„Taubertalbahn“ – Versionsunterschied

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Als '''Taubertalbahn''' oder '''Tauberbahn''' wird eine 100,3 Kilometer lange [[Eisenbahn]]verbindung von [[Crailsheim]] über [[Bad Mergentheim]], [[Lauda-Königshofen]] und [[Tauberbischofsheim]] nach [[Wertheim]] bezeichnet, die zunächst über östliche Teile der [[Hohenloher und Haller Ebene]] führt, dann das [[Blaubach (Brettach)|Blaubachtal]] hinauf und das [[Vorbach (Tauber, Weikersheim)|Vorbachtal]] hinab bis nach [[Weikersheim]], woraufhin sie zu großen Teilen entlang der namengebenden [[Tauber]] verläuft.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mainpost.de/regional/main-tauber/Seit-150-Jahren-faehrt-die-Tauberbahn;art775,10333765 |titel=Seit 150 Jahren fährt die Tauberbahn |werk=Mainpost |datum= |abruf=2020-04-19 |offline=ja}}</ref><ref name="Nr.782">{{Internetquelle |url=https://www.bahn.de/westfrankenbahn/view/mdb/westfrankenbahn/fahrplaene/2020/mdb_310918_tauberbahn_20_april_bis_13_juni_2020_2.pdf |titel=mdb 310918 tauberbahn 20 april bis 13 juni 2020 2.pdf |hrsg=Deutsche Bahn |format=PDF |abruf=2020-04-19}}</ref> Die Gesamtverbindung hat die [[Kursbuch (Deutschland)|Kursbuchstreckennummer]] 782.<ref>{{Internetquelle |url=http://kursbuch.bahn.de/hafas/kbview.exe/dn?searchmode=tableplus&mainframe=result&controlpattern=Q.&orig=sT&dosearch=1&table_nr=782&submitButton=Suchen |titel=Kursbuch der Deutschen Bahn |abruf=2021-02-06}}</ref>
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Als '''Taubertalbahn''' wird eine [[Eisenbahn]]verbindung von [[Crailsheim]] nach [[Wertheim]] bezeichnet, die zunächst entlang des [[Vorbach (Tauber, Weikersheim)|Vor-]] und [[Blaubach (Brettach)|Blaubaches]] bis [[Weikersheim]], danach zu großen Teilen entlang der namensgebenden [[Tauber]] verläuft. Bis zur [[Orthographische Konferenz von 1901|Orthographischen Konferenz von 1901]] wurde sie noch ''Tauberthalbahn'' respektive ''Tauberthal-Bahn'' geschrieben.<ref>''Die Tauberthal-Bahn: eine Sammlung der wichtigsten Bauobjekte zwischen Lauda und Wertheim, enthaltend 31 Blätter nebst einer Beilage mit Erläuterungen und Ueberschlägen. Erläuterungen und Üeberschläge zu dem Atlas, Band 2''. Mitwirkende: Franz Keller, Großherzogliche Badische Polytechnische Schule Karlsruhe, Fridolin Pseudonym von Franz Keller Schlemmer. Verlag Veith, 1870.</ref>

== Teilstrecken ==
[[Datei:Wertheim, Spaziergang entlang der Tauber. 05.jpg|mini|hochkant=0.8|Fluss und Bahn in Wertheim]]
Die Tauber(tal)bahn besteht aus folgenden drei Teilstrecken:
* ''[[Bahnhof Crailsheim|Crailsheim]] – [[Bahnhof Königshofen (Baden)|Königshofen]]'', siehe [[Bahnstrecke Crailsheim–Königshofen]]
* ''Königshofen – [[Bahnhof Lauda|Lauda]]'', siehe [[Frankenbahn]]
* ''Lauda – [[Bahnhof Wertheim|Wertheim]]'', siehe [[Bahnstrecke Lauda–Wertheim]]


