„SEFE Energy“ – Versionsunterschied

[ungesichtete Version][ungesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
→‎Entflechtung: rein sprachlich korrigiert
Markierung: Zurückgesetzt
Zeile 42: Zeile 42:
== Eigentümerwechsel 2015 ==
== Eigentümerwechsel 2015 ==
Im Dezember 2013 genehmigte die EU-Kommission die komplette Übernahme von Wingas durch [[Gazprom]], ein staatsnahes russisches Unternehmen.
Im Dezember 2013 genehmigte die EU-Kommission die komplette Übernahme von Wingas durch [[Gazprom]], ein staatsnahes russisches Unternehmen.
Die endgültige Übernahme sollte im Herbst 2014 abgeschlossen sein. Am 20. Dezember 2014 wurde der Anteilstausch zwischen BASF und Gazprom aufgrund des aktuell schwierigen politischen Umfelds abgesagt.<ref>[https://www.handelsblatt.com/unternehmen/energie/basf-tochter-wintershall-setzt-weiter-auf-russland-geschaeft/11348762.html ''BASF-Tochter setzt weiter auf Russland-Geschäft''], Handelsblatt.com. Abgerufen am 21. August 2015.</ref>
Die endgültige Übernahme sollte im Herbst 2014 abgeschlossen sein. Am 20. Dezember 2014 wurde der Anteilstausch zwischen BASF und Gazprom unter dem BASF-Vorstandsvorsitzenden [[Kurt Bock]] aufgrund des aktuell schwierigen politischen Umfelds abgesagt.<ref>[https://www.handelsblatt.com/unternehmen/energie/basf-tochter-wintershall-setzt-weiter-auf-russland-geschaeft/11348762.html ''BASF-Tochter setzt weiter auf Russland-Geschäft''], Handelsblatt.com. Abgerufen am 21. August 2015.</ref><ref>https://www.udo-leuschner.de/energie-chronik/180208.htm Energie-Chronik 180208]] udo-leuschner.de , abgerufen am 16. März 2022</ref>


Sodann vereinbarten die Partner am 4. September 2015 in [[Wladiwostok]] und [[Ludwigshafen]], dass der [[Asset-Swap]] doch erfolgen wird.<ref>Spiegel online am 4. September 2015: [https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/basf-und-gazprom-tauschen-firmenanteile-in-milliardenwert-a-1051387.html BASF und Gazprom besiegeln Milliarden-Deal]</ref> Der Anteilstausch wurde mit Ablauf des 30. September 2015 vollzogen.<ref name="PI151001"> Presse BASF AG: [https://www.basf.com/de/company/news-and-media/news-releases/2015/10/p-15-350.html ''BASF und Gazprom vollziehen Asset-Tausch'']</ref>
Am 4. September 2015 vereinbarten die Partner in [[Wladiwostok]] und [[Ludwigshafen]], dass der [[Asset-Swap]] doch erfolgen wird.<ref>Spiegel online am 4. September 2015: [https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/basf-und-gazprom-tauschen-firmenanteile-in-milliardenwert-a-1051387.html BASF und Gazprom besiegeln Milliarden-Deal]</ref> Der Anteilstausch wurde mit Ablauf des 30. September 2015 vollzogen.<ref name="PI151001"> Presse BASF AG: [https://www.basf.com/de/company/news-and-media/news-releases/2015/10/p-15-350.html ''BASF und Gazprom vollziehen Asset-Tausch'']</ref>


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 16. März 2022, 14:33 Uhr

Wingas

Logo
Rechtsform GmbH
Gründung 1993
Sitz Kassel, Deutschland
Leitung Peter Scherger
Mitarbeiterzahl 350 (2018)
Umsatz 12,59 Mrd. EUR (2014)
Website www.wingas.com

Die Wingas GmbH (Außenauftritt und Eigenschreibweise WINGAS) mit Sitz in Kassel ist eines der führenden Gashandelsunternehmen in Deutschland. Seit 2015 (rückwirkend zum 1. April 2013) ist Wingas eine 100-prozentige Tochter des russischen Erdgasproduzenten Gazprom.[1] Dessen Anteile werden über die WIBG GmbH (bis August 2016: die W & G Beteiligungs-GmbH & Co. KG), einem Tochterunternehmen der GAZPROM Germania GmbH, gehalten.

Aktivitäten

Wingas wurde 1993 durch die BASF-Tochter Wintershall, dem größten deutschen Erdöl- und Erdgasproduzenten, und der russischen Gazprom für den gemeinsamen Erdgashandel und -vertrieb gegründet. Wingas handelt und vertreibt Erdgas an Stadtwerke, regionale Versorger, Industriebetriebe und Kraftwerke in Deutschland und im europäischen Ausland. Als europäisches Energieunternehmen ist Wingas in Deutschland, Belgien, Frankreich, Großbritannien, Österreich, der Tschechischen Republik, Dänemark und den Niederlanden aktiv. Der Marktanteil in Deutschland lag im Jahr 2014 bei 20 Prozent.[2]

