Großer Schied
Der Große Schied ist eine am 28. Juni 1258 in Köln abgeschlossene Einigung zwischen dem Kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden und der Kölner Bürgerschaft, der jahrelange Streitigkeiten vorausgegangen waren.
Die Einigung, die auf einem von Albertus Magnus initiierten Schiedsgericht fusste, umfasste u.a. Fragen des Münzrechts, Gerichtshoheit und die Abgrenzung weltlicher und geistlicher Gerichte. Der Erzbischof beansprucht die Landesherrschaft, die Bürgerschaft ihre althergebrachten Selbstverwaltungsrechte. Bereits 1252 hatte ein Schiedsgericht den Streit über Zoll- und Münzfragen zu schlichten versucht, der sogenannte Kleine Schied. Der Große Schied hielt nur ein Jahr, danach ging der Erzbischof erneut mit Gewalt gegen die Bürgerschaft vor.
Die zugehörige Urkunde wird in mehreren Ausfertigungen im Historischen Archiv der Stadt Köln aufbewahrt.
Literatur
- Manfred Groten, Albertus Magnus und der Große Schied (Köln 1258) : Aristotelische Politik im Praxistest, Lectio Albertina 12, Münster: Aschendorff 2011, ISBN 978-3-402-11193-2
- Dieter Strauch, Der Große Schied von 1258: Erzbischof und Bürger im Kampf um die Kölner Stadtverfassung, Köln/Weimar/Wien: Böhlau 2008, ISBN 978-3-412-20210-1