Zsa Zsa Gabor

Datei:1954 - Wiesbaden - Heinz Ritter mit der Schauspielerin Zsa Zsa Gabor während der Dreharbeiten zu "Ball der Nationen".jpg
Zsa Zsa Gabor mit Kameramann Heinz Ritter in Wiesbaden, 1954

Zsa Zsa Gabor [ʒɒ ʒɒ ɡaːbor] (* 6. Februar 1917 in Budapest, Österreich-Ungarn, als Sári Gábor[1] auch als Zsuzsanna Sári Gábor[2] angegeben) ist eine US-amerikanisch-ungarische Schauspielerin. Sie spielte in Filmen wie Moulin Rouge und Im Zeichen des Bösen, ist aber hauptsächlich durch ihr glamouröses Privatleben mit acht Ehen bekannt.

Leben

Zsa Zsa Gabor, 1955

Zsa Zsa Gabor wurde als zweite Tochter des ungarischen Garde-Offiziers Vilmos Gábor (1884–1962) und seiner Frau, der Schauspielerin Janci „Jolie“ Tilleman Gábor[1] (auch als Jólie Sári bekannt[2] 1896–1997), geboren. Sie hatte zwei Schwestern, Magda Gabor (1914–1997) und Eva Gabor (1919–1995).[3] 1936 gewann die damals 19-Jährige einen Schönheitswettbewerb zur Miss Ungarn. Nach einer Ausbildung an der Wiener Musikakademie gab Richard Tauber ihr eine Rolle in der Operette Der Singende Traum. 1941, nach der ersten geplatzten Ehe mit einem türkischen Diplomaten, folgte sie ihrer Schwester Eva nach Hollywood, um wie diese dort als Schauspielerin zu arbeiten. Bekannt wurde sie vor allem durch unzählige öffentliche Affären, Skandale, Scheidungen und Beleidigungsprozesse, die ihr sogar einen kurzen Gefängnisaufenthalt bescherten.

Die Künstlerin wirkte ab 1952 in etwa fünfzig zumeist kleineren Filmen und in zahlreichen Fernsehproduktionen mit, wofür sie 2004 mit der Mitgliedschaft in der „B-Movie Hall Of Fame“ geehrt wurde. In dem Film Moulin Rouge, der das Leben des Malers Henri de Toulouse-Lautrec darstellte, spielte Zsa Zsa Gabor die Sängerin Jane Avril.

Am 27. November 2002 war Zsa Zsa Gabor in einen Verkehrsunfall auf dem Sunset Boulevard in Los Angeles verwickelt. Sie erhielt 2.000.000 Dollar Schadensersatz. Seitdem sitzt sie im Rollstuhl und ist vor allem wegen verschiedener Krankenhausaufenthalte in den Medien.

Ehen

Zsa Zsa Gabor war bisher achtmal verheiratet:

  1. 1938–1941 mit Burhan Asaf Belge (1899–1967), Pressechef des türkischen Außenministeriums. Er wurde später als Schriftsteller und Diplomat bekannt.
  2. 1942–1947 mit Conrad Nicholson Hilton (1887–1979), Hilton-Hotel-Gründer, mit dem sie die einzige Tochter Constance Francesca Hilton (1947–2015) hat.
  3. 1949–1954 mit George Sanders (1906–1972), Schauspieler, der später Zsa Zsas Schwester Magda heiratete. Gabor hatte während dieser Ehe eine Beziehung mit Porfirio Rubirosa (1909–1965), einem dominikanischen Diplomaten und internationalen Playboy.
  4. 1964–1966 mit Herbert Hunter (1908–2008), Finanzberater, Industrieller.
  5. 1966–1967 mit Joshua S. Cosden, Jr., Geschäftsmann (texanischer Ölmagnat).
  6. 1975–1976 mit Jack W. Ryan (1926–1991), Designer und Miterfinder der Barbie-Puppe.
  7. 1977–1982 mit Michael O’Hara, Anwalt.
Kuriosum: Zsa Zsa Gabor hielt 1982 eine Heiratszeremonie mit Felipe de Alba (1924–2005) ab. Diese Heirat war von zweifelhafter Legalität, da Zsa Zsa noch mit Michael O’Hara verheiratet war (siehe auch: Bigamie) und die Zeremonie zwar von einem Schiffskapitän, jedoch nicht in internationalen Gewässern abgehalten wurde. Die Ehe, die im übrigen nur einen Tag dauerte, war darum aus mehreren Gründen ungültig und musste nicht annulliert werden.
8. seit 1986 mit Frédéric Prinz von Anhalt (* 1943).

Aufgrund ihres durch ihre Kurzehen mit Millionären angesammelten Vermögens, insbesondere Immobilien und Schmuck, sowie ihrer eigenen diesbezüglich eindeutigen Aussagen und der Vermarktung dieses Images wird Gabor in Ephraim Katz’ „The Film Encyclopedia“ als „teuerste Kurtisane seit Madame de Pompadour“ bezeichnet. Neben ihrer erfolgreich inszenierten Präsenz als „celebrity“ und „socialité“ verblasst ihre Filmkarriere, die hauptsächlich Rollen in B-Movies aufweist.

