„Emil Weippert“ – Versionsunterschied

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==Charakteristika der Architektur==
==Charakteristika der Architektur==
In den Villenbauten von Kaiser & Weippert verbinden sich Heimatstil mit Charakteristika der britischen und nordamerikanischen Reformarchitektur. Ein konsequentes Beispiel Neuen Bauens ist Weipperts heute sog. Mörike-Gymnasium in Stuttgart, eine an schmaler Straße in den Hang gebaute Zweiflügelanlage mit flach gedecktem Treppenhausrisalit in der Südwestecke. Der [[Stahlrahmen]]bau ist mit hellgelben Klinkern verblendet. Weipperts in der zweiten Hälfte der 1930er Jahre entstandene Bauten dagegen sind dem süddeutschen Heimatstil zuzurechnen.[[File:EWeippert-S-Mörike-Gymn JB- P118.jpg|thumb|Stuttgart, Mörike-Gymnasium, Bau von Weippert von 1928/29]]
In den Villenbauten von Kaiser & Weippert verbinden sich Heimatstil mit Charakteristika der britischen und nordamerikanischen Reformarchitektur. Ein konsequentes Beispiel Neuen Bauens ist Weipperts heute sog. [[Evangelisches Mörike-Gymnasium Stuttgart|Mörike-Gymnasium]] in Stuttgart, eine an schmaler Straße in den Hang gebaute Zweiflügelanlage mit flach gedecktem Treppenhausrisalit in der Südwestecke. Der [[Stahlrahmen]]bau ist mit hellgelben Klinkern verblendet. Weipperts in der zweiten Hälfte der 1930er Jahre entstandene Bauten dagegen sind dem süddeutschen Heimatstil zuzurechnen.[[File:EWeippert-S-Mörike-Gymn JB- P118.jpg|thumb|Stuttgart, Mörike-Gymnasium, Bau von Weippert von 1928/29]]


== Werke ==
== Werke ==

Version vom 16. November 2017, 12:57 Uhr

Emil Wilhelm Weippert (* 11. Oktober 1878 in Stuttgart; † 9. Mai 1945 ebenda) war ein deutscher Architekt. [1]

Leben und Werk

Weippert besuchte ab 1899 die Technische Hochschule in Stuttgart. [2] Von 1905 bis 1913 unterhielt Weippert mit dem vormals kurzfristig in Stuttgart, dann in Freudenstadt ansässigen Werkmeister Wilhelm Kaiser (* 6.Dezember 1872 in Bibersfeld, + 18. Oktober 1913 in Huzenbach im Murgtal)[3] eine Architektengemeinschaft. Das Büro Kaiser & Weippert befand sich im Haus Gerberstr. 28 in Stuttgart, Eigentum von Weipperts Vater Karl. [4] Die Architektengemeinschaft baute vorwiegend Villen und Landhäuser im Landkreis Freudenstadt und in Stuttgart. Ihre Zusammenarbeit endete mit dem Tod Kaisers infolge eines Autounfalls. [5] Weippert führte das Büro bis 1917 unter beider Namen fort. [6]

Kaiser&Weippert- Röt-Landhaus-Wurster JB-P3

Nach dem 1. Weltkrieg firmierte das Büro allein unter Weipperts Namen. [7] Weippert baute zwischen den Weltkriegen u. a. zwei Schulen in Stuttgart und einige evangelische Kirchen in Württemberg.

Charakteristika der Architektur

In den Villenbauten von Kaiser & Weippert verbinden sich Heimatstil mit Charakteristika der britischen und nordamerikanischen Reformarchitektur. Ein konsequentes Beispiel Neuen Bauens ist Weipperts heute sog. Mörike-Gymnasium in Stuttgart, eine an schmaler Straße in den Hang gebaute Zweiflügelanlage mit flach gedecktem Treppenhausrisalit in der Südwestecke. Der Stahlrahmenbau ist mit hellgelben Klinkern verblendet. Weipperts in der zweiten Hälfte der 1930er Jahre entstandene Bauten dagegen sind dem süddeutschen Heimatstil zuzurechnen.