Neben der Vermarktung von Erdgas vermietet die Wingas seit 1996 freie Übertragungskapazitäten an nationale und internationale Telekommunikationsunternehmen. Die Lichtwellenleiter (LWL-Kabel) sind neben dem Erdgasnetz der Schwestergesellschaft Gascade verlegt worden. Das Glasfaserkabelnetz erstreckt sich aktuell über eine Länge von 7.000 Kilometern.[3]

Entflechtung

Nach den Vorgaben des dritten Liberalisierungspakets der EU, welches durch die Novellierung des Energiewirtschaftsgesetzes in nationales Recht umgesetzt wurde, ist der Wingas-Konzern ab 2010 mit der Ausgliederung des Transportnetzes und der Speicheraktivitäten weitgehend entflochten und umstrukturiert worden. Im Zuge dieser Restrukturierung wurde 2012 die ehemalige Wingas GmbH & Co KG in die W & G Beteiligungs-GmbH & Co. KG (W&G) umgewandelt und das gesamte Gashandels- und -vertriebsgeschäft des Konzerns auf die neu gegründete Tochter Wingas GmbH übertragen.

Die W&G ist somit seit 2012 Muttergesellschaft der „neuen“ Wingas. Das Speichergeschäft wird als Tochter der Wingas in einer neu gegründeten Tochter, Astora GmbH & Co. KG, geführt.

Gastransport

Gascade (vormals Wingas Transport) ist seit Februar 2012 als sog. Independent Transmission Operator (ITO) für den diskriminierungsfreien Betrieb des Ferngasnetzes zuständig.

Die Beteiligungen an den Pipelines NEL (Norddeutsche Erdgasleitung) und OPAL (Ostsee-Pipeline-Anbindungs-Leitung) werden von der WIGA Transport Beteiligungs-GmbH & Co. KG direkt gehalten.

Gasspeicher

Astora ist seit Februar 2012 für das Speichergeschäft als direkte Tochter der Wingas tätig. Im niedersächsischen Rehden verfügt Astora über den größten unterirdischen Erdgasspeicher Westeuropas – mit einem Volumen von 4,4 Milliarden Kubikmetern Arbeitsgas. Das entspricht dem Jahresbedarf von zwei Millionen Einfamilienhäusern oder in etwa einem Fünftel der in Deutschland vorhandenen Speicherkapazität für Erdgas. Beim Speicher Rehden handelt es sich um ein ehemaliges natürliches Erdgasvorkommen, gefördert wurde seinerzeit durch Wintershall.[4] Seit 2013 betreibt Astora im niedersächsischen Jemgum einen der größten Erdgaskavernenspeicher Deutschlands. Das Arbeitsgasvolumen wird bis 2018 bis zu 1 Milliarde Kubikmeter betragen. Im Mai 2007 wurde der Erdgasspeicher Haidach bei Straßwalchen in Salzburg mit einem Speichervolumen von bis zu 1,2 Milliarden Kubikmetern Erdgas von der Astora, der Rohöl-Aufsuchungs AG (RAG) und Gazprom Export in Betrieb genommen. Bis 2011 wurde dieser nur ans deutsche Gasnetz angebundene Speicher auf 2,6 Milliarden Kubikmeter ausgebaut. Seit 2014 ist er auch an das österreichische Gasnetz angebunden.

Neue Firmenzentrale

Aufgrund des starken Wachstums entschloss sich die Wingas 2013 zum Bau einer neuen Firmenzentrale in der Kasseler Innenstadt. Das Unternehmen zog im September 2015 aus den bisherigen Räumlichkeiten am Wintershall-Sitz in das neue Gebäude im Königstor um.[5]

Eigentümerwechsel 2015

Im Dezember 2013 genehmigte die EU-Kommission die komplette Übernahme von Wingas durch Gazprom, ein staatsnahes russisches Unternehmen. Die endgültige Übernahme sollte im Herbst 2014 abgeschlossen sein. Am 20. Dezember 2014 wurde der Anteilstausch zwischen BASF und Gazprom unter dem BASF-Vorstandsvorsitzenden Kurt Bock aufgrund des aktuell schwierigen politischen Umfelds abgesagt.[6][7]

Am 4. September 2015 vereinbarten die Partner in Wladiwostok und Ludwigshafen, dass der Asset-Swap doch erfolgen wird.[8] Der Anteilstausch wurde mit Ablauf des 30. September 2015 vollzogen.[1]

Einzelnachweise

  1. a b Presse BASF AG: BASF und Gazprom vollziehen Asset-Tausch
  2. WINGAS auf einen Blick. Factsheet der Wingas GmbH. Abgerufen am 21. August 2015.
  3. Website der WINGAS Lichtwellenleiter. Abgerufen am 21. August 2015.
  4. Astora-Website (Memento vom 5. August 2013 im Internet Archive). Abgerufen am 21. August 2015.
  5. 400 Mitarbeiter haben neue Wingas-Zentrale bezogen, hna.de. Abgerufen am 6. Oktober 2015.
  6. BASF-Tochter setzt weiter auf Russland-Geschäft, Handelsblatt.com. Abgerufen am 21. August 2015.
  7. https://www.udo-leuschner.de/energie-chronik/180208.htm Energie-Chronik 180208]] udo-leuschner.de , abgerufen am 16. März 2022
  8. Spiegel online am 4. September 2015: BASF und Gazprom besiegeln Milliarden-Deal