Liste der Stolpersteine in Karben

Die Liste der Stolpersteine in Karben führt die vom Künstler Gunter Demnig verlegten Stolpersteine in der Stadt Karben im Wetteraukreis in Hessen auf, die an das Schicksal der Menschen erinnern, die im Nationalsozialismus ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Auf dem Stadtgebiet von Karben wurden bisher 61 Stolpersteine und eine Stolperschwelle verlegt. Die Tabelle ist teilweise sortierbar; die Grundsortierung erfolgt alphabetisch nach dem Verlegungsort.

Adresse Name Inschrift mit Ergänzungen Verlegedatum Bild Leben
Parkstraße 23 Vorlage:SortKeyName HIER WOHNTE
HEINRICH CLARIUS
JG. 1898
VERHAFTET MAI 1936
POLIZEIGEFÄNGNIS GIESSEN
1936 DACHAU
ENTLASSEN 4.1.1938
ÜBERLEBT
15.05.2012
Heinrich Clarius wurde am 15.6.1898 in Groß-Karben geboren.[1]
Bahnhofstraße 51[2] Vorlage:SortKeyName 13.10.2010
Datei:Stolpersteine Karben Bahnhofstr 51 Grünebaum.jpg
Heinrich Grünebaum wurde am 5.11.1899 in Rendel geboren. Die Grünebaums stammten aus Groß-Karben und waren nach Rendel in die Dorfelder Straße 10 verzogen, kamen jedoch Ende der 20er Jahre nach Groß-Karben zurück und sind am 25.2.1935 nach Frankfurt in die Mainstraße 23 verzogen.
Vorlage:SortKeyName Rosa Grünebaum geborene Strauss wurde am 5.2.1899 als Tochter von David und Miriam Strauss in Frankfurt geboren


Vorlage:SortKeyName Berthold Grünebaum wurde am 26.7.1931 als Sohn von Rosa und Heinrich in Groß-Karben geboren.


Bahnhofstraße 47[3] Vorlage:SortKeyName 15.05.2012
Isidor Kulb wurde am 24.12.1879 in Groß-Karben geboren. Er war Bruder und Geschäftspartner von Max Kulb (siehe: Heldenberger Str. 14). Am 24.03.1934 zog er nach Frankfurt und wanderte am 1.12.1934 nach Uruguay aus. Er starb am 16.09.1960 in Montevideo.


Vorlage:SortKeyName


Bertha Kulb, geb. Stern wurde am 18.07.1888 geboren. Am 24.03.1934 zog sie nach Frankfurt und wanderte am 1.12.1934 nach Uruguay aus. Sie starb am 23.3.1966 in Montevideo.


Vorlage:SortKeyName


Bella Kulb wurde am 7.12.1913 als Tochter von Isidor und Bertha Kulb in Groß-Karben geboren. Am 24.03.1934 zog sie nach Frankfurt und wanderte am 1.12.1934 nach Uruguay aus.


Vorlage:SortKeyName Erich Julius Kulb wurde am 2.12.1922 als Sohn von Isidor und Bertha Kulb in Groß-Karben geboren.

Am 24.03.1934 zog er nach Frankfurt und wanderte am 01.12.1934 nach Uruguay aus. "Plötzlich (über Nacht) war die gesamte Familie weg...", so ein Zeitzeuge aus der Nachbarschaft: Anlässlich der 700-Jahr-Feier im Jahr 1993 besuchte er sein Heimatdorf Groß-Karben.

Bahnhofstraße 34 Vorlage:SortKeyName 13.10.2010 Hugo JunkerJunker wurde am 9.4.1894 als Sohn von Daniel und Marianne Junker in Groß-Karben geboren. Er war Metzger und Viehhändler und wurde als Kriegsteilnehmer im Ersten Weltkrieg verwundet.

Nach der Pogromnacht in Karben wurde er vom 12. November bis 16. Dezember 1938 in das KZ Buchenwald transportiert und dort unter der Häftlingsnummer 25237 interniert.


Vorlage:SortKeyName 13.10.2010 Rosa Junker, geborene Grünebaum wurde am 31.1.1894 in Rendel geboren. Sie war die Ehefrau von Hugo Junker.


