Liste der Naturdenkmale in Kleinich

Die Liste der Naturdenkmale in Kleinich nennt alle auf dem Gebiet der Gemeinde Kleinich gelegenen Naturdenkmale.[1] Sie sind nach § 22 LNatSchG (Rheinland-Pfalz) durch Rechtsverordnung geschützt und in das von der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich als Untere Naturschutzbehörde geführte Naturdenkmalbuch eingetragen. Mit sieben geschützten Objekten – fünf Bäumen und zwei Felsen – weist Kleinich hinter der Einheitsgemeinde Morbach die zweithöchste Anzahl an Naturdenkmalen im Landkreis Bernkastel-Wittlich auf.

Liste der aktuellen Naturdenkmale

BezeichnungLageBeschreibung[2]Bild
LindeIlsbach, Dorfmitte
(Lage)
Die Dorflinde (Tilia sp.) wurde mit Wirkung vom 20. November 1934 geschützt. Im Jahr 1938 wies sie einen Stammumfang von drei Metern auf und war 20 Meter hoch. Das Alter wurde mit 70 Jahren angegeben und beträgt heute (2013) etwa 155 Jahre.
Linde (westliche Ansicht)
Linde (westliche Ansicht)
Linde (ehemals „Zwei Linden“)Fronhofen, bei der Kapelle in der Ortsmitte
(Lage)
Die ursprünglich zwei Linden (Tilia sp.) wurden mit Wirkung vom 20. November 1934 geschützt. Im Jahr 1938 wiesen sie einen Stammumfang von 65 bzw. 75 Zentimetern auf und waren 15 Meter hoch. Das Alter wurde mit 80 Jahren angegeben und beträgt heute (2013) etwa 145 Jahre. Eine Linde wurde inzwischen gefällt.
Linde (nordöstliche Ansicht)
Linde (nordöstliche Ansicht)
Eiche (ehemals „Zwei Eichen“)Fronhofen, zwei Kilometer nordwestlich der Ortslage
(Lage)
Die ursprünglich zwei Eichen (Quercus sp.) wurden mit Wirkung vom 20. November 1934 geschützt und bildeten eine Baumgruppe. Nach mündlichen Überlieferungen sollen sie mit weiteren Eichen eine Doppelreihe gebildet haben, welche die Einfahrt zu einem Hofgut der Herren von Steinkallenfels markeirt haben soll.[3] Im Jahr 1938 wiesen sie einen Stammumfang von 2,50 Metern auf und waren 28 Meter hoch. Das Alter wurde mit 150 Jahren angegeben und beträgt heute (2013) etwa 225 Jahre; es wird auch mit über 400 Jahren angegeben.[4] Eine Eiche wurde um 1940 durch einen Blitzeinschlag zerstört und anschließend gefällt.[5]
Eiche (südöstliche Ansicht)
Eiche (südöstliche Ansicht)
Zwei BuchenOberkleinich, südliche Ortslage
(Lage)
Die ursprünglich zwei Buchen (Fagus sylvatica) wurden mit Wirkung vom 20. November 1934 geschützt und bildeten eine Baumgruppe. Im Jahr 1938 wiesen sie einen Stammumfang von 3,55 Metern auf und waren 22 Meter hoch. Das Alter wurde mit 150 Jahren angegeben und beträgt heute (2013) etwa 225 Jahre. Eine Buche wurde inzwischen gefällt.[6]
Buche (südliche Ansicht)
Buche (südliche Ansicht)
KugelbucheOberkleinich, 500 Meter südöstlich der Ortslage
(Lage)
Die Buche (Fagus sylvatica) wurden mit Wirkung vom 20. November 1934 geschützt und wird ihrer Form wegen „Kugelbuche“ genannt.[5] Im Jahr 1938 wies sie einen Stammumfang von drei Metern auf und war 20 Meter hoch. Das Alter wurde mit 150 Jahren angegeben und beträgt heute (2013) etwa 225 Jahre.
Kugelbuche (nordwestliche Ansicht)
Kugelbuche (nordwestliche Ansicht)
BildsteinPilmeroth, 700 Meter südwestlich der Ortslage
(Lage)
Der Quarzitfelsen wurde mit Wirkung vom 25. April 1938 geschützt. Mitgeschützt wurde eine Fläche von 1000 Quadratmetern und die Fuße des Felsens liegenden Steinmassen. Der als „Bilstein“ oder „Bildstein“ bekannte Felsen[7] ist etwa 15 Meter hoch und zwölf Meter breit.
Bildstein (südliche Ansicht)
Bildstein (südliche Ansicht)
FelsengratEmmeroth, 1000 Meter südwestlich der Ortslage
(Lage)
Der aus Quarzit und Schiefer bestehende, senkrecht aufsteigende Felsgrat wurde mit Wirkung vom 25. April 1938 geschützt. Er ist seiner Form wegen unter dem Namen „(die) Drei Säulen“ bekannt,[5] acht Meter hoch sowie zwischen einem Meter (an der Spitze) und zwei Metern (am Fuße) breit.
Felsengrat (südöstliche Ansicht)
Felsengrat (südöstliche Ansicht)

