Antenne Bayern

Vorlage:Infobox Hörfunksender Antenne Bayern ist ein privater Hörfunksender mit Sitz in Ismaning, Bayern. Das Unternehmen firmiert unter der offiziellen Bezeichnung Antenne Bayern GmbH & Co. KG.

Programm

„Cheffe versenken“ auf der „Gute-Launemacher-Tour“

Antenne Bayern sendet als Vollprogramm die Mischung aus AC-Formatradios mit den Elementen Musik, Information, Unterhaltung und Service.

Die Musikauswahl besteht aus einer computergestützten Rotation der eingängigsten derzeitigen Poptitel sowie einer Auswahl von Rock- und Pop-Klassikern aus den 80er und 90er Jahren. Zwischen den dominierenden Musiktiteln werden halbstündlich Nachrichten, Wetter und ein Verkehrsservice gebracht. Im Programm finden sich neben diesen Elementen auch noch eine Reihe von Gags mit Comedyfiguren wie „Studiotechniker Josef Nullinger“ und dem „Kleinen Nils“. Programmgeschäftsführerin ist Valerie Weber. Als Zielgruppe werden 14- bis 49-jährige angegeben, der Wortanteil liegt bei 24 % (inklusive Werbung).

Seit 2003 werden weite Teile des Abend- und Nachtprogramms nicht mehr live moderiert.[1]

Geschichte

Antenne Bayern Partypiste am 21. Januar 2006 in Ingolstadt

Vor dem Sendestart als Bayernweiter Radiosender sendete man schon von Mitte 1985 bis 30. September 1987 in München auf der UKW 89,0 als "Radio 1". Antenne-Bayern-Urgestein Stephan Lehmann moderierte damals schon dort.

Das Privatradiokonzept in Bayern sah bereits damals die Einrichtung zweier landesweiter Sendeketten vor. Die Hauptanteilseigner von Antenne Bayern wollten mit "Radio 1" zum einen Erfahrung sammeln, andererseits auch ihre Ausgangsposition bei der Bewerbung verbessern. Die zweite landesweite Kette wurde nach dem Start von Antenne Bayern zerschlagen und dem Lokalfunk, B5 Aktuell und Antenne Bayern zugeordnet.

Ursprünglich sollte Antenne Bayern den Namen Radio Bayern tragen. Dies wurde jedoch auf Initiative des Bayerischen Rundfunks, der eine zu große Verwechslungsgefahr zu den eigenen öffentlich-rechtlichen Radioprogrammen sah, untersagt. Am 5. September 1988 ging der Sender über damals 26 UKW-Frequenzen mit seinem 24-Stunden-Vollprogramm erstmals auf Sendung.

Bereits ein Jahr nach Sendestart konnte er sich gemessen an der Hörerreichweite an der Spitze der privaten Radiosender Deutschlands profilieren und liegt in seiner Marktposition auch vor dem öffentlich-rechtlichen Mitbewerber Bayern 3. Laut Radio Media-Analyse 2008/II hören den Sender pro durchschnittlicher Stunde (6:00 bis 18:00 Uhr, montags bis samstags) 1.030.000 Menschen. Antenne Bayern ist laut dieser Umfrageergebnisse der reichweitenstärkste Hörfunksender Deutschlands.

Empfangsmöglichkeiten

Das Programm kann über 41 UKW-Sendestationen von 89,0 bis 107,8 MHz in ganz Bayern, Teilen von Hessen, Thüringen, Sachsen, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Österreich, der Schweiz und Tschechien empfangen werden. Darüber hinaus ist der Sender in den Kabelnetzen von Bayern, Baden-Württemberg, Hamburg (DVB-C), Hessen und Sachsen sowie digital über den Satellit Astra und über das Internet zu empfangen. Seit der IFA 2005 ist Antenne Bayern auch über DVB-T in Berlin zu empfangen.

