Okay S.I.R.

Fernsehserie
TitelOkay S.I.R.
ProduktionslandDeutschland
OriginalspracheDeutsch
GenreKrimiserie
Erscheinungsjahre1973–1974
Länge25 Minuten
Episoden32
RegieMichael Braun, Marran Gosov, Dieter Lemmel
MusikKlaus Doldinger
KameraBernd Elstner, Hermann Gruber, Charly Steinberger
Erstausstrahlung28. Feb. 1973
Besetzung

Okay S.I.R. war eine deutsche Vorabendserie, die erstmals 1973 und 1974 in verschiedenen Regionalprogrammen der ARD ausgestrahlt wurde.

Handlung

Biggy und Conny sind zwei junge Frauen im Dienst einer Münchner Spezialabteilung von Europol. Ihre Vorgesetzte nennt sich S.I.R.: S wie Sicherheit, I wie Information, R wie Recht. Ihre Einsätze führen sie in verschiedene europäische Länder, zum Teil sogar nach Nordafrika, wo sie es mit Mädchenhändlern, Rauschgiftschmugglern oder Juwelendieben zu tun bekommen, Verbrechern, die auch vor Mord nicht zurückschrecken. Obwohl S.I.R. in der Regel vom Schreibtisch aus agiert, muss sie in einigen Fällen auch selber aktiv in die Verbrechensbekämpfung eingreifen.[1][2]

Hintergrund

Die Serie war eine Produktion der Bavaria Atelier GmbH im Auftrag der Rundfunkwerbung Stuttgart GmbH. Sie bestand aus 32 Folgen zu je 25 Minuten Länge, Regisseure waren Michael Braun (17 Folgen), Marran Gosov (9 Folgen) und Dieter Lemmel (6 Folgen), die Titelmusik schrieb Klaus Doldinger. Die Drehbücher stammten von mehr als einem Dutzend Autoren (siehe Episodenliste).[2]

Im Intro hörte man in allen Folgen denselben Wortlaut: „Brüssel: Hier wimmelt es von europäischen Behörden. Diese ist neu. Es ist die übernationale Vereinigung der Sicherheitsorgane der europäischen Staaten – EUROPOL. Die Unterwelt kennt längst keine Grenzen mehr und entwickelt ständig neue Methoden – leider. So kommt es immer wieder zu Verbrechen, gegen die die üblichen Methoden der Polizei nicht die rechten Mittel sind. Für solche Fälle hat sich Europol nicht gerade alltägliche Mitarbeiter herangezogen. Unkonventionelle Mitarbeiter mit unkonventionellen Methoden. Zum Beispiel uns: Biggy, Conny, und unser Boss ist eine Dame, sie heißt S.I.R.: S wie Sicherheit, I wie Information, R wie Recht.“[2]

Europol war damals noch eine Fiktion: Die europäische Polizeibehörde dieses Namens wurde erst im Laufe der 1990er Jahre geschaffen.

Das Gebäude, welches als Hauptsitz der Europol deklariert wurde, war in Wirklichkeit bis 1997 der Hauptsitz der Royale Belgie Versicherungen (beziehungsweise bis 2017 der belgische Hauptsitz der AXA Gruppe).

Die Dreharbeiten fanden an verschiedenen europäischen Schauplätzen statt, wie man es schon von einigen vorangegangenen Serien wie Graf Yoster gibt sich die Ehre oder Percy Stuart kannte. Doch während bei den Abenteuern um den smarten Millionärssohn, der um seine Aufnahme in den Excentric-Club kämpft, häufig spanische, hierzulande überwiegend unbekannte Darsteller zum Einsatz kamen, lesen sich die Namen der Gastdarsteller bei Okay S.I.R. teilweise wie das „Who’s who“ der damaligen Schauspielergarde.[2]

Das Fernsehlexikon nennt die Serie ein Zeitzeugnis, „weil die Kleidung der Hauptdarstellerinnen für damalige Verhältnisse im Fernsehen wirklich ungewöhnlich war“ und zieht auch insoweit Vergleiche mit der US-amerikanischen Serie Drei Engel für Charlie, die zwei Jahre später im US-Fernsehen auf Sendung ging. Im Rahmen eines Themenabends des deutschen Fernsehmuseums im Jahr 2001, das sich mit Sendungen beschäftigte, die unter Drogeneinfluss entstanden sein mussten, wurde eine Folge der Serie Okay S.I.R. gezeigt.[3]

Episodenliste

Hinsichtlich der Erstausstrahlung konnten nur die Sendetermine des damaligen Süddeutschen Rundfunks ermittelt werden.[4] Danach wurden die einzelnen Folgen offensichtlich nicht in der Reihenfolge ihrer Produktion gesendet und die Serie auch nicht – wie von der Krimihomepage vermutet – in zwei Staffeln gedreht. Weshalb nach der Ausstrahlung der ersten Folge über fünf Monate vergingen, bis die übrigen Episoden dann im Wochenrhythmus gesendet wurden, bleibt unklar.

In der zweiten Spalte der nachstehenden Liste ist die laufende Nummer der Produktion genannt.

Folge (Sendedatum)Folge (Produktion)SendeterminTitelAutorGastschauspieler (Auswahl)
11828. Februar 1973Eine Reise mit PapaWilfried SchröderFerdy Mayne
233. August 1973Ausverkauf im AllgäuPlym PahlLukas Ammann, Fred Haltiner, Alfons Höckmann, Panos Papadopulos
31610. August 1973Das GegenstückPlym PahlEva Maria Meineke, Alfred Balthoff, Carlo Delle Piane
42917. August 1973In diskreter MissionPlym Pahl, Henry SokalRüdiger Bahr, Brigitte Neumeister, Kurt Jaggberg, Rainer Artenfels
5924. August 1973In BombenformTheo van AlstHans Hermann Schaufuß, Klaus Grünberg, Hans Hass
62031. August 1973Die Laus im PelzGeorg Althammer, Plym PahlGunter Berger, Veith von Fürstenberg
7287. September 1973Aus der TraumPlym PahlAlexander Hegarth, Harry Hardt, Michael Toost
82614. September 1973Der letzte SchreiDieter Bochow, Marran GosovDieter Augustin, Art Brauss, Günther Kaufmann
92221. September 1973Nicht gerade damenhaftPlym PahlHenry van Lyck, Kai Fischer, Ingeborg Moosholzer, Josef Moosholzer
101428. September 1973…die Liebe …die LiebeMichael BraunReiner Schöne, Annemarie Wendl
11275. Oktober 1973Falsche TastenPeter ScheiblerOtto Tausig, Ulrich Beiger, Heinrich Trimbur
12412. Oktober 1973Hostessen mit kleinen FehlernHartmut GrundHorst Naumann, Harry Kalenberg, Werner Abrolat, Rolf Wanka
132519. Oktober 1973SchutzengelGeorg AlthammerWolfgang Preiss, Rolf Schimpf, Gernot Duda
14126. Oktober 1973Der TrickDieter BochowHelmut Oeser, Klaus Abramowsky, Paul Bühlmann, Rolf Arndt
15152. November 1973Einen für den anderenTheo van AlstGert Haucke, Friedrich Georg Beckhaus, Hubert Mittendorf
1679. November 1973Kastanien aus dem FeuerPlym PahlWolfried Lier, Joachim Hansen, Kurt Ackermann, Jan Groth, Sepp Wäsche, Fred Stillkrauth
17516. November 1973Naturhof FelicitasWerner BardiliAlexander Golling
182423. November 1973Im Reich der TräumeKurt RittigAdrian Hoven, Konrad Georg, Johannes Buzalski
192330. November 1973Eine zündende IdeeDieter BochowHarald Dietl, Elke Aberle, Uli Steigberg, Max Griesser
20317. Dezember 1973Opa JanopotGeorg AlthammerKarl Paryla, Imo Heite
211714. Dezember 1973Alte RechnungenKarl Heinz WillschreiClaus Biederstaedt, Joachim Wichmann, Alois Maria Giani
223021. Dezember 1973Der Graf unter WasserWilfried SchröderWalter Schmidinger, Kurt Sobotka, Rolf Schimpf
23114. Januar 1974EinspielungenHartmut GrundEva Pflug, Liane Hielscher, Monika Schwarz, Wolf Rahtjen
241011. Januar 1974Gefährliche PartnerschaftPlym Pahl, Georg AlthammerHerbert Stass, Pit Krüger
253218. Januar 1974Die WeinprobePlym Pahl, A. E. von RichthofenDolores Schmidinger, Raoul Retzer, Karl Schwetter, Hans-Joachim Schmiedel
262125. Januar 1974Ein glatter FallPlym PahlErnst Fritz Fürbringer, Petra Schürmann, Rolf Zacher, Rainer Basedow, Gunter Sachs
27131. Februar 1974Ein Motiv mit HintergrundDieter BochowWerner Bruhns, Michael Hinz
2888. Februar 1974Klare LinienWerner Bardili, Michael BraunGisela Trowe, Peter Capell, Heino Hallhuber, Peter Dornseif
291915. Februar 1974Sand im GetriebeTheo von Alst, Hartmut GrundIvan Desny, Eberhard Peiker, Peter Moland, Günther Kaufmann
30622. Februar 1974Der TizianclubKarl Heinz WillschreiWalter Buschhoff, Günther Stoll, Helmut Fischer, Karl-Heinz Peters
3121. März 1974Institut SyrakusEva MiekeRosemarie Fendel, Wolfgang Weiser, Alexander Hegarth
32128. März 1974Der Star und die SterneWilfried SchröderPeter Eschberg, Peter Oehme, Detlof Krüger

Wiederholungen

Die Serie wurde später gelegentlich wiederholt, so beispielsweise 1985 auf RTLplus, 1987 auf Eins Plus, 1995 und 1998/99 auf N3 sowie 2007/2008 bei Einsfestival.[1] 2015, 2017 und 2019 wurde sie im Nachtprogramm des SWR wiederholt.[5]

  • Okay S.I.R. bei IMDb
  • Okay S.I.R. auf der Krimihomepage (Zahlreiche Hintergrundinfos, Angaben zu Besetzung und Stab, Episodenliste und -führer zu allen 32 Folgen mit kurzen Inhaltsangaben)

Einzelnachweise

  1. a b Okay S.I.R. bei fernsehserien.de
  2. a b c d Die Krimihomepage
  3. Michael Reufsteck, Stefan Niggemeier: Das Fernsehlexikon. Goldmann Verlag, München 2005, ISBN 978-3-442-30124-9, S. 883
  4. Mitteilung des SWR vom 2. April 2015
  5. @1@2Vorlage:Toter Link/www.swr.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2024. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.