== Geschichte ==
== Geschichte ==
<!-- Ergänzungen in den Artikeln der Teilstrecken vornehmen-->
=== Vom Bau der Teilstrecken bis zur Jahrtausendwende ===
Die Planungen für die Taubertalbahn begannen nach Abschluss eines badisch-württembergischen Staatsvertrages am 31. März 1864 sowie einem württembergischen Gesetzeserlass vom 13. August 1865.<ref name="x150_1" /><ref name="x150_2" /><ref name="x150_3" />
Der Abschnitt [[Königshofen (Lauda-Königshofen)|Königshofen]]–[[Bahnhof Lauda|Lauda]] wurde im Zuge der [[Odenwaldbahn (Baden)|Odenwaldbahn von Heidelberg nach Würzburg]] bereits 1866 eröffnet.<ref>{{Internetquelle|url=https://www.bwbahnfans.de/wp-content/uploads/780-I-Frankenbahn-W%C3%9C-HN-1.0.pdf|titel=780-I-Frankenbahn-WÜ-HN-1.0.pdf|titelerg=|autor=|hrsg=|werk=bwbahnfans.de|seiten=|datum= |zugriff=2020-04-21|sprache=|format=|kommentar=|zitat=|offline=}}</ref> Der Bau der [[Bahnstrecke Lauda–Wertheim]] begann im Oktober 1866,<ref>{{Internetquelle|url=https://www.mainpost.de/regional/main-tauber/Werbetrommel-fuer-die-Taubertalbahn;art775,5303169|titel=Werbetrommel für die Taubertalbahn|titelerg=|autor=|hrsg=|werk=mainpost.de|seiten=|datum= |zugriff=2020-04-21|sprache=|format=|kommentar=|zitat=|offline=}}</ref> als erstes Teilstück wurde 1867 Lauda–[[Hochhausen (Tauberbischofsheim)|Hochhausen]] freigegeben, der Abschnitt Hochhausen–Wertheim folgte im Jahr darauf.

Der Abschnitt [[Königshofen (Lauda-Königshofen)|Königshofen]]–Lauda wurde im Zuge der Verbindung von [[Osterburken]] nach Würzburg bereits 1866 eröffnet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bwbahnfans.de/wp-content/uploads/780-I-Frankenbahn-W%C3%9C-HN-1.0.pdf |titel=780-I-Frankenbahn-WÜ-HN-1.0.pdf |werk=bwbahnfans.de |hrsg= |abruf=2020-04-21|format=PDF}}</ref>

Der Bau des Abschnitts Lauda–Wertheim begann im Oktober 1866,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mainpost.de/regional/main-tauber/Werbetrommel-fuer-die-Taubertalbahn;art775,5303169 |titel=Werbetrommel für die Taubertalbahn |werk=Mainpost |datum= |abruf=2020-04-21 |offline=ja}}</ref> im August 1868 begann auch der Bau des Abschnitts Crailsheim–[[Bad Mergentheim|Mergentheim]]. Als erstes Teilstück wurde 1867 Lauda–[[Hochhausen (Tauberbischofsheim)|Hochhausen]] freigegeben, der Abschnitt Hochhausen–Wertheim folgte im Jahr darauf. Am 23.&nbsp;Oktober 1869 nahmen Württemberg und Baden ihre jeweiligen Teilstrecken schließlich gemeinsam in Betrieb. Der württembergische Abschnitt führte von Crailsheim bis zur damaligen Landesgrenze bei Mergentheim auch das badische Teilstück von dort nach Königshofen. An jenem Tag konnte die Strecke somit erstmals durchgängig befahren werden.<ref name="x150_1" /><ref name="x150_2" /><ref name="x150_3" />

