Albvorland bei Mössingen und Reutlingen

FFH-Gebiet „Albvorland bei Mössingen und Reutlingen“
Naturschutzgebiet Listhof bei Reutlingen

Naturschutzgebiet Listhof bei Reutlingen

LageLandkreis Reutlingen, Landkreis Tübingen, Zollernalbkreis, Landkreis Esslingen, Baden-Württemberg, Deutschland
WDPA-ID555623522
Natura-2000-IDDE-7520-311
FFH-Gebiet31,68 km²
Geographische Lage48° 25′ N, 9° 6′ OKoordinaten: 48° 25′ 15″ N, 9° 5′ 39″ O
Albvorland bei Mössingen und Reutlingen (Baden-Württemberg)
Albvorland bei Mössingen und Reutlingen (Baden-Württemberg)
Einrichtungsdatum11. Januar 2019
VerwaltungRegierungspräsidium Tübingen

Das FFH-Gebiet Albvorland bei Mössingen und Reutlingen liegt im zentralen Baden-Württemberg und ist Bestandteil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000. Es wurde 2015 durch Zusammenlegung der zwei bereits bestehenden FFH-Gebiete Albvorland bei Mössingen sowie Mittleres Albvorland bei Reutlingen zur Ausweisung vorgeschlagen und durch Verordnung des Regierungspräsidiums Tübingen vom 5. November 2018 (in Kraft getreten am 11. Januar 2019), ausgewiesen.

Lage

Das rund 3168 Hektar (ha) große Schutzgebiet Albvorland bei Mössingen und Reutlingen liegt in den Naturräumen Mittleres Albvorland, Schönbuch und Glemswald, Südwestliches Albvorland und Mittlere Flächenalb. Die 18 Teilgebiete befinden sich in den Gemeinden Hechingen (Zollernalbkreis), Bodelshausen, Dußlingen, Gomaringen, Mössingen, Nehren und Ofterdingen (alle Landkreis Tübingen), Eningen unter Achalm, Metzingen, Pfullingen, Pliezhausen, Reutlingen und Riederich (alle Landkreis Reutlingen) und Neckartenzlingen (Landkreis Esslingen).

Beschreibung

Der Landschaftscharakter des Schutzgebiets wird im Wesentlichen durch die Kulturlandschaft des dicht besiedelten mittleren Albvorlands geprägt. In den tieferen Lagen bestimmen magere Wiesen und Streuobstwiesen die Landschaft, die höheren Lagen sind zumeist bewaldet.[1]

Schutzzweck

Lebensraumtypen

Folgende Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie kommen im Gebiet vor:[1]

EU
Code
*Lebensraumtyp (offizielle Bezeichnung)Kurzbezeichnung
3150Natürliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder HydrocharitionsNatürliche nährstoffreiche Seen
3260Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-BatrachionFließgewässer mit flutender Wasservegetation
6110*Lückige basophile oder Kakl-Pionierrasen (Alysso-Sedion albi)Kalk-Pionierrasen
6210Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia) (*besondere Bestände mit bemerkenswerten Orchideen)Kalk-Magerrasen – orchideenreiche Bestände*
6230*Artenreiche montane Borstgrasrasen (und submontan auf dem europäischen Festland) auf SilikatbödenArtenreiche Borstgrasrasen
6430Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen StufeFeuchte Hochstaudenfluren
6510Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis)Magere Flachland-Mähwiesen
7220*Kalktuffquellen (Cratoneurion)Kalktuffquellen
7230Kalkreiche NiedermooreKalkreiche Niedermoore
8210Kalkfelsen mit FelsspaltenvegetationKalkfelsen mit Felsspaltenvegetation
9130Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum)Waldmeister-Buchenwald
9150Mitteleuropäischer Orchideen-Kalk-Buchenwald (Cephalanthero-Fagion)Orchideen-Buchenwälder
9160Subatlantischer oder mitteleuropäischer Stieleichenwald oder Eichen-Hainbuchenwald (Carpinion betuli)Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald
9180*Schlucht- und Hangmischwälder (Tilio-Acerion)Schlucht- und Hangmischwälder
91E0*Auen-Wälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae)Auenwälder mit Erle, Esche, Weide

Arteninventar

Folgende Arten von gemeinschaftlichem Interesse kommen im Gebiet vor:[1]

BildEU
Code
*Artwissenschaftlicher NameArtengruppe
Hirschkäfer1083HirschkäferLucanus cervusKäfer
Eremit1084*EremitOsmoderma eremitaKäfer
Alpenbock1087AlpenbockRosalia alpinaKäfer
Steinkrebs1093*SteinkrebsAustropotamobius torrentiumKrebse
Groppe1163GroppeCottus gobioFische und Rundmäuler
Gelbbauchunke1193GelbbauchunkeBombina variegataAmphibien
Bechsteinfledermaus1323BechsteinfledermausMyotis bechsteiniiSäugetiere
Großes Mausohr1324Großes MausohrMyotis myotisSäugetiere
Grünes Besenmoos1381Grünes BesenmoosDicranum virideMoose
Dicke Trespe1882Dicke TrespeBromus grossusPflanzen

Zusammenhängende Schutzgebiete

Folgende Naturschutzgebiete sind Bestandteil des FFH-Gebiets:

die südlichste Teilfläche liegt zudem im Vogelschutzgebiet Südwestalb und Oberes Donautal.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b c Regierungspräsidium Tübingen (Hrsg.): Managementplan für das FFH-Gebiet 7520-311 "Albvorland bei Mössingen und Reutlingen". 15. August 2018 (241 S., baden-wuerttemberg.de [PDF]).
Commons: FFH-Gebiet Albvorland bei Mössingen und Reutlingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien