„Kogl im Burgenland“ – Versionsunterschied

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== Geschichte ==
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Ende des 16. Jahrhunderts hat man im Herrschaftsgebiet von [[Lockenhaus]] großflächige Rodungen durchgeführt, wobei der Grundherr Franz II. [[Nádasdy]] (1555 – 1604) vor allem Untertanen aus [[Pilgersdorf]], [[Bubendorf]], [[Deutsch-Gerisdorf]] und [[Salmannsdorf]] bei der [[Robot]] zum Einsatz brachte. Allerdings war die Bewirtschaftung der in Kogl gelegenen Flächen mehr als umständlich, weil diese von den genannten Ortschaften vier bis acht Kilometer entfernt waren. Daher beschloss der Grundherr, in diesem sehr entlegenen Rodungsgebiet eine Siedlung anzulegen, die im [[Urbar]] der Burg [[Lockenhaus]] im Jahr 1597 als "Kukli" im [[Komitat]] [[Eisenburg]] erwähnt wird. Diesem Urbar ist auch zu entnehmen, dass die Ortschaft wie [[Lebenbrunn]] und [[Steinbach]] vom Pilgersdorfer Gericht mitbetreut wurde.<ref>http://ofdk-kogl.at/chronik/index.html</ref> Die heute übliche Ortsbezeichnung ist erstmals bereits für das Jahr 1596 als "Kogli" belegt, als es zu einer großen Grenzbegehung der diversen Grundherren dieses Raumes kam. Um ca. 1660 erfolgte die Loslösung von Pilgersdorf, im Jahr 1789 wurde Kogl auch zunächst eine Lokalkaplanei und wenig später sogar Pfarre, die auch für [[Lebenbrunn]] und die katholischen Bewohner der mehrheitlich evangelischen Ortschaft [[Redlschlag]] zuständig wurde.<ref>http://www.pilgersdorf.at/die-ortsteile/kogl.html</ref>
Ende des 16. Jahrhunderts hat man im Herrschaftsgebiet von [[Lockenhaus]] großflächige Rodungen durchgeführt, wobei der Grundherr Franz II. [[Nádasdy]] (1555 – 1604) vor allem Untertanen aus [[Pilgersdorf]], [[Bubendorf]], [[Deutsch-Gerisdorf]] und [[Salmannsdorf]] bei der [[Robot]] zum Einsatz brachte. Allerdings war die Bewirtschaftung der in Kogl gelegenen Flächen mehr als umständlich, weil diese von den genannten Ortschaften vier bis acht Kilometer entfernt waren. Daher beschloss der Grundherr, in diesem sehr entlegenen Rodungsgebiet eine Siedlung anzulegen, die im [[Urbar]] der Burg [[Lockenhaus]] im Jahr 1597 als "Kukli" im [[Komitat]] [[Eisenburg]] erwähnt wird. Diesem Urbar ist auch zu entnehmen, dass die Ortschaft wie [[Lebenbrunn]] und [[Steinbach]] vom Pilgersdorfer Gericht mitbetreut wurde.<ref>http://ofdk-kogl.at/chronik/index.html</ref> Die heute übliche Ortsbezeichnung ist erstmals bereits für das Jahr 1596 als "Kogli" belegt, als es zu einer großen Grenzbegehung der diversen Grundherren dieses Raumes kam.
Um ca. 1660 erfolgte die Loslösung von Pilgersdorf, im Jahr 1789 wurde Kogl auch zunächst eine Lokalkaplanei und wenig später sogar Pfarre, die auch für [[Lebenbrunn]] und die katholischen Bewohner der mehrheitlich evangelischen Ortschaft [[Redlschlag]] zuständig wurde.<ref>http://www.pilgersdorf.at/die-ortsteile/kogl.html</ref>
Die Kogler Kirche ist im Jahr 1752 als [[Kapelle]] errichtet und im Jahr 1807 erweitert worden. Sie ist dem [[Hl. Oswald]] geweiht, die eher schlicht gehaltene Einrichtung stammt aus dem 18. Jahrhundert. Im Zuge von Renovierungs- und Restaurierungsarbeiten hat man unter der einfachen Fassung des Hochaltars eine einzigartige Oberfläche mit Holzeinlegearbeiten entdeckt und freigelgt, womit das Erscheinungsbild des Altars stark aufgewertet werden konnte.<ref>http://www.tagdesdenkmals.at/burgenland/17984/kogl-pfarrkirche-hl-oswald</ref> Die Wallfahrtskirche wurde vor allem beim [[Kirtag]] im August von den Bauern der Umgebung besucht, die dort um gute Ernte und gesundes Vieh beteten. Der ursprünglich große Krämermarkt mit Schaukeln, Ringelspiel und Schießbude an diesem großen Feiertag ist in den letzten zwanzig Jahren sukzessive kleiner geworden. Seit dem überraschenden Tod von Pfarrer Werner Gruber im Jahr 2008<ref>http://bglv1.orf.at/stories/300007</ref> steht das Pfarrhaus leer, die Pfarre Kogl ist Teil des Pfarrverbands Pilgersdorf-Kogl-Piringsdorf-Unterrabnitz. Aufgrund des drückenden Priestermangels soll dieser Pfarrverband mit den Pfarren [[Lockenhaus]] und [[Rattersdorf]] einen neuen Pfarrverband bilden, für den insgesamt zwei Geistliche, ein(e) Pastoralassistent/in, ein(e) Sekretär/in und eine weitere Bezugsperson zur Verfügung stehen.<ref>http://begegnungunddialog.blogspot.co.at/2011/04/offene-pfarrstellen-der.html</ref>
Die Kogler Kirche ist im Jahr 1752 als [[Kapelle]] errichtet und im Jahr 1807 erweitert worden. Sie ist dem [[Hl. Oswald]] geweiht, die eher schlicht gehaltene Einrichtung stammt aus dem 18. Jahrhundert. Im Zuge von Renovierungs- und Restaurierungsarbeiten hat man unter der einfachen Fassung des Hochaltars eine einzigartige Oberfläche mit Holzeinlegearbeiten entdeckt und freigelgt, womit das Erscheinungsbild des Altars stark aufgewertet werden konnte.<ref>http://www.tagdesdenkmals.at/burgenland/17984/kogl-pfarrkirche-hl-oswald</ref> Die Wallfahrtskirche wurde vor allem beim [[Kirtag]] im August von den Bauern der Umgebung besucht, die dort um gute Ernte und gesundes Vieh beteten. Der ursprünglich große Krämermarkt mit Schaukeln, Ringelspiel und Schießbude an diesem großen Feiertag ist in den letzten zwanzig Jahren sukzessive kleiner geworden. Seit dem überraschenden Tod von Pfarrer Werner Gruber im Jahr 2008<ref>http://bglv1.orf.at/stories/300007</ref> steht das Pfarrhaus leer, die Pfarre Kogl ist Teil des Pfarrverbands Pilgersdorf-Kogl-Piringsdorf-Unterrabnitz. Aufgrund des drückenden Priestermangels soll dieser Pfarrverband mit den Pfarren [[Lockenhaus]] und [[Rattersdorf]] einen neuen Pfarrverband bilden, für den insgesamt zwei Geistliche, ein(e) Pastoralassistent/in, ein(e) Sekretär/in und eine weitere Bezugsperson zur Verfügung stehen.<ref>http://begegnungunddialog.blogspot.co.at/2011/04/offene-pfarrstellen-der.html</ref>

Kogl wurde im Zuge großer Gemeindezusammenlegungen im gesamten [[Burgenland]] im Jahr 1971 mit den Ortschaften [[Pilgersdorf]], [[Lebenbrunn]], [[Deutsch-Gerisdorf]], [[Salmannsdorf]], [[Bubendorf]] und [[Steinbach]] Teil der neuen Großgemeinde [[Pilgersdorf]].
Kogl wurde im Zuge großer Gemeindezusammenlegungen im gesamten [[Burgenland]] im Jahr 1971 mit den Ortschaften [[Pilgersdorf]], [[Lebenbrunn]], [[Deutsch-Gerisdorf]], [[Salmannsdorf]], [[Bubendorf]] und [[Steinbach]] Teil der neuen Großgemeinde [[Pilgersdorf]].
In den 90-er Jahren des vorigen Jahrhunderts wurden die Straßen im Ort asphaltiert und Gehsteige angelegt. Konflikte mit der Großgemeinde führten zu eigenständigen Lösungen bei der Kanalisation des Ortes und der Trinkwasserversorgung (Wasser- und Abwassergenossenschaft Kogl).<ref>http://ofdk-kogl.at/ausdervereinsgeschichte/1999/index.html</ref> Im Gegensatz zur Großgemeinde Pilgersdorf, die von der [[ÖVP]] dominiert wird, ist Kogl eine Hochburg der [[SPÖ]].
In den 90-er Jahren des vorigen Jahrhunderts wurden die Straßen im Ort asphaltiert und Gehsteige angelegt. Konflikte mit der Großgemeinde führten zu eigenständigen Lösungen bei der Kanalisation des Ortes und der Trinkwasserversorgung (Wasser- und Abwassergenossenschaft Kogl).<ref>http://ofdk-kogl.at/ausdervereinsgeschichte/1999/index.html</ref> Im Gegensatz zur Großgemeinde Pilgersdorf, die von der [[ÖVP]] dominiert wird, ist Kogl eine Hochburg der [[SPÖ]].

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Kogl im Burgenland ist ein Dorf im Burgenland, das seit 1971 zur Großgemeinde Pilgersdorf gehört. Die Ortschaft liegt im äußersten Südwesten des Bezirks Oberpullendorf in einer Hügellandschaft, Bucklige Welt genannt.

Das typische Staßendorf hat 124 Einwohner, liegt auf einer Seehöhe von 599 m am Hang eines kegelförmigen Berges ("Kogl") und hat eine Größe von rund 518 ha.[1][2]

Geschichte

Ende des 16. Jahrhunderts hat man im Herrschaftsgebiet von Lockenhaus großflächige Rodungen durchgeführt, wobei der Grundherr Franz II. Nádasdy (1555 – 1604) vor allem Untertanen aus Pilgersdorf, Bubendorf, Deutsch-Gerisdorf und Salmannsdorf bei der Robot zum Einsatz brachte. Allerdings war die Bewirtschaftung der in Kogl gelegenen Flächen mehr als umständlich, weil diese von den genannten Ortschaften vier bis acht Kilometer entfernt waren. Daher beschloss der Grundherr, in diesem sehr entlegenen Rodungsgebiet eine Siedlung anzulegen, die im Urbar der Burg Lockenhaus im Jahr 1597 als "Kukli" im Komitat Eisenburg erwähnt wird. Diesem Urbar ist auch zu entnehmen, dass die Ortschaft wie Lebenbrunn und Steinbach vom Pilgersdorfer Gericht mitbetreut wurde.[3] Die heute übliche Ortsbezeichnung ist erstmals bereits für das Jahr 1596 als "Kogli" belegt, als es zu einer großen Grenzbegehung der diversen Grundherren dieses Raumes kam. Um ca. 1660 erfolgte die Loslösung von Pilgersdorf, im Jahr 1789 wurde Kogl auch zunächst eine Lokalkaplanei und wenig später sogar Pfarre, die auch für Lebenbrunn und die katholischen Bewohner der mehrheitlich evangelischen Ortschaft Redlschlag zuständig wurde.[4] Die Kogler Kirche ist im Jahr 1752 als Kapelle errichtet und im Jahr 1807 erweitert worden. Sie ist dem Hl. Oswald geweiht, die eher schlicht gehaltene Einrichtung stammt aus dem 18. Jahrhundert. Im Zuge von Renovierungs- und Restaurierungsarbeiten hat man unter der einfachen Fassung des Hochaltars eine einzigartige Oberfläche mit Holzeinlegearbeiten entdeckt und freigelgt, womit das Erscheinungsbild des Altars stark aufgewertet werden konnte.[5] Die Wallfahrtskirche wurde vor allem beim Kirtag im August von den Bauern der Umgebung besucht, die dort um gute Ernte und gesundes Vieh beteten. Der ursprünglich große Krämermarkt mit Schaukeln, Ringelspiel und Schießbude an diesem großen Feiertag ist in den letzten zwanzig Jahren sukzessive kleiner geworden. Seit dem überraschenden Tod von Pfarrer Werner Gruber im Jahr 2008[6] steht das Pfarrhaus leer, die Pfarre Kogl ist Teil des Pfarrverbands Pilgersdorf-Kogl-Piringsdorf-Unterrabnitz. Aufgrund des drückenden Priestermangels soll dieser Pfarrverband mit den Pfarren Lockenhaus und Rattersdorf einen neuen Pfarrverband bilden, für den insgesamt zwei Geistliche, ein(e) Pastoralassistent/in, ein(e) Sekretär/in und eine weitere Bezugsperson zur Verfügung stehen.[7]