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Bis zur [[Orthographische Konferenz von 1901|Orthographischen Konferenz von 1901]] wurde die Strecke noch ''Tauberthalbahn'' respektive ''Tauberthal-Bahn'' geschrieben.<ref>''Die Tauberthal-Bahn: eine Sammlung der wichtigsten Bauobjekte zwischen Lauda und Wertheim, enthaltend 31 Blätter nebst einer Beilage mit Erläuterungen und Ueberschlägen. Erläuterungen und Üeberschläge zu dem Atlas, Band 2''. Mitwirkende: Franz Keller, Großherzogliche Badische Polytechnische Schule Karlsruhe, Fridolin Pseudonym von Franz Keller Schlemmer. Verlag Veith, 1870.</ref>

Seit den 1950er Jahren fuhren auch auf der Taubertalbahn sogenannte [[Heckeneilzug|Heckeneilzüge]], die bis circa 2005 [[Frankfurt (Main) Hauptbahnhof|Frankfurt]] mit [[Ulm Hauptbahnhof|Ulm]] verbanden. Seitdem wurde der Laufweg auf Aschaffenburg–Crailsheim gekürzt.<ref>''140 Jahre Tauberbahn''. In: ''Wertheimer Zeitung'' vom 5./6.&nbsp;September 2009.</ref><ref>''Die Linie hat durchaus eine Zukunft''. In: ''Fränkische Nachrichten'' vom 17.&nbsp;Oktober 2009.</ref>

=== Die Taubertalbahn im 21. Jahrhundert ===
Nach der Jahrtausendwende nahm die [[Deutsche Bahn]] auf verschiedenen Abschnitten Modernisierungen vor.<ref>{{Literatur |Autor= |Titel=Modernisierungen im Taubertal |Sammelwerk=eisenbahn-magazin |Nummer=2 |Datum=2019 |ISSN=0342-1902 |Seiten=28}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.fnweb.de/fraenkische-nachrichten_artikel,-bad-mergentheim-neue-technik-fuer-taubertalbahn-begruesst-_arid,1230510.html |titel=Neue Technik für Taubertalbahn begrüßt |werk=Fränkische Nachrichten |datum= |abruf=2020-04-19}}</ref> Zum 1.&nbsp;Januar 2006 wurde die Strecke, mit Ausnahme des Abschnitts Königshofen–Lauda, in das DB-Regionalnetz [[Westfrankenbahn]] eingegliedert, das sowohl als [[Eisenbahninfrastrukturunternehmen]] als auch als [[Eisenbahnverkehrsunternehmen]] vor Ort tätig ist, um die notwendigen Kontakte und Entscheidungen mit den lokal und landesweit zuständigen Entscheidern aus einer Hand anbieten zu können.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.main-echo.de/regional/kreis-main-tauber/Wertheim-Tunnelsanierung-soll-im-April-starten;art4003,6588936 |titel=Wertheim: Tunnelsanierung soll im April starten |werk=main-echo.de |datum= |abruf=2020-04-19}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.westfrankenbahn.de/westfrankenbahn/view/wir/zahlen-daten-fakten.shtml |titel=Die Westfrankenbahn ist als mittelständisches Unternehmen unter dem Dach der Deutschen Bahn tätig |hrsg=Westfrankenbahn |datum= |abruf=2020-04-19}}</ref>

Bis zum 9. Dezember 2006 hatte die ''Tauberbahn'' im Kursbuch die Tabellennummer&nbsp;788. Seitdem hat sie die Nummer&nbsp;782.<ref name="Nr.782" /><ref>{{Tunnelportale|de|4920}}. Abgerufen am 19. April 2020.</ref>


