Österreich zählt. Über dem Rundogenportal befinden sich zwei dreifach gekuppelte Fenster.
Die fünfachsige, dreigeschossige Straßenfassade wird durch einen zweigeschossigen Erker akzentuiert. Am Erker sind stucktierte Inschrift-Kartuschen mit Rollwerk und Puttenreliefs von 1548 angebracht. Darüber wurde 1679 das Wappen der Widmann-Orthenburg hinzugefügt. Weiter unten ist das bald nach 1548 entstandene Wappen der Khevenhüller-Welzer zu sehen, das zu den frühesten Stuckdekorationen in Österreich zählt. Über dem Rundbogenportal befinden sich zudem zwei [[Gekuppelte Fenster|Triforienfenster]].


Im Inneren sind Räume mit Kreuzgratgewölben aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts ausgestattet. In der Halle im ersten Obergeschoss hat ein spätgotisches Sterngratgewölbe aus der Zeit vor erhalten.
Im Inneren des Gebäudes sind Räume mit Kreuzgratgewölben aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. In der Halle im ersten Obergeschoss ist ein spätgotisches Sterngratgewölbe erhalten.


== Quellen ==
== Literatur ==
* ''Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Kärnten.'' Anton Schroll, Wien 2001, ISBN 3-7031-0712-X, S. 1018.
=== Literatur ===
* ''Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Kärnten''. Anton Schroll, Wien 2001, ISBN 3-7031-0712-X, S. 1018.
* Wilhelm Deuer: ''Burgen und Schlösser in Kärnten.'' Johannes Heyn, Klagenfurt 2008, ISBN 978-3-7084-0307-6, S. 198–200.
*Wilhelm Deuer: "Burgen und Schlösser in Kärnten". Verlag Johannes Heyn, Klagenfurt 2008, ISBN 978-3-7084-0307-6, S. 198-200.


=== Weblinks ===
== Weblinks ==
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[[Kategorie:Baudenkmal in Villach]]

Aktuelle Version vom 14. Juni 2024, 06:56 Uhr

Fußgängerzone der Innenstadt in Villach
Wappen der Khevenhüller-Welzer

Das Hotel Post ist ein denkmalgeschütztes Gebäude mit der Hausnummer 26 und befindet sich direkt am Hauptplatz in Villach.

Geschichte

Das Haus wurde vor dem Jahr 1525 erbaut. Daran erinnert das Wappen des Hieronymus Kirchpucher an der gedrehten, spätgotischen Säule am Treppenaufgang zum ersten und zweiten Stock des Gebäudes. 1548 wurde das Haus von Christoph Khevenhüller erworben und zum Stadtpalais der Khevenhüller umgebaut. 1553 wurde das angrenzende Stöckl hinzugefügt. Von 1629 bis 1773 war das Haus im Besitz der Familie Widmann. Das Gebäude wurde 1679 durch einen Brand beschädigt. Nachdem es wieder aufgebaut worden war, wird im Jahr 1748 erstmals ein Gasthaus zur Post erwähnt. 1945 wurde der südliche Hoftrakt bei einem Bombenangriff erneut zerstört, der Wiederaufbau und die Fassadenrenovierung wurden 1950 abgeschlossen.

Zu den bekanntesten Gästen des Hauses zählen Kaiser Karl V., König Heinrich III. von Frankreich (1574), Margarete, die Braut König Philipps III. von Spanien (1598) und Kaiserin Maria Theresia im 17. Jahrhundert.

Im Jahr 2019 wurde das Haus von einem Unternehmer und einem Hotelier gekauft und als „Hotel Palais26“ rundum erneuert. Es entstehen 69 renovierte Zimmer, zwei Seminarräume und ein hauseigenes Restaurant. Der Innenhof bleibt in seiner Pracht erhalten und ist seit Anfang 2020 mit einem grünen Gastgarten erweitert worden.

Bauwerk

Die fünfachsige, dreigeschossige Straßenfassade wird durch einen zweigeschossigen Erker akzentuiert. Am Erker sind stucktierte Inschrift-Kartuschen mit Rollwerk und Puttenreliefs von 1548 angebracht. Darüber wurde 1679 das Wappen der Widmann-Orthenburg hinzugefügt. Weiter unten ist das bald nach 1548 entstandene Wappen der Khevenhüller-Welzer zu sehen, das zu den frühesten Stuckdekorationen in Österreich zählt. Über dem Rundbogenportal befinden sich zudem zwei Triforienfenster.

Im Inneren des Gebäudes sind Räume mit Kreuzgratgewölben aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. In der Halle im ersten Obergeschoss ist ein spätgotisches Sterngratgewölbe erhalten.

Literatur

  • Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Kärnten. Anton Schroll, Wien 2001, ISBN 3-7031-0712-X, S. 1018.
  • Wilhelm Deuer: Burgen und Schlösser in Kärnten. Johannes Heyn, Klagenfurt 2008, ISBN 978-3-7084-0307-6, S. 198–200.
Commons: Hotel Post – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 46° 36′ 50″ N, 13° 50′ 46,4″ O