Regionale Veranstaltungen

Der Radiosender legt Wert auf Veranstaltungen in der Region Bayern. So erregte der Sender im Winter Aufsehen, indem abfallende Straßen und Hügel in eine große „Partypiste“ verwandelt wurden. Im Frühjahr (Mai/Juni 2006) veranstaltete der Sender eine „Gute-Launemacher-Tour“ auf bayerischen Haupt-, Markt- und Rathausplätzen. Seit dem Sommer 2006 ist Antenne Bayern auch mit der "Strand-Party" in Bayern unterwegs, bei der auf dem jeweiligen Standort mehrere Tonnen Sand ausgebracht werden, um das Gefühl einer echten Strandparty noch zu verstärken. Bei Regen schützt ein überdimensional großer Schirm vor der Nässe. Insgesamt erreichen diese Veranstaltungen pro Jahr nach Angaben des Senders rund 150.000 Menschen.

Stiftung Antenne Bayern hilft

Kurze Zeit nach Sendestart erfolgte die offizielle Eintragung als Verein. Seit dem 17. Dezember 2002 fungiert Antenne Bayern hilft als Stiftung. Sie unterstützt Menschen, die in Not geraten sind, überwiegend auf den bayerischen Raum beschränkt. Ebenso erhalten soziale Einrichtungen für Kinder und Erwachsene Zuwendungen, wenn staatliche Mittel hier nicht ausreichen.

Spendentag ist der 23. Dezember jeden Jahres (außer dieser fällt auf ein Wochenende, dann der Freitag davor). Hier können die Hörer anrufen und sich gegen eine Spende in beliebiger Höhe einen Musiktitel wünschen. Im vergangenen Jahr wurden ca. 2,1 Millionen Euro für die Stiftung gespendet. An einem Sonderspendentag anlässlich der großen Flutkatastrophe in Bayern im Sommer 2002 kamen ungefähr 3 Millionen Euro zusammen.

Weitere Aktivitäten

Das Unternehmen betreibt außerdem noch eine zweite Radiostation (eine 100%ige Tochter), die ROCK ANTENNE, die ein AOR-Format darstellt.

Moderatoren

  • Andrea Losleben
  • Angelika Demmerschmidt
  • Antje Müller-Diestel
  • Christian Franz
  • Corinna Theil
  • Dominique Knoll
  • Florian Weiß
  • Jennifer Schrems
  • Johannes Ott
  • Kathie Kleff
  • Melitta Varlam
  • Mike Hager
  • Paul Johannes Baumgartner
  • Stefan Meixner
  • Konrad Schwarz
  • Studiotechniker Nullinger
  • Uli Reisch
  • Wolfgang Leikermoser

(Stand: 24. Januar 2009)

Gesellschafter

Eigentümer des Unternehmens sind folgende Gesellschafter:

Kritik wegen Schleichwerbung

Im August 2005 geriet Antenne Bayern wegen unerlaubter Schleichwerbung für die T-Online-Tochter Musicload in die Kritik. Im laufenden Programm forderten Moderatoren dazu auf, Lieder bei dem Online-Musikanbieter herunterzuladen. Diese Hinweise wurden jedoch nie als Werbung gekennzeichnet.[2] Da es sich dabei um einen klaren Verstoß gegen die Werberichtlinien des Bayerischen Mediengesetzes und des Rundfunkstaatsvertrages handelte, bat die Bayerische Landesmedienanstalt (BLM) den Sender um Stellungnahme. Der Sender reagierte auf Anfrage der BLM und nahm Stellung zu den Vorwürfen, worauf die BLM die Angelegenheit mit einer Beanstandung als erledigt betrachtete. Danach wurde die Werbung auf andere Weise fortgeführt. Anstatt den Namen der T-Online-Tochter im laufenden Programm zu nennen, verwiesen die Moderatoren für weitere Informationen zum Download nur mehr auf die Internetpräsenz des Senders. Auch diese Art von Werbung wurde inzwischen gestoppt.

Einzelnachweise

  1. Bayerische Landeszentrale für neue Medien: Voice-Tracking und Automation: Wenn der Radiomoderator aus dem Computer spricht (PDF-Datei)
  2. Horst Müller: Geschmeidige Schleichwerbung auf Antenne Bayern bei Telepolis