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Gloria Swanson war insgesamt sechsmal verheiratet: Ihre erste Ehe hatte sie von 1916 bis 1919 mit Schauspielkollege [[Wallace Beery]], der sie nach eigenen Angaben missbraucht habe. Von 1919 bis 1922 war sie mit Herbert K. Somborn, dem Inhaber der Brown-Derby-Resturantkette, verheiratet. Aus dieser Ehe kam ihr erstes Kind. Ihre dritte Ehe hatte sie mit dem französischen Marquis Henri de la Falaise zwischen 1925 und 1930. Während der Ehe mit Falaise hatte sie auch eine Beziehung mit [[Joseph P. Kennedy]], dem Vater der Kennedy-Brüder, und hatte mit ihm ein Kind. Anfang der 1930er-Jahre hatte sie außerdem eine Liebesbeziehung mit Schauspieler [[Herbert Marshall]]. Aus einer dritten Ehe mit dem Schauspieler Michael Farmer zwischen 1931 und 1934 kam ebenfalls ein Kind. Ihre fünfter Ehepartner war George William Davey, mit dem sie zwischen 1945 und 1946 verheiratet war. Erst 1976 ging sie wieder eine Ehe mit dem Autoren [[William Dufty]], die Ehe endete im Gegensatz zu den anderen nicht mit einer Scheidung und hielt bis zu Swansons Tod 1983.
Gloria Swanson war insgesamt sechsmal verheiratet: Ihre erste Ehe hatte sie von 1916 bis 1919 mit Schauspielkollege [[Wallace Beery]], der sie nach eigenen Angaben missbraucht habe. Von 1919 bis 1922 war sie mit Herbert K. Somborn, dem Inhaber der Brown-Derby-Resturantkette, verheiratet. Aus dieser Ehe kam ihr erstes Kind. Ihre dritte Ehe hatte sie mit dem französischen Marquis Henri de la Falaise zwischen 1925 und 1930. Während der Ehe mit Falaise hatte sie auch eine Beziehung mit [[Joseph P. Kennedy]], dem Vater der Kennedy-Brüder, und hatte mit ihm ein Kind. Anfang der 1930er-Jahre hatte sie außerdem eine Liebesbeziehung mit Schauspieler [[Herbert Marshall]]. Aus einer dritten Ehe mit dem Schauspieler Michael Farmer zwischen 1931 und 1934 kam ebenfalls ein Kind. Ihre fünfter Ehepartner war George William Davey, mit dem sie zwischen 1945 und 1946 verheiratet war. Erst 1976 ging sie wieder eine Ehe mit dem Autoren [[William Dufty]], die Ehe endete im Gegensatz zu den anderen nicht mit einer Scheidung und hielt bis zu Swansons Tod 1983.


1980 veröffentlichte sie ihre Biografie ''Swanson on Swanson'', die zum Bestseller wurde. Sie engagierte sich für die evangelisch-lutherische Kirche sowie die [[Republikanische Partei]]. Zudem engagierte sie sich als Verfechterin einer gesunden ausgewogenen Ernährung. 1983 verstarb sie mit 84 Jahren an einer Herzerkrankung, als sie von ihrem Zweitwohnsitz in Portugal nach New York zurückgekehrt war.
1980 veröffentlichte sie ihre Biografie ''Swanson on Swanson'', die zum Bestseller wurde. Sie engagierte sich für die evangelisch-lutherische Kirche sowie die [[Republikanische Partei]]. Zudem engagierte sie sich als Verfechterin einer gesunden ausgewogenen Ernährung. 1983 verstarb sie mit 84 Jahren an einer Herzerkrankung, nachdem sie von ihrem Zweitwohnsitz in Portugal nach New York zurückgekehrt war.


