Reichsschatzministerium

Das Reichsschatzministerium war ein Reichsministerium, das nur in den frühen Jahren der Weimarer Republik bestand.

Entwicklung

1919 wurde das Reichsschatzministerium zusammen mit dem Reichsministerium der Finanzen der Nachfolger des kaiserlichen Reichsschatzamtes.[1] Zunächst war es zuständig für die Verwaltung des reichseigenen Vermögens, die finanzielle Beaufsichtigung der Kriegs- und wirtschaftlichen Friedensorganisationen sowie für die Beschaffung und Verwaltung von Einnahmen aus anderen Quellen als den Zöllen, Steuern und Gebühren. Als Rechtsnachfolger der Heeresverwaltung war es auch für die Verwertung der Militärrestbestände aus dem Ersten Weltkrieg zuständig.

Das Reichsfinanzministerium als Steuer- und Zollverwaltung des Reiches wurde zunächst parallel aufgebaut, da die Reparationsforderungen der Alliierten, anders als im Kaiserreich, eine zentralistisch geführte Finanzverwaltung notwendig machten. 1923 wurde das Reichsschatzministerium in das Reichsfinanzministerium eingegliedert.

Reichsschatzminister

NameAmtsantrittEnde der AmtszeitParteiKabinett
Georg Gothein21. März 191920. Juni 1919DDPScheidemann
Wilhelm Mayer21. Juni 191919. Januar 1920[2]ZentrumBauer
Gustav Bauer (1)7. März 1920[3]21. Juni 1920SPDBauer, Müller I
Hans von Raumer25. Juni 19204. Mai 1921DVPFehrenbach
Gustav Bauer (2)10. Mai 192114. November 1922SPDWirth I, Wirth II
Heinrich Albert22. November 19221. April 1923ParteilosCuno

Staatssekretäre

NameAmtsantrittEnde der AmtszeitPartei
Heinrich Goldkuhle19191920Parteilos
Hermann Walther19201923Parteilos

Literatur

  • Bundesministerium der Finanzen: Von der Reichsschatzkammer zum Bundesfinanzministerium, 1969
  • Herbert Leidel: Die Begründung der Reichsfinanzverwaltung, 1964

Einzelnachweise

  1. Erlaß, betreffend die Errichtung und Bezeichnung der Obersten Reichsbehörden v. 21. März 1919 (RGBl. S. 327).
  2. Das Kabinett Bauer (Edition "Akten der Reichskanzlei, Weimarer Republik"). Abgerufen am 23. September 2019.
  3. Das Kabinett Müller I (Edition "Akten der Reichskanzlei, Weimarer Republik"). Abgerufen am 23. September 2019.