Liste der ehemaligen Naturdenkmale

BezeichnungLageBeschreibung[2]Bild
PfingstbucheGemarkung FronhofenDie Buche (Fagus sylvatica) wurde mit Wirkung vom 20. November 1934 geschützt und „Pfingstbuche“ genannt. Im Jahr 1938 wies sie einen Stammumfang von 75 Zentimetern auf und war 30 Meter hoch. Sie stand im Zweibachtal etwa 800 Meter oberhalb des damals zur Gemeinde Fronhofen gehörenden Dorfes Kautenbach.
TermbucheGemarkung PilmerothDie Termbuche (Fagus sylvatica) wurde mit Wirkung vom 25. April 1938 geschützt. Im Jahr 1938 wurde sie als „sehr dick und von unten an sehr stark verästelt“ beschrieben. Das Alter wurde mit 200 Jahren angegeben. Sie stand etwa 500 Meter südlich der Mündung des Longkamper Bachs in den Kautenbach auf der Höhe gut sichtbar.
LindeGötzeroth, Ortsmitte
(Lage)
Die Dorflinde (Tilia sp.) wurde mit Wirkung vom 25. April 1938 geschützt. Im Jahr 1938 wies sie einen Stammumfang von 2,75 Metern auf. Die Linde wurde im Jahr 2007 aus Sicherheitsgründen gefällt.[8]

Einzelnachweise

  1. Basis ist eine Liste der Naturdenkmale im Landkreis Bernkastel-Wittlich (veralteter Stand Juli 2007) der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich in einer im September 2013 aktualisierten Version, die derzeit jedoch nicht online abrufbar ist. Ergänzend dazu wurde das Landschaftsinformationssystem der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz (LANIS) verwendet (abgerufen am 3. Oktober 2013), dessen Datengrundlage spätestens seit der Löschung von 75 Naturdenkmalen Anfang 2004 veraltet ist, vergleiche Bernkastel-Wittlich: Kaiserbaum und goldenes Kreuz - gelöschte Naturdenkmäler im Kreis, in: volksfreund.de (25. Januar 2004).
  2. a b Verordnungen über die Sicherung von Naturdenkmalen im Regierungsbezirk Trier. In: Sonderbeilage zum Regierungs-Amtsblatt (= Amtsblatt der Preußischen Regierung in Trier) Nr. 49 vom 8. Dezember 1934. S. 1–2 sowie Naturdenkmalbuch des Kreises Bernkastel. Verordnung zur Sicherung von Naturdenkmalen im Landkreise Bernkastel. In: 1. Sonderbeilage zum Amtsblatt der Regierung zu Trier (= Amtsblatt der Preußischen Regierung in Trier) (Nr. 22 vom 28. Mai 1938). S. 1–3, 8–11.
  3. am Naturdenkmal angebrachte Informationstafel (Stand: 6. September 2013)
  4. Der Hofbaum von Fronhofen, in: youtube.de (9. Juni 2013).
  5. a b c Naturdenkmäler, in: kleinich.de (abgerufen am 3. Oktober 2013).
  6. Mächtige Buche ist 220 Jahre alt, in: volksfreund.de (14. Juni 2013).
  7. Belginumwanderweg, in: lvermgeo.rlp.de (abgerufen am 3. Oktober 2013).
  8. Erik Zimmermann: Das Kirchspiel Kleinich. Neun Dörfer im Hunsrück. Kleinich 2009, S. 174.