Renolit

RENOLIT SE

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RechtsformSE
Gründung1946 als Renolit-Werke GmbH
SitzWorms, Rheinland-Pfalz, Deutschland Deutschland
LeitungMichael Kundel[1]
Mitarbeiterzahl4.700[2]
Umsatz1 Mrd. Euro[2]
BrancheChemieindustrie
Websiterenolit.com
Stand: 28. Dezember 2018

Die Renolit SE in Worms zählt zu den führenden Herstellern von PVC- und Polyolefinfolien zur Oberflächenveredelung und für technische Anwendungen. Das Unternehmen beschäftigte 2017 weltweit rund 4.700 Mitarbeiter – davon rund 1.600 in Deutschland[3], darunter (Stand: 2019) 1000 am Stammsitz in Worms – und betreibt in 20 Ländern mehr als 30 Produktionsstätten und Vertriebsgesellschaften.[4] Die Gesellschaft gehört gemeinsam mit dem Schwesterunternehmen RKW SE zur JM Gesellschaft für industrielle Beteiligungen mbH & Co. KGaA, Worms, und ist im Besitz der Gründerfamilie.

Der Name Renolit leitet sich ab aus dem lateinischen Wort Rhenus (Rhein) und dem griechischen Wort Lithos (Stein).

Leistungsprogramm

Die Folien der Renolit werden von zahlreichen Industriezweigen weiter verarbeitet. So entstehen daraus beispielsweise Oberflächen für Büro-, Wohn- und Schlafmöbel, Gestaltungselemente für den Laden- und Messebau, Profile für Kunststoff-Fenster und andere Bauelemente. Sie bilden die Basismaterialien für Abdichtungsprodukte im Bauwesen, für Werbemittel und Artikel zur Büroorganisation, für verschiedene Verpackungs- und Medizinalprodukte und für Innenausstattungskomponenten im Fahrzeugbau.

Unternehmensentwicklung

Mit sieben Mitarbeitern starteten die Renolit-Werke mit der Fertigung von Kunststoffplatten als Ersatz für das in der Nachkriegszeit knappe Leder. 1950 begann mit der ersten Kalanderanlage die Herstellung von Kunststofffolien für Möbelpolster und Büromittel für die boomende Möbelindustrie. 1956 gründete Renolit eine spanische Tochtergesellschaft – ein erster Schritt in einen Auslandsmarkt. Im gleichen Jahr begann in Worms der Bau des heutigen Stammwerks mit Verwaltung und Produktion.

1957 koppelte Jakob Müller die Entwicklung und Produktion von Polyethylenfolien von Renolit ab und gründete die Schwestergesellschaft Rheinische Kunststoffwerke GmbH. Renolit spezialisierte sich als Hersteller von PVC- und Polyolefinfolien und übernahm 1958 die Elastonwerke in Waldkraiburg.

1963 gründete Jakob Müller die Renolit-Haus, ein Fertighausunternehmen, an der sich ab 1967 die Philips Investment Company mit 50 % beteiligte. 1976 übernahm seine Tochter Ilse Lang die Geschäftsführung der Renolit-Haus. Nach der Insolvenz 2001 Übernahme als Rheno-SystemBau GmbH.

Mit der Folie Renolit MBAS für den Außeneinsatz wie beispielsweise Fensterprofile entwickelte Renolit 1981 ein Produkt, mit dem sich Bauelemente erstmals farblich gestalten ließen. 1988 folgten mit den thermoplastisch verformbaren 3D-Möbelfolien ein innovatives Produkt für den Designbereich.

Ende der 1990er Jahre begann die bis heute fortschreitende Internationalisierung des Unternehmens. Die bereits intensiven Geschäftsbeziehungen mit den USA – Renolit hatte bereits 1963 die Vertriebstochtergesellschaft American Renolit Corp. gegründet – führten 1998 zur Übernahme der Produktionsstätte La Porte aus dem Solvay-Konzern, die in den Jahren danach ausgebaut wurde. Ein Jahr später kam die Folienproduktion der ehemaligen Frankenthaler Pegulan-Werke aus dem Tarkett Sommer-Konzern zum Unternehmensverbund.

Nachdem Renolit 2001 vier Folienstandorte der Deutschen BP übernommen hatte, wurden alle drei Konzernunternehmen unter dem Dach der JM Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KGaA 2003 in selbstständige Aktiengesellschaften umgewandelt. Dritter im Bunde war neben der RKW und Renolit der Anlagenhersteller Paul Kiefel in Freilassing, den das Unternehmen bereits 1955 eingegliedert hatte. 2007 wurde Kiefel im Rahmen der Konzentration auf das Folien-Kerngeschäft an die Traunsteiner Brückner Group verkauft.

Im April 2006 übernahm Renolit für 330 Millionen Euro den Geschäftsbereich Industriefolien von Solvay. Die Übernahme von 19 Standorten in Europa, den USA sowie Joint-Ventures in China und Brasilien erhöhten die Zahl der Mitarbeiter von 2.300 auf rund 4.000 und verdoppelte in etwa das Umsatzvolumen. Renolit verstärkte sich dadurch in den Bereichen Designfolien, sowie Folien für Medizinprodukte, Lösungen am Bau und in der Automobiltechnik. Die durch den Zukauf erworbenen neuen Produktsparten werden in den drei Vertriebsbereichen Renolit Medical, 'Renolit Waterproofing und Renolit Automative zusammengefasst. Mit der vollständigen Übernahme der chinesische TinsPlastics Co., Guangzhou folgte im Juni 2006 eine strategische Akquisition. Die Gesellschaft beschäftigte (Stand 2008) etwa 260 Mitarbeiter und fertigte jährlich 28.000 Tonnen flexible technische Folien.

Unternehmensführung

Der Vorstand besteht aus vier Mitgliedern:[1]

  • Michael Kundel (Vorstandsvorsitzender seit 2. April 2008)
  • Axel Bruder
  • Karsten Jaenicke
  • Sven Behrendt

Fußnoten

  1. a b Impressum. In: renolit.com. Abgerufen am 16. Mai 2018.
  2. a b Über RENOLIT. In: renolit.com. Abgerufen am 28. Dezember 2018.
  3. Renolit Chemieunternehmen aus Worms in der Firmendatenbank wer-zu-wem.de. Abgerufen am 28. Dezember 2018.
  4. Standorte