Serge Aubin

Kanada  Serge Aubin

Geburtsdatum15. Februar 1975
GeburtsortVal-d’Or, Québec, Kanada
Größe185 cm
Gewicht91 kg

PositionCenter
SchusshandLinks

Draft

NHL Entry Draft1994, 7. Runde, 161. Position
Pittsburgh Penguins

Karrierestationen

1992–1993Voltigeurs de Drummondville
1993–1995Bisons de Granby
1995–1996Hampton Roads Admirals
1996–1997Cleveland Lumberjacks
1997–1998Syracuse Crunch
1998–2000Hershey Bears
2000–2002Columbus Blue Jackets
2002–2003Colorado Avalanche
2003–2004Atlanta Thrashers
2004–2005Genève-Servette HC
2005–2006Atlanta Thrashers
2006–2009Genève-Servette HC
2009–2011Fribourg-Gottéron
2011–2012Hamburg Freezers

Serge Aubin (* 15. Februar 1975 in Val-d’Or, Québec) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeyspieler und derzeitiger -trainer, der im Verlauf seiner aktiven Karriere zwischen 1992 und 2012 unter anderem 396 Spiele für die Colorado Avalanche, Columbus Blue Jackets und Atlanta Thrashers in der National Hockey League auf der Position des Centers bestritten hat. Darüber hinaus absolvierte Aubin weitere 247 Partien für den Genève-Servette HC und Fribourg-Gottéron in der Schweizer Nationalliga A (NLA). Seit Mai 2019 ist er als Cheftrainer bei den Eisbären Berlin in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) angestellt. Mit den Eisbären gewann Aubin in den Jahren 2021, 2022 und 2024 die Deutsche Meisterschaft.

Karriere

Spielerkarriere

Die Pittsburgh Penguins wählten Aubin beim NHL Entry Draft 1994 in der siebten Runde an 161. Stelle aus, nachdem er seine Juniorenzeit in der Ligue de hockey junior majeur du Québec bei den Voltigeurs de Drummondville und den Bisons de Granby verbracht hatte. Ab 1995 spielte er dann für verschiedene Minor-League-Mannschaften, unter anderem für die Hampton Roads Admirals in der East Coast Hockey League und in der American Hockey League für Syracuse Crunch. Pittsburgh löste den Vertrag mit Aubin im Dezember 1998 auf und die Colorado Avalanche nahmen ihn als Free Agent unter Vertrag.

Nach diesem Wechsel ging er für die Hershey Bears auf das Eis, allerdings konnte er im Trikot der Avalanche sein NHL-Debüt geben. Sein erstes Spiel bestritt er gegen „The Great One“ Wayne Gretzky, der zu diesem Zeitpunkt bei den New York Rangers spielte.[1] Die folgende Spielzeit verbrachte er in Hershey, wurde aber für 15 Spiele in den NHL-Kader berufen und wusste zu überzeugen, so dass er die gesamten Play-offs um den Stanley Cup für Colorado absolvierte. Die Avalanche verlor das Western-Conference-Finale gegen die Dallas Stars mit 4:3 und verlängerte den Vertrag mit Aubin nicht, so dass dieser von den Columbus Blue Jackets unter Vertrag genommen wurde. Aubin spielte 2000/01 seine erste komplette NHL-Saison, die seine punktbeste mit 13 Toren und 17 Assists war. Nach einer zweiten Spielzeit in Columbus kehrte er als Free Agent zu den Colorado Avalanche zurück, aber schon ein Jahr später wurde er auf die Waiver-Liste gesetzt und von den Atlanta Thrashers unter Vertrag genommen. In der Saison 2003/04 erreichte er 25 Scorerpunkte in 66 Spielen.

Während des Lockouts der NHL-Saison 2004/05 war Aubin einer von 388 NHL-Spielern, die den Streik bei europäischen Klubs überbrückten. Er unterschrieb beim Genève-Servette HC in der Schweiz, kehrte aber zur Spielzeit 2005/06 zu den Thrashers zurück und erzielte in 74 Partien sieben Tore und gab 17 Assists. Nach der Saison erhielt er erneut ein Angebot aus Genf und wurde für drei Jahre verpflichtet. In den Playoffs der Saison 2006/07 schied Servette in der ersten Runde aus – Serge Aubin wechselte daraufhin zusammen mit Kirby Law leihweise zum EHC Biel in die Nationalliga B, um den EHC im Playoff-Finale und den Relegationsspielen zu unterstützen. Ab der Saison 2009/10 spielte Aubin für Fribourg-Gottéron, bevor er 2011 zu den Hamburg Freezers wechselte.