Im August 1868 begann auch der Bau des [[Württemberg|württembergischen]] Abschnitts Crailsheim–[[Bad Mergentheim|Mergentheim]] der [[Bahnstrecke Crailsheim–Königshofen]]. Am 23.&nbsp;Oktober 1869 gingen sowohl der württembergische Abschnitt von Crailsheim zur Landesgrenze bei Mergentheim als auch das badische Teilstück von dort nach Königshofen in Betrieb.<ref name="x150_1">{{Internetquelle|url=https://www.morgenweb.de/mannheimer-morgen_dossier,-fn-150-jahre-tauberbahn-_dossierid,85.html|titel=fn: 150 jahre Tauberbahn - Mannheimer Morgen|titelerg=|autor=|hrsg=|werk=morgenweb.de|seiten=|datum= |zugriff=2020-04-19|sprache=|format=|kommentar=|zitat=|offline=}}</ref><ref name="x150_2">{{Internetquelle|url=https://www.main-tauber-kreis.de/Landratsamt/Service/Auftakt-zu-150-Jahre-Tauberbahn-im-Landratsamt-.php?object=tx,2177.10206.1&ModID=7&FID=2894.16595.1&NavID=2177.12&La=1|titel=Auftakt zu 150 Jahre Tauberbahn im Landratsamt|titelerg=|autor=|hrsg=|werk=main-tauber-kreis.de|seiten=|datum= |zugriff=2020-04-19|sprache=|format=|kommentar=|zitat=|offline=}}</ref><ref name="x150_3">{{Internetquelle|url=https://www.mainpost.de/regional/main-tauber/600-Arbeiter-legten-die-Trasse-im-Taubertal;art775,9473131|titel=600 Arbeiter legten die Trasse im Taubertal|titelerg=|autor=|hrsg=|werk=mainpost.de|seiten=|datum= |zugriff=2020-04-19|sprache=|format=|kommentar=|zitat=|offline=}}</ref>
2018 wurde das 150-jährige Jubiläum der ''Tauberbahn'' auf verschiedenen Streckenabschnitten gefeiert, unter anderem mit Ausstellungen von historischen Bildern und Dokumenten,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.morgenweb.de/mannheimer-morgen_dossier,-fn-150-jahre-tauberbahn-_dossierid,85.html |titel=fn: 150 jahre tauberbahn – Mannheimer Morgen |werk=morgenweb.de |datum= |abruf=2020-04-21 |format= |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20200930101800/https://www.morgenweb.de/mannheimer-morgen_dossier,-fn-150-jahre-tauberbahn-_dossierid,85.html |archiv-datum=2020-09-30 |archiv-bot=2023-01-19 16:14:52 InternetArchiveBot}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.morgenweb.de/fraenkische-nachrichten_artikel,-lauda-koenigshofen-militaer-und-post-genossen-besonderen-stellenwert-_arid,1442386.html |titel=Militär und Post genossen besonderen Stellenwert – Fränkische Nachrichten |autor= |hrsg= |werk=morgenweb.de |datum= |abruf=2020-04-21|format=}}</ref> Vorträgen von Eisenbahnhistorikern<ref>{{Internetquelle |url=https://www.morgenweb.de/fraenkische-nachrichten_artikel,-bad-mergentheim-prominente-gaeste-kamen-zur-eroeffnung-_arid,1534628.html |titel=Prominente Gäste kamen zur Eröffnung – Fränkische Nachrichten |werk=morgenweb.de |datum= |abruf=2020-04-21|format=}}</ref> und Sonderfahrten.<ref name="x150_1">{{Internetquelle |url=https://www.morgenweb.de/mannheimer-morgen_dossier,-fn-150-jahre-tauberbahn-_dossierid,85.html |titel=fn: 150 jahre Tauberbahn – Mannheimer Morgen |werk=morgenweb.de |datum= |abruf=2020-04-19 |format= |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20200930101800/https://www.morgenweb.de/mannheimer-morgen_dossier,-fn-150-jahre-tauberbahn-_dossierid,85.html |archiv-datum=2020-09-30 |archiv-bot=2023-01-19 16:14:52 InternetArchiveBot}}</ref><ref name="x150_2">{{Internetquelle |url=https://www.main-tauber-kreis.de/Landratsamt/Service/Auftakt-zu-150-Jahre-Tauberbahn-im-Landratsamt-.php?object=tx,2177.10206.1&ModID=7&FID=2894.16595.1&NavID=2177.12&La=1 |titel=Auftakt zu 150 Jahre Tauberbahn im Landratsamt |autor= |hrsg= |werk=main-tauber-kreis.de |datum= |abruf=2020-04-19|format= |offline=ja}}</ref><ref name="x150_3">{{Internetquelle |url=https://www.mainpost.de/regional/main-tauber/600-Arbeiter-legten-die-Trasse-im-Taubertal;art775,9473131 |titel=600 Arbeiter legten die Trasse im Taubertal |autor= |hrsg= |werk=mainpost.de |datum= |abruf=2020-04-19 |format= |offline=ja}}</ref>