== Filmografie (Auswahl) ==
== Filmografie (Auswahl) ==

Version vom 1. April 2015, 16:07 Uhr

Gloria Swanson (1972)

Gloria Swanson (bürgerlich Gloria May Josephine Svensson; * 27. März 1899 in Chicago, Illinois; † 4. April 1983 in New York City) war eine US-amerikanische Schauspielerin und Produzentin. Gloria Swanson galt in den 1920er-Jahren als einer der führenden Filmstars sowie als als Stilikone, ehe ihre Popularität Anfang der 1930er-Jahre einbrach. Sie drehte mit führenden Regisseuren wie Cecil B. DeMille oder Erich von Stroheim, produzierte aber auch ihre eigenen Filme. 1950 hatte sie ein Comeback als Stummfilmdiva Norma Desmond in Billy Wilders Boulevard der Dämmerung. Sie wurde dreimal für den Oscar als Beste Hauptdarstellerin nominiert.

Leben

Frühes Leben

Gloria Swanson wurde als Tochter von Joseph Theodore Swanson und seiner Frau Adelaide in eine streng lutherische Familie geboren. Swansons Vater stammte aus Schweden, die Mutter hatte Vorfahren aus Deutschland, Frankreich und Polen.[1] Die Familie lebte unter eher bescheidenen Verhältnissen und wegen des Berufes von Glorias Vater — er war Soldat — mussten sie oftmals umziehen. Über längere Zeit lebte sie mit ihren Eltern in Puerto Rico, wo sie auch Spanisch lernte. Ihr Einstieg ins Schauspielgeschäft kam eher durch Zufall: Auf einer Reise mit ihrer Tante besuchte sie mit ihrer Tante die Filmgesellschaft Essanay in ihrer Geburtstadt Chicago. Dort entdeckte man sie im Jahre 1913 und bat sie, als Statistin zu arbeiten.

Stummfilmkarriere

Bei Essanay gab sie ihr Filmdebüt 1914 in The Song of Soul, sie arbeitete für 13.5 US-Dollar in der Woche. Sie spielte auch eine kleine Rolle als Stenografin im Film His New Job mit dem jungen Charlie Chaplin, der gleichzeitig Regie führte. Dort lernte sie ihren ersten von insgesamt sechs Ehemännern, den bekannten Schauspieler Wallace Beery, kennen und übersiedelte mit ihm 1915 nach Hollywood. Die Schauspielerin wirkte häufig in den Filmen von Mack Sennett mit, unter anderem neben Komiker Bobby Vernon. Sie bestand jedoch darauf, niemals eine der Badeschönheiten gewesen zu sein, die leichtbekleidet in zahlreichen Komödien von Sennett für Abwechslung sorgten.

1919 erhielt sie einen Vertrag bei der Paramount, wo sie innerhalb von nur zwei Jahren zu einem der größten Stars des Studios aufstieg. Verantwortlich dafür war vor allem der Regisseur Cecil B. DeMille. In seinen „Salonkomödien“ setze er Swanson als selbstbewusste Frau der Gesellschaft ein, die eigene Ideen über Liebe und Ehe hat. Streifen wie Don't Change Your Husband, Why Change Your Wife und Male and Female, eine Version der Komödie "The Admirable Crichton", halfen mit, aus Swanson eine der glamourösesten Frauen und eine Stilikone der 1920er Jahre zu machen. Insbesondere viele weibliche Zuschauer interessierten sich für die aufwendigen Kleider der Swanson. Die Schauspielerin trat 1922 auch einmal gemeinsam mit Rudolph Valentino in dem von Sam Wood inszenierten Film Beyond the Rocks auf, der lange als verschollen galt, aber wiederentdeckt wurde. Auf dem Höhepunkt ihrer Karriere verdiente sie 22.500 $ pro Woche und heiratete 1925 Henri de La Falaise, was ihr den Titel einer Marquise de la Falaise einbrachte.