Kogl wurde im Zuge großer Gemeindezusammenlegungen im gesamten Burgenland im Jahr 1971 mit den Ortschaften Pilgersdorf, Lebenbrunn, Deutsch-Gerisdorf, Salmannsdorf, Bubendorf und Steinbach Teil der neuen Großgemeinde Pilgersdorf. In den 90-er Jahren des vorigen Jahrhunderts wurden die Straßen im Ort asphaltiert und Gehsteige angelegt. Konflikte mit der Großgemeinde führten zu eigenständigen Lösungen bei der Kanalisation des Ortes und der Trinkwasserversorgung (Wasser- und Abwassergenossenschaft Kogl).[8] Im Gegensatz zur Großgemeinde Pilgersdorf, die von der ÖVP dominiert wird, ist Kogl eine Hochburg der SPÖ.

Bevölkerung und Wirtschaft

Wie in der gesamten Großgemeinde ist die Einwohnerzahl seit Jahrzehnten rückläufig, zurückzuführen auf eine negative Geburten- und Wanderungsbilanz. Im Ort selbst gibt es überhaupt keine, in der näheren Umgebung nur wenige Arbeitsplätze, sodass die berufstätige Bevölkerung zum täglichen Auspendeln gezwungen ist. Straßen führen über die benachbarte Ortschaft Redlschlag (höchster Punkt des Burgenlands) und Bernstein Richtung Oberwart ins südliche Burgenland, weiters über Lebenbrunn und Steinbach nach Kirchschlag in der Buckligen Welt in Niederösterreich, das eine wichtige Funktion als Zentraler Ort innehat (z. B. nächstes Postamt). Eine weitere Verbindung führt ins vier Kilometer entfernte Pilgersdorf, Sitz der Gemeindeverwaltung und des zuständigen Pfarrers sowie Standort des nächstgelegenen Lebensmittelgeschäfts.

Der Anteil an Pensionisten ist sehr hoch, eine Reihe von Häusern steht leer bzw. wird nur in Ferienzeiten als Zweitwohnsitz genutzt. Die Ortschaft verfügt inzwischen weder über ein Gasthaus noch über ein Lebensmittelgeschäft. Die meisten Grundbesitzer haben ihre Äcker und Wiesen verpachtet, zumal keine Flurbereinigung vorgenommen wurde, dominiert die Gewannflur. Der Erhalt des reizvollen Landschaftsbildes - ein Wechselspiel von Wald, Wiesen und Äckern (vor allem Weizen, Gerste, Hafer, Roggen, Dinkel, Raps und Mais) - ist vorerst gewährleistet. Selbst Hühner oder Schweine, früher von jeder Familie gehalten, sind selten geworden, Enten und Gänse gänzlich verschwunden.

Vereine

Am 21. Juni 1996 wurde der OFDK Kogl gegründet, der sich der Brauchtumspflege widmet und den Besuch kultureller Veranstaltungen organisiert.[9]

Wesentlich älter ist die Freiwillige Feuerwehr Kogl, die im Jahr 2011 ihr 110-jähriges Bestehen feierte.[10]

Bilder

http://ofdk-kogl.at/ueberkogl/04a1de9aef1033d05/d002.html

http://ofdk-kogl.at/ueberkogl/04a1de9aef1033d05/d007.html


Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Einwohner nach Ortschaften – Gemeinde: Pilgersdorf (pdf-Datei, 8 KB, abgerufen am 21. Februar 2011)
  2. Gemeinde Pilgersdorf: Gemeindenachrichten 2011_1 (abgerufen am 21. Februar 2011)
  3. http://ofdk-kogl.at/chronik/index.html
  4. http://www.pilgersdorf.at/die-ortsteile/kogl.html
  5. http://www.tagdesdenkmals.at/burgenland/17984/kogl-pfarrkirche-hl-oswald
  6. http://bglv1.orf.at/stories/300007
  7. http://begegnungunddialog.blogspot.co.at/2011/04/offene-pfarrstellen-der.html
  8. http://ofdk-kogl.at/ausdervereinsgeschichte/1999/index.html
  9. http://ofdk-kogl.at/ueberuns/index.html
  10. http://www.feuerwehr-kogl.at/index/index.php?option=com_content&view=article&id=137&Itemid=102