„Karlstift“ – Versionsunterschied

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Karlstift liegt sieben Kilometer südwestlich von Bad Großpertholz am Zusammenschluss der [[Gmünder Straße]] mit der [[Böhmerwald Straße]], die nach Freistadt führt. Zur Ortschaft gehören auch die Rotte [[Stadlberg (Gemeinde Bad Großpertholz)|Stadlberg]] und die Streusiedlungen [[Eichelberg (Gemeinde Bad Großpertholz)|Eichelberg]] und [[Gugu (Gemeinden Bad Großpertholz, Sandl)|Gugu]].
Karlstift liegt sieben Kilometer südwestlich von Bad Großpertholz am Zusammenschluss der [[Gmünder Straße]] mit der [[Böhmerwald Straße]], die nach Freistadt führt. Zur Ortschaft gehören auch die Rotte [[Stadlberg (Gemeinde Bad Großpertholz)|Stadlberg]] und die Streusiedlungen [[Eichelberg (Gemeinde Bad Großpertholz)|Eichelberg]] und [[Gugu (Gemeinden Bad Großpertholz, Sandl)|Gugu]].


Auf den nordwestlich liegenden Eichelberg (1054 m), auch Aichelberg genannt, führt seit 1970 der Aichelberglift, der zusammen mit den Langlaufloipen eine beliebte Wintersportstätte mit regionaler Bedeutung darstellt.
Auf den nordwestlich liegenden Eichelberg (1054 m), auch Aichelberg genannt, führt seit 1970 der Aichelberglift, der zusammen mit den Langlaufloipen eine beliebte Wintersportstätte mit regionaler Bedeutung darstellt. Nordwestlich des Ortes befindet sich mit dem [[Tischberg (Waldviertel)|Tischberg]] der höchste Berg des Waldviertels.


Karlstift liegt an mehreren Weitwanderwegen, dem [[Nord-Süd-Weitwanderweg]], dem [[Nordwaldkammweg]] sowie den Europäischen Fernwanderwegen [[Europäischer Fernwanderweg E6|E6]] und [[Europäischer Fernwanderweg E8|E8]].
Karlstift liegt an mehreren Weitwanderwegen, dem [[Nord-Süd-Weitwanderweg]], dem [[Nordwaldkammweg]] sowie den Europäischen Fernwanderwegen [[Europäischer Fernwanderweg E6|E6]] und [[Europäischer Fernwanderweg E8|E8]].


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Die Siedlung Karlstift entstand, als Karl von Hackelberg-Landau (1643–1710) seine Glashütte von [[Reichenau am Freiwald]] dorthin verlegte. Der Ort wurde sodann nach ihm benannt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bad-grosspertholz.gv.at/Karlstift |titel=Karlstift |werk=bad-grosspertholz.gv.at |datum= |abruf=2023-03-26}}</ref> Erstmals erwähnt wurde „Carlstüft“ im Jahr 1668 im Taufbuch der Pfarre Großpertholz. Als die Glashütte 1752 abbrannte, verlegte sie sein Sohn Karl von Hackelberg-Landau westwärts und benannte sie nach seinem Sohn Ehrenreichstal. An der Stelle der abgebrannten Glashütte entstand der herrschaftliche Meierhof und Karlstift blieb als Holzfällersiedlung bestehen. Infolge des Aufschwungs der Holzindustrie wuchs der Ort bis ins 20. Jahrhundert.
Die Siedlung Karlstift entstand, als Karl von Hackelberg-Landau (1643–1710) seine [[Glashütte]] von [[Reichenau am Freiwald]] dorthin verlegte. Der Ort wurde sodann nach ihm benannt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bad-grosspertholz.gv.at/Karlstift |titel=Karlstift |werk=bad-grosspertholz.gv.at |datum= |abruf=2023-03-26}}</ref> Erstmals erwähnt wurde „Carlstüft“ im Jahr 1668 im Taufbuch der Pfarre Großpertholz. Als die Glashütte 1752 abbrannte, verlegte sie sein Sohn Karl von Hackelberg-Landau westwärts und benannte sie nach seinem Sohn Ehrenreichstal. An der Stelle der abgebrannten Glashütte entstand der herrschaftliche Meierhof und Karlstift blieb als Holzfällersiedlung bestehen. Infolge des Aufschwungs der Holzindustrie wuchs der Ort bis ins 20. Jahrhundert.


Im 19. und frühen 20. Jahrhundert bildete der [[Stierhübelteich]] zusammen mit dem westlich gelegenen ''Höllauteich'' und den östlichen Teichen ''Kolmteich'' (früher auch ''Kohlenteich'') und ''Muchenteich'' den Beginn der über die [[Waldaist]] führenden Triftanlage. Die [[Au (Gemeinde Naarn)#Holzschwemme auf der Aist|Holzschwemme auf der Aist]] endete im Ort ''Au'' in der Gemeinde [[Naarn im Machlande]], wo sich ein bedeutender Flößerhafen befand.
Im 19. und frühen 20. Jahrhundert bildete der [[Stierhübelteich]] zusammen mit dem westlich gelegenen ''Höllauteich'' und den östlichen Teichen ''Kolmteich'' (früher auch ''Kohlenteich'') und ''Muchenteich'' den Beginn der über die [[Waldaist]] führenden Triftanlage. Die [[Au (Gemeinde Naarn)#Holzschwemme auf der Aist|Holzschwemme auf der Aist]] endete im Ort ''Au'' in der Gemeinde [[Naarn im Machlande]], wo sich ein bedeutender Flößerhafen befand.


