„Dotcomtod“ – Versionsunterschied
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'''Dotcomtod''' war eine deutsche Website zur Information über die wirtschaftliche Situation von Unternehmen, besonders von Medienunternehmen und denen des [[Neuer Markt|Neuen Marktes]]. Die von einem anfangs anonymen Kollektiv betriebene Website war von 2001 bis 2004 online, ein Relaunch unter dem Namen „BooCompany“ erfolgte 2005 und wurde nach einiger Zeit eingestellt. |
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Nutzer wurden als ''Sentinel'' (Wächter) bezeichnet. Unter diesen profilierte sich schnell einer, der unter dem Pseudonym [[Don Alphonso]] auftrat. Der Sohn aus wohlhabendem Haus mit bürgerlichen Namen Rainer Meyer |
Nutzer wurden als ''Sentinel'' (Wächter) bezeichnet. Unter diesen profilierte sich schnell einer, der unter dem Pseudonym [[Don Alphonso]] auftrat. Der Sohn aus wohlhabendem Haus mit bürgerlichen Namen Rainer Meyer nutzte die eigentlich werbungsfreie Webseite Dotcomtod auch als kostenlose Werbeplattform für seinen 2003 erschienen Roman ''Liquide'', um dort mit genau den von ihm bisher kritisierten manipulativen Marketingmethoden einen Hype für sein Buch zu inszenieren. [[Meedia]] bezeichnete das Buch als die Essenz des Wirkens von Don Alphonso dort und als [[Schlüsselroman]] zur [[New Economy]], der die damalige Szene treffend und mit gewohnter Bosheit zusammenfasse: Er „schien bei den Investoren und CEOs unterm Schreibtisch zu hocken und mitzunotieren“.<ref>{{Internetquelle |autor= [[Christian Scholz (Wirtschaftswissenschaftler)|Christian Scholz]]|hrsg= |url=https://www.manager-magazin.de/digitales/it/a-260117.html |titel=Das Prinzip Don Alphonso |werk=[[Manager-Magazin]]|datum= |zugriff=2020-01-10}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor= |hrsg= |url= https://meedia.de/2009/01/19/don-alphonso-bloggt-bei-der-faz/|titel=Don Alphonso bloggt bei der “FAZ”|werk=meedia |datum=2019-01-19 |zugriff=2020-01-10}}</ref> |
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Nach juristischen Streitigkeiten wurde die Website 2004 geschlossen.<ref>{{Internetquelle |autor= |hrsg= |url=https://www.spiegel.de/netzwelt/web/dotcomtod-rueckkehr-der-indiskreten-laestermaeuler-a-324734.html |titel= Rückkehr der indiskreten Lästermäuler|werk= Der Spiegel|datum=2004-10-25 |zugriff=2020-01-10}}</ref> |
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2005 erfolgte ein Relaunch unter dem Namen „BooCompany“.<ref>{{Internetquelle |autor= |hrsg= |url=https://www.spiegel.de/netzwelt/web/wieder-da-dotcomtod-zweiter-anlauf-a-396837.html |titel= "Dotcomtod", zweiter Anlauf |werk= Der Spiegel |datum=2006-01-24 |zugriff=2020-01-10}}</ref> Die Website konnte aber nicht mehr an die Erfolge ihrer Vorgängerin anknüpfen und wurde letztlich doch eingestellt. |
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== Weblinks == |
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Version vom 5. Februar 2020, 20:13 Uhr
Dotcomtod war eine deutsche Website zur Information über die wirtschaftliche Situation von Unternehmen, besonders von Medienunternehmen und denen des Neuen Marktes. Die von einem anfangs anonymen Kollektiv betriebene Website war von 2001 bis 2004 online, ein Relaunch unter dem Namen „BooCompany“ erfolgte 2005 und wurde nach einiger Zeit eingestellt.
Geschichte
Unter dem Eindruck des Platzens der Dotcom-Blase entwickelten 2001 drei Berliner Freunde, die unter den Pseudonymen „Lanu“, „Joman“ und „Boo“ agierten, das Konzept von Dotcomtod. Die technische Umsetzung besorgten dabei Dritte. Auch die Domain-Registrierung erfolgte auf den Namen eines Dritten. Anlässlich der cebit 2001 wurde Dotcomtod der Öffentlichkeit vorgestellt. 2002 erhielt sie den 1. Platz des Alternativen Medienpreises in der Kategorie Internet.[1]
Auf der Website herrschte ein von Hohn bestimmter Tonfall. Zudem wurde gegen sie der Vorwurf erhoben, dass die Indiskretionen in einigen Fällen die Pleiten der betroffenen Firmen mitverursacht hätten. Für einige Zeit galt die Website als Anzeiger dafür, wo die nächste große Pleite zu erwarten sei. Bereits im ersten Jahr führte eine Auseinandersetzung mit frog design zur vorübergehenden Abschaltung der Website.[2]
Es gab drei Meldungskategorien auf der Webseite: [3]
- Boo (negative Nachricht mit Quellenangabe),
- Insider (negative Nachricht ohne Quellenangabe),
- Final (Nachricht über eine Unternehmenspleite).
Nutzer wurden als Sentinel (Wächter) bezeichnet. Unter diesen profilierte sich schnell einer, der unter dem Pseudonym Don Alphonso auftrat. Der Sohn aus wohlhabendem Haus mit bürgerlichen Namen Rainer Meyer nutzte die eigentlich werbungsfreie Webseite Dotcomtod auch als kostenlose Werbeplattform für seinen 2003 erschienen Roman Liquide, um dort mit genau den von ihm bisher kritisierten manipulativen Marketingmethoden einen Hype für sein Buch zu inszenieren. Meedia bezeichnete das Buch als die Essenz des Wirkens von Don Alphonso dort und als Schlüsselroman zur New Economy, der die damalige Szene treffend und mit gewohnter Bosheit zusammenfasse: Er „schien bei den Investoren und CEOs unterm Schreibtisch zu hocken und mitzunotieren“.[4][5]
Nach juristischen Streitigkeiten wurde die Website 2004 geschlossen.[6]
2005 erfolgte ein Relaunch unter dem Namen „BooCompany“.[7] Die Website konnte aber nicht mehr an die Erfolge ihrer Vorgängerin anknüpfen und wurde letztlich doch eingestellt.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Preisträger 2002. In: Alternativer Medienpreis. Abgerufen am 10. Januar 2020.
- ↑ Rückkehr der indiskreten Lästermäuler. In: Der Spiegel. 25. Oktober 2004, abgerufen am 10. Januar 2020.
- ↑ "Dotcomtod", zweiter Anlauf. In: Der Spiegel. 24. Januar 2006, abgerufen am 10. Januar 2020.
- ↑ Christian Scholz: Das Prinzip Don Alphonso. In: Manager-Magazin. Abgerufen am 10. Januar 2020.
- ↑ Don Alphonso bloggt bei der “FAZ”. In: meedia. 19. Januar 2019, abgerufen am 10. Januar 2020.
- ↑ Rückkehr der indiskreten Lästermäuler. In: Der Spiegel. 25. Oktober 2004, abgerufen am 10. Januar 2020.
- ↑ "Dotcomtod", zweiter Anlauf. In: Der Spiegel. 24. Januar 2006, abgerufen am 10. Januar 2020.