== Fahrradtourismus ==
Im Jahr 2018 wurde das 150-jähriges Jubiläum der ''Tauberbahn'' gefeiert, dass sich jedoch lediglich auf die vollständige Inbetriebnahme der [[Bahnstrecke Lauda–Wertheim]] am 15. Oktober 1868 bezog.<ref name="x150_1" /><ref name="x150_2" /><ref name="x150_3" />
[[Datei:2018-06-30 Einweihung des neuen barrierefreien Bahnsteiges Distelhausen mit einer Radwette - Bild 03.jpg|mini|Fahrräder am Haltepunkt Distelhausen]]
Die Strecke dient dem Fahrradtourismus entlang großer Teile des [[Taubertalradweg]]es als Transportmittel. Jeweils am zweiten Sonntag im August gibt es im Taubertal einen autofreien Sonntag, der jährlich zwischen südlichem und nördlichem Taubertal wechselt. An diesem Tag ist die Taubertalstraße für den [[Autoverkehr]] gesperrt. Zusätzlich zum Planbetrieb verkehren dann Verstärkerzüge mit erhöhter [[Fahrradmitnahme]]kapazität.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.liebliches-taubertal.de/Veranstaltungen/Autofreier-Sonntag.html |titel=Autofreier Sonntag – Tourismusverband Liebliches Taubertal |autor= |hrsg= |werk=liebliches-taubertal.de |datum= |abruf=2020-04-19|format=}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.fnweb.de/fraenkische-nachrichten_artikel,-wertheim-bahn-frei-fuer-radfahrer-und-skater-_arid,1493796.html |titel=Bahn frei für Radfahrer und Skater – Fränkische Nachrichten |autor= |hrsg= |werk=fnweb.de |datum= |abruf=2020-04-19|format=}}</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==
* {{BibISBN|3882557664}}
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* Uwe Siedentop: ''Die württembergische Tauberbahn Bad Mergentheim–Crailsheim''. In: ''Württembergisch Franken'', Bd. 104 (2020), S. 263–288 ([https://journals.wlb-stuttgart.de/ojs/index.php/wfr/article/view/939 Volltext])


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Aktuelle Version vom 7. Juli 2024, 21:02 Uhr

Verlauf der Tauber(tal)bahn

Als Taubertalbahn oder Tauberbahn wird eine 100,3 Kilometer lange Eisenbahnverbindung von Crailsheim über Bad Mergentheim, Lauda-Königshofen und Tauberbischofsheim nach Wertheim bezeichnet, die zunächst über östliche Teile der Hohenloher und Haller Ebene führt, dann das Blaubachtal hinauf und das Vorbachtal hinab bis nach Weikersheim, woraufhin sie zu großen Teilen entlang der namengebenden Tauber verläuft.[1][2] Die Gesamtverbindung hat die Kursbuchstreckennummer 782.[3]

Teilstrecken

Fluss und Bahn in Wertheim

Die Tauber(tal)bahn besteht aus folgenden drei Teilstrecken:

Geschichte

Vom Bau der Teilstrecken bis zur Jahrtausendwende

Die Planungen für die Taubertalbahn begannen nach Abschluss eines badisch-württembergischen Staatsvertrages am 31. März 1864 sowie einem württembergischen Gesetzeserlass vom 13. August 1865.[4][5][6]

