„Heizkraftwerk Nord (München)“ – Versionsunterschied
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1993 erhielt das ''Heizkraftwerk Nord'' die jährlich vom | 1993 erhielt das ''Heizkraftwerk Nord'' die jährlich vom ''Power Magazine'' vergebene Auszeichnung ''Powerplant Award'' für eine umweltverträgliche und innovative Stromerzeugung.<ref>[https://www.awm-muenchen.de/uploads/media/pkmuell.pdf awm-muenchen.de: Stadt München hat den Müll im Griff, Pressegespräch mit Kommunalreferentin Gabriele Friderich am 7. August 2005]</ref> | ||
==Bürgerentscheid== | ==Bürgerentscheid== |
Version vom 6. Februar 2018, 14:29 Uhr
Heizkraftwerk Nord | |||
---|---|---|---|
Lage | |||
Koordinaten | 48° 10′ 49″ N, 11° 38′ 23″ O | ||
Land | ![]() | ||
Gewässer | Mittlere-Isar-Kanal | ||
Daten | |||
Primärenergie | Fossile Energie, Müll | ||
Brennstoff | Steinkohle, Restmüll, Erdgas | ||
Leistung | 411 Megawatt elektrisch 900 Megawatt Fernwärme | ||
Eigentümer | Stadtwerke München, Abfallwirtschaftsbetrieb München [1] | ||
Betreiber | Stadtwerke München |
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/ce/Heizkraftwerk_Nord_Unterf%C3%B6hring_DE_2010-06-09.jpg/220px-Heizkraftwerk_Nord_Unterf%C3%B6hring_DE_2010-06-09.jpg)
Das Heizkraftwerk Nord ist eine seit 1964[2] in Kraft-Wärme-Kopplung betriebene Anlage der Stadtwerke München. Es liegt in der Gemeinde Unterföhring, nordöstlich des Föhringer Rings, an der Stadtgrenze zu München.
Technische Daten
Das Kraftwerk besteht aus drei Blöcken, die in Kraft-Wärme-Kopplung betrieben werden, das heißt, sie erzeugen Elektrizität und Fernwärme. Der Block 2 wird mit Steinkohle befeuert (etwa 800.000 Tonnen/Jahr), in den Blöcken 1 und 3 wird Restmüll verbrannt (ca. 650.000 Tonnen/Jahr). Dieser Restmüll stammt vom Abfallwirtschaftsbetrieb München, dem Landkreis München und weiteren öffentlichen und privaten Zulieferern. Bei zusätzlichem Wärmebedarf können bis zu sieben gasbefeuerte Heizkessel zugeschaltet werden (Heizwerk, Baujahr 1974, 2 × 50 t/h und 1 × 100 t/h Heizdampf, Hilfsheizwerk, Baujahr 1989, 4 × 25 t/h Heizdampf). Das Heizkraftwerk erzeugt eine maximale Fernwärmeleistung von 900 Megawatt, die elektrische Leistung beträgt insgesamt 411 Megawatt. Die elektrische Leistung teilt sich dabei auf die einzelnen Blöcke wie folgt auf:
- Block 1: 21 MWel
- Block 2: 363 MWel (bei Volllast im Kondensationsbetrieb)
- Block 3: 27 MWel
Der Netzanschluss von Block 2 erfolgt auf der 380-kV-Höchstspannungsebene in das Stromnetz des Verteilnetzbetreibers SWM Infrastruktur.
Die Fernwärmeproduktion versorgt den gesamten Bereich des Münchner Nordwestens. Es werden vom HKW Nord aus die Heißwassernetze Nord und Freimann versorgt, als auch über eine über 7 km lange Fernleitung Dampf in das Innenstadt-Dampfnetz abgegeben (Druckstufe gleitend von 3 bis 5 bar bei einer Dampfmassenstrom von bis zu 720 t/h).
Das Kühlwasser wird aus dem nahen Mittlere-Isar-Kanal bezogen. Als nützlicher Nebeneffekt wird durch die Erwärmung des Kühlwassers im Winter ein Zufrieren des Kanals verhindert.
Jahr | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2015 |
---|---|---|---|---|---|---|
CO2-Emissionen in Mio. Tonne pro Jahr | 2,231 | 1,684 | 2,186 | 2,139 | 1,897 | 2,65 |
1993 erhielt das Heizkraftwerk Nord die jährlich vom Power Magazine vergebene Auszeichnung Powerplant Award für eine umweltverträgliche und innovative Stromerzeugung.[3]
Bürgerentscheid
Im Dezember 2015 hat ein Bündnis aus 40 Organisationen und Parteien ein Bürgerbegehren zur Abschaltung des Kohlekraftwerks gestartet.[4] Am 5. November 2017 fand der Bürgerentscheid "Raus aus der Steinkohle" statt. Gut 118.000 Abstimmende (60,4 %) stimmten dafür, den Kraftwerksblock zum 31. Dezember 2022 stillzulegen. Die Beteiligung lag bei 17,8 %.[5][6]
Siehe auch
Weblinks
- Broschüre über die Erzeugungsanlagen der Stadtwerke München (PDF; 3,5 MB)
- Webseite der Stadtwerke München
- Schadstoffdaten beim Bundesumweltamt
Fußnoten
- ↑ Heizkraftwerk Nord, SWM, Seite 16
- ↑ SWM - Stadtwerke München: SWM Erzeugungsanlagen. Starke Eigenerzeugung für die sichere Versorgung Münchens und seiner Region. SWM - Stadtwerke München, November 2015, S. 4, abgerufen am 25. Juni 2017 (deutsch).
- ↑ awm-muenchen.de: Stadt München hat den Müll im Griff, Pressegespräch mit Kommunalreferentin Gabriele Friderich am 7. August 2005
- ↑ https://www.merkur.de/lokales/muenchen/stadt-muenchen/kohlekraftwerk-muenchen-nord-buendnis-gegen-stinker-5907492.html
- ↑ Das Münchner Kohlekraftwerk muss vom Netz Süddeutsche Zeitung vom 5. November 2017
- ↑ amtliches Endergebnis des Bürgerentscheides Online-Präsentation der Landeshauptstadt München. Abgerufen am 10. November 2017.