„Feuerbach (Stuttgart)“ – Versionsunterschied
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Version vom 15. April 2014, 10:44 Uhr
Feuerbach Stadtbezirk der Landeshauptstadt Stuttgart | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Stadtteil-Wappen | Stadtkarte | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Liste der Stadtteile Stuttgarts | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Eingemeindung: | 1. Mai 1933 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Höhe: | 292 m ü. NHN | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Bevölkerungsdichte: | 2.383 Einwohner je km² | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Postleitzahl: | 70469, 70499 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Vorwahl: | 0711 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Adresse des Bezirksrathauses: |
Wilhelm-Geiger-Platz 10 70469 Stuttgart | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Website: | www.stuttgart.de | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Bezirksvorsteherin: | Andrea Klöber | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Verkehrsanbindung | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Bundesstraße | ![]() ![]() ![]() | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Regionalbahn | R 61 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
S-Bahn | Vorlage:S-Bahn Stuttgart Vorlage:S-Bahn Stuttgart Vorlage:S-Bahn Stuttgart | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Stadtbahn | Vorlage:Stadtbahn-S-U Vorlage:Stadtbahn-S-U Vorlage:Stadtbahn-S-U Vorlage:Stadtbahn-S-U | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Bus | 91, N3 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: Datenkompass Stuttgart |
Koordinaten: 48° 49′ N, 9° 10′ O
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/8/83/Feuerbach1896.jpg/220px-Feuerbach1896.jpg)
Die ehemalige Stadt Feuerbach ist heute ein Stadtbezirk von Stuttgart. Ihren Namen verdankt sie dem gleichnamigen Bach. Nachbarbezirke sind Zuffenhausen, Bad Cannstatt, S-Nord, S-West, Botnang und Weilimdorf.
Geografie
Der Lemberg ist eine 384 m hohe Anhöhe zwischen den Stuttgarter Stadtbezirken Weilimdorf und Feuerbach.
Geschichte
Der Feuerbacher Lemberg war bereits in der Hallstattzeit, 800—900 v. Chr., und der Latènezeit, etwa 400 v. Chr., besiedelt. Die erste urkundliche Erwähnung (in den Hirsauer Annalen) stammt aus dem Jahr 1075, damals noch unter dem Namen Biberbach. Später hieß die Gemeinde Fürbach, woraus sich dann bis Ende des 16. Jahrhunderts der Name Feuerbach entwickelte. Ab dem frühen 13. Jahrhundert lag über dem Dorf die Burg Frauenberg, die aber bereits zu Beginn des 16. Jahrhunderts abgetragen war.
Im Jahr 1904 entdeckte Stadtpfarrer Richard Kallee im Gräberfeld an der Schlosserstraße mehrere alamannische Sandsteingräber,[1] deren Erforschung er sich bis an sein Lebensende durch Ausgrabungen von 102 Gräbern widmete, aus denen insgesamt 760 Fundstücke geborgen wurden.[2] Am 4. November 1926 wurde unter seiner Direktion das Feuerbacher Heimatmuseum eingeweiht, dessen wichtigste Funde inzwischen im Foyer des Feuerbacher Bezirksrathauses ausgestellt werden. Im Jahr 1971 stieß man etwas oberhalb der Feuerbacher Heide bei Erdarbeiten auf Mauerreste der ehemaligen Burg Frauenberg. Die Grundmauern des ehemaligen Bergfrieds wurden freigelegt.
Bis um das Jahr 1860 hatte Feuerbach überwiegend ländlichen Charakter. Neben der normalen Landwirtschaft gab es noch den Weinbau auf 140 Hektar (heute noch 15 ha) und am Killesberg gab es Steinbrüche. Überreste davon sind dort heute noch zu sehen. Im Jahr 1848 wurde der erste Eisenbahntunnel zwischen Stuttgart und Feuerbach eingeweiht und von da an begann eine schnelle industrielle Entwicklung. Zum größten Feuerbacher Unternehmen wurde die ab 1910 gebaute Elektrotechnische Fabrik Robert Bosch (von 1917 bis 1937 AG), die heute als Robert Bosch GmbH weltweit bekannt ist.
Stadtteile
Am 15. März 1907 wurde Feuerbach zur Stadt erhoben, 1929 schlossen sich Feuerbach und Weilimdorf freiwillig zusammen. Am 1. Mai 1933 wurde die Stadt Feuerbach zwangsweise nach Stuttgart eingemeindet und als „Stadtteil Feuerbach“ geführt. Bei der Einteilung der Stadt Stuttgart in Stadtbezirke im Jahre 1956 wurde der Stadtteil Feuerbach zum Stadtbezirk Feuerbach erklärt und bei der Neugliederung der Stuttgarter Stadtteile zum 1. Januar 2001 wurde Feuerbach in die Stadtteile An der Burg, Bahnhof Feuerbach, Feuerbach-Mitte, Feuerbach-Ost, Feuerbacher Tal, Hohe Warte, Lemberg/Föhrich und Siegelberg aufgeteilt.