1850 konstituierte sich Karlstift als eigene Gemeinde, welche sich 1971 der Gemeinde Großpertholz anschloss.
1850 konstituierte sich Karlstift als eigene Gemeinde, welche sich 1971 der Gemeinde Großpertholz anschloss.

Laut [[Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft|Adressbuch von Österreich]] besaß der Ort im Jahr 1938 eine Pfarre, eine zweiklassige Volksschule, einen Gendarmerieposten und ein Post- und Telegrafenamt sowie zwei Gastwirte, zwei Gemischtwarenhandlungen, zwei Trafiken und mehrere Handwerksbetriebe und Landwirte.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.findbuch.at/adressbuch-von-oesterreich-1938 |titel=Adressbuch von Österreich 1938 - Findbuch für Opfer des Nationalsozialismus |abruf=2024-07-09}}</ref>


== Sehenswürdigkeiten ==
== Sehenswürdigkeiten ==

Aktuelle Version vom 9. Juli 2024, 17:19 Uhr

Karlstift (Dorf)
Ortschaft
Katastralgemeinde Karlstift
Karlstift (Österreich)
Karlstift (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Gmünd (GD), Niederösterreich
Gerichtsbezirk Gmünd in Niederösterreich
Pol. Gemeinde Bad Großpertholz
Koordinaten 48° 35′ 29″ N, 14° 45′ 1″ OKoordinaten: 48° 35′ 29″ N, 14° 45′ 1″ Of1
Höhe 936 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 137 (1. Jän. 2023)
Fläche d. KG 44,47 km²
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 03613
Katastralgemeinde-Nummer 7315
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS
137

BW

Karlstift ist eine Ortschaft in der Marktgemeinde Bad Großpertholz in Niederösterreich.

Geographie

Karlstift liegt sieben Kilometer südwestlich von Bad Großpertholz am Zusammenschluss der Gmünder Straße mit der Böhmerwald Straße, die nach Freistadt führt. Zur Ortschaft gehören auch die Rotte Stadlberg und die Streusiedlungen Eichelberg und Gugu.

Auf den nordwestlich liegenden Eichelberg (1054 m), auch Aichelberg genannt, führt seit 1970 der Aichelberglift, der zusammen mit den Langlaufloipen eine beliebte Wintersportstätte mit regionaler Bedeutung darstellt. Nordwestlich des Ortes befindet sich mit dem Tischberg der höchste Berg des Waldviertels.

Karlstift liegt an mehreren Weitwanderwegen, dem Nord-Süd-Weitwanderweg, dem Nordwaldkammweg sowie den Europäischen Fernwanderwegen E6 und E8.

Geschichte

Die Siedlung Karlstift entstand, als Karl von Hackelberg-Landau (1643–1710) seine Glashütte von Reichenau am Freiwald dorthin verlegte. Der Ort wurde sodann nach ihm benannt.[1] Erstmals erwähnt wurde „Carlstüft“ im Jahr 1668 im Taufbuch der Pfarre Großpertholz. Als die Glashütte 1752 abbrannte, verlegte sie sein Sohn Karl von Hackelberg-Landau westwärts und benannte sie nach seinem Sohn Ehrenreichstal. An der Stelle der abgebrannten Glashütte entstand der herrschaftliche Meierhof und Karlstift blieb als Holzfällersiedlung bestehen. Infolge des Aufschwungs der Holzindustrie wuchs der Ort bis ins 20. Jahrhundert.

Im 19. und frühen 20. Jahrhundert bildete der Stierhübelteich zusammen mit dem westlich gelegenen Höllauteich und den östlichen Teichen Kolmteich (früher auch Kohlenteich) und Muchenteich den Beginn der über die Waldaist führenden Triftanlage. Die Holzschwemme auf der Aist endete im Ort Au in der Gemeinde Naarn im Machlande, wo sich ein bedeutender Flößerhafen befand.

1850 konstituierte sich Karlstift als eigene Gemeinde, welche sich 1971 der Gemeinde Großpertholz anschloss.

Laut Adressbuch von Österreich besaß der Ort im Jahr 1938 eine Pfarre, eine zweiklassige Volksschule, einen Gendarmerieposten und ein Post- und Telegrafenamt sowie zwei Gastwirte, zwei Gemischtwarenhandlungen, zwei Trafiken und mehrere Handwerksbetriebe und Landwirte.[2]

Sehenswürdigkeiten

Literatur

  • Walpurga Oppeker: Die Windhagische Dreiländer-„Schaidungssäul“ bei Karlstift. In: Das Waldviertel 70, 2021, S. 162–168.

Einzelnachweise

  1. Karlstift. In: bad-grosspertholz.gv.at. Abgerufen am 26. März 2023.
  2. Adressbuch von Österreich 1938 - Findbuch für Opfer des Nationalsozialismus. Abgerufen am 9. Juli 2024.