Im European-Trophy-Spiel am 2. September 2012 gegen die Eisbären Berlin zog sich Aubin einen komplizierten Bruch des Grundgelenks des linken Daumens zu, als er einen Schuss blockte. Nach mehreren Operationen und einer immer noch eingeschränkten Funktion des Gelenks beendete Aubin am 15. Januar 2013 mit sofortiger Wirkung seine Profikarriere.[2] Insgesamt bestritt Aubin von 2011 bis zu seinem Karriereende 51 DEL-Spiele für die Freezers, in denen er 14 Tore sowie 20 Torvorlagen erzielte.

Trainerkarriere

Kanada  Serge Aubin
Serge Aubin
Trainerstationen
2013–2014Hamburg Freezers (Assistenztrainer)
2014–2016Hamburg Freezers
2016–2018Vienna Capitals
2018–2019ZSC Lions
seit 2019Eisbären Berlin

Zur Saison 2013/14 wurde der Kanadier als Co-Trainer von den Freezers beschäftigt[3] und ersetzte kurz nach Beginn der Spielzeit 2014/15 den entlassenen Benoit Laporte als Cheftrainer des Hamburger DEL-Klubs.[4] Nachdem er die Mannschaft sportlich konsolidieren und ins obere Tabellendrittel führen konnte, verlängerte man seinen Vertrag in Hamburg bis 2017.[5] Beim Deutschland Cup im November 2014 fungierte er als Co-Trainer der kanadischen Nationalmannschaft, 2015 war er – ebenfalls beim Deutschland Cup – Assistenztrainer der deutschen Auswahl.[6] Im Mai 2016 kam das Aus in Hamburg: Die Freezers beantragten keine Lizenz für die DEL-Spielzeit 2016/17, Aubin, alle Spieler und Mitarbeiter wurden arbeitslos.[7]

Kurz nach dem Ende seiner Amtszeit in Hamburg wurde Aubin als neuer Cheftrainer der Vienna Capitals aus der EBEL vorgestellt und unterschrieb dort Anfang Juni 2016 einen Zweijahresvertrag.[8] Mit den Vienna Capitals wurde er in seiner ersten Saison als Trainer bei den Capitals im April 2017 Meister der EBEL. Ende Dezember 2017 gaben die ZSC Lions aus der Schweizer National League Aubins Verpflichtung als Cheftrainer beginnend mit der Saison 2018/19 bekannt. Am 14. Januar 2019 wurde er nach durchschnittlichen Leistungen von seinem Amt entbunden.[9]

Am 3. Mai 2019 wurde er als neuer Cheftrainer der Eisbären Berlin vorgestellt und erhielt einen Zweijahresvertrag.[10] Mit den Eisbären erreichte er den vierten Platz nach der Hauptrunde, jedoch wurden die Playoffs wegen der COVID-19-Pandemie in Deutschland abgesagt.[11] In der folgenden Saison 2020/21 schloss seine Mannschaft die DEL-Gruppe Nord als Tabellenerster ab und wurde schließlich deutscher Meister.[12] Im Jahr darauf konnte er mit seiner Mannschaft den Titel verteidigen, nachdem die Eisbären die Hauptrunde der Saison 2021/22 als Tabellenerster abschlossen.[13] Aubin wurde nach der starken Hauptrunde als Trainer des Jahres ausgezeichnet.[14] Nach einer enttäuschenden Hauptrunde 2022/23 und dem Verpassen der Playoffs wurde Aubins auslaufender Vertrag um ein Jahr verlängert.[15] Mitte November 2023 wurde bekannt gegeben, dass Aubin seinen Vertrag bis 2026 verlängert hat.[16] In der Spielzeit 2023/24 konnten sich die Eisbären als Tabellenzweiter wieder souverän für die Playoffs qualifizieren und besiegten in der Finalserie die Fischtown Pinguins Bremerhaven mit 4:1-Siegen.[17]