Wirtschaft
Ansässige Firmen
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/8/8b/LeitzStuttgart.jpg/220px-LeitzStuttgart.jpg)
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/8/80/ThiemeVerlagshaus.jpg/220px-ThiemeVerlagshaus.jpg)
- 1864 kommt als erstes Industrieunternehmen die „Chininfabrik Jobst“ nach Feuerbach und begründete hier die deutsche chemische Industrie.
- 1871 wurde von dem Mechaniker und Faktura-Bücherfabrikanten Louis Leitz die „Werkstätte zur Herstellung von Metallteilen für Ordnungsmittel“ gegründet. Bekannt wurde die Firma Leitz durch die Erfindung des Leitzordners.
- 1910 verlegte die Firma Robert Bosch GmbH ihren Sitz von Stuttgart nach Feuerbach. Dieser befindet sich zwar inzwischen in Gerlingen, das Stammwerk verblieb aber weiterhin in Feuerbach.
- AkzoNobel Coatings GmbH
- Coperion Werner & Pfleiderer
- Behr GmbH & Co. KG
- Thieme Verlagsgruppe
- Bis Mitte der 1990er Jahre hatte die durch Vergleich abgewickelte Lederfabrik C. F. Roser ihren Sitz in Feuerbach.
Sonstiges
Bei Feuerbach sind zwei Windkraftanlagen geplant. Um die Wirtschaftlichkeit der Anlagen feststellen zu können wurde im September 2013 ein Windmessmast mit 100 Metern Höhe installiert, der voraussichtlich ein Jahr lang Windmessungen durchführen soll.[3]
Infrastruktur
Verkehr
Feuerbach liegt an den Bundesstraßen 10 (Karlsruhe – Stuttgart – Ulm), 27 (Heilbronn – Stuttgart – Tübingen) und 295 (Calw – Stuttgart) und es besteht über die B 295 eine Verbindung zur A 81 (Würzburg – Heilbronn – Stuttgart – Gottmadingen (bei Singen)) und weiterhin eine Verbindung zur A 8 (Karlsruhe – Pforzheim – Stuttgart – Ulm – München).
Der Stadtbezirk wird von den S-Bahn-Linien S4 (Backnang – Marbach – Stuttgart), S5 (Bietigheim – Stuttgart) und S6 (Weil der Stadt – Leonberg – Stuttgart) erschlossen, die den Bahnhof Stuttgart-Feuerbach an der Frankenbahn bedienen. Ab Feuerbach gibt es mit der R61 (Strohgäubahn) eine direkte Verbindung nach Weissach über Korntal-Münchingen.
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/4/45/FeuerbachBahnhofNacht.jpg/220px-FeuerbachBahnhofNacht.jpg)
Feuerbach wird durch vier Stadtbahnlinien mit Stuttgart verbunden:
- U7 Mönchfeld – Zuffenhausen – Feuerbach (Pragsattel) – Hauptbahnhof – Heumaden (Stuttgart) – Ostfildern-Nellingen
- U6 Gerlingen – Feuerbach (Mitte) – Hauptbahnhof – Möhringen Bahnhof – Fasanenhof
- U13 Giebel – Feuerbach (Mitte) – Bad Cannstatt – Untertürkheim – Hedelfingen
- U15 Stammheim - Zuffenhausen – Feuerbach (Pragsattel) – Hauptbahnhof – Heumaden
Zusätzlich gibt es noch die innerstädtischen Buslinien:
- Bus 91 Feuerbach – Botnang – Forsthaus – (Vaihingen – Sindelfingen)
- Nachtbus N3 Schlossplatz – Feuerbach – Gerlingen
Weitere Buslinien verbinden Feuerbach mit dem Umland.
