Gallium

Eigenschaften
Zink - Gallium - Germanium
Al
Ga
In  
 
 
Allgemein
Name, Symbol, OrdnungszahlGallium, Ga, 31
SerieMetalle
Gruppe, Periode, Block13 (IIIA), 4, p
Aussehensilbrig weiß
Massenanteil an der Erdhülle1 · 10-3 %
Atomar
Atommasse69,723
Atomradius (berechnet)130 (136) pm
Kovalenzradius126 pm
Van-der-Waals-Radius187 pm
Elektronenkonfiguration[Ar]3d104s24p1
Elektronen pro Energieniveau2, 8, 18, 3
1. Ionisierungsenergie578,8 kJ/mol
2. Ionisierungsenergie1979,3 kJ/mol
3. Ionisierungsenergie2963 kJ/mol
4. Ionisierungsenergie6180 kJ/mol
Physikalisch
Aggregatzustand (Magnetismus)fest (-)
Kristallstrukturorthorhombisch (Ga-I)
Dichte (Mohshärte)5904 kg/m3 (1,5)
Schmelzpunkt302,91 K (29,76 °C)
Siedepunkt2477 K (2204 °C)
Molares Volumen11,80 · 10-6 m3/mol
Verdampfungswärme258,7 kJ/mol
Schmelzwärme5,59 kJ/mol
Dampfdruck9,31 · 10-36 Pa bei 302,9 K
Schallgeschwindigkeit2740 m/s bei 293,15 K
Spezifische Wärmekapazität370 J/(kg · K)
Elektrische Leitfähigkeit6,78 · 106 S/m
Wärmeleitfähigkeit40,6 W/(m · K)
Chemisch
Oxidationszustände3
Oxide (Basizität)(amphoter)
Normalpotential-0,56 V (Ga3+ + 3e- → Ga)
Elektronegativität1,81 (Pauling-Skala)
Isotope
IsotopNHt1/2ZMZE MeVZP
67Ga{syn.}3,2612 dEpsilon1,0067Zn
68Ga{syn.}67,629 mEpsilon2,92168Zn
69Ga60,1 %Ga ist stabil mit 38 Neutronen
70Ga{syn}21,14 mBeta-1,65670Ge
71Ga39,9 %Ga ist stabil mit 40 Neutronen
72Ga{syn}14,10 hBeta-4,00172Ge
73Ga{syn}4,86 hBeta-1,59373Ge
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt,
gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Gallium ist ein seltenes[1] Metall (chemisches Element), welches erstmals 1875 vom französischen Chemiker Paul Emile Lecoq de Boisbaudran entdeckt wurde, der ihm auch den Namen gab. Es ist benannt nach Gallien, dem lateinischen Namen für Frankreich. Möglich wäre auch, dass sich der Entdecker hier selbst verewigt hat, denn Le coq ist französisch und bedeutet „der Hahn“, der auf lateinisch gallus heißt.

Geschichte

Das noch unbekannte Element wurde schon bei der Erstellung des Periodensystems von Dmitri Iwanowitsch Mendelejew (1869) und Lothar Meyer (1870) als Eka-Aluminium vorhergesagt und kurz daraufhin auch entdeckt.

Eigenschaften

Interessant ist die zarte hellblaue Metallfarbe des kristallinen Galliums. Besonderheiten sind die auffallend niedrige Schmelz- und die relativ hohe Siedetemperatur. Bis zum heutigen Tage sind 4 Normaldruck- und 3 Hochdruckmodifikationen bekannt. In festem Zustand zeigt die bei Normalbedingungen beständige Modifikation einige Eigentümlichkeiten. So ist Gallium zwar relativ weich, kompakte Stücke splittern bei starker, plötzlicher mechanischer Belastung allerdings mit muscheligem Bruch und es entstehen feine scharfe Splitter. Bemerkenswert ist weiterhin die hohe Benetzungsfähigkeit flüssigen Galliums. So bildet es z.B. auf der Haut leicht einen grauen Schmierfilm, ebenso in den Augen, weswegen der Kontakt mit dem Metall vermieden werden sollte.