Das Studio bemühte sich nach Kräften, eine angebliche Rivalität zwischen Swanson und Pola Negri aufzubauen, was Swanson jedoch stets verneinte. Gloria Swanson stellte in verschiedenen Filmen ihr Talent für Komödien und Imitation bekannter Stars unter Beweis. So parodierte sie Charles Chaplin in dem Streifen Manhandled. Fünfundzwanzig Jahre später stellte sie ihn in einer Szene von Sunset Boulevard erneut dar. 1926 verließ Gloria Swanson die Paramount und schlug ein Angebot von einer Million Dollar Gage pro Jahr aus. Sie produzierte ihre Filme selbst und brachte sie über die Firma United Artists in den Verleih, um mehr künstlerische Kontrolle über ihre Filme zu erlangen. Ein solches Vorgehen war damals für große Stars durchaus üblich. Auch die Talmadge-Schwestern Norma und Constance, Charlie Chaplin, Corinne Griffith sowie Colleen Moore agierten damals als unabhängige Produzenten. Swansons erster eigener Film, das Drama The Love of Sunya, handelte von einer Frau, die in ihre Zukunft mit verschiedenen Männern sehen kann. Die Produktion war von Problemen geplagt und der fertige Film war — im Gegensatz zu den meisten ihrer Filme — an den Kinokassen wenig erfolgreich.

1928 drehte sie mit …aber das Fleisch ist schwach sowohl bei Kritikern als auch beim Publikum einen ihrer größten Erfolge. Der recht freizügige Film basierte auf einem Broadway-Erfolg und handelt von einer leichtlebigen jungen Frau, deren Verhalten einen bigotten Pfarrer erzürnt, der Swansons Figur am Höhepunkt des Filmes vergewaltigen will. Ebenfalls 1928 gerieten die Dreharbeiten zum Film Queen Kelly unter der Regie von Erich von Stroheim jedoch 1928 zum Fiasko. Swanson erkannte während der Dreharbeiten, dass der Film in der ursprünglichen Version nie die Zensur passieren würde. Stroheim wurde entlassen, und auch ein eilig von Swanson selbst hergestelltes Ende konnte den Film nicht mehr retten. Das gedrehte Material landete im Archiv. Swanson und ihr damaliger Lebensgefährte Joseph P. Kennedy, der Vater des späteren US-Präsidenten John F. Kennedy, mit dem sie zusammen einen Sohn hatte, verloren bei diesem Projekt angeblich 800.000 US-Dollar.

Gloria Swanson gelang der Wechsel zum Tonfilm Ende der 1920er-Jahre passabel, und sie wurde für ihren Auftritt in The Trespasser unter der Regie von Edmund Goulding für einen Oscar nominiert. Der Wandel im Publikumsgeschmack führte jedoch zu einem nachlassenden Interesse an ihren folgenden Filmen. Nach 1934 zog sich die Schauspielerin weitgehend vom Film zurück.

Spätere Karriere

In New York gründete Gloria Swanson 1938 eine Firma, die sich auf Erfindungen sowie Patente spezialisiert hatte und sie voll beschäftigt hielt. Mit dieser Firma rettete sie viele jüdische Wissenschaftler und Erfinder aus Europa vor dem Nazi-Regime. Ein Comebackversuch in der Liebeskomödie Father Takes a Wife neben Adolphe Menjou war 1941 erfolglos. Swanson spielte in der Zeit gelegentlich Theater und entwarf daneben eine eigene Serie von Kleidern, die sie über eine große amerikanische Einzelhandelskette vertreiben ließ. Sie arbeitete viel für das Radio und trat schon sehr früh im Fernsehen auf. 1948 wurde sie vom Life Magazin zur „schönsten Großmutter Amerikas“ gewählt, im selben Jahr hatte sie auch kurzzeitig ihre eigene Fernsehshow.