Vorlage:SortKeyName 13.10.2010 Betty Grünebaum wurde am 9.5.1868 in Espa geboren. Sie war die Mutter von Rosa Junker.
Bahnhofstraße 31 Vorlage:SortKeyName HIER WOHNTE
ISIDOR KAHN
JG. 1893
DEPORTIERT 1942
THERESIENSTADT
TOT 28.10.1942
13.10.2010
Isidor Kahn wurde am 6.12.1861 in Groß-Karben geboren.
Vorlage:SortKeyName HIER WOHNTE
BELLA VOGT
GEB. LEVITA
JG. 1861
DEPORTIERT 1945
THERESIENSTADT
BEFREIT / ÜBERLEBT
Bella Vogt, geboren am 29.05.1893 war die Nichte von Isidor Kahn . Sie heiratete den nichtjüdischen Reichsbahnbeamten Karl Gottlieb Vogt. Dieser wurde von den Nationalsozialisten mehrfach bedrängt, sich scheiden zu lassen. Weil er jedoch immer ablehnte, wurde er bei der Reichsbahn beruflich abgestuft. Bella blieb zunächst - wegen ihres christlichen Ehemannes - von Repressalien verschont. Jedoch noch drei Monate vor Kriegsende, am 14. Februar 1945, wurde sie in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Drei Monate später, am 10. Mai 1945, wurden die Verschleppten in Theresienstadt von der Roten Armee befreit. Bella Vogt kehrte zu ihrem Mann nach Groß Karben zurück. Sie starb 1977 in Groß-Karben.
Bahnhofstraße 24 Vorlage:SortKeyName HIER WOHNTE
JULIUS ROSS
JG. 1897
VERHAFTET 12.11.1938
BUCHENWALD
FLUCHT 1939 FRANKFURT
DEPORTIERT 22.11.1941
ERSCHOSSEN 25.11.1941
IM FORT IX / KZ KAUEN
23.04.08
Vorlage:SortKeyName HIER WOHNTE
FLORA ROSS
GEB. FRANK
JG. 1903
FLUCHT 1939 FRANKFURT
DEPORTIERT 22.11.1941
ERSCHOSSEN 25.11.1941
IM FORT IX / KZ KAUEN
Vorlage:SortKeyName HIER WOHNTE
ALBERT ROSS
JG. 1925
KINDERTRANSPORT 1939
SCHWEIZ / ISRAEL
ÜBERLEBT
Vorlage:SortKeyName HIER WOHNTE
ILSE ROSS
JG. 1928
FLUCHT 1939 FRANKFURT
DEPORTIERT 22.11.1941
ERSCHOSSEN 25.11.1941
IM FORT IX / KZ KAUEN
Bahnhofstraße 20 Vorlage:SortKeyName HIER WOHNTE
ROSA GRÜNEBAUM
GEB. OPPENHEIMER
JG. 1883
FLUCHT 1938 WÜRZBURG
DEPORTIERT 29.11.1941
ERMORDET IM
GHETTO RIGA
23.04.08
Vorlage:SortKeyName HIER WOHNTE
BEATE GRÜNEBAUM
JG. 1910
FLUCHT 1938 WÜRZBURG
DEPORTIERT 29.11.1941
ERMORDET IM
GHETTO RIGA
Bahnhofstraße 4 Vorlage:SortKeyName HIER WOHNTE
ADELHEID
GRÜNEBAUM
JG. 1867
HEIMATORT UNFREIWILLIG
VERLASSEN
1938 HAMBURG
SCHICKSAL UNBEKANNT
15.05.2012
Vorlage:SortKeyName HIER WOHNTE
LILI GRÜNEBAUM
JG. 1906
HEIMATORT UNFREIWILLIG
VERLASSEN
1938 HAMBURG
DEPORTIERT 1941
ERMORDET IN
LODZ
15.05.2012 [4]
Bahnhofstraße 6 Vorlage:SortKeyName HIER WOHNTE
MORITZ GRÜNEBAUM
JG. 1889
FLUCHT 1936 FRANKFURT
VERHAFTET JULI→NOV. 1938
BUCHENWALD
DEPORTIERT 1941
GHETTO LODZ
TOT 04.05.1942
23.04.08
Moritz Grünebaum, geboren am 24.4.1889 in Groß-Karben, war der letzte Vorsitzende der jüdischen Gemeinde in Karben.
Heldenberger Straße 3[5] Vorlage:SortKeyName HIER WOHNTE
MORITZ ROSENTHAL
JG. 1881
VERHAFTET 12.11.1938
KZ BUCHENWALD
DEPORTIERT SEP. 1942
THERESIENSTADT
TOT 6.4.1944
04.11.07


