„Goralen“ – Versionsunterschied

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Die '''Goralen''' ({{plS|Górale|sk=Gorali}}; vom polnischen Wort „góra“ für „Berg“, vergleiche slowakisch „hora“) sind eine an der [[Polen|polnisch]]-[[Slowakei|slowakischen]] Grenze und der polnisch-[[Tschechei|tschechischen]] Grenze lebende [[Westslawen|westslawische]] [[Ethnie]]. Sie sprechen [[Goralisch]], einen [[Polnische Dialekte|polnischen Dialekt]] mit slowakischen und tschechischen Einflüssen, sowie [[Teschener Mundarten]] in [[Schlesien]].
Die '''Goralen''' ({{plS|Górale|sk=Gorali}}; vom polnischen Wort „góra“ für „Berg“, vergleiche slowakisch „hora“) sind eine an der [[Polen|polnisch]]-[[Slowakei|slowakischen]] Grenze und der polnisch-[[Tschechien|tschechischen]] Grenze lebende [[Westslawen|westslawische]] [[Ethnie]]. Sie sprechen [[Goralisch]], einen [[Polnische Dialekte|polnischen Dialekt]] mit slowakischen und tschechischen Einflüssen, sowie [[Teschener Mundarten]] in [[Schlesien]].


== Verbreitung und Geschichte ==
== Verbreitung und Geschichte ==

Version vom 8. September 2019, 20:46 Uhr

Typische Goralen-Tracht
Goralen-Tracht, Podhale

Die Goralen (polnisch Górale, slowakisch Gorali; vom polnischen Wort „góra“ für „Berg“, vergleiche slowakisch „hora“) sind eine an der polnisch-slowakischen Grenze und der polnisch-tschechischen Grenze lebende westslawische Ethnie. Sie sprechen Goralisch, einen polnischen Dialekt mit slowakischen und tschechischen Einflüssen, sowie Teschener Mundarten in Schlesien.

Verbreitung und Geschichte

In Polen leben die Goralen in der Tatra und in Teilen der Beskiden und werden dort zu den Polen gezählt. In der Slowakei leben sie in den Landschaften Orava, Kysuce sowie der Oberzips und werden dort seit dem 18. Jahrhundert als Teil der Slowaken angesehen. In Tschechien leben sie in der Region Zaolzie in Teschen-Schlesien.

Historisch sind sie aus dem Sandezer Land eingewandert und haben sich in der Grenzregion zu Ungarn und Böhmen mit den Walachen vermischt, die die polnisch-ungarischen Karpaten und die schlesischen Beskiden zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert besiedelt hatten.

Im Zweiten Weltkrieg wurden sie von den deutschen Besatzern als eigene ethnische Gruppe angesehen und „Goralenvolk“ genannt. Ein Teil der regionalen Elite unterzeichnete die Deutsche Volksliste und kam so in den Genuss von Privilegien. Die meisten Goralen verweigerten jedoch die Aufnahme auf die Volksliste und viele schlossen sich dem polnischen Widerstand an.[1]

Auf der polnischen Seite der Tatra sind die Goralen insbesondere um das Touristenzentrum Zakopane in der Podhale herum wohnhaft. Aber auch in Bielsko-Biała und in Żywiec, die in den Beskiden liegen, leben viele Goralen. Dabei fallen vor allem die mit reichem Balkenschnitzwerk versehenen vielgiebligen Holzhäuser mit ebenso vielen Dachgauben auf. Häufig stehen Goralenfrauen in ihrer Landestracht mit ihrem Stand an einer Stelle, wo viele Passanten und Touristen durchkommen, und verkaufen eines ihrer typischen Produkte. Hierzu zählt vor allem Oscypek, ein geräucherter Schafskäse, der äußerlich an wunderlich ausgeformte Fastnachtskrapfen oder kunstvoll gedrechselte Holzspindelteile erinnert.

Einer der bekanntesten polnischen Goralen war der Priester und Philosoph Józef Tischner. Er verfasste nicht nur Bücher wie die „Philosophiegeschichte auf Goralisch“, sondern engagierte sich auch für wirtschaftliche und kulturelle Programme zugunsten der Goralen.

Einteilung

Die Góralen lassen sich in verschiedene Untergruppen einteilen:

Commons: Gorals – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wojciech Szatkowski: Goralenvolk. Historia zdrady. Kanon, Zakopane 2012, ISBN 978-83-62309-09-2 (polnisch; Übersetzung des Titels: Goralenvolk. Die Geschichte eines Verrats)