„Daniza Mastilović“ – Versionsunterschied

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'''Daniza Mastilović''', im deutschen Sprachraum auch ''Danica Mastilovic'' <!--BITTE KEINE GENEALOGISCHEN ZEICHEN-->(geboren am [[23. November]] [[1933]] in [[Negotin]]) ist eine aus dem [[Königreich Jugoslawien]] stammende [[Opernsängerin]] der Stimmlage [[Sopran]], die in Europa und Nordamerika in hochdramatischen Rollen reüssierte. Sie ist vierzig Jahre lang an der [[Oper Frankfurt]] aufgetreten.<!--Staatsbürgerschaft nicht geklärt; es wäre sehr plausibel, wenn sie schon vor Jahrzehnten die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen hätte-->
'''Daniza Mastilović''', im deutschen Sprachraum auch ''Danica Mastilovic'' <!--BITTE KEINE GENEALOGISCHEN ZEICHEN-->(geboren am [[23. November]] [[1933]] in [[Negotin]]) ist eine aus dem [[Königreich Jugoslawien]] stammende [[Opernsängerin]] der Stimmlage [[Sopran]], die in Europa, Nord- und Südamerika in hochdramatischen Rollen reüssierte. Sie ist vierzig Jahre lang an der [[Oper Frankfurt]] aufgetreten.<!--Staatsbürgerschaft nicht geklärt; es wäre sehr plausibel, wenn sie schon vor Jahrzehnten die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen hätte-->


1983 wurde sie zur [[Kammersängerin]] ernannt.
1983 wurde sie zur [[Kammersängerin]] ernannt.

Version vom 1. April 2022, 21:20 Uhr

Daniza Mastilović, im deutschen Sprachraum auch Danica Mastilovic (geboren am 23. November 1933 in Negotin) ist eine aus dem Königreich Jugoslawien stammende Opernsängerin der Stimmlage Sopran, die in Europa, Nord- und Südamerika in hochdramatischen Rollen reüssierte. Sie ist vierzig Jahre lang an der Oper Frankfurt aufgetreten.

1983 wurde sie zur Kammersängerin ernannt.

Leben und Werk

Daniza Mastilović studierte Gesang in Belgrad beim Gesangspädagogen Nikola Cvejić Vladin (1896-1987), einem Bassisten.

Bühnenlaufbahn

Bereits während ihres Studiums, in den Jahren 1955 bis 1958, trat sie im Belgrader Operettentheater auf. Georg Solti engagierte sie an die Oper Frankfurt, wo sie 1959 als Tosca debütierte. Das Frankfurter Haus wurde rasch zur künstlerischen Heimat, der sie bis zu ihrem Abschied von der Bühne im Jahre 1998 treu blieb. Parallel zu ihren Frankfurter Verpflichtungen ergaben sich zunehmend Gastengagements, zuerst 1962 an der Seite von Tito Gobbi als Abigaille in Nabucco an der Lyric Opera in Chicago. Am 27. Januar 1964 debütierte sie als Tosca an der Wiener Staatsoper. Sie sollte bis 1980 nahezu jedes Jahr in Wien auftreten. im März 1965 war sie im Haus am Ring dreimal als Leonora im Troubadour zu sehen und zu hören, ab Dezember 1965 sang sie dort in acht Vorstellungen die Aufseherin in der Elektra, ihre einzige Nebenrolle in Wien. Es folgten Senta im Fliegenden Holländer (1970), die Titelpartien in Turandot (1972) und in Elektra (1974), die Kundry im Parsifal (ebenfalls 1974) sowie die Ortrud im Lohengrin (1976).[1]