Erfolge und Auszeichnungen

Als Spieler

Als Trainer

Karrierestatistik

Reguläre SaisonPlayoffs
SaisonTeamLigaSpTVPktSMSpTVPktSM
1992/93Voltigeurs de DrummondvilleLHJMQ6516345030801116
1993/94Bisons de GranbyLHJMQ634232748272358
1994/95Bisons de GranbyLHJMQ6037731105511815234
1995/96Hampton Roads AdmiralsECHL6224628674314510
1995/96Cleveland LumberjacksIHL2000020000
1996/97Cleveland LumberjacksIHL57915243820000
1997/98Syracuse CrunchAHL556142057
1997/98Hershey BearsAHL5213071346
1998/99Hershey BearsAHL643039695830112
1998/99Colorado AvalancheNHL10000
1999/00Hershey BearsAHL5842388056
1999/00Colorado AvalancheNHL152136170116
2000/01Columbus Blue JacketsNHL81131730107
2001/02Columbus Blue JacketsNHL71881632
2002/03Colorado AvalancheNHL6646106450004
2003/04Atlanta ThrashersNHL6610152573
2004/05Genève-Servette HCNLA6213831232
2005/06Atlanta ThrashersNHL747172479
2006/07Genève-Servette HCNLA402129505051238
2006/07EHC BielNLB106131910
2007/08Genève-Servette HCNLA4727366365132101222
2008/09Genève-Servette HCNLA361528436940334
2009/10Fribourg-GottéronNLA492021416250222
2010/11Fribourg-GottéronNLA31717241240004
2011/12Hamburg FreezersDEL461120315953032
LHJMQ gesamt188951392341672610192928
AHL gesamt1828092172171101458
NHL gesamt37444641083612201110
NLA gesamt20992132224266385212648

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Commons: Serge Aubin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Eishockey News Playoffs 2022, S. 14
  2. Freezers-Profi Aubin beendet Karriere mit sofortiger Wirkung. Hamburger Abendblatt, 13. Januar 2013, abgerufen am 17. Januar 2013.
  3. mopo.de Freezers: Aubin wird Co-Trainer
  4. sportal.de Hamburg Freezers entlassen Trainer Benoit Laporte
  5. hamburgfreezers.deFreezers verlängern Vertrag mit Trainer Aubin bis 2017 (Memento vom 31. März 2016 im Internet Archive)
  6. Freezers-Coach: Serge Aubin wird "Co" von Marco Sturm e. In: mopo.de. Abgerufen am 8. Februar 2016.
  7. Eishockey: Aus für Hamburg Freezers. In: Die Zeit. 25. Mai 2016, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 29. Mai 2016]).
  8. UPC Vienna Capitals Webseite. In: www.vienna-capitals.at. Abgerufen am 7. Juni 2016.
  9. Trainerwechsel: Arno Del Curto übernimmt ab sofort (Memento vom 14. Januar 2019 im Internet Archive)
  10. Eisbären Berlin: Serge Aubin neuer Cheftrainer der Eisbären Berlin – Eisbären Berlin. In: eisbaeren.de. 3. Mai 2019, abgerufen am 3. Mai 2019.
  11. Johannes Schnitzler: Coronavirus: Eishockey-Playoffs abgesagt. Abgerufen am 17. Oktober 2021.
  12. Eisbären Berlin sind deutscher Eishockey-Meister 2021. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Oktober 2021; abgerufen am 17. Oktober 2021.
  13. Christian Bernhard: Eisbären Berlin sind Eishockey-Meister: Aller guten Dinge sind neun. Abgerufen am 16. Oktober 2022.
  14. Süddeutsche Zeitung: Eisbären-Coach Aubin zum "Trainer des Jahres" gewählt. Abgerufen am 16. Oktober 2022.
  15. Eisbären verlängern mit Serge Aubin. Abgerufen am 7. März 2023.
  16. Vertrag um zwei Jahre verlängert: Eisbären Berlin binden Trainer Serge Aubin bis 2026. Abgerufen am 17. November 2023.
  17. Eisbären Berlin erneut Deutscher Meister. 26. April 2024, abgerufen am 26. April 2024.