Gallium hat eine starke Tendenz unter seinen Schmelzpunkt abzukühlen und flüssig zu bleiben. Erst durch einen Kristallisationskeim oder durch weitere Abkühlung verfestigt es sich dann.

Die Dichte von flüssigem Gallium beträgt 6100 kg/m3, ist also höher als die von festem Gallium (Dichteanomalie).

Unterhalb einer Temperatur von 1,0883 K zeigt die Modifikation α-Ga keinen elektrischen Widerstand, sie wird zum Supraleiter. Die Modifikationen β-Ga, γ-Ga und δ-Ga weisen eine noch höhere Sprungtemperatur Tc von 6,07 K, 7-7,6 K und 7,85 K auf. Daneben existieren noch zwei Hochdruckmodifikationen, Ga-II und Ga-II', die unterhalb von ca. 6,3 K und 7,5 K supraleitend werden.

Die Schmelze ist silberweiß. Gallium oxidiert langsam an der Luft und behält seinen Glanz.

Vorkommen

Kristall aus 99,999 % Gallium

Gallium kommt in der Natur stets in Kombination mit anderen Elementen vor. Als wichtigstes Erz dient der Bauxit, dem es als Begleitmetall während der Schmelzflusselektrolyse bei der Aluminiumgewinnung entzogen wird. Weitere Minerale sind die Zinkblende und der Germanit. Die Hauptvorkommen an Gallium befinden sich in Kasachstan, in Australien, in Tschechien, in Indien sowie in Guinea. Größere Recyclinganlagen stehen in den USA, in Japan und in Deutschland.

Verwendung

Gallium ist relativ teuer, was die Verwendung schnell unwirtschaftlich macht. Es eignet sich als ungiftiger, nichtflüchtiger Quecksilberersatz (Galinstan) für Thermometerfüllungen mit sehr breitem Anzeigebereich.

Eine Galliumlegierung mit Indium, Zink und Kupfer erstarrt unter 0 °C, besitzt eine hohe Oberflächenspannung, einen sehr hohen Siedepunkt und einen sehr niedrigen Dampfdruck. Eine derartige Legierung besitzt ähnliche Eigenschaften wie Quecksilber, was die Oberflächenspannung betrifft.

Aus dem Halbleiter Galliumnitrid (GaN) werden blaue Leuchtdioden hergestellt. Gallium-Arsenid (GaAs, Gallium + Arsen) findet nach der Kristallzucht und der Weiterverarbeitung zu Wafern vor allem für elektronische Hochfrequenzbauteile (Integrierte Schaltkreise und Leuchtdioden beziehungsweise Laser) Verwendung. Ein weiteres wichtiges Verfahren ist hierbei die Darstellung von Halbleitern mit der chemischen Gasphasenabscheidung (CVD).

Gallium wird als Legierungszusatz im dentaltechnischen-edelmetallverarbeitenden Bereich eingesetzt. Galliumoxide lassen sich zu speziellen starklichtbrechenden Kristallmaterialien verarbeiten. In Kristallen ist ein lückenloser Austausch von Galliumionen durch Aluminiumionen möglich.

Eine relativ neue Anwendung ist der Einsatz als Flüssigmetall-Wärmeleitpaste im PC-Bereich.

Galliumtrichlorid (GaCl3) wird in Neutrinodetektoren eingesetzt, beispielsweise beim GALLEX-Experiment (GALLium EXperiment) unter dem Gran Sasso. Die dabei verwendete Menge (30 Tonnen) entspricht mehreren Weltjahresproduktionen Gallium.

Unter Elementsammlern ist Gallium beliebt wegen seines niedrigen Schmelzpunktes. Es lässt sich bereits mit Handwärme verflüssigen.

Biogene Eigenschaften

Gallium

Gallium ist ungiftig und spielt, soweit bekannt, als Spurenelement keine Rolle für den Menschen.

Quellen

  1. Die stofflichen Grenzen des Wachstums
Wiktionary: Gallium – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Gallium – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien