Commonwealth Games 2010

Commonwealth Games 2010
Logo der Commonwealth Games 2010
AustragungsortDelhi, Indien
Teilnehmende Länder71
Teilnehmende Athleten6.081
Wettbewerbe272 in 17 Sportarten
Eröffnungsfeier3. Oktober 2010
Schlussfeier14. Oktober 2010
Medaillenspiegel
PlatzLandGSBGesamt
1Australien Australien745548177
2Indien Indien382736101
3England England375946142
4Kanada Kanada26173275
5Sudafrika Südafrika12111033
6Kenia Kenia1211932
7Malaysia Malaysia12101335
8Singapur Singapur1111931
9Nigeria Nigeria11101435
10Schottland Schottland910726
Vollständiger Medaillenspiegel

Die 19. Commonwealth Games fanden vom 3. bis 14. Oktober 2010 in der indischen Stadt Delhi statt. Es war das größte Sportereignis, das jemals in Indien ausgetragen wurde. Zuvor war Delhi Gastgeber der Asienspiele 1951 und 1982. Ausgetragen wurden 272 Wettbewerbe in 17 Sportarten. Die Vorbereitungen waren von verschiedenen organisatorischen Problemen überschattet und stießen in den Medien zum Teil auf heftige Kritik.[1]

Bewerbung

Zwei Städte hatten sich für die Ausrichtung der Commonwealth Games 2010 beworben, neben der indischen Stadt Delhi auch Hamilton in Kanada. Die Mitglieder der Commonwealth Games Federation führten im November 2003 an ihrer Generalversammlung in Montego Bay (Jamaika) eine geheime Wahl durch. Dabei erhielt Delhi den Zuschlag mit 46 zu 22 Stimmen.[2]

Sportstätten

Die sportlichen Wettbewerbe wurden an zwölf verschiedenen Orten in Delhi ausgetragen. Hauptaustragungsort war das 1983 eröffnete Jawaharlal Nehru Stadium (Eröffnungs- und Schlussfeier, Leichtathletik). Es wurden folgende bestehende Sportstätten genutzt: CRPF Shooting Range (Schießen), SPM Swimming Pool Complex (Wassersport), Dhyan Chand National Stadium (Hockey), R.K. Khanna Tennis Complex (Tennis) und Talkatora Stadium (Boxen). Im Hinblick auf die Commonwealth Games wurden neu errichtet: Jawaharlal Nehru Sports Complex (Bowls, Gewichtheben), Delhi University Stadium (7er-Rugby), Dr. Karni Singh Shooting Range (Schießen), Indira Gandhi Arena (Radsport, Turnen, Ringen), Siri Fort Sports Complex (Badminton, Squash), Thyagaraj Sports Complex (Netball) und Yamuna Sports Complex (Bogenschießen, Tischtennis). Darüber hinaus standen den Athleten 20 Trainingseinrichtungen und ein Athletendorf zur Verfügung.[3]

Maskottchen und offizieller Song

Offizielles Maskottchen der Commonwealth Games war Shera, ein anthropomorpher Tiger.[4] Der Name stammt vom Hindi-Wort Sher, der sowohl Tiger als auch Löwe bedeuten kann. Der offizielle Song der Spiele lautete Jiyo Utho Bado Jeeto („Lebe, erhebe dich, steige empor, gewinne!“) und wurde von A. R. Rahman komponiert.[5]

Sportarten und Zeitplan

Die nachfolgende Tabelle stellt den Zeitplan dar. Die Links in der ersten Spalte führen zu Seiten mit detaillierten Ergebnissen. In den gelben Kästchen steht die Anzahl der Entscheidungen am jeweiligen Tag, in der letzten Spalte die Gesamtanzahl der Wettbewerbe in den einzelnen Sportarten.

    Eröffnungsfeier    Qualifikation    Entscheidung    Abschlussfeier
Oktober03.04.05.06.07.08.09.10.11.12.13.14.
Feiern
Badminton1506
Bogenschießen222208
Bowls22206
Boxen1010
Gewichtheben22222221217
Hockey1102
Leichtathletik1479869246
Netball101
Radsport34432218
Rhythmische Sportgymnastik11406
Ringen34433421
7er-Rugby101
Schießen44454324434
Schwimmen5484101142
Squash2305
Synchronschwimmen202
Tennis12205
Tischtennis1112207
Turnen1125514
Wasserspringen323210
Oktober03.04.05.06.07.08.09.10.11.12.13.14.

Teilnehmende Länder

Teilnehmende Länder

Fidschi ist als Mitglied des Commonwealth suspendiert und aus diesem Grund von der Teilnahme an den Commonwealth Games 2010 ausgeschlossen.[6] Ruanda hat erstmals mit einer Mannschaft teilgenommen, da das Land 2009 dem Commonwealth beigetreten ist.[7]

Kritik

Im Vorfeld der Spiele wurden die Zustände der Sportstätten kritisiert, ebenso die Sicherheitslage. Demnach seien viele Wohnstätten für die Athleten in einem unbewohnbaren Zustand. Ein Anschlag auf einen Reisebus, bei dem mehrere Menschen verletzt wurden, erhöhte ebenso wie zusammenstürzende Brücken und Stadiondecken den Druck auf die indische Regierung. Experten befürchteten zudem eine Ausbreitung des Denguefiebers. Prominente Athleten wie der britische Dreispringer Phillips Idowu und die australische Diskusweltmeisterin Dani Samuels sagten ihre Teilnahme wegen Sicherheitsbedenken ab.[8][9]

Während der Spiele erkrankten mehrere Teilnehmer an einer viralen Magen-Darm-Infektion. Weil die ersten Fälle unter Schwimmern auftraten, geriet die Qualität des Wassers in Verdacht. Nachdem aber auch die englische Feldhockeymannschaft Krankheitsfälle meldete[10] und eine Untersuchung des Wassers keinen Hinweis auf einen Erreger lieferte, blieb die Ursache unklar.[11]

Commons: Commonwealth Games 2010 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Commonwealthspiele in Indien - Chaotisch, dreckig und irritierend unfertig. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24. September 2010, abgerufen am 26. September 2010.
  2. New Delhi to host 2010 Commonwealth Games. The Age, 14. November 2003, abgerufen am 5. Oktober 2010 (englisch).
  3. Venues. XIX Commonwealth Games, 2010, abgerufen am 5. Oktober 2010 (englisch).
  4. Shera is 2010 Commonwealth Games mascot. Financial Express, 10. März 2006, abgerufen am 5. Oktober 2010 (englisch).
  5. Jiyo, Utho, Badho, Jeeto… Yahoo News, 29. August 2010, archiviert vom Original am 2. September 2010; abgerufen am 5. Oktober 2010 (englisch).
  6. Fiji to appeal Commonwealth Games ban. Herald Sun, 1. Dezember 2009, abgerufen am 23. September 2012 (englisch).
  7. Introduction - Rwanda. Commonwealth Games Federation, 2010, archiviert vom Original am 30. November 2010; abgerufen am 26. September 2010 (englisch).
  8. Not und Spiele. Spiegel Online, 23. September 2010, abgerufen am 26. September 2010.
  9. https://germanroadraces.de/?post_eng=athletics-australia-news-dani-samuels-withdraws-from-2010-commonwealth-games-team
  10. Fiasko-Games: Ein Virus und zahlreiche Kondome. Basler Zeitung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 8. Oktober 2010.
  11. Commonwealth Games 2010: Pools water passes test. BBC Sport, 8. Oktober 2010, abgerufen am 8. Oktober 2010 (englisch).