1950 kehrte Swanson unter Regie von Billy Wilder auf die Leinwand zurück: Sie spielte die vergessene Stummfilm-Diva Norma Desmond im Filmklassiker Boulevard der Dämmerung, die sich nach einem Comeback sehnt und am Ende des Filmes einen Mord begeht und in den Wahnsinn fällt. Zwar hatten die Filmfigur Desmond und Swanson sehr viel gemeinsam, doch im Gegensatz zu Desmond lebte sie nicht in der Vergangenheit ihres alten Ruhmes. Swansons Sätze im Film wie "The Greatest Star of them all", "I am big; it's the pictures that got small", "We didn't need dialogue, we had faces" und "All right, Mr. DeMille, I'm ready for my close-up." werden bis heute oft rezitiert. Boulevard der Dämmerung war ein weiterer großer Erfolg, und sie wurde dafür zum dritten Mal für den Oscar nominiert, der aber an Judy Holliday ging. Danach trat sie in lediglich drei weiteren Filmen auf, sie lehnte viele Filmangebote ab, die sie als Imitationen von Norma Desmond empfand. Erfolge für Gloria Swanson blieben in der Folgezeit aus; sie war nur noch in Fernsehproduktionen, Broadway-Stücken und Musicals zu sehen. Dennoch war sie bis zu ihrem Tod eine bekannte Person des öffentlichen Lebens.

Privatleben

Gloria Swanson war insgesamt sechsmal verheiratet: Ihre erste Ehe hatte sie von 1916 bis 1919 mit Schauspielkollege Wallace Beery, der sie nach eigenen Angaben missbraucht habe. Von 1919 bis 1922 war sie mit Herbert K. Somborn, dem Inhaber der Brown-Derby-Resturantkette, verheiratet. Aus dieser Ehe kam ihr erstes Kind. Ihre dritte Ehe hatte sie mit dem französischen Marquis Henri de la Falaise zwischen 1925 und 1930. Während der Ehe mit Falaise hatte sie auch eine Beziehung mit Joseph P. Kennedy, dem Vater der Kennedy-Brüder, und hatte mit ihm ein Kind. Anfang der 1930er-Jahre hatte sie außerdem eine Liebesbeziehung mit Schauspieler Herbert Marshall. Aus einer dritten Ehe mit dem Schauspieler Michael Farmer zwischen 1931 und 1934 kam ebenfalls ein Kind. Ihre fünfter Ehepartner war George William Davey, mit dem sie zwischen 1945 und 1946 verheiratet war. Erst 1976 ging sie wieder eine Ehe mit dem Autoren William Dufty, die Ehe endete im Gegensatz zu den anderen nicht mit einer Scheidung und hielt bis zu Swansons Tod 1983.

1980 veröffentlichte sie ihre Biografie Swanson on Swanson, die zum Bestseller wurde. Sie engagierte sich für die evangelisch-lutherische Kirche sowie die Republikanische Partei. Zudem engagierte sie sich als Verfechterin einer gesunden ausgewogenen Ernährung. 1983 verstarb sie mit 84 Jahren an einer Herzerkrankung, nachdem sie von ihrem Zweitwohnsitz in Portugal nach New York zurückgekehrt war.

Filmografie (Auswahl)

Gloria Swanson (ca. 1920)
  • 1919: Male and Female
  • 1919: Don’t Change Your Husband
  • 1920: Irrwege einer Ehe
  • 1921: The Affairs of Anatol
  • 1922: Beyond the Rocks
  • 1923: Bluebeard’s Eighth Wife
  • 1923: Zaza
  • 1924: Manhandled
  • 1925: Madame Sans-Gêne
  • 1925: Stage Struck
  • 1926: Fine Manners
  • 1927: The Love of Sunya
  • 1928: …aber das Fleisch ist schwach (Sadie Thompson)
  • 1929: The Trespasser
  • 1929: Queen Kelly
  • 1930: What a Widow
  • 1931: Indiscreet
  • 1931: Tonight or Never
  • 1933: Perfect Understanding
  • 1941: Father Takes a Wife
  • 1950: Boulevard der Dämmerung (Sunset Boulevard)
  • 1952: Three for Bedroom C
  • 1974: Killer Bees
  • 1974: Giganten am Himmel (Airport 1975)

Auszeichungen

Commons: Gloria Swanson – Sammlung von Bildern
  1. Lawrence J. Quirk (1984): The Films of Gloria Swanson, Citadel Press, S. 256. ISBN 0-8065-0874-4.