Grenzzaun bei Ceuta

Karte von Ceuta
Grenzzaun und Wachposten (2011)
Die geografische Lage Ceutas

Der Grenzzaun bei Ceuta ist eine befestigte Grenze zwischen Marokko und der spanischen Stadt Ceuta. Die Exklave Ceuta liegt auf nordafrikanischem Festland an der Straße von Gibraltar. Das Ziel der Grenzanlage ist die Unterbindung von illegaler Einwanderung und Schmuggel.

Entwicklung

1993 wurde ein erster, 8,2 Kilometer langer Zaun an der Landgrenze zu Marokko errichtet,[1] die Kosten trug zu 75 Prozent die EU. Der damalige Zaun erwies sich als ungeeignet zur Unterbindung von Grenzüberschreitungen. Zwei Jahre später begann die Errichtung einer erweiterten Anlage mit Stacheldraht. 2005 wurde sie von drei auf sechs Meter erhöht. Die gesamte Anlage ist (Stand 2008) 24 km lang.[2]

Krisen

Als 2005 mehrere hundert Menschen versuchten, den Zaun zu überwinden, schossen spanische Grenzwächter mit Gummigeschossen und marokkanische mit scharfer Munition in die Menge. Mindestens acht Menschen[3] starben,[1] einige wurden verletzt. Danach wurde der Zaun von drei auf sechs Meter erhöht; Hindernisse im Vorfeld des Zaunes sollen eventuelle Menschenmassen auflockern.

2016

Am 9. Dezember 2016 schafften es rund 400 Menschen aus Subsahara-Afrika über den Grenzzaun nach Ceuta zu gelangen.[4]

2016 schafften es nach der Einschätzung von Frontex fast tausend Migranten über die Grenzen von Ceuta oder von Melilla auf spanisches Gebiet; so viele waren es seit Jahren nicht mehr.[5]

2017

Zum Jahreswechsel 2016/2017 versuchten rund 1100 Menschen aus Subsahara-Afrika die Grenzbefestigung gewaltsam zu durchbrechen. Der Versuch wurde abgewehrt, 55 Polizisten und mehrere Grenzverletzer wurden verletzt.[6][7]

Bei einem Massenansturm am 17. Februar 2017 gelang es etwa 500 afrikanischen Flüchtlingen den sechs Meter hohen Grenzzaun zu überwinden. Rund 18 Menschen verletzten sich. Im Auffanglager Centro de Estancia Temporal de Inmigrantes (C.E.T.I.) werden rund 400 Menschen medizinisch betreut.[8]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b Jaume Castan Pinos (2009) bezifferte hier (ohne Quellenangabe) die Zahl der Toten auf 13.
  2. Jaume Castan Pinos: Building Fortress Europe? Schengen and the Cases of Ceuta and Melilla (pdf, 12. Januar 2009, working paper), School of Politics, International Studies and Philosophy, Queen's University Belfast.
  3. Visit to Ceuta and Melilla – Mission Report Technical mission to Morocco on illegal Immigration7th October– 11th October 2005, europa.eu. Website der Europäischen Kommission. Abgerufen am 9. September 2015.
  4. "Migrants break in to Spain's Ceuta enclave in North Africa" Euronews vom 9. Dezember 2016
  5. FAZ.net 17. Februar 2017
  6. Reuters.com 2. Januar 2017: Hundreds of migrants try to storm border into Spain's enclave of Ceuta
  7. spiegel.de 2. Januar 2017
  8. Ceuta: Hunderte Flüchtlinge stürmen spanische Exklave. In: Zeit Online. Abgerufen am 17. Februar 2017.