Die römisch-katholische Filialkirche Heilig Kreuz in Kreuzthann, einem Ortsteil der Gemeinde Rottenburg an der Laaber im niederbayerischen Landkreis Landshut, ist ein spätgotischer Bau aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Die Kirche trägt den Titel vom Heiligen Kreuz und gehört zur Pfarreiengemeinschaft Rottenburg/Laaber im Bistum Regensburg.^[1] Die Kirche liegt auf einer Anhöhe, neben einer Hofanlage, und ist ein geschütztes Baudenkmal.^[2]

Das Kirchdorf Kreuzthann besteht aus vier Höfen, von denen der erste um 1480 gebaut wurde. Zwei weitere Höfe folgten um 1750, der vierte Hof entstand im Jahr 1875. Der Name des Ortes wie das Patrozinium der Kirche wird auf ein Kreuz zurückgeführt, das zu einem nicht überlieferten Zeitpunkt im Wald von Mönchen aufgestellt wurde. Zum Fest der Kreuzauffindung am 3. Mai fanden Wallfahrten zu diesem Kreuz statt, an dessen Stelle in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts die heutige Kirche errichtet wurde. Der Turm wurde im 17. oder 18. Jahrhundert an die Westfassade angebaut.

Die Kirche ist ein schlichter Saalbau mit eingezogenem Chor. Die Außenmauer des Chors wird durch flache Dreiecklisenen gegliedert. Unter dem Dachansatz, über der Fensterzone, verläuft wie am Langhaus ein wulstartiges Gesims. Das ehemalige spitzbogige Südportal ist heute zugemauert. Das heutige Portal ist in den in barocker Zeit an die Westfassade angebauten Turm integriert. Auf dem ungegliederten, quadratischen Unterbau des Turm sitzt ein oktogonaler Aufbau, der von rundbogigen Blendfeldern und Schallöffnungen durchbrochen und von einer Zwiebelhaube bekrönt wird.

Das einschiffige Langhaus ist flachgedeckt und in zwei Achsen gegliedert. Ein spitzbogiger, beiderseits gefaster Chorbogen öffnet das Langhaus zum einjochigen Chor mit Fünfachtelschluss, der von einem Sterngewölbe gedeckt wird. Die Gewölberippen weisen ein Birnstabprofil auf und ruhen auf polygonalen Konsolen, die teilweise mit Wappenschilden versehen sind. Die Schlusssteine sind mit Rosetten skulptiert. Im Chor sind noch zwei von Spitzbögen gerahmte Fenster mit Nonnenkopf aus gotischer Zeit erhalten. Die anderen Fenster wurden in der Zeit des Barock verändert. An der Westseite des Langhauses ist eine Empore mit einer Treppe, die zum Turm führt, eingebaut.

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  Sterngewölbe im Chor
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  Konsole und Gewölberippen
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  Konsole mit Wappenschild
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  Fenster mit Nonnenkopf

• Der über einer gemauerten Mensa errichte Altar stammt aus der Zeit um 1730. Er wird auf beiden Seiten von je zwei glatten Säulen und je einer gewundenen Säule gerahmt. Das Altarblatt stellt die Kreuzigung Christi dar. Der Volutenaufsatz wurde in späterer Zeit hinzugefügt. Auf dem Auszugsbild sieht man den heiligen Stephanus mit der Märtyrerpalme und einem Buch in der Hand, auf dem die Steine liegen, durch die er sein Martyrium erlitt.
• Die steinerne Kanzel wird noch in die Entstehungszeit der Kirche datiert. Der hohe polygonale Sockel trägt den ebenfalls polygonalen Kanzelkorb, auf dem Fragmente von Malereien (vermutlich die vier Evangelisten) erhalten sind. Aus welcher Zeit die Malereien stammen, ist nicht geklärt. Der Kanzelkorb wird oben und unten von einem profilierten Gesims gerahmt.

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  Kanzel
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  Kanzelkorb mit Malerei
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  Kanzelkorb mit Malerei

Commons: Heilig Kreuz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Nebenkirche Hl. Kreuz Kreuzthann. Pfarreiengemeinschaft Rottenburg/Laaber
• Franz Moises: Kreuzthann. heimatforscher-rottenburg.de

1. ↑ Nebenkirche Hl. Kreuz Kreuzthann. Pfarreiengemeinschaft Rottenburg/Laaber
2. ↑ Vorlage:BLfD, Denkmalnummer D-2-74-176-29 beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege

48.7221712.03932Koordinaten: 48° 43′ 19,8″ N, 12° 2′ 21,6″ O