Von 1965 bis 1967 war sie alljährlich als Gerhild in Die Walküre bei den Bayreuther Festspielen verpflichtet. Ende der 60er-Jahre wechselte die Sängerin ins hochdramatische Fach. Ein erster Versuch war die Titelpartie in Turandot, die sie erstmalig 1967 in Frankfurt/Main sang, dann 1972 in Buenos Aires und Wien, 1973 im Großen Festspielhaus von Salzburg, 1974 beim Puccini-Festival von Torre del Lago (anlässlich des 50. Todesjahrs des Komponisten), 1975 in der Arena di Verona und 1979 an der Opéra de Monaco. Insgesamt war sie an 28 Opernhäusern als Turandot zu erleben. Zu ihrer zweiten Paraderolle wurde die Titelpartie in Elektra, die sie 1969 erstmalig interpretierte, ebenfalls in Frankfurt/Main. In den 1970er-Jahren galt sie – neben Birgit Nilsson – als kompetenteste Interpretin dieser Rolle. 1970 übernahm sie die Elektra an der Bayerischen Staatsoper in München, 1971 am Teatro alla Scala in Mailand, 1973 am Royal Opera House Covent Garden in London und wiederum in München, 1974 in Wien, 1975 an der Metropolitan Opera in New York und am Teatro Colón in Buenos Aires, 1977 in Paris, in der Spielzeit 1978-79 neuerlich in New York und 1980 in Barcelona. Weitere Rollen des hochdramatischen Fachs waren die Götterdämmerung-Brünnhilde und die Färberin in Frau ohne Schatten (ebenfalls in Buenos Aires). 1978 sang sie in Frankfurt/Main die Kundry im Parsifal und die Isolde in Tristan und Isolde. An der Oper Zürich war sie als Ortrud im Lohengrin verpflichtet. Weitere Gastspiele führten sie nach Athen, an die Deutsche Oper Berlin und die Semperoper in Dresden, nach Düsseldorf, Hamburg, Mexico City, Stockholm und Zagreb. 1979 debütierte sie als Küsterin in Jenůfa von Leoš Janáček, 1995 als alte Buryja in derselben Oper. 1987 war sie als Klytämnestra in Elektra am Salzburger Landestheater zu sehen und zu hören, in derselben Rolle gastierte sie auch in Pretoria. 1998 verabschiedete sie sich von der Bühne, blieb aber in Frankfurt wohnen.

Rollenspektrum

Mastilović' Bühnenlaufbahn konzentrierte sich auf die Werke von vier Komponisten, Verdi und Puccini im italienischen, Richard Wagner und Richard Strauss im deutschen Fach. Zusätzlich sang sie die Leonore im Fidelio, Marina in Boris Godunow, Santuzza in Cavalleria rusticana und Küsterin in Jenůfa. Verdi-Rollen übernahm die Sängerin insbesondere in den ersten Jahren - Abigaille, Leonora im Troubadour, Amelia im Un ballo in maschera und die Titelpartie Aida. Von Puccini sang sie Tosca und Turandot. Ihr Wagner-Repertoire reichte von Senta, Elisabeth und Venus im »Tannhäuser« sowie Ortrud über Brünnhilde und Isolde bis zur Kundry. Von Richard Strauss sang sie jahrzehntelang nur die hochdramatischen Partien Elektra und Färberin, später auch Küsterin und Klytämnestra.

In späteren Jahren übernahm sie Partien aus dem Charakterfach. Zu diesen Rollen zählten die Larina in Eugen Onegin, die Berta im Barbier von Sevilla, die Czipra im Zigeunerbaron und die alte Gräfin in Pique Dame. Ihre letzte Rolle war die Filipjewna im Eugen Onegin.

Tondokumente

Es sind kaum Schallplatten und CD erhältlich. In drei Gesamteinspielungen des Ring des Nibelungen ist sie jeweils als eine der Walküren besetzt, bei Karl Böhm und Wolfgang Sawallisch als Gerhilde, bei Herbert von Karajan als Helmwige.[2] Eine Szene als Färberin, aus dem 3. Akt der Frau ohne Schatten, wurde 1972/73 in einem der Philharmonische Konzerte in Nürnberg aufgenommen und bei IMS Records veröffentlicht.

Laut Website Isoldes Liebestod gibt es eine Privataufnahme als Isolde aus der Frankfurter Oper vom 1. April 1979, dirigiert von Michael Gielen.

Einzelnachweise

  1. Spielplanarchiv der Wiener Staatsoper: Vorstellungen mit Danica Mastilovic, abgerufen am 28. März 2022
  2. (1) Live-Mitschnitt von den Bayreuther Festspielen 1967, dirigiert von Karl Böhm, (2) Live-Mitschnitt mit dem Orchestra di Roma della RAI, dirigiert von Wolfgang Sawallisch, 29. Februar, 5. März 1968, (3) Studioaufnahme mit den Berliner Philharmoniker, Herbert von Karajan, 25. August-30. Dezember 1966, Jesus Christus Kirche Berlin