Der Abschnitt Königshofen–Lauda wurde im Zuge der Verbindung von Osterburken nach Würzburg bereits 1866 eröffnet.[7]

Der Bau des Abschnitts Lauda–Wertheim begann im Oktober 1866,[8] im August 1868 begann auch der Bau des Abschnitts Crailsheim–Mergentheim. Als erstes Teilstück wurde 1867 Lauda–Hochhausen freigegeben, der Abschnitt Hochhausen–Wertheim folgte im Jahr darauf. Am 23. Oktober 1869 nahmen Württemberg und Baden ihre jeweiligen Teilstrecken schließlich gemeinsam in Betrieb. Der württembergische Abschnitt führte von Crailsheim bis zur damaligen Landesgrenze bei Mergentheim auch das badische Teilstück von dort nach Königshofen. An jenem Tag konnte die Strecke somit erstmals durchgängig befahren werden.[4][5][6]

Bis zur Orthographischen Konferenz von 1901 wurde die Strecke noch Tauberthalbahn respektive Tauberthal-Bahn geschrieben.[9]

Seit den 1950er Jahren fuhren auch auf der Taubertalbahn sogenannte Heckeneilzüge, die bis circa 2005 Frankfurt mit Ulm verbanden. Seitdem wurde der Laufweg auf Aschaffenburg–Crailsheim gekürzt.[10][11]

Die Taubertalbahn im 21. Jahrhundert

Nach der Jahrtausendwende nahm die Deutsche Bahn auf verschiedenen Abschnitten Modernisierungen vor.[12][13] Zum 1. Januar 2006 wurde die Strecke, mit Ausnahme des Abschnitts Königshofen–Lauda, in das DB-Regionalnetz Westfrankenbahn eingegliedert, das sowohl als Eisenbahninfrastrukturunternehmen als auch als Eisenbahnverkehrsunternehmen vor Ort tätig ist, um die notwendigen Kontakte und Entscheidungen mit den lokal und landesweit zuständigen Entscheidern aus einer Hand anbieten zu können.[14][15]

Bis zum 9. Dezember 2006 hatte die Tauberbahn im Kursbuch die Tabellennummer 788. Seitdem hat sie die Nummer 782.[2][16]

2018 wurde das 150-jährige Jubiläum der Tauberbahn auf verschiedenen Streckenabschnitten gefeiert, unter anderem mit Ausstellungen von historischen Bildern und Dokumenten,[17][18] Vorträgen von Eisenbahnhistorikern[19] und Sonderfahrten.[4][5][6]

Fahrradtourismus

Fahrräder am Haltepunkt Distelhausen

Die Strecke dient dem Fahrradtourismus entlang großer Teile des Taubertalradweges als Transportmittel. Jeweils am zweiten Sonntag im August gibt es im Taubertal einen autofreien Sonntag, der jährlich zwischen südlichem und nördlichem Taubertal wechselt. An diesem Tag ist die Taubertalstraße für den Autoverkehr gesperrt. Zusätzlich zum Planbetrieb verkehren dann Verstärkerzüge mit erhöhter Fahrradmitnahmekapazität.[20][21]