Vorlage:SortKeyName HIER WOHNTE
ROSA ROSENTHAL
GEB. JUNKER
JG. 1878
DEPORTIERT SEP. 1942
THERESIENSTADT
BEFREIT
Vorlage:SortKeyName HIER WOHNTE
MANFRED ROSENTHAL
JG. 1920
FLUCHT 1938
USA
ÜBERLEBT
Heldenberger Straße 8[6] Vorlage:SortKeyName HIER WOHNTE
ADOLF STRAUSS
JG. 1890
FLUCHT 1936
USA
26.06.2016


Vorlage:SortKeyName HIER WOHNTE
BERTHA STRAUSS
GEB. KAHN
JG. 1860
FLUCHT 1936
USA
Vorlage:SortKeyName HIER WOHNTE
IDA STRAUSS
GEB. BUSS
JG. 1894
FLUCHT 1936
USA
Vorlage:SortKeyName HIER WOHNTE
LISELOTTE STRAUSS
JG. 1921
FLUCHT 1936
USA
Vorlage:SortKeyName HIER WOHNTE
WALTER STRAUSS
JG. 1926
FLUCHT 1936
USA
Heldenberger Straße  12 Stolperschwelle HIER ERBAUT um 1840
DIE SYNAGOGE DER JÜDISCHEN GEMEINDE GROSS-KARBEN
GESCHÄNDET UND ZERSTÖRT
10. NOVEMBER 1938
26.06.2016
Zwischen der Heldenberger Straße 10 und 14 stand die Groß-Karbener Synagoge, die am 10. November 1938 angezündet und zerstört wurde. Die Stolperschwelle erinnert an das jüdische Gotteshaus und das Pogrom in Groß-Karben.

Okarben

Adresse Name Inschrift mit Ergänzungen Verlegedatum Bild Leben
Großgasse 1 Vorlage:SortKeyName 14.02.09
Vorlage:SortKeyName 14.02.09
Hauptstraße 55 Vorlage:SortKeyName 14.02.09
Vorlage:SortKeyName 14.02.09
Hauptstraße 29 Vorlage:SortKeyName 14.02.09

Rendel

Adresse Name Inschrift mit Ergänzungen Verlegedatum Bild Leben
Obergasse 12[7] Vorlage:SortKeyName HIER WOHNTE
LEA WEINBERG
GEB. GRÜNEBAUM
JG. 1869
DEPORTIERT 15.9.1942
THERESIENSTADT
TOT 10.12.1942
Vorlage:SortDate ist seit 2010/2020 obsolet; Alternativen siehe dort
Lea Weinberg, geboren als Lea Grünebaum wurde am 8. Juli 1869 in Rendel geboren. Am 12. Juli 1889 heiratete sie Benzian Weinberg, der aus dem Raum Kassel stammte. Das Ehepaar wohnte in der Rendeler Obergasse 12. Lea Weinberg betrieb eine Nähschule, in der sie Kinder aus Rendel und benachbarten Orten im Nähen unterrichtete.

Am 27. September 1942 wurde Lea Weinberg mit weiteren fünf Kärber Juden in einem Zug mit insgesamt 1288 Menschen in das Ghetto Theresienstadt bei Prag deportiert. Dort starb sie am 10. Dezember 1942 im Alter von 73 Jahren. Zum Gedenken und als Mahnung wurde 1994 eine Straße im Rendeler Neubaugebiet Fuhrweg als Lea-Weinberg-Straße benannt[8]

Commons: Stolpersteine in Karben – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. stolpersteine-in-karben.de
  2. ndp.fnp.de
  3. ndp.fnp.de Auf Spurensuche durch Karben
  4. holocaust-erinnerungsmal-badnauheim.com Biografie von Lilly Grünebaum
  5. ndp.fnp.de 428 Mark für das Reich
  6. ndp.fnp.de Karbener Familie floh vor den Nazis
  7. denkxweb.denkmalpflege-hessen.de
  8. Juden in Rendel