Pilot

Kampfpilot während eines Übungsfluges
Arbeitsplatz der Piloten in einem Airbus A380

Ein Pilot (französisch pilote, von italienisch pilota, ältere Form pedotta „Steuermann“, zu altgriechisch πηδόν pēdón, deutsch ‚Steuerruder‘)[1] ist eine Person, die ein Luftfahrzeug steuert oder dazu berechtigt ist. Im offiziellen Sprachgebrauch wird er deshalb auch oft als Luftfahrzeugführer bezeichnet. Mitunter wird der Ausdruck „Pilot“ im übertragenen Sinne auch für Führer anderer Fahrzeuge verwendet, um deren Professionalität auszudrücken.

Kategorisierung

Die Flugausbildung für ICAO anerkannten Lizenzen ist generell durch die Konvention der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation geregelt.[2] In der Europäischen Union ist die Ausbildung detailliert durch die Verordnung (EU) Nr. 1178/2011 (EU-FCL) geregelt[3] und erfolgt in einer Flugschule, z. B. in einem Luftsportverein oder an einer Verkehrsfliegerschule. Im Rahmen der Ausbildung wird meist ein Sprechfunkzeugnis (AZF, BZF 1, BZF 2) erworben, das den Piloten dazu berechtigt, den Sprechfunk durchzuführen und Funknavigationseinrichtungen zu nutzen. Die Sprechfunkausbildung kann aber auch integraler Teil der Pilotenausbildung sein ohne dass ein Sprechfunkzeugnis ausgestellt wird.

Grundsätzlich gibt in bei den EASA-Mitgliedsstaaten zwei unterschiedliche Arten von Flugschulen:[4]

  • Zugelassene Ausbildungsorganisation, (englisch Approved Training Organisation) ATO, welche eine umfangreichen Genehmigungsprozess durchlaufen und alle Arten von Luftfahrzeugführen, insbesondere auch Berufspiloten und Verkehrspiloten ausbilden, z. B. Verkehrsfliegerschulen.
  • Erklärte Ausbildungsorganisation, (englisch Declared Training Organisation) DTO, welche bis zur Privatpilotenlizenz und nur im Sichtflug ausbilden dürfen. Als Beispiel sind hier die kleinen Flugschulen der Luftsportvereine genannt.[5]

Nach der abgeschlossenen Ausbildung kann der Pilot weitere Fortbildungsschritte unternehmen, die ihn zum Führen größerer und komplexerer Muster befähigen, den sogenannten Ratings. Als Beispiel:

  • Führen von mehrmotorigen Flugzeugen (Multi-Engine-Rating)
  • Flugzeugen mit Strahltriebwerken

Weiterhin eine Weiterbildung, um weitere Berechtigungen zu bekommen, z. B.

Um größere und komplexere Flugzeuge fliegen zu dürfen ist eine auf den bestimmten Flugzeugmuster bezogene Musterberechtigung zu erwerben.

Um ein Flugzeug mit mehreren Besatzungsangehörigen zu fliegen, ist eine spezielle Ausbildung zur Schulung der Kommunikation und Koordination zwischen den Mitgliedern der Cockpitbesatzung (englisch multi-crew-cooperation MCC) erforderlich.

Militärische Ausbildung

Flugschüler in der militärischen Luftfahrt sind meist angehende Offiziere, seltener Unteroffiziere welche eine fliegerische Ausbildung durchlaufen. Meistens findet vor dem eigentlichen Beginn der Ausbildung ein allgemeines und fliegerisches Auswahlverfahren statt, in dem sichergestellt werden soll, dass nur gut geeignete Kandidaten die straff organisierte und fliegerisch anspruchsvolle Ausbildung durchlaufen.

Fluglizenz

ICAO-konform

Verkehrspilotenlizenz
EASA Segelfluglizenz

Die Internationale Zivilluftfahrtorganisation ICAO sorgt für eine international einheitliche Handhabung verschiedenster praktischer Aspekte der Luftfahrt einschließlich der Lizenzen. Nach der Richtlinie der ICAO werden weltweit durch die zuständigen Luftfahrtbehörde nach Abschluss der jeweiligen Flugausbildung und dem Ablegen einer theoretischen und praktischen Prüfung folgende Lizenzen ausgestellt:[2]

  • Privatpilotenlizenz, PPL englisch Private Pilot License
  • Berufspilotenlizenz, CPL von englisch Commercial Pilot License
  • Multi-Crew Pilot Licence, MPL erlaubt den Einsatz als Co-Pilot in Linienflügen mit einem Flugkapitän als verantwortlichen Piloten
  • Verkehrspilotenlizenz|Lizenz für Verkehrspiloten, ATPL (von englisch Air Transport Pilot License)

Mit diesen Lizenzen darf weltweit ein Luftfahrzeug des Ausstellerstaates der Lizenz geführt werden. Ein Konvertierung in die gleichwertige Pilotenlizenz eines anderen Staates ist meist in einem vereinfachten Verfahren möglich. Die ICAO-konformen Lizenzen werden sowohl für, Flugzeug, Drehflügler, Luftschiffe, Freiballon, Segelflugzeug und Luftfahrzeuge mit vertikaler Start- und Landefähigkeit ausgestellt.

Nationale Pilotenlizenz

Luftfahrerschein für Luftsportgeräteführer

Viele Staaten und auch die Europäische Union haben im eigenen Rechtskreis zusätzliche Lizenzierung für Piloten. Dies Lizenzen gelten meist nur in den ausgestellten Staaten und können nur aufgrund binationaler Vereinbarungen in anderen Länder verwendet oder in gleichwertige Lizenzen anderer Länder umgetauscht werden:

Die Fluglizenz ist während des Fluges vom Piloten mitzuführen.

Siehe auch

Literatur

  • Andreas Fecker: Piloten: Hinter den Kulissen des Luftverkehrs. 1. Auflage. Bruckmann, 2003, ISBN 978-3-7654-7222-0.
  • Sorgfalt bei der Berufswahl. In: Aero International. Heft 1 (2016), 10. Dezember 2015, ISSN 0946-0802, S. 22–23.
  • Für jeden die richtige Lizenzen CPL, ATPL oder MPL. Der Weg zur Pilotenlizenz ist aufwendig und kostenintensiv. Grund genug, sich vorher genau zu überlegen, für welche der Berechtigungen man sich entscheidet. In: Aero International. Heft 12 (2016), 9. November 2016, ISSN 0946-0802, S. 46.
Wiktionary: Pilot – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Piloten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Pilotenausbildung
    • Open-PPL – freie und kostenlose Website mit den offiziellen Prüfungsfragen für die Pilotenprüfung

Einzelnachweise

  1. Duden online: Pilot. Abgerufen am 13. September 2019.
  2. a b Anhänge zur Konvention der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO), Anhang 1: Personnel Licensing.
  3. VO (EU) 1178/2011
  4. Weniger Bürokratie für Flugschulen, DTO-Regeln sind in Kraft getreten. aerokurier, 13. September 2018, abgerufen am 25. September 2019.
  5. VO (EU) 1178/2011 FCL.10

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