Filmografie (Auswahl)

Jane Avril, die 1952 in dem Film Moulin Rouge von Zsa Zsa Gabor gespielt wird (Plakat von Henri de Toulouse-Lautrec, 1892)
  • 1952: Männer machen Mode (Lovely to Look at)
  • 1952: Wir sind gar nicht verheiratet (We’re Not Married!)
  • 1952: Moulin Rouge
  • 1953: War es die große Liebe?
  • 1953: Lili
  • 1954: Staatsfeind Nr. 1
  • 1954: Sangre y luces
  • 1954: Im Zirkus der drei Manegen
  • 1954: Ball der Nationen
  • 1955: Climax! (Fernsehserie)
  • 1956: The Milton Berle Show (Fernsehserie)
  • 1956: The Ford Television Theatre (Fernsehserie)
  • 1956: Sneak Preview (Fernsehserie)
  • 1956: König der Hochstapler (Death of a Scoundrel)
  • 1957: The Life of Riley (Fernsehserie)
  • 1957: The Girl in the Kremlin
  • 1957: Playhouse 90 (Fernsehserie)
  • 1958: Tatort Apartment 310 (The Man Who Wouldn’t Talk)
  • 1958: Shower of Stars (Fernsehserie)
  • 1956–1958: Matinee Theatre (Fernsehserie)
  • 1958: Im Zeichen des Bösen (Touch of Evil)
  • 1958: In der Krallen der Venus (Queen of Outer Space)
  • 1959: Serenade einer großen Liebe (For the First Time)
  • 1959: Lux Playhouse (Fernsehserie)
  • 1960: La contessa azzurra
  • 1960: Ninotchka (Fernsehfilm)
  • 1956/1961: General Electric Theater (Fernsehserie)
  • 1961: Mr. Ed (Fernsehserie)
  • 1962: Der Weg nach Hongkong (Fernsehserie)
  • 1962: Sexy! (Boys' Night Out)
  • 1966: The Rounders (Fernsehserie)
  • 1966: Das Kabinett der blutigen Hände (Picture Mommy Dead)
  • 1966: Meine bezaubernde Gräfin
  • 1967: Bonanza (Fernsehserie)
  • 1967: Der Diamantenprinz (Jack of Diamonds)
  • 1968: Batman (Fernsehserie)
  • 1968: The Name of the Game
  • 1969: Bracken's World (Fernsehserie)
  • 1971: Mooch goes to Hollywood
  • 1971: Night Gallery (Fernsehserie)
  • 1972: Kommandosache 'Nackter Po' (Up the Front)
  • 1976: As the World Turns (Fernsehserie)
  • 1976: Won Ton Ton, der Hund der Hollywood rettete
  • 1977: 3 Girls 3 (Fernsehserie)
  • 1978: Every Girl Should Have One
  • 1979: Supertrain (Fernsehserie)
  • 1980: Hollywood, ich komme
  • 1980: Love Boat (The Love Boat, Fernsehserie)
  • 1981: The Goodwill Industries Telethon
  • 1981: The Facts of Life (Fernsehserie)
  • 1981: As the World Turns (Fernsehserie)
  • 1983: Matt Houston (Fernsehserie)
  • 1984: Frankenstein's Great Aunt Tillie
  • 1986: Charlie Barnett’s Terms of Enrollment
  • 1986: Johann Strauß – Der König ohne Krone
  • 1987: Nightmare III – Freddy Krueger lebt (A Nightmare On Elm Street 3 – Dream Warriors)
  • 1991: Der Prinz von Bel-Air (The Fresh Prince of Bel-Air, Fernsehserie)
  • 1992: Blöd und blöder (The Naked Truth)
  • 1993: Die Beverly Hillbillies sind los! (The Beverly Hillbillies)
  • 1993: Happily Ever After (Stimme)
  • 1996: Die Brady Family 2 (A Very Brady Sequel)

Auszeichnungen

Literatur

  • Gerold Frank: Zsa Zsa Gabor. Die Geschichte meines Lebens. Non-Stop-Bücherei, Berlin 1961
  • Zsa Zsa Gabor: One lifetime is not enough. Delacorte Press, New York 1991, ISBN 0-385-29882-X (zusammen mit Wendy Leigh)
Commons: Zsa Zsa Gabor – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b Tom Teichholz: Zsa Zsa Gabor: Last of the Hungarian Mohicans. In: JewishJournal.com (englisch), 23. August 2007, abgerufen am 31. Januar 2011
  2. a b Sári ist die ungarische Koseform des Vornamens Sarah – siehe Eintrag im Who's Who (#Weblinks)
  3. Ray Gurganus: Family Gabor Genealogy, ourfamtree.org (abgerufen am 6. Dezember 2012)