Schulen in Feuerbach
- Drei Grundschulen: Bachschule (mit Grundschulförderklasse), Hattenbühlschule (mit Hort), Hohewartschule
- Föhrichschule (Förderschule)
- Bismarckschule (Hauptschule mit Werkrealschule)
- Realschule Feuerbach (auf dem Areal der Hohewartschule)
- Zwei Gymnasien: Leibniz-Gymnasium, Neues Gymnasium
- Gewerbliche Schule für Farbe und Gestaltung
- Gewerbliche Schule für Holztechnik
- Kerschensteinerschule (Gewerblich-technische Schule mit technischem Gymnasium – Profil angewandte Naturwissenschaften, Berufskollegs, Fachschulen und Berufsschulen in den Berufsfeldern Chemie, Physik, Gesundheit, Raumgestaltung, Textiltechnik und Bekleidung)
- Louis-Leitz-Schule (Kaufmännische Berufsschule, Wirtschaftsgymnasium, Berufsfachschule – Wirtschaftsschule)
- Privatschulen: AKAD-Fachhochschule, Freie Musikschule Winter, Technische Fachschule Tochtermann, ein Standort des SAE Institutes
Vereine/Organisationen
- Bolivianisches Kinderhilfswerk e.V. (gegründet 1984) [4]
- Bürgerverein Feuerbach (gegründet 1972, ca. 350 Mitglieder)
- Chorvereinigung Feuerbach e. V. (gegründet 1896)
- CVJM-Feuerbach e.V. (gegründet 1902)
- Deutsches Rotes Kreuz, Bereitschaft Feuerbach (gegründet 1913)
- Diakonieverein Feuerbach (gegründet 1901 als Krankenpflegeverein durch Richard Kallee)[5]
- DLRG OG Feuerbach [6]
- Musikverein Stadtorchester Feuerbach 1899 e. V. (gegründet 1899)
- FC Feuerbach e. V. 1960 (gegründet 1960)
- Schutzbauten Stuttgart e.V. (gegründet 2006)
- SportVg Feuerbach (gegründet 1946, ca. 5.300 Mitglieder)
- Sozialverband VdK OV S-Feuerbach e.V. (gegründet 1948)
- Tennisverein Feuerbach e.V. (gegründet 1919)
- Wein-, Obst- und Gartenbauverein Feuerbach gegründet 1881 e.V. (gegründet 1881)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Gedenkstätten
Auf dem Friedhof in der Feuerbacher-Tal-Straße erinnert ein Gedenkstein an namentlich genannte Widerstandskämpfer und Opfer des NS-Regimes aus unterschiedlichen politischen Gruppierungen.[7]
Bauwerke
Am Bahnhof Feuerbach befindet sich ein Tiefbunker mit Ausstellung und Inventar aus der Zeit des Kalten Krieges. Nicht weit davon entfernt am Wiener Platz steht ein auffälliger Hochbunker, der letzte von ehemals vier Winkeltürmen in Stuttgart. In ihm befindet sich eine Ausstellung über den Luftschutz von 1933 bis 1945. Beide Bunker stehen unter Denkmalschutz und werden vom Verein Schutzbauten Stuttgart e.V. betreut, die in diesen Bauwerken regelmäßig Führungen veranstalten.
Kirchen und andere Gotteshäuser
- Sankt Josef, römisch-katholisch
- Sankt Monika, römisch-katholisch
- Sankt Maria-Himmelfahrt, römisch-katholisch (Kirche der Priesterbruderschaft St. Pius X.)
- Föhrichkirche, evangelisch (ehemals „provisorische Holzkirche“ von 1929, inzwischen russisch-orthodoxe Kirche).
- Gustav-Werner-Kirche, evangelisch
- Lutherkirche, evangelisch
- Stadtkirche, evangelisch
- Christuskirche, Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Stuttgart-Feuerbach (Baptisten), Rhönstr.
- Friedenskirche, evangelisch-methodistisch, Burgenlandstr.
- Neuapostolische Kirche
- Gospel Forum der gleichnamigen Freikirche (mit 2200 Sitzplätzen die größte Kirche Stuttgarts)
- Griechisch orthodoxe Kirche (an der Weilimdorfer Straße)
- Moschee der türkischen Muslime (an der Mauserstraße)
- Moschee der albanischen Muslime (am Burgenlandzentrum)
Eine Beschreibung aller Feuerbacher Kirchen ist im Artikel Stuttgart zu finden.
Politik
Dem Bezirksbeirat Feuerbach gehören auf Grund der Einwohnerzahl des Stadtbezirks 14 ordentliche und ebenso viele stellvertretende Mitglieder an. Seit der letzten Kommunalwahl 2009 gilt folgende Sitzverteilung:
- CDU: 4
- B90 / Die Grünen: 3
- SPD: 2
- FDP: 2
- Freie Wähler: 2
- SÖS / DIE LINKE: 1
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- 1908 August Happold, Fabrikant (1846–1922)
- 1909 Oswald Hesse, Hofrat und Chemiker
- 1917 Robert Bosch, Unternehmer (1861–1942)
Bevölkerungsentwicklung
1524 | 1661 | 1793 | 1850 | 1900 | 1910 |
---|---|---|---|---|---|
1.000 | 443 | 1.621 | 2.815 | 9.052 | 14.244 |
1925 | 1980 | 1990 | 2000 | 2005 | 2011 |
---|---|---|---|---|---|
17.617 | 30.387 | 28.878 | 28.013 | 28.046 | 27 410 |
Bis ins 19. Jahrhundert war Feuerbach eine fast rein evangelische Stadt. Im Jahr 1850 waren von den 2815 Einwohner 2808 evangelisch und 7 katholisch (siehe Amtsoberamt Stuttgart).
Weblinks
- Commons: Stuttgart-Feuerbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Nachrichtenportal
- Stadtgeschichte und Ortsrundgang
- Webseite
Einzelnachweise
- ↑ Richard Kallee: Was uns die alten Steine in Feuerbach erzählen, Feuerbacher Geschichtsblätter, Heft 2, 1923.
- ↑ Heinz Krämer: 'Feuerbach schreibt', Webseite der schmidtroeder Serviceagentur für Print- und Online-Medien Ltd.
- ↑ Planung von Windkraftanlagenauf der Gemarkung Stuttgart. Stadtwerke Stuttgart. Abgerufen am 26. Oktober 2013.
- ↑ Bolivianisches Kinderhilfswerk e.V.
- ↑ Diakonieverein Feuerbach
- ↑ DLRG Ortsgruppe Feuerbach
- ↑ Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 89