Stuttgart, Mörike-Gymnasium, Bau von Weippert von 1928/29

Werke

Bauten von Kaiser & Weippert (Auswahl)

  • 1906/07 Landhaus des Sägewerkseigners Wurster (Kaisers Ehefrau Franziska war eine geborene Wurster) in Baiersbronn – Röt (Landkreis Freudenstadt), Murgtalstr. 348 [8];
  • 1907/08 Landhaus Leinshof, Baiersbronn – Heselbach, Leinshof 1 (Landkreis Freudenstadt) [9];
  • 1910 Villa Geisselmann in Stuttgart – Süd, Bopserwaldstr. 24 [10];
  • 1910/11 Villa Goppelt in Stuttgart – Ost, Heinestr. 1, seit 1934 Richard-Wagner-Str. 1. [10].

Bauten von Weippert (Auswahl)

  • 1921/22 Waldorfschulgebäude in Stuttgart – Ost, Haußmannstr. 44 [10];
  • 1922/23 Villa Keller in Stuttgart – Süd, Richard-Wagner-Str. 44 [10];
  • 1928/29 ev. Mörike – Gymnasium (urspr. ev. Töchterinstitut) in Stuttgart – Süd, Arminstr. 30 [11];
  • 1930/31 ev. Georgskirche in Hohenstein – Bernloch (Landkreis Reutlingen), Hans-Reyhing-Weg 16 [10];
  • 1932/33 ev. Kirche in Stuttgart – Sillenbuch, Oberwiesenstr. 28, 1963 u. 1988 umgebaut [12]; 1934/35 Schiff der ev. Michaelskirche in, Forchtenberg (Hohenlohekreis), Kirchgasse 17 [13]; 1935/36 Doppelwohnhaus in Stuttgart – Süd, Arminstr. 23/25 in [10]

Belege

  1. Sterberegister des Standesamts Stuttgart, Stadtarchiv Stuttgart.
  2. Matrikellisten im Universitätsarchiv Stuttgart für 1899 und 1902/03
  3. Auszug aus Familienregister zu W. Kaiser, Stadtarchiv Freudenstadt
  4. Adressbuch Stuttgart (abgekürzt für: Adress- und Geschäftshandbuch der Kgl. Haupt- und Residenzstadt Stuttgart, Stuttgart) von 1903 bis 1917
  5. Todesanzeige für Wilhelm Kaiser In: Der Grenzer vom 15.10.1913
  6. Adressbuch Stuttgart von 1917f
  7. Adressbuch Stuttgart von 1918ff
  8. Architektonische Rundschau Bd. 23, 1907, S. 52 u. Tafel 41; Liste der Kulturdenkmale Baiersbronn, geführt vom Landesamt für Denkmalpflege und von der Denkmalschutzbehörde, Stand 2017
  9. Architektonische Rundschau Bd. 24, 1908, Tafel 70
  10. a b c d e f Liste der Kulturdenkmale Stuttgart, geführt vom Landesamt für Denkmalpflege und von der Denkmalschutzbehörde, Stand 2017
  11. Judith Breuer: Das Evangelische Mörike-Gymnasium, ein Werk des Neuen Bauens in Stuttgart, in: Vom Töchterinstitut zum Gymnasium. 1841 - 1991: Ein Schulbuch. Hrsg. vom Ev. Mörike - Gymnasium Stuttgart, Stuttgart 1991, S. 69 - 73
  12. 75 Jahre Martin-Luther-Kirche Sillenbuch 1933 - 2008, Stuttgart 2008, S. 12f
  13. Liste der Kulturdenkmale Forchtenberg, geführt vom Landesamt für Denkmalpflege und von der Denkmalschutzbehörde, Stand 2017