Literatur

  • Hans-Wolfgang Scharf: Eisenbahnen zwischen Neckar, Tauber und Main. Band 1: Historische Entwicklung und Bahnbau. EK-Verlag, Freiburg (Breisgau) 2001, ISBN 3-88255-766-4.
  • Hans-Wolfgang Scharf: Eisenbahnen zwischen Neckar, Tauber und Main. Band 2: Ausgestaltung, Betrieb und Maschinendienst. EK-Verlag, Freiburg (Breisgau) 2001, ISBN 3-88255-768-0.
  • Uwe Siedentop: Die württembergische Tauberbahn Bad Mergentheim–Crailsheim. In: Württembergisch Franken, Bd. 104 (2020), S. 263–288 (Volltext)
Commons: Taubertalbahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. ↑ Seit 150 Jahren fährt die Tauberbahn. In: Mainpost. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 19. April 2020.@1@2Vorlage:Toter Link/www.mainpost.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  2. ↑ a b mdb 310918 tauberbahn 20 april bis 13 juni 2020 2.pdf. (PDF) Deutsche Bahn, abgerufen am 19. April 2020.
  3. ↑ Kursbuch der Deutschen Bahn. Abgerufen am 6. Februar 2021.
  4. ↑ a b c fn: 150 jahre Tauberbahn – Mannheimer Morgen. In: morgenweb.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. September 2020; abgerufen am 19. April 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.morgenweb.de
  5. ↑ a b c Auftakt zu 150 Jahre Tauberbahn im Landratsamt. In: main-tauber-kreis.de. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 19. April 2020.@1@2Vorlage:Toter Link/www.main-tauber-kreis.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  6. ↑ a b c 600 Arbeiter legten die Trasse im Taubertal. In: mainpost.de. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 19. April 2020.@1@2Vorlage:Toter Link/www.mainpost.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  7. ↑ 780-I-Frankenbahn-WÜ-HN-1.0.pdf. (PDF) In: bwbahnfans.de. Abgerufen am 21. April 2020.
  8. ↑ Werbetrommel für die Taubertalbahn. In: Mainpost. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 21. April 2020.@1@2Vorlage:Toter Link/www.mainpost.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  9. ↑ Die Tauberthal-Bahn: eine Sammlung der wichtigsten Bauobjekte zwischen Lauda und Wertheim, enthaltend 31 Blätter nebst einer Beilage mit Erläuterungen und Ueberschlägen. Erläuterungen und Üeberschläge zu dem Atlas, Band 2. Mitwirkende: Franz Keller, Großherzogliche Badische Polytechnische Schule Karlsruhe, Fridolin Pseudonym von Franz Keller Schlemmer. Verlag Veith, 1870.
  10. ↑ 140 Jahre Tauberbahn. In: Wertheimer Zeitung vom 5./6. September 2009.
  11. ↑ Die Linie hat durchaus eine Zukunft. In: Fränkische Nachrichten vom 17. Oktober 2009.
  12. ↑ Modernisierungen im Taubertal. In: eisenbahn-magazin. Nr. 2, 2019, ISSN 0342-1902, S. 28.
  13. ↑ Neue Technik für Taubertalbahn begrüßt. In: Fränkische Nachrichten. Abgerufen am 19. April 2020.
  14. ↑ Wertheim: Tunnelsanierung soll im April starten. In: main-echo.de. Abgerufen am 19. April 2020.
  15. ↑ Die Westfrankenbahn ist als mittelständisches Unternehmen unter dem Dach der Deutschen Bahn tätig. Westfrankenbahn, abgerufen am 19. April 2020.
  16. ↑ Strecke 4920. In: Eisenbahn-Tunnel und deren Tunnelportale in Deutschland. Lothar Brill. Abgerufen am 19. April 2020.
  17. ↑ fn: 150 jahre tauberbahn – Mannheimer Morgen. In: morgenweb.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. September 2020; abgerufen am 21. April 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.morgenweb.de
  18. ↑ Militär und Post genossen besonderen Stellenwert – Fränkische Nachrichten. In: morgenweb.de. Abgerufen am 21. April 2020.
  19. ↑ Prominente Gäste kamen zur Eröffnung – Fränkische Nachrichten. In: morgenweb.de. Abgerufen am 21. April 2020.
  20. ↑ Autofreier Sonntag – Tourismusverband Liebliches Taubertal. In: liebliches-taubertal.de. Abgerufen am 19. April 2020.
  21. ↑ Bahn frei für Radfahrer und Skater – Fränkische Nachrichten. In: fnweb.de. Abgerufen am 19. April 2020.
Quelle: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Taubertalbahn&diff=246552642&oldid=199187036